Luftfeuchtigkeit im Haus viel zu gering
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Luftfeuchtigkeit im Haus viel zu gering

Hallo!

Wir haben im Haus eine Luftfeuchtigkeit zwischen 15 und 38 Prozent. Viel zu gering also. Woran liegt das? Und vor allem: Wie können wir das Problem beheben? Ich habe keine Ahnung, an welche Gewerkschaft ich mich da wenden soll, wer uns da helfen kann ...

Ein paar Daten zum Haus: Massivbau, 2018 gebaut, Einzug im März 2019. Pelletheizung. Fußbodenheizung und Kaminofen. Keine Heizkörper. In den Schlafzimmern herrschen 17 bis 19 Grad. In den Wohnräumen 22 bis 24 Grad.

Man hört immer, dass es im 1. Winter noch zu feucht im Haus ist, bis eben alles gut getrocknet ist. Das war bei uns schon gar nicht der Fall. Von Anfang an hatten wir so eine geringe Luftfeuchtigkeit. Seit Juni 2019 haben wir eine dezentrale Lüftungsanlage in Betrieb. Die änderte diesbezüglich auch nichts. Im ganzen Haus stehen inzwischen Pflanzen rum, die die Luftfeuchtigkeit erhöhen sollen. Hat nichts gebracht. Ich kann mir nicht in jedes Zimmer ein Aquarium oder Zimmerbrunnen stellen. Auch feucht wischen oder ein Wasserschälchen aufstellen wirkt dem nicht entgegen.

Ich bin echt verzweifelt ... Wir haben ständig Halsweh. Besucher bekommen Reizhusten. Und für die teuren Holzmöbel ist das auch nicht gesund ...

Grüße, Carina :)

  • Name:
  • Carina
  1. Sie brauchen mehr Feuchteproduktion

    und die Lüftungsanlage können sie im Winter getrost abschalten, da sie vermutlich ein großes Haus mit nur 2-3 Personen haben. Im Winter führt der Betrieb von Lüftungsanlagen nur zu einer weiteren Trocknung der Raumluft, da die winterliche Außenluft meist nur 3-4 g/m³ Wasserdampf enthält während die Raumluft bei entsprechender Nutzung meist deutlich feuchter ist mit 8 g/m³.
  2. Feuchtigkeit verschwindet

    Die Feuchtigkeit verschwindet in den Außenwänden durch Kondensation und vermutlicher Schimmelbildung. Bei Gebäuden ohne zusätzliche Wärmedämmung sind die Wände 2-3 Grad kälter als die Raumluft, das genügt bei den großen Flächen zur Austrocknung weil vor allem die Dampfsperre fehlt. Da können sie noch so viel Pflanzen aufstellen. Dann kommt noch der von Herrn Tilgner beschriebene Effekt der geringen Feuchtigkeit von Außenluft die einströmt, sich erwärmt und so noch trockner wird. Dazu trägt auch der (offene?) Kamin bei. Sie sollten ihr Haus grundlegend energetisch sanieren.
  3. Danke für die schnelle Antwort!

    Im Haushalt leben mein Mann, der Vollzeit arbeitet. Mein Kleinkind und ich, wir sind den ganzen Tag Zu Hause.

    Wie kann ich denn die Feuchteproduktion noch erhöhen?

    Bevor die Lüftungsanlage lief, bestand das Problem leider auch genau so. Im Sommer und im Winter.

  4. Im Sommer?

    relative Raumluftfeuchte dauerhaft bei 15  -  38 %? Dann ist definitiv ihr Messgerät kaputt! Das geht im Sommer gar nicht!

    @Herr Kirschner Sorry  -  sie haben offenbar übersehen, dass es sich um einen Neubau aus 2018 in Massivbauweise handelt. Nix Schimmel  -  nichts zusätzliche Dämmung.

  5. Generell offenbar ein Luxus-Problem

    24 °C und 38 % rel. LF entsprechen einem Feuchtegehalt von 8,3 g/m³. Das ist ein ganz normaler Wert! Erst wenn der absolute Feuchtegehalt der Raumluft dauerhaft erheblich unter 6,5 g/m³ liegt, dann gilt das bei einigen Medizinern als "zu trocken".

    Ihr Reizhusten ist vermutlich nicht auf die vermeintlich zu trockene Raumluft zurück zu führen, sondern hat vermutlich andere Ursachen.

    Ansonsten kaufen Sie sich halt für die Winterzeit einen elktrischen Luftbefeuchter, der bringt mehr als ein Zimmerspringbrunnen.

  6. Ich hoffe doch, dass die Firmen alles richtig gemacht haben bei der Wärmedämmung. Als Laie hat man da ja keine Ahnung.

    Ich hoffe doch, dass die Firmen alles richtig gemacht haben bei der Wärmedämmung. Als Laie hat man da ja keine Ahnung.

    Offener Kamin, ja. Den haben wir gestern Abend das 6. mal seit dem Einzug eingeheizt. Also wohl eher nicht der Grund für die geringe Luftfeuchtigkeit.

    Meine Angabe (15-38 Prozent) hat sich auf das ganze Jahr bezogen. Also grad ist alles in dem Bereich dabei. Im Sommer ausschließlich 35 bis 38 Prozent.

    Wir haben in jedem Zimmer ein extriges Messgerät. Auch von verschiedenen Marken. Daher möchte ich Mal ausschließen, dass die alle kaputt sind.

  7. An Herrn Tilgner

    Ist die geringe Luftfeuchtigkeit also absolut unbedenklich?! Als Richtwert werden ja überall 40-60 Prozent angegeben
  8. Das sind keine Sollwerte

    sondern "überall" abgeschriebene statistische Mittelwerte, die sich bei normaler Wohnnutzung von kleineren, dicht belegten Wohnungen mit sparsamer Fensterlüftung einstellen, wo pro Person deutlich unter 30 m² Wohnfläche zur Verfügung stehen. 60 % rF bei 20 °C würde ich als Mittelwert sogar als "deutlich zu feucht" bewerten. Aus einem solchen Klima ergibt sich bei energetisch unsanierten Altbauten sogar ein erhöhtes Schimmelpilzrisiko, verursacht durch unzureichende Belüftung der Räume.

    Bei großen Einfamilienhäusern mit einer deutlich geringeren Belegungsdichte ist Aufgrund der geringerne Feuchtelast (je Quadratmeter Wohnfläche) auch eine deutlich geringere Raumluftfeuchte "normal".

    Vergleich: 20 °C und 50 % rel LF = 8,65 g/m³ (absoluter Feuchtegehalt der Raumluft) 24 °C und 40 % rel LF = 8,3 g/m³

    Das Problem bei dem Thema ist, dass kaum einer das Wort "relative" Luftfeuchte versteht und pauschal irgendwelche Prozentangaben benutzt ohne die jeweilige Bezugstemperatur zu berücksichtigen.

  9. Danke!

    Vielen Dank für die genaue Erläuterung, Herr Tilgner! Dann bin ich wirklich beruhigt jetzt :) Viele Grüße!

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