Abwasserleitung 100 mm oder 150 mm KG Rohr  -  Was sollte man nehmen?
BAU-Forum: Trinkwasser- und Schmutzwasser-Aufbereitung

Abwasserleitung 100 mm oder 150 mm KG Rohr  -  Was sollte man nehmen?

Ein freundliches Hallo an das Bau. Net-Team. Nach langer Zeit habe ich wieder mal eine Frage, bei der ich gern auf fachmännischen Rat oder einschlägige Erfahrungen zurückgreifen würde.
Unser Grundstück wird derzeitig an das zentrale Abwassernetz angeschlossen. Die Erstellung des Hausanschlusskastens inkl. Wartungsschacht ist bereits erfolgt. Nun geht es um die Installation der Grundleitung (leider einmal rund ums Haus, ca. 30 Meter).
1. Wie ist das optimale Gefälle (5,10 oder 15 mm je 1 m Rohr)?
2. Sollte man 100 mm oder 150 mm KG-Rohr einsetzen (Argumente: kleiner Durchmesser = stärkere Strömung, es lagert sich weniger ab ODER jedes Rohr setzt sich zu, ist der Durchmesser größer, dauert es länger)?
Die Leitung am Übergabepunkt hat einen Durchmesser von 150 mm, danach soll noch ein Y-Stück den gleichzeitigen Anschluss des Nachbarhauses ermöglichen (alles als geschlossenes Gerinne).
  • Name:
  • Heiko Ehrhardt
  1. So hat's mir mein Sani-Mensch gesagt:

    Erst mal falsch, das je schneller es fliest um so weniger hängenbleibt. Wenn das Wasser zu schnell wegfliest, bleibt die Sch.. liegen. Die soll schwimmen. Also 1 % = 10 mm auf 1 m sind optimal (das habe ich allerdings irgendwo hier im Forum aufgeschnappt).
    Was den Durchmesser der Leitung anbetrifft, so kommt bei uns der Abfluss aus beiden Bädern zusammengefasst als DN100 raus. Also warum das Stückchen bis zur Klärgrube (ca. 3.. 4 m) stärker ausführen? Ab der Kläranlage (vollbiologisch) zum Sammelschacht kommt eh nur noch klares Wasser also reichen da auch DN100.
    Aber trotzdem Achtung. Das war nur meine Laienmeinung (oder besser die meines Sani-Menschen).
  2. DIN 1986

    Foto von Helmuth Plecker

    In dieser DINAbk. ist alles geregelt. Man kann zwar gewisse Erfahrungswert hier einbringen, aber dei Gewähr, dass die Antwort richtig ist, haben Sie gewiss nicht. Abhängig ist doch letztlich, wieviel Wasser und Fäkalien anfallen, d.h. wie viele "Geräte" an die Leitungen angeschlossen sind. Hierzu muss man sich einem theoretischen Formelwerk bedienen, um den erforderlichen Nenndurchmesser zu ermitteln.
  3. 100 Voll Ok

    Foto von Ralf Sparwel

    Hallo
    Es galt bisher die DINAbk. 1986 bis zur Grundstücksgrenze danach gab es eine separate DIN für den Straßenkanal. Nach DIN 1986 werden sie immer mit einer DNAbk. 100 Leitung auskommen, da damit die besten Ergebnis erzielt werden. Bei ordnungsgemäßer Verlegung wird es zu keiner Verstopfung kommen. Gefälle wie erwähnt 1:100.
    Wenn sie den Durchmesser größer nehmen, verringert sich der Füllungsgrad, Aufgrund der größeren Fläche, dann kommt es zu Verschlammung und Verstopfung! Nach neuer EN-Norm dürfen die Grundleitungen sogar kleiner als DN 100 verlegt werden, dies ist momentan aber kein Thema da es keine Leitung dafür gibt!
    Fazit DN 100 ist absolut Ok! (Im Wohnungsbau können 13! Bäder an eine DN 100 Leitung angeschlossen werden )
    MfG RSp
  4. Riskant, Herr Sparwel

    Ihre pauschale Aussage, ohne zu wissen, was da angeschlossen wird (vgl. auch Posting von HP).
    Bei 50 % Füllungsgrad (mehr ist in Deutschland nicht drin) und 1:100 kommen Sie auf max. 2,5 l/sec zul. Schmutzwasserabfluss. Das reicht nicht für 13 Bäder. Was sind übrigens Bäder? Manche haben vielleicht große Bodenabläufe und noch 9-Liter-Spülkästen. Vielleicht können Sie als Summe aller Anschlusswerte DU = 13 ansetzen, aber nicht 13 Bäder! Prandtl-Colebrook haben leider etwas dagegen.
    Siehe auch DINAbk. EN 12056 und DIN 1986-100.
    Ich gebe Ihnen aber Recht, im "Normalfall" ist DNAbk. 100 ausreichend. Aber ehe der Fragesteller nicht definiert, was normal ist ...
  5. Als Erläuterung

    Foto von Ralf Sparwel

    Hallo
    a. bin ich von der Beschreibung von einem Einfamilienhaus ausgegangen.
    b. Haben sie recht wird nicht von Bäder in der "alten" DINAbk. gesprochen, sondern von Klosett. Wobei die Summe der AW Wert noch reduziert wird auf 4,0 pro Sanitärraum.
    die zulässig Belastung einer DNAbk. 100 Leitung nach "alter" DIN sind 64 AW's (im Wohnungsbau) (1:50) gilt für Fallleitungen und Sammelleitungen. (währen 16 Badezimmer (Wohnungen) ohne Küche) wobei max. 13 WC an eine Fallleitung angeschlossen werden dürfen.
    Die Abflussleistung könnte durch Einsatz einer Nebenlüftung sogar noch auf 125 AW's erhöht werden, wobei dann die Grundleitung aber größer als DN 100 werden muss.
    Die "neue" DIN hat die Möglichkeiten insgesamt erweitert, wobei auch hier die Leitungen insgesamt nicht größer werden, sondern eher kleiner als in der Alten DIN, da eine Berücksichtigung der wassersparenden Sanitäreinrichtungen stattfindet.
    Wobei auch ich die Fallleitung in DN 80 persönlich als eher kritisch momentan ansehe. Dies ist auch unter Experten noch nicht ganz klar. (In Bezug auf die Abflussleistung und den wirklichen Innendurchmesser)
    MfG Ralf Sparwel
    PS. Dazu kommt die persönlich Erfahrung unserer Firma, das zu große Dimensioniert Abwasserleitung de facto mehr Störungen verursachen, als passend bzw. knapp dimensionierte Leitungen.
  6. Vielen Dank ...

    an alle, die geantwortet haben. Aus diesen Beiträgen leitet sich für mich die Tendenz zumm 100-er Rohr ab. Als zusätzliche Erläuterung zu meiner Frage ist zu sagen, es handelt sich bei beiden anzuschließenden Gebäuden um Einfamilienhäuser. Dabei hat unseres ein Bad, eine Toilette, Waschmaschine und Geschirrspüler, beim Nachbarn ist es vielleicht noch eine Dusche und eine Toilette mehr, weiter nichts. Hr. Sparwel hat also schon ganz richtig getippt.
    Für jeden weiteren Hinweis bin ich sehr dankbar, ansonsten werde ich wohl auf das 100-er Rohr zurückgreifen und 1 % Gefälle.
    • Name:
    • Heiko Ehrhardt

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