Eins meiner liebling Schmankerl sind die Giebelringanker ... wo gerade bei einem Neubau viel an Qualität zerstört werden kann ... des Öfteren sieht man Ringanker abgetreppt auf den Giebelwänden liegen Ohne 500er Bitumenpappe und OHNE jedliche Einspannung in die Decken die dann Wärmetechnisch gesehen eigentlich gegen jede Wärmeschutzverordnung bzw. gegen den gesunden Menschverstand stoßen!
Folgen wie Schimmel und Risse sind eigentlich schon bei der Verarbeitung programmiert!?!
Warum brauchen wir eigentlich Giebelringanker:
a.) Weil oftmals Dächer mehr als 45 Grad aufweisen und keine
aussteifenden Wände im Dachgeschoss vorhanden sind die Folge
in den Putzfassaden stellen sich OHNE diese Ringanker dann Risse ein!
b.) Diese Ringanker haben auch einen weiteren Aspekt ... sie verteilen/leiten die Lasten der Mittelpfetten gleichmäßig ins Mauerwerk ein!
Was kostet so ein Ringanker eigentlich ... sicher auch ein gute Frage ca. 70,- DM pro lfm ... ABER das Mauerwerk was durch die Verdrängung weniger entsteht wird Abgezogen sprich wir sprechen
von ca. 40,- pro lfdm das heißt ein Einfamilienhaus hat laut Erfahrung ca. 25 lfm ... wir sprechen ALSO von 1000,- DM Mehrkosten für die Ausführung mittels Ringanker!
Nun kann man natürlich streiten über den Einsatz dieser Ringanker ... ich persönlich habe genug Risse in den Dachgeschossen selbst erlebt bzw. gesehen sprich ich halte diese Ringanker für sinnvoll!?!
So jetzt habe ich meine eigene Theorie und Praxis wie diese Ringanker zu erstellen sind ... BITTE diskutiern Sie mit mir meine Ausführung um zu wissen ob ich auf den rechten Weg bin.
1.) Beim erstellen der letzten Decken bringen wir 4 DNAbk. 12 mm in den äußeren Ecken der Decke ein um so mal den Anschluss bzw. die Krafteinleitung dieser Ringanker zu gewährleisten ... als Länge nehmen wir diese Eisen mit ca. 1.50 m
2.) Fast jeder Zimmerer bindet seinen Dachstuhl mit Computerprogrammen ab ... sprich er gibt in nach Aufforderung die Detailhöhen für die Kniestock bzw. Firsthöhe an.
Wir stellen dann mit der Giebellehre (andere Geschichte) die Höhen dann abzüglich 3 cm Luft von Sparrenoberkante ein.
3.) So nun mauern/schneiden wir uns die Passtücke für Kniestock/schrägen usw. nach dieser Lehre vor Ort her ... (siehe Link) ... dabei wird mit diesen U-Schalen eine Art Stütze von Rohdecke zu OK Kniestock ausgebildet um die Krafteinleitung zwischen Decke und Ringanker zu gewährleisten ... in der Regel sollte wegen den Bügeln bzw. des Betonquerschnittes die Kniestockstütze den selben Durchmesser (Größe) haben wie der Ringanker.
4.) Die U-Schalen vermörteln wir mit einem etwas steiferen Dünnbettmörtel da ja eh Planziegel zur Ausführung kommen.
5.) Jetzt kann man gemäß Detail (Link) die Bewehrung samt Bügel einbringen ... die Längsstäbe der Eisen sollten man ca. einen Meter überlappen ... bei Kreuzungspunkte legen wir zusätzlich 4 DN 12 l= 150 m ein sprich oben halt am Übergang wo der Schräge Ringanker auf den horizontalen trifft.
6.) Nun wird Mineralwolle T73 30 mm mittels Dünnbettmörtel angeklebt auf die Mineralwolle kleben wir ebenfalls mit Dünnbettmörtel PST Styropor 30 mm stark drauf ... Ahja mein Detail hat ja einen kleinen Fehler (erschreck) T73 + PST gehen natürlich bis Oberkante U-Schalen und die Perimeter kommt dann seitlich dagegen ... und da seitlich Mineralwolle eingebaut ist kann man die Perimeterdämmung ca. 5 mm breiter schneiden den die T73 lässt sich ja noch zusammen drücken!
7.) Ringanker betonieren B25 0-16 und mittels Rüttler verdichten ... ABER die Fußtütze (Kniestockstütze) sollte man etwas abspreizen nicht das Ihnen beim Rütteln die Stütze sprichwörtlich davon läuft.
8.) NUR die seitlich Ringanker bekommen eine Perimeterdämmung 40 mm stark ... sprich Beton in den Ringanker rein verdichten und 4 cm tiefer wie die U-Schalen dann abziehn ... gleich danach die Perimeterdämmung drauf und mittels Kunststoffplattennägel fixieren das sie dauerhaft vor dem Abheben gesichert sind.
9.) Dachstuhl drauf ... Obere Giebel über den Ringankern ausmauern und gegeben falls (kommt auf den Maurer an) die seitlichen Ringanker 3 cm tiefer wie Sparren mittels Mörtel überziehen.
10.) T73 30 mm stark auf die Schrägen mittels Dünnbettmörtel aufkleben und anschließend die Dachschalung drauf ... und da das Zimmererholz immer Restfeuchte hat beim Aufstellen des Dachstuhl schwinden natürlich die Sparren ... WAS passiert ist das die
letzte T73 dann durch diese Schwindung zusammengepresst wird und dicht wird!
Was bleibt dann noch ... Putztechnisch hat man dann natürlich die3 cm bzw. die gepressten 2 cm Fuge vor sich ... Abhilfe Putzabschlusseisen drüber und den Putz drauf ... Aus die Maus!
Sind SIE mit meiner Ausführung einverstanden oder gibt es da noch was zu verbessern ... naja ist eigentlich ein Ziegeldetail ich weiß nicht inwiefern dieses Detail auf Porenbetonsteine oder Kalksandsteine angewandt werden kann ... nicht das ich mir zu guter letzt nochmal die Finger verbrenne
Mit freundlichsten Grüßen und etwas hoffen das es draußen bald mal das Wetter wieder besser wird!