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Verkalkung des Solarspeichers
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Verkalkung des Solarspeichers

Hallo,
ich habe seit kurzer Zeit eine Vealsun Anlage von Prosolar.
Das Ding läuft recht gut und heizt das Brauchwasser (dient nur zur Brauchwassererwärmung) laut Installateur auf knapp unter 100 Grad auf.
Nun habe ich ja hier auch schon gelesen, dass man die Temperatur auf 60-65 Grad begrenzen soll (Wir haben laut Gemeine Wasserhärte 3).
Andere sagen, der Kalk wäre kein Problem, da die Rohre normalerweise glatt wären und der Kalk abplatzt und im emaillierten Speicher zu Boden fällt.
Ich dachte immer die Opferanode verhindert eine Verkalkung und ein rechtzeitiger Tausch bewahrt mich vor dem Übel.
Oder muss ich beim Tausch der Anode den Kalk am Boden aus dem Speicher holen? Geht das überhaupt?
Danke
Gruß
Roman
  • Name:
  • Ronan Habsch
  1. Ich würde wegen dem Kalk allein die Temperatur nicht senken

    Hallo Herr Habsch,
    ich fange mal mit Ihrer vorletzten Frage an. Die Opferanode hat nichts mit dem Kalk zu tun, sondern sie dient dazu, Korrosion zu verhindern. Vermutlich ist der Speicher aus Stahl und zum Schutz innen emailliert. Da die Emaille leicht haarfeine Risse haben kann, könnte dort der Stahl rosten. Die Magnesium-Anode verhindert das, indem sie einen leichten Stromfluss vom Magnesium durch das Wasser, die Haarrisse und über den Stahl zurück verursacht. Dadurch korrodiert das Magensium anstelle des Stahls (es opfert sich), weil es das unedlere Metall ist (nach dem gleichen Prinzip wird auch ein verzinktes Blech geschützt, selbst wenn die Verzinkung nicht mehr lückenlos ist). Wahrscheinlich läuft das bei höherer Speichertemperatur etwas schneller ab (?)
    Jetzt aber zum Kalk: Richtig ist, dass oberhalb von 60 °C die Ablagerung von Kalk zunimmt. Ich habe mir gerade die pdf-Datei mit Technischen Daten zum VelaSun Komplettpaket heruntergeladen, um einen Eindruck von dem Speicher zu bekommen. Es sieht so aus, dass Ihr Speicher Wärmetauscher aus emailliertem Glattrohr enthält (oder es könnte vielleicht auch Edelstahl-Wellrohr sein). In beiden Fällen dürfte aber der Kalk auf dem Wärmetauscher kein Problem sein und wahrscheinlich abplatzen und zu Boden fallen.
    Vorläufig hat da einiges an Kalk Platz und ich würde mal schätzen, dass es mindestens 20 Jahre ohne größere Probleme so weiter gehen kann. Die Frage ist, ob Sie bei Bedarf die Möglichkeit haben, den Kalk aus dem Speicher zu holen. Dafür wäre es hilfreich, wenn er einen Flansch hätte, wo man ihn öffnen kann, also ein Art Deckel, der mit lauter Schrauben befestigt ist. Er könnte seitlich, oben oder unten sein. Auf der pdf-Datei ist kein Flansch zu sehen, aber vielleicht wurde er nur nicht dargestellt. Falls Sie es dem Speicher nicht ansehen  -  ein Anruf bei VelaSun müsste Klarheit schaffen. Wenn sich also so ein "Handloch" öffnen lässt, kann man den Kalk entfernen. Siehe auch 1. Link unten
    Wenn der Speicher als einzigen Zugang zum Innenraum die Anschlüsse (Kaltwasser, Warmwasser u. ä.) hat, dürfte es schwieriger sein, den Kalk heraus zu bekommen, aber vielleicht geht es sogar dann mit der "Nasssauger-Methode".
    Ich würde wahrscheinlich an Ihrer Stelle wegen dem Kalk nicht die Solltemperatur senken. Eine höhere Temperatur bedeutet ja eine längere Schlechtwetter-Überbrückung.
    Es kann natürlich andere Gründe für eine niedrigere Temperatur geben, wenn Sie keinen Brauchwassermischer nach dem Speicher haben. Wegen der Verbrühungsgefahr sollten es nicht mehr als 70 °C sein (von den Vorschriften her sind wohl nur 60 °C erlaubt) wenn Sie verzinkte Warmwasser-Rohre haben, würde sich oberhalb von 60 °C deren Lebensdauer verkürzen. Ich betreibe meine trotzdem bis 70 °C.
    Der zweite Link verweist auf eine ähnliche Diskussion, bei der ich in meiner Antwort Nr 8 auch noch das Dampfkesselthema ab 100 °C etwas ausgemalt habe.
    Schöne Grüße, Wolfram Zucker
  2. Erst mal Vielen Dank

    Hallo Herr Zucker,
    vielen Dank für die Antwort und auch dafür, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, sich den Speicher anzusehen.
    Ich habe das Thema an verschiedenen Stellen im Internet angesprochen und es ist tatsächlich komisch wie weit die Meinungen auseinander gehen.
    Von "da kann nichts verkalken wegen des Wasserdrucks" bis "um Gottes Willen, der Speicher ist in wenigen Monaten randvoll mit Kalk".
    Am meisten enttäuscht hat mich eine Antwort des Herstellers nach dem Motto "es liegt in Ihrem Ermessen, ob Sie die Temperatur senken. "
    Nun ja, ich muss jetzt tatsächlich mal schauen, welche Möglichkeiten der Reinigung (Flansch, Handloch) ich habe.
    Und dann werde ich es wohl , mal mit der höheren Temperatur wagen.
    Ein Verbrühungsschutz in Form eines Mischers am Ausgang ist vorhanden. Da die Brauchwasserleitungen alle neu und aus Kunststoff (kunststoffummanteltem Kupfer?) sind, brauche ich keine Sorgen wegen Zinkrohren zu haben.
    Gruß
    Ronan Habsch
    • Name:
    • Ronan Habsch
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