Unfall auf Vollholztreppe
BAU-Forum: Wer hat Erfahrung mit

Unfall auf Vollholztreppe

Hallo,
jetzt ist es passiert. Vor einem Jahr sind wir eingezogen in unser neues Haus. Natürlich mit Vollholztreppe ins OGAbk.. Klar, dass unsere 3 Kids die Treppe hoch und runterennen. Unser Jüngster ist jetzt gestern direkt auf eine Stufe geknallt (hochgefallen). Vier Vorderzähne sind hinüber. Zum Glück ist er der jüngste und es sind nur Milchzähne.
Wie können wir unsere Treppe rutschfester machen? Die Kinder in den Keller sperren hilft nicht dauerhaft.
Nachbarn meinten, dass es Antirutschlack gebe, den man nicht sehen würde.
Gibt es Leisten, die man vorne an die Stufen aufklebt, die idealerweise auch durchsichtig sind?
Was gibt es noch außer erzieherische Maßnahmen?
Vielen Dank
Harald
  • Name:
  • Harald
  1. Da gibt

    es für Kinder die berühmten "ABS-Socken" :-))
    Guckst Du z.B. hier:
    • Name:
    • M.P.
  2. Zum Glück keine Steintreppe ...

    Seid froh, dass es "nur" Holz war, auf das euer Jüngster geknallt ist ... Bei Stein hätte er sich vermutlich schwerer verletzt. Irgendwelche Beläge auf der Treppe helfen aller Erfahrung nach auch nichts gegen Kinderübermut ...
    Und sehen meist besch ... aus. Der etwas mattere Lack bringt nicht wirklich etwas ... Letztlich hilft leider nur vorsicht.
    Ist so. Ich habe selbst 2 Kinder ...
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  3. Viel Bewegung macht's!

    Heutige Kinder haben meist motorische Defizite, d.h. sie sind ungeschickt, weil ungeübt. Sie spielen nicht mehr stundenlang draußen, manche fahren auch kaum noch Fahrrad. Letzteres kann ich bei dem heutigen Verkehr andererseits verstehen. Aber im Falle eines Ausrutschers und Sturzes stimmen dann die Reflexe nicht. z.B. nehmen gerade kleine Kinder dann nicht oder zu spät die Hände zum Schutz nach vorn und fallen stattdessen voll auf's Gesicht, auch weil die Spannung im Körper fehlt, um den Kopf hoch zu halten. Gleiches ist natürlich auch der Fall, wenn ein Kind durch prä-, peri- oder postnatale Gehirnschädigungen Einschränkungen aufweist. Dies ist häufiger der Fall, als man denkt. Das kann aber meist durch entsprechende Frühförderung ausgeglichen werden. Und auch hier gilt: Nach dem hundertsten Sturz ist das Kind fit, will heißen, es hilft alles nichts, Bewegung muss sein, Risiko muss eingegangen werden, um Sicherheit für den Rest des Lebens zu gewinnen.
    Paradebeispiel ist meine Frau: Im Alter von 8 Jahren erlitt sie, mutmaßlich durch eine Polioschluckimpfung, eine Enzephalitis (Gehirnentzündung), die normalerweise tödlich verläuft, und in deren Folge eine Halbseitenlähmung rechts. Ihre bis dahin makellose Schönschrift verwandelte sich in grausames Gekrakel, sie verlor weitgehend ihre Feinmotorik und wurde in allen körperlichen Tätigkeiten ungelenk und ungeschickt. Aber sie wollte unbedingt Rollschuhlaufen lernen. Das Haus ihrer Eltern stand an einer sehr steilen Straße. So fuhr sie auf dem Bürgersteig immer den Berg hinunter, stürzte andauernd, schlug sich die Knie auf, kam blutend nach Hause, und ihre Mutter versuchte ihr das Rollschuhlaufen auszureden. Das war unnütz, denn wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann lässt sie nicht mehr los. Kenn' ich! Und? Na ja, nach vielen Monaten konnte sie tatsächlich sicher Rollschuhlaufen, etwas später auch Schlittschuh und Ski. Als sie einmal ohne jede Vorübung oder Kenntnis mit Wasserskiern startete, drehte sie ihre Runde, ohne einmal ins Wasser zu fallen. Im Gegensatz zu ihrem damaligen Freund, der recht sportlich war.
    Also, letztlich sind nicht die Treppenstufen schuld. Als ich vor vielen Jahren als Handballer mal bei einem Sprungwurf aus dem Rückraum am Wurfarm zurückgerissen wurde und mit dem Rücken zuerst auf den Hallenboden knallte, ging ein Schrei durch die Zuschauer, so spektakulär wirkte das. Aber ich stand auf und hatte mir absolut nichts getan. Weil meine durch den Sport geschulten Reflexe funktioniert hatten, ich hatte den Sturz ähnlich wie ein Judoka mit Handkante und Unterarm abgefangen. Nicht einmal der Ellenboden tat weh!
    Gesundes Aufwachsen mit viel Bewegung (vielleicht auch in einem Sportverein, der auch Programme für kleinere Kinder mit oder ohne den Müttern anbietet) macht den Unterschied. Und genau das fehlt heute meistens. Trotzdem kann gerade, wenn mehr als 1 Kind auf der Treppe tobt, immer etwas passieren. Aber man kann und soll die Kinder nicht in Watte packen. Sie müssen lernen, mit den Gefahren umzugehen.
  4. Und warum ist dann Jo Deckarm nicht

    wieder aufgestanden?
  5. Warum Jo Deckarm nicht wieder aufgestanden ist:

    Jo Deckarm, ein Supersportler mit einer äußerst eleganten Motorik, war mit der Schläfe auf den Betonboden der Halle gestürzt, ich glaube bei einem Tempogegenstoß. Und zwar war er in vollem Lauf umgerempelt worden, wobei der Gegenspieler auf ihn drauffiel und er selbst situationsbedingt wahrscheinlich auch den Ball sichern wollte. Wie es genau ablief, weiß ich leider nicht. Aber es muss rasend schnell gegangen sein, denn dass ein Sportler so seitlich mit dem Kopf aufschlägt, ist ganz und gar unwahrscheinlich. Da müssen einige unglückliche Umstände zusammengekommen sein.
    Gerade Deckarm ist kein Gegenbeispiel zu meiner Sichtweise, denn schon Handballer in der Kreisklasse haben es drauf, wie man unschädlich fällt. Als Handballer, besonders als Kreisspieler, stürzt man in jedem Spiel mehrmals mehr oder weniger schwer, entweder durch Fouls oder ganz ungestört beim Fallwurf am Kreis. Das ist normal. Und zwar stürzt man auf den Hallenboden, nicht auf weichen Rasen wie die Fußballer. Meine Verletzungen hatte ich alle an Gelenken, vor allem den Fingergelenken, wenn beim Fangen vom Gegner die Hand weggeschlagen wird. Auch dies bekommt man aber mit zunehmender Routine einighermaßen in den Griff, indem man lernt, die eigenen Hände mit dem Körper abzuschirmen und vor allem rechtzeitig und schneller als der Gegenspieler dem Ball entgegenzugegen. Da hat man Vorteile, weil man ja zum Ball hin eine Vorwärtsbewegung macht, während der Gegenspieler eine Seitwärtsbewegung versucht, um einen zu stören, weil er meist sowieso keine Chance hat, vor einem an den Ball zu kommen. Nur mal so aus dem Nähkästchen.
    Zum Thema "Tempogegenstoß" hätte ich noch ein selbst erlittenes Beispiel beizutragen, das auch zeigt, dass manchmal auch die besten Reflexe nichts nützen: In einem Trainigsspielchen presche ich also im Tempogegenstoß auf der linken Seite los und drehe etwa drei Meter hinter der Mittellinie Oberkörper und Kopf im vollen Lauf nach recht und hinten, um den Pass vom Torwart aufzunehmen, also alles ganz schulmäßig. Da war aber einer der mittrainierenden Noch-Jugendspieler links von mir und von mir unbemerkt mitgelaufen, und in dem Moment, wo ich den Ball annehme und naturgemäß etwas langsamer werde, läuft mir dieser unerfahrende Spieler nach rechts in den Lauf, kriegt offenbar dann die Panik, weil ich ja mit meinen 194 cm auf ihn zurenne, und duckt sich. Die Folge: Ich rolle und stürze halb rückwärts über ihn hinweg und pralle blitzartig mit der rechten Hüfte voll auf den Boden. Auch hier hielt ich den Ball eisern fest, das hat man verinnerlicht, ist aber manchmal nicht so optimal für einen selbst. Das Ergebnis war ein Rückenschaden, an dem ich noch heute Freude habe. Sport ist eben gesund, wie ich oben schon behauptet hatte.
  6. Nirgends im Leben gibt es die absolute 100 %ige Sicherheit ...

    Auch wenn uns das die Technikgläubigen immer einreden wollen ...
    Kinder draußen toben lassen ist das Beste Training ... oder auch in den Sportverein schicken. Das Leben ist nun mal grundsätzlich lebensgefährlich ...
    • Name:
    • Frau Gab-1542-För
  7. " ... außer erzieherische Maßnahmen"

    Foto von Oliver Kettig

    Hallo Harald,
    rutschhemmende Beläge für Treppen: Aus eigener Erfahrung fallen mir da diese halbrunden Teppichfliesen ein, die aufgeklebt werden. Nicht schön, aber wirksam.
    Google liefert noch dieses hier:

    Das kommt Ihrer Beschreibung recht nah (tranparent). Sollten Sie das einsetzen, dann schreiben Sie hier doch bitte Ihre Erfahrungen.
    Grüße

  8. No Comment

    Das sagte mal ein Architekt:
    "Die hysterische Mami
    Es ist die heilige Pflicht aller Eltern, ihre Kinder zu beschützen. Kein Zweifel. Man beschützt sie vor fremden vierschrötigen Gesellen, vor dem Straßenverkehr, vor Monstern unter ihrem Bett, vor dem unsäglichen Fernsehprogramm ... kurz, es gibt eine Menge Dinge, die den kleinen Pupsern an den Kragen wollen, und davor müssen die Eltern sie beschützen. Ich hatte jedoch keine Ahnung, welch grässliche Todesfalle ein schlecht geplantes Eigenheim für so einen kleinen Racker darstellt. Fliesen! Bloß keine Fliesen! Sie sind glatt und hart, da sind Unfälle und arge Verletzungen vorprogrammiert. Sämtliche Raumecken müssen außerdem abgerundet sein, Türleibungen sowieso. Türen dürfen auch nicht einfach so ins Schloss fallen, sondern müssen mit Gummilippen einquetschsicher abschließen, und für Hof- und Wegbefestigungen kommen freilich nur Fallschutzplatten in Frage, und so weiter und so fort. "
    • Name:
    • M.P.
  9. jaujau

    Foto von Oliver Kettig

    Hallo Baufux,
    so langsam reicht es aber mit der Schelte in Richtung Fragesteller, oder?! Die Lektion "Lasse Deine Kinder die harte Schule des Lebens lernen" ist sicher angekommen, da ist ja insbesondere Meister Stodenberg zu großer Form aufgelaufen.
    Nichtsdestotrotz gibt's unterschiedlich rutschige Untergründe. und wenn man mal auf einer lackierte Holztreppe ausgerutscht ist, kann ich da nichts verwerfliches dran finden, die ein bisschen zu entschärfen.
    In anderen Forumsabteilungen wird kenntnisreich über R-Gruppen bei Fliesen gefachsimpelt  -  warum gilt das nicht hier?!
    Grüße
  10. noch ein Lacklink

    Foto von Oliver Kettig

    Ebenfalls keine persönlichen Erfahrungen damit.
    Grüße

  11. Wieso jauau?

    Nein, so einfach ist die Welt nicht! Wie Manfred Peters ironisch, aber mit wahrem Kern angedeutet hatte. Sicherlich kann jeder seine Treppen oder sonstigen Gefahrenpunkte soweit entschärfen, wie er mag und kann. Dann schlage ich aber vor, konsequenterweise nur noch mit Helm aus dem Haus zu gehen. Es könnte einem der Himmel auf den Kopf fallen!
    Ich schaffe mir doch nicht eine schöne Holztreppe an und verschandele sie anschließend. Sondern ich Stelle mich auf die Situation ein und schärfe auch den anderen Familienmitgliedern ein, daran zu denken, dass man mit Socken dort leicht ausrutscht. Denn mit Schuhen wären Haralds Kinder auch auf jeder anderen Treppe gestürzt. Wahrscheinlich ist ein Kind von einer Stufenkante abgerutscht, weil es nur mit der Fußspitze dort flüchtig aufgesetzt hatte, und hat das andere mitgerissen. Mit Schuhen rutscht man nämlich auch auf einer lackierten (und trockenen) Holzstufe nicht aus. Es hilft doch alles nichts  -  der Mensch macht seine Unfälle selbst, in dem er sich situationsinadäquat verhält. Und das zu vermeiden, lernt man nicht im Schonraum.
  12. ich darf zugeben

    Foto von Stephan Langbein

    dass ich auch schon zweimal auf dem Hosenboden gelandet bin, als ich auf Socken die Treppe runter ging. Der Lerneffekt hat sich eingestellt :-) inzischen renne ich nicht mehr und nutze das Geländer.
    Für Kinder ist das natürlich ein Problem und das steht uns demnächst auch bevor ...
  13. dito, da ich auch immer auf Socken im ...

    dito, da ich auch immer auf Socken im Haus unterwegs bin, habe ich auch schon ein paar mal die Treppe mit dem Hosenboden benutzt. Hier wurde doch schon mal über lackiert vers. geölt diskutiert, ist das nicht ein Pluspunkt für geölte Stufen, die sind doch nicht so rutschig.
  14. Eigene Erfahrung:

    Wir haben uns über unsere Holztreppe (Buche lackiert, offene Konstruktion) zu Beginn unendlich viele Gedanken gemacht. Was passiert wenn die lieben Kleinen (wir haben Zwillingsjungs) ausrutschen, den Kopf zwischen die Stufen stecken usw..
    Was ist davon geblieben? Die latente Gefahr offener Stufen haben wir mit einem Netz aus dem Schiffszubehör gemindert. Der einzige Grobmotoriker der auf der Treppe ausrutschte ist der Schreiber dieses Beitrags (acht Stufen auf dem Steißbein ohne Chance sich abzustützen da Kind auf dem Arm, *auauauauauaua* (selber Schuld) ). Grund: Wie oben beschrieben auf Strumpfsocken auf die Stufenkante getreten. Das ist mir NIE wieder passiert. Ansonsten ist nichts, aber auch wirklich gar nichts passiert. Wir haben allerdings auch gemeinsam Treppe steigen geübt und ermahnen die inzwischen 6-Jährigen Chaoten immer noch auf der Treppe nicht zu drängeln, toben, kämpfen und zu schubsen.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Nach meiner Erfahrung lauert die Gefahr nicht AUF der Treppe, sondern DAVOR. Ein solides Treppengitter vor der obersten Stufe schützt vor den schlimmsten Gefahren. Alles weitere ist eine Frage der Übung (Kinder werden immer wieder Treppen steigen müssen, nicht nur im Haus).
  15. kurz und knapp:

    Er ist hochgefallen:
    also vielleicht auch gerannt, gestolpert und ist nicht ausreichend auf die Stufe getreten, also gar nicht direkt (nach unten) ausgerutscht.
    Oder etwas ausführlicher:
    Mal abgesehen von einer gewissen Fahrlässigkeit, Treppen in Strümpfen zu begehen,
    finde es auch etwas "rücksichtslos" gegenüber der "Waschkraft" im Hause, in Socken umherzulaufen.
    Jedenfalls wurde ich früher oft auf diese Tour ermahnt.
    Nach Nordseeurlauben habe ich mir nun privat im Sommer das "Sockenschonen" und Barfußlaufen angewöhnt.
    Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase verbinde ich damit jetzt auch zu Hause eine Art Urlaubsgefühl. ;-)
    Über den direkte Hautkontakt des Fußes mit den unterschiedlichen Materialien
    erlangt man darüber hinaus die Gespür für die Wärmeableitung des Fußes auf den verschiedenen Materialien
    und man erhält sich den "Krallreflex" der Zehen. Man läuft auch barfuß automatisch etwas vorsichtiger, weil man den Respekt vor dem Zehenschmerz hat.
    Ich finde es deshalb (hier, für einen begrenzten Personenkreis im Innenbereich) weder nötig, noch erstrebenswert,
    die Oberflächen der Treppenbeläge besonders abzustumpfen,
    weil diese dadurch nicht zwangsläufig sicherer, dafür aber aufwendiger zu reinigen und zu pflegen sind.
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei den relativ kleinen engen Treppenläufen und Radien im Einfamilienhaus Bereich für den Fuß eine gewisse Möglichkeit zum "Gleiten" und "Drehen" beim Aufsetzen auf die Stufe noch vorhanden sein muss, um nicht umzuknicken und auch langfristig z.B. die Kniegelenke zu schonen.
    • Eine Art Aktion pro Barfußlaufen -

    ;-)
    Grüße


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