Überlauf einer Versickerung
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Überlauf einer Versickerung

Hallo Forum,
ich habe hier eine Frage, deren Beantwortung mir Kopfzerbrechen bereitet. Vielleicht kann mir jemand helfen.
Unser Haus, das bald gebaut wird, wird Aufgrund seiner Größe 6 Regenrinnen haben (4 an den Ecken, einen Balkonablauf und 1 x Garage).
Wir müssen das Regenwasser versickern lassen, dürfen es also nicht in den Kanal einleiten.
Auf einer Seite werden wir wahrscheinlich einen Behälter eingraben um damit den Garten zu bewäsern.
Doch was mit den anderen Abläufen machen? Überall Mulden? Sieht bescheiden aus und aus Platzgründen nicht überall möglich.
Jetzt haben wir uns gedacht, solche Versickerungskästen einzugraben, die ähnlich wie diese Klappboxen zum Einkaufen aussehen und mit Vlies umhüllt eingegraben werden.
Jetzt das Problem: Wir graben die Dinger ca. 4 Meter weit weg vom Haus ein, Oberkante sagen wir mal 40 cm tief.
Die Regenrinne verlängern wir dann jeweils unterrdisch in diese Versickerungskästen. Was passiert nun mit dem Überlauf? Wir dürfen einen Überlauf haben, der bei starkem Regen auf den Gehweg oder zur Straße läuft.
Da der Überlauf aber über Geländeniveau liegt (da würde dann ein Rohr aus dem Boden oberhalb des Behälters rausgucken?) würde in diesem Falle in der Bodenregenrinne Wasser stehen (solange von oben neues hinzukommt).
Kann das funktionieren? Ist das so richtig? Oder haben wir einen Denkfehler?
Vielen Dank für hilfreiche Kommentare.
Bianca Schneider
  • Name:
  • Bianca Schneider
  1. Regenwassernutzung:

    Wäre es nicht möglich die Leitungen zusammenzuführen und damit eine Zisterne zu speisen die das ganze Haus mit Brauchwasser versorgt? Ich Stelle mir die Herstellung diverser Überläufe aufwendig bis teilweise unmöglich vor, da ist vielleicht die Investition in eine Regenwassernutzung gar nicht so weit entfernt.
  2. Das hatte ich auch mal geplant ...

    Moin,
    @K-P Alde: eine Regenwassernutzung dieser Art hatte ich auch mal geplant. Aber die Bürokratie in Deutschland ...
    Bei uns (Winsen/NDS) hieß es: "Wenn Sie Regenwassernutzung betreiben wollen, benötigen Sie eine zusätzliche geeichte Wasseruhr, die die Wassermenge misst, die Sie z.B. für die Toilettenspülung verwenden. Für diese Wassermenge müssen Sie Abwassergebühren bezahlen. Und wenn Sie das Trinkwasser, das in regenarmen Zeiten in die Regenwasseranlage einspeisen müssen, nicht doppelt als Abwasser bezahlen wollen, sollten Sie eine dritte geeichte Wasseruhr in die Speiseleitung einbauen lassen. "
    Nachdem ich dann einige Zeit benötigt habe, um alleine den Abrechnungsmodus zu verstehen (Abwassermenge = Trinkwasserzähler + Regenwasserzähler  -  Speiseleitungszähler), habe ich mich kurzerhand für eine reine Versickerung entschieden.
    Öko und Grün ist ja schön und gut, aber wenn ich für die Schonung der Ressourcen (Trinkwasser durch Regenwasser ersetzen) mächtig draufzahlen soll, verkneife ich mir das lieber.
    @Bianca: Bei uns staut das Wasser bei extremem Regen auch zurück. Das ist aber kein Problem, solange alle Leitungen bis über die Höhe des Überlaufes dicht sind.
    Gruß Michael
  3. Noch 2 weitere Fragen hierzu ...

    Danke für die bisherigen Antworten.
    Die Leitungen zusammenführen, das wäre ein Riesenaufwand und für uns zu teuer. Regenwassernutzung wollen wir eigentlich auch nicht, von einem Fallrohr für die Gartenbewässerung mal abgesehen.
    Danke für den Kommentar, dass es nichts ausmacht, wenn sich das Regenwasser mal staut bei dichter Leitung.
    Jetzt noch zwei Fragen:
    1. Der Überlauf: Ist das dann wirklich ein Stück Rohr das aus dem Boden schaut?
    2. Kann mir jemand Bezugsquellen für preiswerte Versickerungskästen nennen? Gibt es günstigere Alternativen als meine oben beschriebenen Kästen? .
    Vielen Dank
    Bianca
    • Name:
    • Bianca Schneider
  4. Grundleitungen, Rigole und Zisterne

    Werter Fragesteller
    Ich würde vorschlagen, die Regenfallrohre über Grundleitungen zusammenzuführen und in einen Behälter zu leiten, der Speicher und Rigole (Versickerung) in einem ist.
    Siehe hierzu z.B.
  5. Oh oh

    Werte Fragestellerin!
    Erstens Sorry fürs falsche Geschlecht
    Zweitens habe ich oben etwas zu kurz gefast. Der von mir beschriebene Speicher hat ein Speichervolumen nach Ihrer Wahl von X m³ + ein Aufstauvolumen, das nach Niederschlagsmenge und zu entwässernder Fläche sowie Versickerungsfähigkeit Ihres Bodens errechnet wird. Dass heißt, bei einem Gewitter oder langen Regenperioden steht erheblich mehr Wasser in dem Ding als Sie an Speichervolumen wollten. Dies versickeert dann langsam im Untergrund, wodurch der Pegel wieder a.d. Speichervolumen sinkt. Sie sparen sich also Ihre 4 Kästen. Und einen Überlauf braucht's auch nicht, also kein Schnorchel, der irgendwann Wasser speit.
  6. Noch eine Antwort

    Moin,
    wir haben unsere Versickerung über die Firma Graf bezogen.
    Gruß Michael
  7. Noch eine Adresse für verschiedene Versickerungssysteme ...

  8. Warum fragt eigentlich keiner nach dem Boden?

    Wenn sie Sandboden haben können sie sich sogar die Versickerungen sparen dann reicht es das Rohr ca. 1 m vom Haus weg enden über einer Kiesschicht enden zu lassen, bei schwerem Lehm können sie sich die Versickerungen auch sparen, denn dann versickert sowieso nix! Dann müssen sie sich evtl. bis zu einer Schicht durchgraben, wo Versickerung möglich ist und eine Schacht bauen (Laienantwort, was weiß ich, was noch so möglich ist). Dazwischen macht das irgendwie Sinn.
    Die anfallende Menge kann man abschätzen nach Dachfläche und maximalem Niederschlag. Interessant dazu ist wetteronline => "Rückblick" => "Niederschlag". Rekord für Berlin: 12.8.2002 mit 62 mm! Da braucht es dann wirklich einen Überlauf! Wir haben das ja auch abbekommen, es lief bestimmmt über den Übergang Fallrohr, Standrohr am Haus auf die Wiese und ist da einfach so weggesickert. No Problem
    Alternative zu den Dingern ist für Bastler: Übrig gebliebene Porotonsteine (war bei uns vorhanden), zerbohrte, mit Steinen gefüllte Regentonne/n: funktioniert auch  -  je nach Bodenverhältnissen.

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