Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind Eigentümer eines Reihenmittelhaus. Die Oberkante des Fertigfußbodens im Kellergeschoss dieses Hauses liegt auf einer Höhe von 500,3 m über NNAbk.. Der HGW im Bereich des Grundstückes liegt auf 501,6 m über NN. Daher war in der Baubeschreibung der Passus aufgenommen, dass der Keller aus WU-Beton erstellt wird. Dieser Keller wurde vermutlich Ende 2000 oder Anfang 2001 erstellt.
Bei der Abnahme des Hauses am 24. Februar 2003 hatten wir der Rissfreiheit des Kellers besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Dabei fielen uns keinerlei Unregelmäßigkeiten auf. Auch in den Jahren danach war der Keller rissfrei.
Erst im März 2006 bemerkten wir einen dünnen Haarriss in einer Außenwand. Dieser geht von einer Ecke der Fensterbrüstung aus und verläuft annähernd senkrecht bis auf den Boden. Die Breite dürfte wenige Hundertstel Millimeter betragen. Anfang April 2006 entdeckten wir weitere Risse entlang zweier Raumecken von ähnlicher Breite und ebenfalls einer Länge von circa 1,80 m. Ein weiterer Riss mit einer Breite von etwa zwei zehntel Millimetern verläuft von einer Kernbohrung, welche dem Hausanschluss mit Gas, Strom und Telefon dient, diagonal nach oben. Die Länge beträgt etwa 1 m. Im Querschnitt einer weiteren Kernbohrung ist zu erkennen, dass diese die Bewehrung durchtrennt. An dieser Stelle ist jedoch noch kein Riss aufgetreten.
Im Zement-Merkblatt Hochbau "Wasserundurchlässige Betonbauwerke" H10 8.2002 des DBV haben wir die Information gefunden, dass eine Bauweise mit Trennrissen beschränkter Rissbreite möglich ist.
Hierzu hätten wir nun folgende weitergehenden Fragen:
1. Versteht in der Fachmann unter der Angabe "WU-Beton" nur ein besonderes Material oder
auch eine besondere Art der Bauausführung, welche auch konstruktive Maßnahmen umfasst, die die Wasserdichtigkeit des Gebäudes sicherstellen?
2. Gibt es bei der "Bauweise mit Trennrissen beschränkter Rissbreite" auch Vorschriften über die Anzahl und Länge solcher Risse oder unterliegt nur die Breite einer Beschränkung entsprechend Tafel 1 des Merkblattes "Wasserundurchlässige Betonbauwerke" H10 8.2002?
3. Im vorliegenden Falle gehen sämtliche Risse von Stellen mit Spannungsspitzen aus, beispielsweise von Raumecken, Fensteröffnungen, Kernbohrungen.
Handelt es sich hierbei um typische Rissbilder, welche das Versagen einer weißen Wanne kennzeichnen?
4. Welche Ursachen kommenden für die Rissbildung fünf Jahre nach Fertigstellung des Kellerbauwerkes in Frage? (Wasserdruck, Temperaturwechsel)
5. Gibt es Fachliteratur zum Verhalten von WU-Beton-Gewerken?
6. Welche Möglichkeiten in der Sanierung bestehen, falls es sich bei den beschriebenen Rissen um Baumängel handelt?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
Mit freundlichen Grüßen
CG
Rissbildung in WU-Beton
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau
Rissbildung in WU-Beton
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WU ungleich weiße Wanne
Hallo Christian,
vorweg: Wer hat das Haus geplant? Nach Deiner Beschreibung tippe ich auf Bauträger. Ich kann nur einige Deiner Fragen beantworten, das wichtigste zuerst: WU-Beton ist nur eine Materialbezeichnung uns sagt sonst NICHTS aus. Schon gar nicht, dass da eine weiße Wanne zugehört. Das was Du beschreibst (die Risse) wird durch Rissbeschränkende Bewehrung erreicht (damit die Risse so klein bleiben, dass eben kein Wasser durchkommt). Das ist bei den Stahlpreisen eine recht teure Angelegenheit, deswegen baut das keiner mal eben so ein. Ich wette mal, dass Du keine weiße Wanne hast, deswegen ist Punkt 3 auch zu verneinen.
Die Experten hier werden sicherlich noch mehr dazu sagen,
Gruß, -
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Aufgrund der o.a. Wasserstände liegt eindeutig der Lastfall ...
Aufgrund der o.a. Wasserstände liegt eindeutig der Lastfall "drückendes Wasser" vor. Nach meinem Verständnis müsste also eine Weiße oder eine Schwarze Wanne eingebaut werden, wenn das Gebäude Dicht werden soll. Gibt es eine Norm, die das so vorschreibt? Eine schwarze Wanne haben wir nicht, also müsste dann die Angabe "WU-Beton" im Wege der Auslegung als "Weiße Wanne" interpretiert werden, da andernfalls die Dichtigkeit nicht sichergestellt ist.
Wie sieht es mit den Fragen 2-4 und 6 aus? habe leider auf der HP von Hr. Carden auch keine Angaben dazu gefunden.
Grüße -
so ..
1. Versteht in der Fachmann unter der Angabe "WU-Beton" nur ein besonderes Material ..
ja
2. Gibt es bei der "Bauweise mit Trennrissen beschränkter Rissbreite" auch Vorschriften über die Anzahl und Länge solcher Risse
nein
3 ... Handelt es sich hierbei um typische Rissbilder,
ja
... welche das Versagen einer weißen Wanne kennzeichnen?
nicht ferndiagnostizierbar
4. Welche Ursachen kommenden für die Rissbildung fünf Jahre nach Fertigstellung des Kellerbauwerkes in Frage?
nicht ferndiagnostizierbar
5. Gibt es Fachliteratur zum Verhalten von WU-Beton-Gewerken?
ja. Forschungsberichte, dissertationen, seminarunterlagen.
6. Welche Möglichkeiten in der Sanierung bestehen, falls es sich bei den beschriebenen Rissen um Baumängel handelt?
kommt auf das einzelne Schadens Bild, das schadensumfeld und die Erwartungen an.
Interne Fundstellen
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