Filtertypen für Regenwassernutzung
BAU-Forum: Wassersparen / Regenwassernutzung

Filtertypen für Regenwassernutzung

Hi, ich baue gerade ein Einfamilienhaus mit angeschlossener Regenwassernutzung. Wir wollen mit einem 5300 l-Tank einen 4 Personenhaushalt mit Wasser für Toiletten und die Waschmaschine versorgen. Ich habe verschiedene Beiträge hier gelesen und auch ein wenig im Internet recherchiert. Nun stellt sich mir die Frage nach der optimalen Filterung: Die allgemeine Meinung scheint zu sein, dass man über Filtersammler oder Wirbelfeinfilter den Zulauf filtert und zwischen (Saug) -Pumpe und Tank auf einen Filter verzichtet. Wie genau muss der optimale Filter beschaffen sein, welche Modelle gibt es, die wartungsfrei sind und gleichzeitig eine optimale Wasserqualität bieten? Welche Porengrößen sind notwendig? In einer Veröffentlichung war die Rede von einer Porengöße von 0,2 mm. Kann dies bestätigt werden? Das von meinem Bauträger für die Umsetzung beauftragte Installationsunternehmen hat Ansichten, die meines Erachtens vom allgemeinen Standard abweichen. Man will Filter im Vorlauf nur widerwillig einsetzen, spricht von Porengößen von 4 mm und will die Feinfilterung über einen Wasserfilter zwischen Pumpe und Tank machen. Mir erscheint hier entsprechendes Know-How zu fehlen. Ich würde mich daher freuen, wenn mich jemand mit ein paar konkreten Tipps ein wenig unterstützen könnte. Ggf. würde auch eine konkrete Produktinfo helfen. Vielen Dank im Voraus. Gruß
  1. Filterung

    Sehr geehrter Herr Hünichen, Ihre Zweifel an der Aussage des Unternehmens, einen Vorfilter auszulassen bzw. eine Maschenweite mit 4 mm einzubauen ist völlig falsch und entspricht in keinster Weise den Regeln der Technik. Als Vorfilter sollte ein selbstreinigender Filter mit einer Maschenweite von üblich 0,18 mm eingesetzt werden. Der Grund für den Einsatz ist der ansonsten erhöhte Schmutzeintrag in die Zisterne, der nach kürzester Zeit zur Reinigung zwingt. Weiterhin sollten Sie eine schwimmende Entnahme einbauen lassen, die das Wasser unterhalb der Oberfläche entnimmt; hier ist es am Saubersten. Der nächste Punkt, den es zu beachten gibt, ist der Überlauf. Dieser sollte so ausgelegt sein, das er Kleintiere und Gase aus dem Kanal zurückhält und am Rohrende angeschrägt ist, damit die org. Bestandteile an der Oberfläche abgespült werden. Der von uns eingesetzte Vorfilter WFF 100 der Fa. WISY hat uns bis dato in keinster Weise enttäuscht. Sollten Sie noch Fragen haben sehen Sie bitte auf unserer Homepage nach.

    MfG  -  Sven Wolf, ReSoTec GbR

  2. Filtersysteme für Regenwasseranlagen

    Alles über Planung und Bau von Regenwassernutzungsanlagen finden Sie auf meiner Homepage

    Dort finden Sie auch einen Ratgeber, der die Problematik der Regenwasserreinigung ausführlich beschreibt und begründet. Dieser Ratgeber kann in der Download-area heruntergeladen und Ihren Baupartnern vorgelegt werden. Nicht jeder Bauunternehmer kann in allen Fach- und Speizialfragen absolut bewandert sein. Sie benötigen übrigens keine schwimmende Entnahme, wenn die Pumpe entsprechend ausgerüstet ist, es gibt bereits seit längerem alternative und preiswertere Lösungen. Bei einer schwimmenden Entnahme muss darauf geachtet werden, dass diese bei niedrigem Wasserstand nicht in das Sediment absinkt und dieses ansaugt.

  3. Filtersysteme

    Sehr geehrte Herren, ich möchte mich ausch zu diesem Thema aüssern. Aufgrund der engen Machenweite des WISY-Filters kommt es zu häufigen Interwallen bei der Reinigung. Der 3 P-Volumenfilter ist für uns der momentan am Markt befindliche zuverlässigste Filter. Er lässt den groben Schmutz durch seine Edelstahlkaskaden erst gar nicht auf das Feinsieb, sodass dieses sich nicht zusätzt. Zumal wirkt der Filter unabhängig von der Wassermenge, welche dem Filter zuläuft. Der WFF dagegen wird bei geringem Regen immer die selbe Stelle des Filters zusetzen, weil der sogenannte Wirbel erst bei größeren Zulaufströmen erreicht wird. Rainer Poepperl rpu.de
  4. Volumenfilter

    Der Vorschreiber lobt den 3 P Volumenfilter und stellt vermeintliche Nachteile des WISY Filters heraus, die in dieser Form in jahrelanger Praxis nicht beobachtet worden sind. Ein "Verkleben" des Filtersiebes erfolgt nicht durch Grobschmutz, wie fälschlich behauptet wird, sondern durch schmierähnlichem Feinstschmutz, der z.B. bei Nieselregen nach langer Trockenperiode entsteht. Dieser "Schmierschmutz" setzt alle auf dem Markt befindlichen Filter zu, auch den Volumenfilter und erfordert deshalb die Reinigung des Filtersiebes. Durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,44 mm kann dieses Zusetzen reduziert werden. Eine ausreichende Reinigung des Wassers ist durch die nachfolgenden Reinigungsstufen im Regenwasserspeicher auch bei einer groberen Maschenweite in der Regel gegeben. Es sollten nun auch die erheblichen Nachteile des 3 P Volumenfilters nicht unerwähnt bleiben. Der Volumenfilter besitzt im Zulaufbereich einen "Verteilkasten", der eine gleichmäßige Verteilung des Wassers gewährleisten soll. In diesem "Verteilkasten" sammelt sich Schmutz, wie z.B. Vogelkot, an und löst die wasserlöslichen Stoffe aus. Der Vogelkot ist dann in gelöster Form im Zisternenwasser vorhanden. Im Extremfall kann in diesem "Verteilkasten" auch ein toter Vogel aus der Dachrinne liegen bleiben und vergammeln, wodurch das frisch zulaufende Wasser immer infiziert wird. Des weiteren werden bei Setzungen des Filters die Kaskaden nicht mehr gleichmäßig beschickt was ebenfalls zur Reduzierung der Filterleistung führt. Kleine Ästchen und starker Laubanfall aus der Dachrinne können zu Verstopfungen auf der Kaskade führen. Fazit: Man sollte nicht unbedingt 1 Produkt übermäßig loben. Alle auf dem Markt befindlichen Filter haben Vor- und auch Nachteile. Unbetritten ist, dass die Firma WISY mit ihren Filtern ein physikalisches Prinzip bei der drucklosen Filterung entdeckt, nutzt und patentiert hat. Alle nachfolgenden Modelle auf dem Markt können an diesem Patent nicht vorbei und versuchen daher "das Rad ein zweites Mal zu erfinden".
  5. Marktübersicht Regenwasserfilter

    Im fbr-Wasserspiegel 3/99 konnten 11 Filterhersteller in der Marktübersicht Regenwasserfilter ihre Produkte vorstellen. Der fbr-Wasserspiegel wird auf der Homepage der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (Betriebswassernutzung, Regenwassernutzung) e.V. (fbr) als pdf-Datei zum Download angeboten.
  6. Und nochmal Filter

    Hallo, ich bin Privatmann und will keine Filter verkaufen. Nach meinen Erfahrungen, kann ich den Aussagen von Herrn Steinle nur zustimmen. Ich besitze seit 3 Jahren eine Regenwasseranlage und betreibe meine Toilettenspülung sowie die Gartenbewässerung damit. Mit dem Thema Filter habe ich mich näher befasst, als selbst nach starkem Regen meine Zisterne immer noch so gut wie leer war, obwohl sie eigentlich hätte randvoll sein müssen. Eine nähere Untersuchung des Filters (Schachtsammler mit 0,20 mm Drahtgeflecht) ergab, dass keinerlei Grobschmutz den Filter verstopft hatte, mit bloßem Auge der Filter sogar recht sauber aussah. Erst als ich ihn mit Wasser und viel Spülmittel gereinigt hatte, löste sich der feine Fettschmutz (hervorgerufen durch Blütenpollen und Kaminabgase) aus dem Drahtgewebe und der Filter funktionierte wieder. Diese Reinigungsaktion muss ich ungefähr 3-4 mal im Jahr wiederholen. Beim Schachtsammler sollte man außerdem darauf achten, dass er mit leichtem Gefälle eingebaut wird, und dass das Wasser keinesfalls "bergauf" fließt. Dann würde nämlich selbst der beste Filter nicht funktionieren. Fazit: Jeder Filter der mit einem Drahtsieb filtert, muss mehrmals im Jahr gereinigt werden, soll er seine volle Funktion erfüllen. Den wartungsfreien Filter gibt es nicht. Deshalb sollte der Filtersieb leicht zugänglich sein. Je kleiner die Maschenweite des Filters, desto öfter muss er gereinigt werden. Aus diesem Grund würde ich eher zu Maschenweiten > 0,20 mm greifen (bis etwa 0,50 mm). PS: Sie haben gut recherchiert, Ihr Installateur hat wirklich keine Ahnung. Lassen Sie sich auch keinen Edelstahlfilter andrehen. Ein Bierdeckel im Filter genügt um selbst dem Edelstahl den Garaus zu machen.

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