Elektrosmog
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Elektrosmog

Hallo,
habe gelesen, dass Baufritz Fertighäuser mit Kohlefasernetzen versieht, um Elektrosmog abzuhalten.
Da wir unterm Dach wohnen wollen (kein Stahlbeton überm Kopf, also wenig Abschirmung) stellt sich folgende Fragen.

1) nützt das was?

2) Welches Material, Maschenabstand für welche Strahlung? Ich denke, dass Mobilfunk anders zu bewerten ist als z.B. Starkstromleitungen.

3) Bezugsquellen, ca. Preise pro m²?

4) Was passiert mit Strahlung vom Innenraum (Strom, Schnurlostelefon, Handy usw)? Konzentriert sich die Strahlung in dem Käfig nicht so stark, dass es nutzlos wird?
Würde mich über Antworten freuen.
Gruß Jö

  • Name:
  • Joe
  1. ich habe zwar davon keine Ahnung

    denke aber dass eine Abschirmung schon möglich ist. Aber dann funktioniert das Handy eben nicht mehr bzw. powert halt die Leistung im Gebäude voll raus um ein Netz zu bekommen, also wie im Auto ohne Außenantenne.
    Außerdem gab es hier im Forum glaube ich schon mal eine ähnliche Frage, schmeiss mal die Suche an.
    • Name:
    • Herr Manni
  2. Ich habe zwar davon Ahnung,

    die Erfahrung hat mich aber gelehrt, dass Argumente gegen Irrationalität nicht ankommen.
    Ich würde Ihnen aber vorschlagen, dass Sie sich erst mal klarmachen, was elektromagnetische Wellen überhaupt sind, wie Sie sich unterscheiden und was für Wirkungen auf den Organismus möglich sind. und zwar bitte möglichst NICHT (ausschließlich) bei den einschlägigen Selbsthilfegruppen.
    Dann können Sie immer noch hingehen und mit einem Scanner die Feldstärken in Abhängigkeit von der Frequenz bei Ihnen messen.
    Und dann erst können Sie je nach Stärke (des Feldes und der Hypochondrie) entsprechende Abschirmungsmaßnahmen ergreifen.
  3. Elektrosmog ist nicht mein Thema, aber die Antwort ist super!

    Foto von Edmund Bromm

    Besser kann man keinen Rat erteilen. Erst messen und dann entscheiden. Nicht nur auf die Anbieter oder Angstmacher hören!
  4. Lustige Antworten, aber wenig hilfreich ...

    Hi,
    ich finde es lustig, dass ihr immer gleich einen verstörten Angsthasen vermutet, der sich gegen die ach so böse Strahlung wehren möchte.
    Ich habe einen Netzfreischalter, obwohl ich nicht weiß, ob er wirklich nützt. Aber die 90 € sind es mir Wert, eventuell doch einen Vorteil zu haben. Wenn nicht, auch egal.
    Wenn ich jetzt für z.B. 1000 € Mehraufwand etwas bewirken könnte (man liest ja sooo viel über diese ach so bösen Strahlen), würde ich die einfach investieren, ohne groß darüber nachzudenken. Wer weiß, vielleicht rafft mich dann nicht der Gehirntumor dahin, aber doch der Lungenkrebs :-)
    Ein bisschen Gedanken mache ich mir schon. Gestern ein Kollege krebsoperiert, Onkel kurz vor Krebstod. Schwiegermutter an Krebs gestorben usw. Da lohnt sich vielleicht doch, ein paar € zur Vorsorge zu investieren, ist quasi wie die Rente. Wer's erlebt hat Glück, wer nicht ... Pech ...
    Würde mich aber trotzdem über ein paar fachmännische Antworten freuen. Rein physikalisch funzt das ja, wenn man die Wellenlängen und die Maschenweiten unter einen Hut bringen kann.
    Da aber das Haus innen auch ordentlich verstrahlt ist, hätte ich gerne gewusst, ob das überhaupt Sinn macht. Ich könnte ja beim Telefonieren mit dem Handy das Dach anheben, oder vielleicht ... ;-)
    Gruß Jö
    • Name:
    • Joe
  5. Das zieht aber dann eine ganze Reihe anderer Maßnahmen nach sich ...

    z.B. keine Flachkabel (Stegleitung) sondern "normale" Kabel bzw. sogar Abgeschirmte (Stegleitungen strahlen mehr als Mantelleitungen).
    keine Funkggeräte im Haus (also Schnurloses Telefon, Fernbedienung, Funk-Thermometer). Dann sollte konsequenterweise der Hautstromanschlusskasten AUSSERHALB des Hauses sein. Es gibt ein "Armierungsgitter" für den Putz, welches geerdet wird.
    Dann kommt aber dazu dass es sehr viel "versch". Strahlungen gibt. Gepulste (sind noch gar nicht erforsch welche Auswirkungen (z.B. DECT-Telefone, Radarwellen der Flugzeuge) und nicht gepulste Strahlungen (also aus Stromleitungen etc.).
    Nächste Frage ist: Wie weit ist die nächste Basisstation der Funktelefon-Anbieter von Ihnen weg, wie weit die nächste Hochspannungsleitung ...
    Es gibt von der Bundeswehruniversität in München eine kleine Broschüre. Fazit: Holzhaus, möglichst dicke Wände aus "MASSIVEM" Holz.
    Sie sehen schon, ganz so einfach ist das alles nicht. Denn eine Maßnahme ist zwar ganz gut, aber erst die Summe aller Details macht es dann aus.
    Aus diesem Grund habe ich dann nichts gemacht (zumal Eisenbahnlinie direkt vor der Türe, und diese 16 2/3 Herz-Strahlung soll besonders schlecht sein.
    Hab mir dann mit einem großen Sicherungskasten die Option für Netzfreischalter offen gelassen. Und ein Holzhaus, aber nicht massive Wände, da unbezahlbar.
  6. Mit einem Feldstaerkemesser

    sind wir bei uns im Ort herumgelaufen. Dieses Gerät hatte ich ausgeliehen von ein meiner Arbeitskollegen. Es gab die Möglichkeit die Feldstärke in 3 wichtige verschiedene Frequenzbereiche zu messen. Wir wollten uns vergewissern, ob wir rechnen müssen mit Elektrosmog, oder nicht. Bei uns auf'm Berg steht einen sehr großen Sender. Ich glaube, es ist ein Radio/Fernseher-Turm.

    Angefangen haben wir im Haus vom Schwiegereltern. Überall in alle Frequenzbereiche (auch auf die Empfindliche Skala) haben wir Null oder vernachlässigbare Werte abgelesen. Eine Ausnahme war mitten im Wohnzimmer am Boden. Da zeigte ein Frequenzbereich sehr Höhe Messwerte. Das kam vom Moterregler vom Garagentor, ein Stockwerk tiefen.

    Danach sind wir im Dorf herumgelaufen, oben auf"m Berg gefahren, auf'm Nachbarberg gefahren. Überal wo wir gemessen haben, fanden wir Null oder vernachlässigbare Werte. Auch hier gab es eine Ausnahme: Im Niedrigfequenzbereich (50 Hz) haben wir beim Transformatorhäuschen sehr hohe Werte gemessen. Auch bei einige Haus-Überleitungen haben wir in dem Bereich erhöhte Werte gemessen.

    Nach unserem Rundgang haben wir folgendes Fazit gezogen: Im höhere Frequenzbereiche keine messbare Elektrosmog vorhanden. Im Niedrigen Frequenzereich, zwar in der Nähe von Elektroleitungen, aber im Neubaugebiet ist alles unter der Erde verlegt. Wir werden also keine kostenspielige Maßnahme planen für unser Bauvorhaben. Kleinere Sachen, wie Netzfreischalter für den Schlafraum o. ae. ist durchaus nützlich. Die Strahlung kommt vor allem von die Geräte im Haus :-)

    Ich hoffe, Sie können etwas anfangen mit unsere Erfahrungen.

  7. Schließe mich KHO und Eric an

    Foto von Stephan Langbein

    wenn Sie daran denken, die schwache Strahlung die von außen kommt abzuschirmen, dann sollten Sie vorher erst mal innen den E-Smog abbauen. Das heißt im Klartext: Verzicht auf alles was per Funk funktioniert also Handy, schnurlose Telefone etc. Danach sind netzfreischalter vorzusehen, vor allem in den schlafräumen. Die Netzfreischaltung muss vollständig gemacht werden, also auch das Deckenlicht im Raum unter dem Schafzimmer muss stromlos sein. Dann sind alle Baustahlmatten zu verbinden und zu Erden.
    Wenn Sie all das gemacht haben, dann können Sie die terrestische Strahlung mit Matten im Dachbereich oder im Putz abhalten. Übrigens ist das, was ich oben beschrieben habe ein Grund, weshalb wir in unserem Haus EIB einsetzen werden. Wir machen das so, wie grade beschrieben ...
  8. ich habe zwar auch davon Ahnung

    weil ich beruflich mit der Entwicklung von Telefonantennen zu tun habe, möchte aber lieber eine kleine Geschichte beisteuern, die wirklich passiert ist:
    Da kontaktierte jemand einen Experten, um bei ihm im Haus Feldstärkemessungen durchzuführen. Gegenüber gab es seit einigen Monaten einen neue Mobilfunkanlage, und er konnte seit einigen Wochen nachts nicht mehr schlafen, klagte über Kopfschmerzen etc. Er vermutete, dass das mit dieser Funkanlage zusammen hängt. Nachprüfungen ergaben dann, dass diese Funkanlage zwar vorhanden, aber noch nicht in Betrieb war ...
    Also doch alles Einbildung? Placebo-Effekt?
    Weit gefehlt. Das Ende der Geschichte sieht nämlich so aus:
    Weitere Untersuchungen ergaben, dass genau ab dem Tag, ab dem die nächtlichen Beschwerden auftraten, das neue Schnurlos-Telefon im Schlafzimmer in der Nähe des Bettes stand. Das war die Ursache.
    Fazit:
    Man muss ALLE möglichen Quellen berücksichtigen, und dabei vor allem bei sich selber anfangen. Und: Dies ist ein weiteres Beispiel für die Auswirkungen der Hochfrequenzstrahlung von derartigen Produkten. Ob diese nun wirklich schädlich sind, ist eine andere Sache, hängt sehr von der Expositionsdauer, Feldstärke etc. ab (z.B. scheinen digital gepulste HF-Signale eine erheblich größere Wirkung auf den menschl. Organismus zu haben), halte dies aber durchaus für möglich.
  9. Vielen Dank ...

    Hallo,
    vielen Dank für die nützlichen Informationen. Unter "Elektrosmog" bin ich auf der Suche auch noch auf interessante Diskussionen gestoßen. Ich werde wohl einen Teil davon umsetzen. Meine Bedenken habe ich, da ca. 10 m vom Haus entfernt ein hoher Betonmast steht, der die Stromkabel der umliegenden Häuser trägt. Momentan wird bei uns Straße für Straße der Strom unter die Erde gelegt. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Mast für Mobilfunkbetreiber interessant wäre. Sollte ich eigentlich gleich ein Windrad darauf beantragen ... grins ...
    Naja, vielen Dank noch mal.
    Gruß Jö
    • Name:
    • Joe
  10. Bin kein Experte, habe aber kürzlich gelesen

    dass z.B. DECT Schnurlostelefone rund um die Uhr gepulste Strahlung außenden und die daraus resultierende Belastung größer ist, als das was von draußen kommt. Es gibt übrigens auch noch Schnurlostelefone nach altem (CT1+) Standard die nur senden, wenn telefoniert wird.
    Mein Fazit ist, die meiste Strahlung, die man abbekommt, produziert man selber. Das soll kein Argument gegen Abschirmung sein, aber vielleicht ist das noch nicht so bekannt.
  11. Habe noch nicht erfahren wie man eine "Mehrbelastung" ...

    Habe noch nicht erfahren, wie man eine "Mehrbelastung" durch sog. gepulste Strahlung errechnet.
    Übrigens: analoge CT-Telefone senden mit mehr Leistung.
    Übrigens2: Unterhalb einer GSM-BS ist die direkte Strahlung am geringsten, da Horizontalstrahler mit i.a. 3 ° Neigung.
    Übrigens3: GSM-Handys reduzieren im Gegensatz zu den o.a. Ihre Leitung wo möglich (und nichts abgeschirmt ;-) bis auf 0,02 W.
    Übrigens4: Jetzt habe ich doch was dazu gesagt :-(
  12. Berichtigung zu übrigens

    DECT-Schnurlos-Telefone haben eine gepulste HF-Spitzenleistung von 250 mW. 24 h am Tag.
    Analoge CT1-Telefone senden lediglich mit 20 mW Spitzenleistung. Und das auch nur dann, wenn damit telefoniert wird. (siehe 1. Link)
    Untersuchungen zeigen zudem, dass vor allem gepulste Hochfrequenz (wie beim DECT-Telefon und bei allen Mobilfunksystemen) einen nachweisbaren Einfluss auf die menschlichen Hirnströme hat. Andere Untersuchungen zeigen z.B. eindeutige Einwirkungen auf bestimmte weiße Blutkörperchen ... (siehe 2. Link)
    Solange, wie man nicht weiß, wie und in welchem Maße diese Auswirkungen schädlich sind oder nicht, lasse ich zumindest Vorsicht walten.
    Aber das kann ja jeder für sich entscheiden.
    Genauso wie Dauer-Raucher sich für das Rauchen und für das hohe Lungenkrebsrisiko entscheiden. Aber jetzt schweife ich ab ...
  13. Wärmeziegel gegen Elektrosmog

    Obwohl wir für unser Bau aus verschiedene Gründe für einen anderen Stein enstschieden haben, möchte ich folgende interessante Poroton-Stein nicht unerwähnt lassen: "Thermoplan AS" von Jüwo (Gibt es in T-10 und in T-14). Mal abgesehen davon, ob so etwas nötig ist oder nicht. Das dürfte eine sehr individuelle Entscheidung sein.
  14. Na gut, also genauer:

    DECT-Stationen senden theoretisch mit max. 250 mW.
    Das Tastverhältnis eines Kanals ist 1:24, d.h. die über 10 ms gemittelte Sendeleistung schwankt um 10 (typisch) bis 120 mW, je nach Betrieb und Anzahl der Benutzer (letzteres also bei z.B. 8 Mobilteilen an einer BS+zusätzlich Datenverkehr).
    Im Ruhezustand sendet die Basisstation ein Bakensignal, die Mobilteile sind stumm.
    Beim Vergleich zu GSM muss neben der Leistung berücksichtigt werden, dass der Hauptkritikpunkt an gepulster Strahlung, nämlich die Gruppenwiederholrate bei potentiell kritischen 8 Hz, bei DECT so nicht auftritt. Einfache Leistungs/Feldstärkevergleiche sind daher völlig sinnlos.
    DECT-Netze (am besten integriert in die schnurgebundene Kommunikationsanlage) sind auch in solchen (Uni-) Kliniken zugelassen, in denen GSM-Handys wegen ihrer theoretischen Störmöglichkeit untersagt sind. Sie dienen meist als Ersatz oder Ergänzung zur herkömmlichen Personensuchanlage, deren BS übrigens sehr viel höhere Leistungen haben können und ganz sicher höhere Durchdringung haben (oft nur eine Antenne pro Gebäude).
    Wer kennt eine Krankenhausstation, in der die Schwester nicht mit einem im Kittel herumläuft?)
    Die CT1+ habe ich mit den alten Schnurlosen verwechselt, die bis zu 0,5 W hatten , -)
  15. trotzdem

    können bei DECT-Basisstationen z.B. im Schlafzimmer derartige gesundheitliche Probleme auftreten (z.B. Schlaflosigkeit) wie bereits im oben genannten Beispiel von mir genannt.
    Messwerte sind die eine Seite  -  praktische Erfahrungen oft eine andere. Und gerade in der Hochfrequenztechnik  -  speziell im GHz-Bereich  -  ist die Praxis manchmal nicht so wie sie zunächst theoretisch berechnet bzw. abgeschätzt wird ...
  16. naja

    bei soviel Werbung für den Jüwe will ich gleich noch meinen Link dranhängen der iss da (und nicht nur da) nen Deut besser ;-)
    MfG
  17. Kein, Wunder,

    dass es mit dem Bau bergab geht, wenn jetzt schon "Baubiologen" als Beleg dienen müssen :-(
    Die meisten aufgeführten sind mir nach 1 Minute Reingucken einschlägig bekannt, einige der Studien habe ich irgendwo in einem Ordner, von min. zweien weiß ich, dass sie widerlegt wurden bzw, nicht reproduzierbar waren ... aber egal.
    Wusste's ja.
  18. noch ein paar links gefällig?

    Jeder mag sich sein eigenes Urteil bilden ...
  19. Abschirmung gegen Hochfrequenz und einiges anderes ...

    Abschirmung gegen Hochfrequenz und einiges anderes das knüpft ja einen alten Thread an, der hier vor fast genau zwei Jahren lief (s. Link 1).
    Zuerst Anmerkungen zu den Wirkungen hochfrequenter Strahlung:
    • Elektromagnetische Felder sind ab eiener gewissen Dosis schädlich. Man sieht das z.B. an den Prozessen von Mitarbeitern gegen die Deutsche Bundeswehr, bei denen Expositionen mit Radarstahlen wohl Leukämie auslösten. Je nach Frequenz wirken die Felder unterschiedlich und bedürfen auch verschiedenartigster Abschirmmaßnahmen.
    • Für Mobilfunk-Frequenzen ergeben sich nach sehr vielen Studien eine ganze Reihe schwerwiegender negativer Auswirkungen auf den Organismus. Wahrscheinlich nach der derzeitigen Datenlage sind:
    1. Krebs: Es gibt Hinweise
    2. Wirkungen auf's Nervensystem
    • Hier lässt sich u.a. die Durchlöcherung der Blut-Hirnschranke im Reagenzglas nachweisen: Starke Hinweise
    • Veränderung der Gehirnfunktion und der Kognition: Starke Hinweise
    • Vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen: Starke Hinweise
    • Zerstörung des Erbmaterials: Starke Hinweise
    • Veränderung Zellstoffwechsel: Starke Hinweise

    Nach meiner Auffassung ist es hinreichend gesichert, dass die normalen Dosen, wie sie in der Nähe von Sendeanlagen entstehen und Benutzung der Telefone entstehen, ausssreichen, um vorstehende Effekte zu erzeugen. Ich empfehle hierzu die die Studie "Mobilfunk & Gesundheit" des ECOLOG Instituts, das dieses im April 2000 im Auftrag der DeTeMobil (Deutsche Telekom) erstellt hat. Ein Schuss, der für die Telekom nach hinten losging. Ich habe mir die Studie damals kommen lassen, mittlerweile gibt es eine Kurzform davon im Web (S. Link 2). Vorteil dieser Studie ist, dass sie die Ergebnisse von gut 1.400 Untersuchungen (glaube ich, genaue Zahl finde ich gerade nicht) zusammenstellt (meist Fachartikel aus medizinischen Zeitschriften).

    • Wer sich tiefer mit der Materie beschäftigen möchte, dem seien auch die Ergebnisse der Anhörung Mobilfunk im Deutschen Bundestag am 2. Juli 2001 empfohlen. Den Fragenkatalog und Antworten finden Sie im Link 3 (interessant wieder die Antworten von Ecolog, die auch teilnehmen durften).
    • Ich kann nicht verstehen, warum biologische Wirkungen elektromgnetischer Strahlen oft als Esoterik abgetan werden (wie dies auch im Kommentar von Markus Knoll und Edmund Bromm anklingt). Wer sich die Zeit nimmt und sich einarbeitet, muss eigentlich zum gleichen Ergebnis kommen wie Ecolog. Das manche Menschen bei DECT Telefonen unruhig schlafen, wird übrigens nicht nur von Herrn Aselmeyer berichtet. Bin übrigens selbst Physiker mit Erfahrungen im Hochfrequenzlabor.
    • @Eric Türlings: Es klingt mir etwas so, als ob ihr Messgerät für Frequenzen im Hochfrequenzbereich nicht sehr sensibel war. Ich vermute mal, es war kein Hochfrequenz-Feldmessplatz? Hochfrequenzmessungen sind schwierig: Vermutlich hatte Ihr Handy oft vollen Empfang, obwohl Ihr Gerät nichts zeigte. Woher, glauben Sie, kommt das wohl ...?

    Nun ganz konkret zu den Fragen Jö:

    1. Nützen Baufritz Netze zur Abschirmung?

    Hier muss ich ausholen: Der Stand der Dinge zur Beurteilung verschiedener Materialen ist die Studie "Reduzierung hochfrequenter Strahlung im Bauwesen" von Prof. Pauli und Dietrich Moldan der Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München, Stand Mai 2000. Darin sind fast alle üblichen Materialien erfasst. Aufgetragen wird die Dämpfung in Abhängigkeit von der Frequenz (Bezugsquellen s. Thread von Link 1 unten)

    • Generell kann man sagen: Leitende Netze sind eine sehr wirksame Art der Abschirmung. Ob *dann* das Haus aus Stein, Holz oder Kamel-Dung besteht, ist nicht mehr ganz so wichtig. Ich habe selber so ein Netz verwendet, die vorläufigen Ergebnis veröffentliche ich aber in einem extra Thread auf diesem Forum, da das hier unten sonst keiner findet.
    • Zu Baufritz Wänden: Die Idee die Häuser standardmäßig zu schirmen ist klasse. Die Qualität, in der Baufritz das macht, allerdings verbesserungswürdig. Bei 2 GHz (etwa Mobilfunkfrequenz), hat ein Baufritz Außenwand mit Schutzplatte Xund-E 28 cm (235 kg/m³) ungefähr 20 dBAbk. Dämpfung. Eine normale, nicht geschirmte Porenbetonwand (Dicke 36,5 cm, 400 kg/m³) hat etwa die gleiche Dämpfung. Also sollte man damit nicht unbedingt werben, sonst könnte die Porotonindustrie und viele andere dies auch. Freilich ist die Baufritzwand besser als normale Leichtbauwände, mit denen man hochfrequenzmäßig eher "im Freien" steht.
    • Zu Baufritz-Dächern: Ein Baufritz Dach hat z.B. bei 1 GHz eine Abschirmung von ca. 14 dB. Eine normale alubeschichtete Dämmfolie (z.B. Delta-Fol Reflex von Dörken) hat hier zwischen 30 dB und 45 dB. Baufritz ist hier also miserabel.
    • Hier noch eine kurze Erklärung, wieviel dB in Wirklichkeit wieviel Prozent Dämpfung bedeuten:
    • 5 dB = 68 % weniger Hochfrequenz im Haus
    • 10 dB = 90 %
    • 20 dB = 99 %
    • 30 dB = 99,9 %
    • 40 dB = 99,99 %
    • Welches Material wofür?
    • Hochfrequente Strahlung lässt sich gut abschirmen durch leitende Netze.
    • Tieffrequente Wellen lassen sich fast gar nicht abschirmen (Hochspannungsmast). Zwar kann man den elektrischen Anteil draußen halten, aber nicht den magnetischen. Allerdings werden die Felder von Hochspannungsmasten meistens drastisch überschätzt: Ein Stromzufuhr mit Dachständer führt in der Regel zu zigfach höheren Feldern im Haus als ein Hochspannungsmast in der Nähe.
    • Bezugsquellen: Besorgen Sie sich die Pauli-Untersuchung (u. lesen Sie den nachfolgenden Beitrag von mir). Generell würde ich sagen: Abschirmen kostet beim Neubau kaum mehr (1000 € bis 2000 €). Nachträglich wird's teuer.
    • Verstärken Abschirmungen die Strahlen innen?

    Ja, aber nicht sehr. In der Regel haben Sie ja keine starken Strahler im Haus, sodass es auch nicht viel zu verstärken gibt. Man sollte sowieso kein DECT Telefon haben, da dieses dauernd sendet. Ein CT1+ tut's auch, hat nur ein zehntel der Leistungen und dass auch nur, wenn man telefoniert. Meines Erachtens nach kann man den Verstärkungseffekt innen vernachlässigen. Viele Grüße,
    Thomas Walter

  20. Danke Herr Walter ...

    Hallo Herr Walter,
    danke für die ausführliche Info.
    Für mich wäre das Fazit, einfach mit Alufolie verkleiden. Dazu noch ein paar Fragen:

    1) Muss die Aluminiumfolie miteinander elektrisch leitfähig verbunden sein? Wenn ja, wird das vermutlich schwierig, da Aluminium schnell oxidiert und diese Oxydschicht nicht leitfähig ist. Außerdem würde die Aluminiumfolie ja verklebt (Klebeband?), der Kleber ist ebenfalls nicht leitfähig. Genügt auch eine Überlappung ohne elektrischen Kontakt?

    2) Muss dieses Netz geerdet werden?
    So, das war's schon. Ich wünsche Ihnen und allen anderen Forumsteilnehmern ein wunderschönes Weihnachtsfest.
    Gruß Jö

    • Name:
    • Joe
  21. Hängt von ab ...

    1. Bei hochfrequenten Wellen im Mobilfunkbereich reicht es, wenn die Materialien genügend überlappen und keinen großen Abstand voneinander haben. Was genügend ist, ist schwer zu sagen. Ich denke mal 10 cm sind OK, wenn die Materialien nur durch Klebstoff (die Aluoxidschicht ist vernachlässigbar dünn) getrennt sind.
    2. Erdung ist zur Abschirmung von Hochfrequenz im Mobilfunkbereich nicht notwendig. Für tiefere Frequenzen allerdings schon. Prinzipiell ist es aber nicht schlecht, wenn alles was so leitet, geerdet wird. Durch schadhafte Elektroinstallation besteht sonst prinzipiell die Möglichkeit, dass Abschirmmaterialen unter Spannung stehen.

    Viele Grüße

  22. @LoopGuru

    Bei unsere Messungen handelte es um ein Hobbygerät, das in drei Frequenzbereiche messen konnte. Nur bei die Niedrigfrequenzen haben wir, wie beschrieben, erhebliche Feldstärken gemessen. Im Hochfrequenzbereich sind wir immer im Gruenen Bereich geblieben, was das denn auch bedeutet.

    Übrigens: Wir beiden haben gar kein Handy. Warum Wohl :-)

  23. Messung ...

    • Ich denke, die Hobbygeräte kann man für Frequenzen im GHz Bereich eher vergessen. Die zeigen Null, obwohl ein Handy vollen Empfang hat. Schön, dass Sie kein Handy haben, diese Konsequenz habe ich noch nicht aufgebracht (allerdings leite ich immer um, wenn ich zu Hause oder im Büro bin).
    • Prinzipiell soll die biologische Wirksamkeit etwa linear mit der Frequenz steigen (wenn's stimmt, ich denke das ist allenfalls eine Faustformel). Dies hieße natürlich, dass gerade den höheren Frequenzen (z.B. UMTS), deren Messung schwieriger ist, erhöhte Bedeutung zukommt.

    Viele Grüße

Antworten oder Benachrichtigung einstellen

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Interne Fundstellen

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interner Fundstellen und Links zu "Elektrosmog, Strahlung". Weiter unten können Sie die Suche mit eigenen Suchbegriffen verfeinern und weitere Fundstellen entdecken.

  1. BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Innenisolierung - welches System? Holzfaserplatten oder Mineralplatten?
  2. BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Welcher Ziegel? Je mehr Infos, desto verwirrter bin ich.
  3. BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Wärmedämmung
  4. BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - @MK @Bluecher ... und andere :-)
  5. BAU-Forum - Ökologisches und biologisches Bauen - Abschirmung gegen Elektrostrahlung hauseigener Stromleitung
  6. BAU-Forum - Ökologisches und biologisches Bauen - Welche Art von Fußbodenheizung ist gesünder?
  7. BAU-Forum - Ökologisches und biologisches Bauen - Abschirmung gegen Elektrosmog bei einem Doppelhaus
  8. BAU-Forum - Ökologisches und biologisches Bauen - Abschirmfarbe gegen Elektrosmog
  9. BAU-Forum - Ökologisches und biologisches Bauen - 10262: Elektrosmog
  10. BAU-Forum - Ökologisches und biologisches Bauen - Kunststoffbeschichtetes-Alublech

Interne Suche verfeinern: Weitere Suchbegriffe eingeben und mehr zu "Elektrosmog, Strahlung" finden

Geben Sie eigene Suchbegriffe ein, um die interne Suche zu verfeinern und noch mehr passende Fundstellen zu "Elektrosmog, Strahlung" oder verwandten Themen zu finden.