Der Hauskauf und die Frage nach dem Eigenkapital

— Der Hauskauf und die Frage nach dem Eigenkapital. Wer sich vorgenommen hat, sich auf die Suche nach den eigenen vier Wänden zu begeben, wird oft vergleichsweise früh mit einer besonderen Frage konfrontiert: „Braucht man Eigenkapital, um ein Objekt zu kaufen?“
Die Antworten auf diese Frage fallen oft unterschiedlich aus und sorgen dementsprechend häufig für Diskussionen. Während manche Experten der Meinung sind, dass es am sichersten ist, mindestens 20 Prozent des jeweiligen Kaufbetrages komplett aus eigener Tasche zahlen zu können, betonen andere immer wieder, dass es durchaus auch möglich ist, komplett ohne Eigenkapital zum Hausbesitzer zu werden.
Die folgenden Details gilt es, auch mit Hinblick auf die richtige Höhe des Darlehens, zu berücksichtigen.

Bild: Alexander Stein auf Pixabay
Die passende Höhe: Wie viel Darlehen brauche ich?
Wer sich vor Augen führt, dass im Rahmen eines Haus- oder Wohnungskaufs nicht nur der jeweilige Preis der Immobilie berücksichtigt werden sollte, erkennt schnell, warum es in der Regel nicht ausreicht, lediglich diese Summe als Darlehen aufzunehmen. Vor allem dann, wenn absolut keine Reserven aus Eigenkapital vorhanden sind, ist es wichtig, etwas umfassender zu planen. Immerhin ist es möglich, dass unter anderem Reparaturarbeiten, aber auch die Rechnung des Notars und die Grundsteuer, dafür sorgen, dass sich die Kosten mitunter deutlich erhöhen.
Im ersten Schritt sollte man dementsprechend die Rendite einer Immobilie berechnen, um danach alles Weitere noch fundierter planen zu können.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich jedoch auch, sich nicht nur mit der Frage „Wie viel Geld muss ich aufnehmen?“ auseinanderzusetzen. Auch die Dauer des Darlehens sollte auf jeden Fall berücksichtigt werden.
So macht es beispielsweise einen deutlichen Unterschied, ob es darum geht, die Raten während der beruflichen Tätigkeit oder auch noch nach dem Eintritt in die Rente zahlen zu müssen. Sicherheiten, wie eine private Altersvorsorge oder ähnliches können den Darlehensgeber eventuell davon überzeugen, dass der Interessent auch im Alter noch dazu in der Lage ist, seinen Kredit zu bedienen.
Je mehr, desto besser? Was gilt für das Eigenkapital?
Die gute Nachricht zuerst: Was früher oft noch als „nicht realisierbar“ angesehen wurde, ist heutzutage deutlich realistischer geworden. Denn: Mittlerweile stellt es – je nach Anbieter und je nach beruflicher Situation – oft kein Problem mehr dar, ein Haus oder eine Wohnung ohne Eigenkapital zu kaufen. (Ergänzend hierzu ist es jedoch immer sinnvoll, zu überprüfen, ob tatsächlich kein Eigenkapital vorhanden ist. Hierzu zählen nämlich nicht nur Guthaben auf Konten, sondern unter anderem auch Lebensversicherungen, Aktien und ähnliches.)
Gleichzeitig wird eigenes Kapital durchaus, auch von Kreditgebern, als Sicherheit gewährt. Immerhin handelt es sich hierbei um zusätzlichen Puffer, auf den zurückgegriffen werden kann, wenn es darum geht, nach dem Einzug mehr Luxus auf die Terrasse einziehen zu lassen, nötige Reparaturarbeiten durchzuführen und den Garten nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Die Gefahr, sich hier gegebenenfalls zu übernehmen, ist umso größer, desto weniger Eigenkapital vorhanden ist.
Wer sich dessen als Käufer jedoch bewusst ist, gut kalkuliert und im Zweifel lieber eine etwas höhere Summe aufnimmt, kann diesem Risiko meist gut entgegenwirken.
Die Finanzierung ohne Eigenkapital – abschließende Tipps
Die folgenden Tipps helfen dabei, herauszufinden, ob eine Finanzierung ohne Eigenkapital im individuellen Fall eine gute Lösung darstellen könnte.
- Die Nebenkosten, die beim Kauf des betreffenden Objekts anfallen, sollten mitfinanziert werden. Klassische Posten, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem die Makler- und die Notarkosten.
- Zudem ist es wichtig, die Höhe der anfallenden Raten genau in Augenschein zu nehmen. Die Frage „Kann ich mir all das leisten?“ sollte – gerade bei der Finanzierung ohne Eigenkapital – noch ein wenig kritischer beäugt werden.
- Mittlerweile gibt es einige Versicherungen, die Kreditnehmer im Falle von Zahlungsunfähigkeit absichern. Eine entsprechende Absicherung kann auf einer Lebensversicherung und ähnlichem basieren.
- Auf der Basis eines Bausparvertrages ist es letztendlich auch möglich, für monatliche Rücklagen zu sorgen. Diese können dann unter anderem genutzt werden, wenn nötige Reparaturen oder Anbauten in Zusammenarbeit mit einem Bauunternehmen anstehen.