meine Frau und ich möchten eine Mehrfamilienhaus bauen lassen, als Rendite-Objekt.
Von der Rendite her sind ja Grundstücke interessant, auf die man ein Gebäude mit möglichst vielen Wohneinheiten errichten kann, denn je mehr Wohneinheiten, desto kostengünstiger ist die Herstellung pro WEAbk..
Wir haben solch ein Grundstück in Aussicht. Es liegt ziemlich zentral in einem beliebten Kurort in Oberbayern. Wir sind zwar der Meinung, dass der Kauf und die Bebauung des Grundstücks eine interessante Sache wäre, da wir aber so etwas noch nie gemacht haben und uns die Erfahrung fehlt, haben wir reichlich Bedenken, ob wir uns da nicht etwas aufhalsen, was wir später vielleicht bereuen werden.
Mein Vater baute sein Leben lang Miethäuser als Renditeobjekte, und gewisse Weisheiten von ihm klingen mir noch heute in den Ohren: "Das Vermieten von Wohnungen ist uninteressant und bringt so viel wie Mäuse füttern (also unterm Strich nichts); mit Mietwohnungen hat man nichts als Ärger; jedes Haus das man baut, kostet ein paar Jahre des Lebens" ...
Natürlich kann man auch bauen und die Wohnungen mit Gewinn verkaufen. Das ist aber mehr etwas für ausgefuchste Bauträger, die darin Erfahrung haben. Uns geht es auch nicht darum, Gewinn zu machen, sondern nur darum, dass unser Geld sicher angelegt ist und mehr Rendite bringt als die aktuellen 1,6 % Zinsen auf einem Tagesgeldkonto einer Bank. Wir wollen auch kein Risiko oder Abenteuer eingehen, weshalb Spekulationen mit Aktien etc. für uns nicht in Frage kommen.
Das Wichtigste bei derartigen Überlegungen ist eigentlich das Alter. Ich bin 63 und meine Frau 54. Wir haben zwar Erben, legen aber keinen Wert darauf, dass für die später etwas übrig bleibt. Wir haben unser Leben lang sehr hart gearbeitet und möchten ab jetzt das Leben noch genießen und einen schönen Lebensherbst verbringen. Wir beabsichtigen, das betr. Miethaus - sollten wir es bauen - in 10 Jahren wieder zu verkaufen, denn es soll ja nichts übrig bleiben d.h., wir streben eine sog. Punktlandung an. *grins*
Wir benötigen keine Fremdfinanzierung.
Fragen:
1)
Was meint ihr zu diesem Vorhaben?
2)
Was ist besser: Vermietung von Wohnungen oder Arztpraxen? Wir meinen Letzteres, denn mit Wohnungen hat man mehr Mieterwechsel, Mietausfall und Ärger. Bei Arztpraxen sehe ich diese Gefahr nicht so sehr, denn Ärzte wechseln ihre Praxen gewöhnlich nicht oft und haben wahrscheinlich eine bessere Zahlungsmoral. Die Mietsache wird auch mehr gepflegt. Dafür sollen die Baukosten für Arztpraxen erheblich teuer sein als für Wohnungen, denn die Geschossdecken müssen angeblich eine höhere Belastbarkeit aushalten, stärkere Stromanschlüsse sind erforderlich usw. Macht das in den Baukosten wirklich so viel aus?
(Die Vermietung von Ladengeschäften ist nicht so interessant und kommt für uns nicht in Frage)
3)
Wie hoch dürften die Baukosten in etwa sein, für Wohnungen bzw. Praxen? Der Baukostenrechner im Internet wies Kosten aus, die uns unrealistisch hoch erschienen.
4)
Auf was muss man achten und worauf muss man aufpassen, damit man nicht über den Tisch gezogen wird, gibt es irgendwelche Gefahren mit Maklern, Behörden etc.?
Zum Objekt
Daten:
Mischgebiet
Grundstücksgröße: 1.200,00 m²
GFZAbk.: 1,04
GRZAbk.: 0,35
Bauhöhe: drei Vollgeschosse mit Sattel- oder Pultdach (Satteldach, Pultdach)
Gesamte Geschossfläche: ca. 960 m² (mit Vorbehalt, da laut Angabe des Maklers)
Erzielbare Quadratmeterpreise: Für Wohnungen ca. 8,00 € / m². Für Arztpraxen ca. 12,00 € /m²
Kaufpreis: 450.000,00 €
Bebaubar mit Wohnungen; Wohnungen und Geschäfte; Arztpraxen; Kanzleien etc.
Stellplätze: Bei voller Ausnutzung der GRZ ist eine Tiefgarage für 11 Stellplätze vorgeschrieben (Baukosten sehr teuer!) und 7 Stellplätze außen, oder 18 Stellplätze außen und dafür ein kleineres Gebäude.
Schon mal herzlichen Dank im Voraus und
freundliche Grüße
Kai