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Nachgeschalteter Druckbehälter an einer Regenwasserzentrale  -  sinnvoll oder nicht?
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Nachgeschalteter Druckbehälter an einer Regenwasserzentrale  -  sinnvoll oder nicht?

Ich möchte demnächst eine Regenwasserzentrale mit integriertem Trinkwasser-Nachspeisebehälter installieren und bekam vorab folgenden Rat:
  • es sollte nach der Pumpe ein 100-Liter Druckbehälter installiert werden. (Nutzvolumen nach Aussage des Installateurs ca. 60 Liter)

Vorteil: Die Pumpe müsse nicht nach jeder Toilettenspülung anlaufen und Regenwasser in die Spülkästen pumpen, sondern durch den Wasservorrat im Druckbehälter würden diese 5-7 mal ohne Pumpenlauf gefüllt, was zum einen Strom spart, zum anderen die Geräuschemissionen der Pumpe verringert und die Lebensdauer der Pumpe erhöht, da sie weniger oft anspringen muss.
Was meinen die "Experten" im Forum dazu?

  • Name:
  • Norbert
  1. ist richtig ...

    ist richtig was Ihr Installateur gesagt hat.
    • Name:
    • Herr AndWün
  2. Keine Ahnung von Regenwasseranlagen ...

    hat sowohl der Installateur, wie auch mein Vorschreiber. Seit über 10 Jahren weiß man, dass Ausdehnungsgefäße in Regenwasseranlagen nur Probleme bereiten, da sie leicht verkeimen, die Membranen zerfressen und als "Keimschleudern" wirken. Sowohl in den Merkblättern der fbr und ZVSHK, wie auch in der DINAbk. 1989 wird vor Ausdehnungsgefäßen gewarnt!
    Pumpen mit Ausdehnungsgefäßen stammen noch aus einer Zeit der "Primitiv- und Billigtechnik" und sind seit langem durch Schaltautomaten ersetzt worden, die den Stand der Technik nach DIN darstellen.
    Ausdehnungsgefäße müssen, wenn sie technisch nicht vermeidbar sind (z.B. bei extrem kleinen Volumenströmen) durchspült sein, was sie teuer macht. Darüber hinaus hat ein Ausdehnungsgefäß von 100 ltr. keinen Wasservorat von 100 ltr. Durch ein Ausdehnungsgefäß werden Pumpenstarts kaum reduziert, sondern nur verschoben. Die Stromeinsparung, sowie Verschleißreduzierung der Pumpe liegt bei weniger als 0,1 % durch ein Ausdehnungsgefäß. Dies steht in keinem Verhältnis zu den Kosten des Gefäßes, den laufenden Wartungs- und Reparaturkosten (Wartungskosten, Reparaturkosten) sowie den Problemen durch ein solches Gefäß (Verkeimung).
    Sorry, wenn man schon Tipps zur Regenwassernutzung gibt, sollte man auch wissen was in einer solchen Anlage sowohl technisch, wie auch microbiologisch passiert. Dann kann man nicht solch falsche Ratschläge erteilen.
    Wie eine Anlage richtig gebaut wird, unter Berücksichtigung der DIN 1989 und der TrinkwV, ist in meinem ausfürhlichen Ratgeber nachzulesen (evtl. unter "Service" herunter laden und dem Installateur zur Weiterbildung geben).
  3. Vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt ...

    Vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt aber bei der Regenwasserzentrale handelt es sich um ein Komplettsystem (KSB), welches natürlich der DINAbk. 1989 entspricht und aus Nachspeisebehälter, Saugpumpe, Schaltautomat, Dreiwege-Motorventil usw. besteht.
    Die Idee des Rat-Gebers bestand konkret darin, auf der Druckseite der Pumpe, also nach dem Schaltautomaten (Cervomatic), noch einen Druckbehälter zu installieren, um die o.g. "Vorteile" zu erlangen.
    Wenn dieser Behälter aber die von Herrn Steinle genannten Probleme mit sich bringen wird, dann werde ich dies wohl eher bleiben lassen und die Anlage in der Normalversion installieren lassen.
    Vielen Dank für die Hinweise.
    Norbert
    • Name:
    • Norbert
  4. @D. Steinle

    DANKE das Sie mich über mein Arbeitsgebiet aufgeklärt haben! Nun weiß ich das ich trotz meiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der Reinstwasseraufbereitung (Medizin+Pharma) keine Ahnung vom Regenwassergeschäft habe! Ohne Ihren Hinweis hätte ich doch tatsächlich und leichtfertig Ratschläge erteilt ... ohweih!
    Na klar weiß ich das es über Schaltautomaten (den tollen von Ihrer Webseite) oder den presscontrol von Grundfos oder aber mit elektronisch geregelten Pumpen auch OHNE Membrangefäß geht. Bekannt ist auch das diese zur Verkeimung neigen, was aber in meinen Augen bei dem eh verkeimten Regenwasser nicht das Problem darstellen sollte. Außerdem sollte es kein Problem sein ein durchspültes Ausgleichsgefäß zu nutzen.
    Da Sie den Rest nun schon erklärt haben brauche ich nichts weiter zu sagen, außer das ich mich auch gern einmal mit Ihnen über Anionen- und Kationentauscher, Enteisener, UV-Bestrahlung, Ozon-Behandlung, Umkehrosmoseanlagen ... unterhalten würde. Ich glaube das ich da schon ein paar Fakten zusammenbringe die den Horizont eines RegenwasserSpezialisten erreichen.
    • Name:
    • Herr AndWün
  5. Da haben wir den Salat! Zwei Fachleute gefragt und drei Meinungen erhalten.

    Ich habe nicht die Absicht, hier Streit zwischen den Fachleuten zu erzeugen, sondern bitte um möglichst objektive Einschätzungen des Sachverhaltes.
    Faktum ist, dass derjenige, der mir diesen Ratschlag erteilt hat, bei sich selbst zu Hause eine Anlage mit Ausgleichsgefäß nutzt und nach seinen Angaben konnte er die Zahl der Pumpenläufe reduzieren. Natürlich konnte er mir die Höhe der Stromersparnis nicht auf den Cent genau beweisen. Ob er ein durchspültes Gefäß verwendet, weiß ich auch nicht, ich werde ihn mal fragen.
    Wenn man nun ein solches Ausdehnungsgefäß (durchspült) verwenden würde, in welcher Preisklasse liegt es und wer stellt es her? Wie kann man es von einem nicht-durchspülten unterscheiden?
    Ist es möglich, ein Druckgefäß regelmäßig zu desinfizieren (Kukident in den Nachspeisebehälter und auf Trinkwasserversorgung umschalten ;-))
    Gruß Norbert
    • Name:
    • Norbert
  6. also ...

    also solch ein Ausgleichsgefäß dient in erster Linie als Puffer auf der Druckseite. Druckschläge durch zu schnellen Druckabfall/anstieg werden damit vermieden. (kleinere Ausgleichsgefäße nennt man auch Druckschlagminderer). Ob das Volumen ausreicht einen Spülkasten komplett zu füllen hängt von der Auslegung aus. Strom sparen Sie dadurch leider nicht, denn die Menge an Wasser die benötigt wird muss in beiden Fällen von der Pumpe bewegt werden. Lediglich die Zahl der Pumpenanläufe reduziert sich.
    Die Desinfektion ist nicht ganz ohne ... In meinem Arbeitsbereich werden dazu recht aggressive Substanzen eingesetzt die ich in Ihrem Fall nicht anwenden würde. Die Frage ist halt ob denn das Toilettenwasser unbedingt völlig keimfrei sein muss ;-) Bei den Anlagen in denen wir aus verfahrenstechnisch unvermeidbaren Grunden auch im Reinstwasserbereich solche Ausgleichsgefäße einsetzen werden diese jährlich getauscht um jeglichen Problemen vorzubeugen.
    Achja, erkennbar sind durchspülte Ausgleichsgefäße z.B. an 2 statt nur einem Anschluss. (Wir benutzen eine Eigenfertigung)
    • Name:
    • Herr AndWün
  7. Ich kenne die Ausgleichsbehälter aus dem Wohnmobilbereich Der ...

    Ich kenne die Ausgleichsbehälter aus dem Wohnmobilbereich. Der große Vorteil ist, dass die Pumpe nicht sofort bei der kleinsten Wasserentnahme anspringt und der Wasserdurchfluss gleichmäßiger ist.
    Wer Angst wegen Verkeimung seines Regenwassers hat kann ja Wasserdesinfektionsmittel aus dem Campingbereich in seine Zisterne geben oder eine UV-Desinfektion zwischenschalten.
    Aber ehrlich gesagt bewerte ich den Hinweis des Regenwassergurus als reine Panikmache.
  8. Regenwasser ist komplett anders ...

    als Trinkwasser oder Reinstwasseraufbereitung (Medizin+Pharma). Ich möchte die Fachkompetenz von Hr. AndWün in seinem Fachbereich nicht in Frage stellen und würde als Regenwasserfachmann niemals Ratschläge im Fachbereich von Hr. AndWün, sowie Brunnen- oder Trinkwasser (Brunnenwasser, Trinkwasser) erteilen.
    Das Problem bei Regenwasser ist, dass viele glauben (leider auch oft Installateure), Wasser ist Wasser und somit könnte man Regenwasser gleich behandeln wie Trinkwasser. Dies ist aber ein Trugschluss, da Trinkwasser aufbereitet ist und sowohl Physikalisch, wie auch chemisch andere Eigenschaften und anderes Verhalten aufweist. Abgesehen von der Keimzahl sind bei gutem Regenwasser die optische Durchdringung, der pH-Wert, die Karbonhärte und die elektrische Leitfähigkeit anders, was zur Folge hat, dass viele Dinge bei Regenwasser nicht funktionieren wie bei Trinkwasser.
    Wer es nicht glauben will, kann es gerne anders handhaben, sollte dann aber nicht nach Fachleuten fragen.
    ... und es ist doch ein ökologischer Treppenwitz, gutes, weiches Regenwasser  -  das unsere Großmütter schon zum Wäschewaschen nutzten  -  mit einer chemischen Käule zu Problemabwasser wandeln zu wollen! Sorry, Regenwassernutzung sollte nicht nur dem Gebührensparen helfen, sondern auch ein Stück Umweltschutz darstellen. Aber bitte ohne Zusatzchemie.
    Der Hinweis auf Ausdehnungsgefäße in Wohnmobilen passt schon gar nicht, da hier für die Pumpen keine Schaltautomaten verwendet werden, sondern einfache Druckschalter (teuer verkaufte Billigtechnik). Und das mit den weniger Pumpenstarts durch Ausdehnungsgefäß funktioniert bei den meisten WoMo's nicht. Hier fängt das Ausdehnungsgefäß meist nur die Diffusionsverluste der billigen Wasserschläuche auf. (PS: Bei WoMo's kenne ich mich seit über 20 Jahren aus. Habe selbst 2 Stck. gebaut, da die angebotene Billigtechnik meinen Ansprüchen nicht genügt)
  9. Ich glaube, ich lasse es doch bleiben!

    Nach Lektüre der Kritik werde ich die Version mit dem Ausgleichsbehälter wohl doch fallen lassen.
    Ich hoffe nur, dass sich die Geräuschentwicklung der Pumpe, die ich mit dem Ausgleichsgefäß ebenfalls vermindern wollte, in Grenzen halten wird. Die Regenwasserzentrale steht bereits im Keller herum; ich habe sie nur noch nie gehört ;-)
    Des weiteren habe ich daran gedacht, die Zentrale nicht mit den mitgelieferten EisenwinkelCHEN (so muss man sie nennen) an die Wand zu montieren, sondern eine massive Stahlkonsole zu schweißen, welche dann mit Gummipuffern unterlegt an die Wand geankert wird. So gedenke ich Dröhngeräuschen vorzubeugen.
    @Herr Steinle, ich hoffe, das ist in Ordnung?! ;-)
    Zum Schluss noch vielen Dank für ihre Hinweise!
    • Name:
    • Norbert
  10. Wichtig beim Anschluss ...

    der Pumpe ist, dass die Rohrleitungen nicht direkt starr angeschlossen werden, um Pumpenvibrationen nicht auf das Rohrnetz zu übertragen. Achten Sie darauf, dass Ihr Installateur für den Pumpenanschluss flexible Schläuche verwendet (z.B. Panzerschlauch aus V2A). Im technischen Gummihandel gibt es für Pumpen und Motoren "Silentblöcke", die aus einer Gummischeibe mit 2 Gewindestutzen bestehen (keine durchgehende Schraube). Mit diesen Maßnahmen können Sie Geräusche erheblich mindern. (Optimal wäre ein System mit Tauchdruckpumpe gewesen)
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