Baugrubenverbau
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau
Baugrubenverbau
1. Ist dieser Verbau zu empfehlen oder notwendig?
2. Welches Verfahren ist zu empfehlen?
3. Welche zusätzlichen Kosten sind zu erwarten? Danke für Hinweise.
-
Ich gehe mal davon aus, dass ...
Ich gehe mal davon aus, dass sie in der gleichen Tiefe gründen wollen wie Ihr Nachbar.Dazu ist in erster Linie einmal zu prüfen, ob für die Herstellung Ihres Gebäudes eine Grundbruchsicherung (Unterfangung) am Nachbargebäude vorgenommen werden muss. Zu Schutz des Gartens gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Böschungen - setzt natürlich eine Einigung mit Ihrem Nachbarn voraus. (Widerherstellung Außenanlagen, etc.)
2. Verbau - vermutlich auch auf Nachbars Grund, wieder Vereinbarung mit dem Nachbar.
Da Sie keine Angaben über Grundwasserverhältnisse machen ist die Wahl des Verbaus an dieser Stelle reine Spekulation.
Wenn das Wasser unter der Gründungssohle ansteht könnte ein Bohlträgerverbau reichen (Preis in BK 3 bis 4 regional abhängig zwischen 120 und 180 € je m² plus Baustelleneinrichtung zwischen 5 - 8.000 €). Dann reicht ein Verbau an der Grundstücksgrenze zur Sicherung des Gartens, der Rest Böschungen.
Wenn das Wasser hoch ansteht könnte eine dichte Umschließung notwendig werden. Da geht ich jetzt aber nicht drauf ein.
Suchen Sie sich einen Erd- und Grundbauer ihrers Vertrauens, fragen Sie Ihren Baugrundgutachter und lassen Sie sich verbindlich und professionell beraten. Kostet ein wenig ist aber in Ihrem Fall ein Muss, denke ich.
-
Baugrubenverbau
Danke für die Hinweise. Zur Ergänzung: Mein Keller soll genauso tief angesetzt werden wie der des Nachbarn. In beiden Fällen: WU-Keller, da Grundwasser bis 1 m möglich. Ausschachtungstiefe ca. 2,30 m. Das Problem ist, dass ich das betreffende Grundstück noch nicht gekauft habe, da ich vorher wissen will, was an Risiken und zusätzlichen Kosten auf mich zukommt. Also: ob ich besser die Finger davon lassen soll. Nochmals danke Rieger -
1 m unter Gelände? ...
1 m unter Gelände? ist das ein Bemessungswasserstand (Hochwasser)? oder ein bauzeitlicher Wasserstand?Geht man von einem Wasserstand bei 1 m unter GOK aus müssen bis zur Unterkante der Grundbruchsicherung des Nachbargebäudes ca. 1,3 m + 0,5 m + 0,3 m (Absenkung bis UKAbk. Gründung + UK Sicherung + Sicherheit) notwendig = ca. 2 m.
Bei einer offenen Wasserhaltung ist bei durchlässigen Böden mit sehr hohen anfallenden Pumpmengen zu rechnen, die auch irgendwo eigeleitet bzw. versickert werden müssen. Das erzeugt Kosten, deren Abschätzung ohne genaue Kenntnis der anstehenden Böden an dieser Stelle nicht seriös ist.
Alternativ kann eine dichte Umschließung der Baugrube hergestellt werden. Für kleine Bauvorhaben sind dies aber nicht unbedingt wirtschaftlich. Dafür gibt es mehrere Gründe auf die ich nicht im Detail eingehe, sondern nur ein paar Stichpunkte nenne:
Ist ein wasserdichter Stauer im Baugrund bekannt, bzw. wie tief liegt der?
Wie wird der Anschluss im Bereich des Nachbargebäudes "dicht gemacht"? (Pfahlwand wäre möglich ist jedoch unbezahlbar, dazu mit Platzverlust im Keller verbunden).
Grundsätzlich fressen Sie allein die Baustelleneinrichtungen für solche Arbeiten auf.
Ich bleibe daher bei meiner Empfehlung: Suchen Sie sich einen Grundbauer mit dem Sie das Bauvorhaben erörtern. Weniger Probleme haben Sie, wenn Sie z.B. auf einen Keller verzichten ;)