Laienfrage zur Versickerung des Dachregenwassers
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Laienfrage zur Versickerung des Dachregenwassers

Hallo,
wir wollen in der Nähe von Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) ein Einfamilienhaus bauen (Außenmaße 10 auf 12 Meter, Dachneigung noch unbekannt).
Das Regenwasser darf nicht in den Kanal, sondern muss im Garten z.B. in einer Mulde versickern.
Könnte ich nicht hergehen und statt einer Mulde im Garten eine Regenwassertonne vergraben in die die Fallrohre des Daches münden?
Ich habe gestern solche im Bauhaus-Prospekt gesehen (Fa. Juncus). Die gibt es von 1.000 bis 9.000 Liter.
Welche Größe sollte ich nehmen wenn ich das Wasser nur zur Gartenbewässerung (Grundstück mit Haus 425 m²) nutzen möchte?
Eine Pumpe ist ja dabei. Was passiert, wenn der Tank z.B. im Winter (wenn ich wenig gieße) voll läuft? Springt dann die Pumpe automatisch an und bewässert den Garten? Evtl. sogar während dem Regen selbst, wenn die Tonne gerade voll wird?
Wir wird so etwas organisiert? Sorry, habe mich mit dem Thema bisher noch nicht befasst.
Vielen Dank und viele Grüße
Harald Schneider
  1. Wasserentsorgung:

    Sie benötigen auch bei Einbau eines Wasserspeichers eine Versickerungsmöglichkeit und evtl. überschiessende Wassermengen entsorgen zu können. Das kann nicht nur im Winter passieren, denken Sie einfach an den letzten Sommer als es über Wochen fast durchgehend schwere Regenfälle gab. Das Wasser läuft dann über einen Überlauf in diese Versickerung.
  2. Informationen zur Regenwassernutzung

    Es ist sicher sinnvoll, sich über die Regenwassernutzung zu informieren. Auf meiner Webseite finden Sie einen umfassenden Ratgeber, der alle Ihre Fragen beantwortet und Ihnen Entscheidungshilfen gibt.
    Wenn Sie schon mit einem großen "Regenfass" liebäugeln, stellt sich die Frage, warum nur Gartenbewässerung und nicht sinnvoll Wasser sparen und somit auch das WC und Waschmaschine mit Regenwasser betreiben.
  3. Regenwassernutzung kann teuer werden!

    Hallo zusammen,
    auch wir müssen das Regenwasser auf unserem Grundstück versickern, da es keinen Regenwasserkanal gibt. Also wollten wir eigentlich eine Regenwassernutzung mit allen Schikanen einbauen (Herr Steinle, die rewalux-Seite war mal eine Zeitlang meine Lieblingsseite ;-)
    Die Frage Regenwassernutzung ja/nein hat dann die Stadt Winsen für uns entschieden: Wenn wir Regenwasser nutzen, müssen wir dieses ja anschließend in den Schmutzwasserkanal einleiten. Also muss in der Regenwasserzuleitung eine separater, geeichter Wasserzähler installiert werden, mit dem dann die liebe Stadt die vollen Abwassergebühren berechnet.
    Da ich ja, wie schon erwähnt, die Versickerungsmöglichkeiten trotzdem schaffen muss (Überlauf bei Starkregen) und der Trinkwasserpreis im Vergleich zu den entstehenden Kosten in keinem Verhältnis steht, haben wir die Regenwassernutzung dann doch weggelassen.
    Alle Welt redet von Ressourcenschonung, aber Anreize dazu gibt es nicht :-(
    Michael
  4. Gebühren

    Das Thema Gebühren ist in diesem Forum schon sehr kontrovers diskutiert worden.
    Wenn Sie in Winsen/Luhe ein getrenntes Kanalsystem haben (Schmutzwasser + Oberflächengraben) und das Oberflächenwasser kostenfrei über das Grabensystem entsorgt wird, ist es leider gerecht, wenn Sie für genutztes Regenwasser, das dann in den Schmutzwasserkanal eingeleitet wird, Gebühren zahlen müssen. Diese Gebühren für WC, etc. fallen aber auch ohne Regenwassernutzung an, sodass hier keine Zusatzkosten entstehen.
    In Norddeutschland sind die reinen Wasserpreise NOCH extrem niedrig, sodass Regenwassernutzung sicher nicht als wirtschaftlich angesehen werden kann. ABER wo ist Umweltschutz wirtschaftlich? Sie schonen mit der Regenwassernutzung Trinkwasserresourcen (z.B. aus der Lüneburger Heide), und reduzieren Schäden, die durch Grundwasserabsenkungen entstehen und dann riesige Folgekosten verursachen.
    Bei der Regenwassernutzung kann die Versickerung auch kleiner gebaut werden, sodass diese Kosteneinsparung auch einen Teil der Regenwassernutzungsanlage deckt.
    Unter persönlicher, kurzfristiger Betrachtung mag die Regenwassernutzung in Winsen nicht wirtschaftlich sein, unter Betrachtung aller Aspekte (auch volkswirtschaftlich) kann aber langfristig ein ganz anderes Resultat entstehen.
  5. ACK!

    Ich gebe Ihnen ja Recht, Herr Steinle. Langfristig gesehen wird sich die Bilanz sicher irgendwie ausgleichen. Aber wer als Neuling im Bereich Hausbau mit solchen Tatsachen nur ganz nebenbei konfrontiert wird (Regenwassernutzung? Da müssen sie dann aber die vollen Abwassergebühren auf das Regenwasser bezahlen!), der macht dann ganz klar erstmal erstmal einen Rückzieher. Und wenn ich sehe, dass in der Umgebung durchaus Regenwasserkanäle existieren, komme ich doch ins Grübeln, ob das nicht lediglich Geldschneiderei ist (kein Regenwasserkanal => keine Baukosten => Kosten für Versickerung beim Hauseigentümer => und wenn das Regenwasser in den Kanal soll, halten wir die Hand groß auf).
    Und jetzt ist das Haus fertig und der nachträgliche Einbau der Regenwassernutzung ziemlich teuer :-(
    Ich weiß im übrigen aus anderen Teilen Deutschlands, dass die Regenwassernutzung gefördert wird!
    Wir werden zumindest den Garten mit Regenwasser versorgen.
    Michael
  6. Abwassergebühren aber doch nur für den Teil,

    der auch durch den Kanal entsorgt wird, oder? Gartenbewässerung sollte doch ausgeschlossen sein.
  7. Richtig, Herr Rinninsland,

    dafür sollte ja der zweite, geeichte Zähler installiert werden.
    Gruß

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