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Das "intelligente" Einfamilienhaus
BAU-Forum: Grundriss-Diskussionen

Das "intelligente" Einfamilienhaus

Hallo an alle Diskussionsfreudigen :-)
Die Einleitung zu diesem Forum hat mich neugierig gemacht und um mal für ein bisschen Abwechslung zu den Schul-Diskussionen zu sorgen, dachte ich, ich veröffentliche hier mal meine bisherigen Gedanken zum Thema "Traumhaus" und guck' mir an, was andere dazu sagen.
Ein Grundriss meines (unseres) Wunschhauses existiert bis dato noch nicht. Bislang sind wir am Sammeln von Ideen, Vorstellungen, Wünschen und Anforderungen.
Geplant ist ein freistehendes Einfamilienhaus, bevorzugt mit Keller, für eine 4-köpfige Familie. Da ist schon mal "Haken" Nummer eins: Die beiden Kids sind bislang noch nicht vorhanden. Und so genau kennt keiner sein Schicksal, dass er schon vorher sagen kann, dass er auch definitiv zwei Kinder wird haben werden. Hier ist also Flexibilität gefragt, denn es könnten auch drei oder nur ein Kind sein. Und die geplanten Kinder werden voraussichtlich auch nicht gelichzeitig bei uns ankommen. Und irgendwann sind sie auch mal groß und verlassen das Haus wieder, der eine früher, der andere später. Im Idealfall ist mein Haus also so geplant, dass es bei diesen sich verändernden Bedürfnissen  -  ein Kind, zwei Kinder, ein Kind, gar kein Kind  -  mitwachsen kann. Dass die Räume variabel genutzt werden können. Dass ein großes Kinderzimmer bei Bedarf z.B. in zwei kleinere Kinderzimmer unterteilt werden kann. Und umgekehrt.
Idee Nr. 2: Die Trennung von Lebensbereichen. Gehen wir vom "Hoffentlich-Fall" aus, dass unser Kinderwunsch sich wie geplant erfüllt. Dann sind wir zwar nicht mehr alleine, wollen aber unsere Privatsphäre trotzdem nicht aufgeben. Und die sollte nicht nur im Schlafzimmer stattfinden. Wichtig ist z.B. das Büro, da für uns beide viel Heimarbeit anfällt. Das Büro muss komfortabel gestaltet sein und sollte im Idealfall auch mal als Gästezimmer herhalten können. Gleichzeitig ist es wichtig, dass man hier tagsüber Ruhe zum Arbeiten findet  -  abgeschottet von den vielleicht etwas "geräuschvolleren" Kinderzimmern.
Das Wohnzimmer soll zentraler Treffpunkt für die ganze Familie sein. Auch den Kids steht die Option zu, hier mal Fernzuhsehen oder Freunde zum Spielen einzuladen. Perfekt wäre also eine Rückzugsmöglichkeit für die Eltern, beispielsweise ein kleiner, gemütlicher Leseraum, in dem die Eltern fernab von neugierigen Kinderohren- und Augen auch mal "Erwachsenengespräche" führen können, ein gutes Buch lesen, ein Weinchen trinken, abschalten können. Ohne die Kinder zu stören, ohne von den Kindern gestört zu werden. Und ohne das Wohnzimmer egoitisch für sich selbst in Anspruch zu nehmen und die Kids auf ihre Zimmer zu verbannen.
Gehen wir ein Stück weiter: Die Kinder werden größer. Spätestens jetzt treffen unterschiedliche Persönlichkeiten und Charaktere aufeinander, wollen Privatsphären gewahrt bleiben. Entgegen vieler moderner Bauweisen würde ich es hier jetzt bevorzugen, wenn sich die Treppe zum Obergeschoss außerhalb des Wohnbereichs befindet. So haben die Kinder die Möglichkeit abends auch mal später nach Hause zu kommen oder gar mit dem Freund im Schlepptau, ohne dass sie an den Eltern vorbei mitten durchs Wohnzimmer müssen. Außerdem bleiben dann Schmutz, Wind und Kälte besser draußen.
Wunsch ist auch ein zweites Bad, ausreichend für ein Waschbecken, ein WC und eine Dusche. So platziert, dass es den Kindern als eigenes Bad dient und den Kinderbereich vom Elternbereich (Schlafzimmer/Büro) abgrenzt. Entschließt sich z.B. eines der Kinder während des Studiums noch bei den Eltern wohnen zu bleiben, so sollte die Möglichkeit bestehen, dem dann ja bereits erwachsenen Kind einen eigenen Bereich zu schaffen  -  mit Küchenzeile, eigenem Bad, eigenem Schlafraum und evtl. Wohnbereich. Die Wahrung von Privatssphären und Rückzugsmöglichkeiten für alle Familienmitglieder ist uns sehr wichtig.
Da wir im Schwabenland leben, wurde uns der Bau eines Kellers wärmstens empfohlen. Der Schwabe tickt eben doch noch ein bisschen anders und so ein Keller erhöht hier den Wert einer Immobilie erheblich. Was uns durchaus entgegenkommt, da es die Möglichkeit schafft, "Gerümpel" und "Baustellen" aus dem Wohnbereich fernzuhalten und damit den "ordentlichen" vom "unrodentlichen" Teil des Hauses zu trennen. Fraglich ist noch, ob hier oder lieber im Wohnbereich der Hauswirtschaftsraum meiner Frau eingerichtet werden soll. Diese bat nämlich darum, dass sie Wäsche und Bügelbrett in einem separaten Raum aufbauen kann, in dem der Anblick niemanden stört und sie Platz genug hat, die Wäsche auch zu verteilen, zu bügeln, zu nähen und zu sortieren. Und nach Möglichkeit etwas gemütlicher und behaglicher als in einer kalten, dunklen Waschküche.
Damit wären wir also auch schon beim Thema Haustechnik. Hier sind noch die meisten Fragen offen. Selbstverständlich achtet das "ideale" Haus auch auf Energiespar- und Umweltaspekte (Energiesparte, Umweltaspekte). Ein einfacher Grundriss ohne Erker, Rundungen oder Schnörkel ist hier schon mal eine der ersten Voraussetzungen. Um die Isolierung zwischen Keller und Wohnbereich nicht zu durchbrechen, sollte der Hauseingang inklusive Treppe sich in einem Anbau VOR dem Haus befinden. Damit wird zwar der quadratische Grundriss aufgehoben, trotzdem aber ein Vorteil für die Wärmerückhaltung im Haus gewonnen. Und es lockert den "Kasten" auch optisch ein wenig auf. Unsere Überlegungen gehen bis dato in Richtung kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung. Idealerweise in Verbindung mit Fußbodenheizung (hauptsählich zu Vermeidung störender Heizkörper) und Solarzellen (Röhrenkollektoren) auf dem Dach. Hier muss ich aber gestehen, habe ich bislang noch das wenigste Know-how und bin offen für jede Form von Kritik, Anregungen und sonstigen verwertbaren Infos.
Zurück zum Wohnbereich: Die Abgrenzung der einzelnen Bereiche soll natürlich nicht einengen und auch ein Familienleben soll  -  trotz aller Rückzugsmöglichkeiten  -  stattfinden. Zentrum wird also der Wohn- und Essbereich (Wohnbereich, Essbereich) sein. Küche, Esszimmer und Wohnzimmer sollen offen und miteinander verbunden konstruiert werden. Trennungen erfolgen hier durch z.B. Raumteiler-Möbel, Küchentresen, unterschiedliche Raumhöhen. So ist es unser Wunsch, das Wohnzimmer durch wenige Stufen vom Küchen-Ess-Bereich abzusetzen und hier mehr Raumhöhe, mehr Luft und Licht zu schaffen. Der komplette Wohnbereich soll nach Süden ausgerichtet werden und durch Bodentiefe Fenster viel Tageslicht einfangen.
Trennungen von Räumen können und sollen übrigens auch an anderer Stelle nicht immer durch undruchlässige und geschlossene Wände erfolgen. So spielen wir bei unseren  -  zugegeben bislang noch sehr groben  -  Entwürfen mit halbhohen und freistehenden Wänden, oder auch mit Lichtdruchlässigen Wänden aus Holz, Glas oder anderen Matreialien. Nur Schlafzimmer und Kinderzimmer müssen Schall- und Sichtschutz (Schallschutz, Sichtschutz) bieten, andere Räume können auch "offener" voneinander abgetrennt werden. Eine weitere Möglichkeit der optischen Unterteilung bieten Farben und Bodenbeläge. So sollen Küche und Essbereich mit Laminat ausgestattet werden, das Wohnzimmer mit Steinfußboden. Hier angrenzen soll auch die Terrasse. Die Kinderzimmer sollen Teppichböden erhalten, Schlafzimmer und Büro wiederum Laminat.
Das Haus soll möglichst alle Naturelemente berücksichtigen. Licht und Luft werden über viele geschickt plaziertze Fenster, großzügige Fensterfronten im Süden und evtl. Oberlichter realisiert, Feuer über den offenen Kamin, von dem wir beide träumen (hier übrigens von einer mobilen, geruchs- und rauchneutralen Variante mit Bioalkohol statt Holz und Kohle), Holz wird über Möbel und Bodenbeläge eingefangen, Erde über grozügige Pflanztröge, die z.B. ebenfalls zur Raumbegrenzung eingesetzt werden können, über Stein- und Kiesbegrenzungen an den Wänden (Bodenbelag nicht bis zur Wand gezogen und mit Steinen aufgefüllt), über einzelne, mit Naturstein optisch gestaltete "Hingucker-Wände". Und Wasser? Über den klassischen Zimmerspringbrinnen? Über den ohnehin geplanten Bachlauf im Garten? Das einzige Element, dass uns noch am meisten Kopfzerbrechen bereitet.
Und Last but not least: Eine Idee, die wir bei einem anderen Grundriss entdeckt und "geklaut" haben: Hier wurde in den eigentlich starren, quadratischen Grundriss ein Kreis eingezogen, der im Innern mit dem halbrund angelegten Wohnzimmer (bogenförmige Treppenstufen, rund gefliest) beginnt und sich außen in der ebenfalls rund angelegten und verfließten Terrasse samt Terrassenbegrenzung fortsetzt. Perfekt wäre hier z.B. das Wohnzimmer durch eine entsprechend gebogene Wand vom Flur/Treppenhaus abzugrenzen und an der Außenseite dieser Wand eine Treppe bogenförmig (ähnlich Wendeltreppe) nach oben zu führen. Ach ja, da fällt mir noch was ein: Aufgrund schlechter Erfahrungen möchte ich bei der Planung der Treppe darauf achten, dass diese so konzipiert ist, dass auch ein Transport größerer und sperriger Möbelstücke (im konkreten Falle eines Klavieres) in das obere Stockwerk möglich ist. Bei unserem letzten Umzug in eine Masionett-Mietwohnung blieben wir mit besagtem Klavier im Treppenaufgang stecken ...
Ich habe sicher noch etliche Ideen vergessen, die wir bereits gesammelt haben. Einzelne Teile sind bereits in Skizzen und Grundrissentwürfe eingeflossen. Daraus einen Gesamtgrundriss zu basteln, ist mir aber noch nicht gelungen. Muss ja auch nicht, dafür gibt es Architekten. Nur soweit sind wir noch nicht.
Ich habe hier lediglich die bisherigen Ideen mal reingestellt, um vielleicht vor der tatsächlichen Grundriss-Planung noch weitere Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu sammeln oder um vielleicht sogar dem einen oder anderen Häusleplaner noch einen Gedankenanstoß oder eine Idee geben zu können.
Bin auf jeden Fall gespannt auf alle Kommentare und bedanke mich schon mal für's geduldige Durchlesen :-)
Michael M.
  • Name:
  • Michael M.
  1. Wolkenkuckucksheim Ver1.0

    aber so fängt jeder an. In ihrem Brainstorming  -  was für ein Sturm  -  haben sie ja alles reingeschrieben, wovon man als Häuslebauer so träumen kann.
    Nächster Punkt in der Planung wäre dann alles in die drei Listen zu verteilen:
    • Muss sein
    • Sollte sein
    • wäre schön wenn man's hätte

    Das ganze dann mit den Randbedingungen  -  Finanzierbarkeit, konkrete Grundstückslage ... korreliert, viele Nächte drüber geschlafen ... und irgendwann haben sie dann ihr Häuschen
    Viel Spaß noch.

  2. Wie wäre es mit:

    OG: Schlafzimmer, Ankleide, Badezimmer und Büro
    EGAbk.: Küche, Wohn/Esszimmer, 2 Kinderzimmer + douchebad, Diele (evtl. mit sep. GWC)
    KG: Restliche Wünsche

    Vorteile:
    1. Den ganzen OGAbk. ist privatbereich.
    2. Die Kinderzimmer sind im EG und damit dürfte ein ungestörtes Arbeiten im Büro nichts im Wege stehen. (allerdings sind Gäste im OG (Büro) schwieriger zu emfangen)
    3. Die 2 Kinderzimmer sind wandelbar natürlich auch erstmal als Gästezimmer verwendbar, soweit noch keine Kinder vorhanden sind.
    4. Bei 3 Kinder kann man sogar das Büro umdisponieren in ein Kinderzimmer. (Verlust des Privatbereiches samt Büro :-)

    Wir streben selbst so eine Lösung an und sind dabei, zusammen mit einem Architekten diese Wünsche umzusetzen. Demnächst werde ich das Ergebnis hier auch präsentieren (können).

  3. Warum nicht wie die Niederländer ...?

    Foto von Helmuth Plecker

    Sind die Kinder groß und aus dem Haus, wird die Hütte verkauft und neugebaut, den neuen Anforderungen entsprechend.
  4. Auf jeden Fall, getrenntes Treppenhaus,

    dann können Sie später EGAbk. und OGAbk. getrennt nutzen. Ggf. auch vermieten, an die eigenen Kinder. Und wenn es eine Podesttreppe ist, passen auch große Gegenstände drüber.
    Anbei unser Grundriss (haben 3 Kinder). Das Zimmer im OG nach Norden (ASR) ist jetzt gerade Kinderzimmer, kann später Küche werden, Anschlüsse vorhanden. separate Elektor, Heizung, Sanitär für EG/OG.
    Im EG ist momentan Arbeitszimmer (hier als Schlafzimmer). Und einen Spitzgiebel gibt es auch noch. Ausbaufähig.
    Also flexibel. Mit Pelletheizung und als Holzhaus auch noch Ökologisch.
  5. Bravo

    Sie haben sich ja wirklich schon intensive Gedanken gemacht über Ihre Bedürfnisse und wie man das umsetzen kann. In den meisten Fällen hapert es nämlich daran, dass überhaupt nicht richtig analysiert wird, was man wirklich benötigt, und wie sich die Situation in der Zukunft ändern kann. Das ist doch eine prima Steilvorlage für einen Architekten, der nicht mehr mühsam herauskitzeln muss, was die Bauherren tatsächlich wollen und brauchen. Jetzt müssen Sie nur noch das Wunschprogramm mit dem Budget in Einklang bringen, da liegt meist das größte Problem. Das 300 m² Haus zu realisieren, das alle Vorgaben erfüllt ist relativ einfach, das aber auf 150 oder weniger einzudampfen und dabei nur an entbehrlichem zu sparen, das ist die Kunst.
    Viel Erfolg
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