Dach Probleme - Winter naht
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Dach Probleme - Winter naht

Vor zwei Jahren habe ich von einem Handwerker das Dach über dem Wintergarten renovieren lassen. Mit neuen Dachkuppeln. Im Zuge dessen war es der Wunsch beim angrenzenden Flachdach über dem Wohnzimmer "zur Sicherheit" neue Bitumenbahnen verlegen zu lassen. Die Aktion hat einiges an Geld gekostet. Leider wurde das Flachdach über dem Wohnzimmer durch die aufgeschweissten Bahnen undicht. Der Handwerker hat nachgebessert, es wurde aber nie wieder dicht. Der Handwerker machte dafür die Unterkonstruktion verantwortlich und erstellte ein Angebot die Unterkonstruktion zu erneuern. Da das Dicht undicht war, kam zu der Zeit Decke und Dämmung ab, dafür Eimer auf den Boden. Das Angebot nahmen wir an, zahlten einen Teil an und nun ist seit mehr als einem Jahr nichts passiert. Der Handwerker sagt, dass Teile fehlen. Wir haben uns nämlich auch für das Wohnzimmer Dachkuppeln gewünscht. Nun naht der Winter. Gas ist teuer, das Dach nicht dicht und die Dämmung nicht vorhanden bzw. halbherzig (ein paar Styroporplatten von unten dazwischen geschoben). Nun suche ich Rat. Ehrlich gesagt brauche ich ein Team aus Dachdecker, Anwalt und Sachverständigen. Das Dilemma, andere Dachdecker wollten daran nicht noch weiter rumpfuschen, auch aus Gewährleistungsthemen heraus. Die Anzahlung für den Handwerker ist im vierstelligen Bereich, wir sind im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt zu Hause. Gruss Michael.
  • Name:
  • Michael Wuest
  1. Was genau ist deine Frage?

    Suchst du hier einen bei dir ortsansässigen Sachverständigen sowie einen ortsnahen Fachanwalt für Baurecht?

    Zur Sache: Undichtigkeiten am Flachdach werden oft auf Undichtigkeiten der Dachabdichtung geschoben und sollen dann vom Dachdecker saniert werden. Leider handelt es sich dabei oftmals um eine Fehleinschätzung der tatsächlichen Ursachen der Wasserflecken an der Dachdecke. Insbesondere bei Flachdächern aus Holzkonstruktionen

    • Bituminöse Dachabdichtung
    • Brettschalung oder OSBAbk.
    • Deckenbalken mit Zwischensparrendämmung
    • Dampfsperre
    • Lattung und Gipskarton

    Bei solchen Dachaufbauten der 80er und 90er Jahre handelt es sich nach heutiger Erkenntnis nicht selten um "selbstkompostierende Flachdächer" infolge Tauwasserausfall im Dach. Die Dinger saufen von innen ab und verrotten dann und alle glauben das Wasser sei von oben gekommen, dabei handelt es sich um Tauwasser, welches von unten in die Konstruktion eingedrungen ist und nach oben wegen der dampfdichten Abdichtung nicht ablüften konnte.

    Möglicherweise hätte man hier vor Sanierungsbeginn zuerst mal einen Planer hinzu ziehen sollen und nicht den Dachdecker (der mit einer solchen bauphysikalisch brisanten Dachsanierung i.d.R. überfordert ist) alleine drauflos basteln lassen sollen. Das sollte man dem Dachdecker dringend anraten, dass er nicht jeden Auftrag annehmen sollte, sondern bei anspruchsvollen Problemen erstmal den Bauherrn drauf hinweist, dass ein Planer notwendig ist, denn Wärmeschutz, Luftdichtigkeit und Dampfdichtigkeit sind lt. DINAbk.-Norm ZU PLANEN und nicht einfach so zu basteln.

    Bei Ihnen ist die Sache nun offensichtlich schief gegangen und der Dachdecker hat Schiss bekommen und aufgegeben und traut sich nicht mehr weiter zu machen.

    Suchen Sie sich zuerst mal einen Sachverständigen des Dachdeckerhandwerks - den finden Sie im Sacherständigenverzeichnis der Handwerkskammer oder sie suchen sich einen Sachverständigen für Schäden an Gebäuden - den finden sie im Sachverständigenverzeichnis der IHKAbk. Industrie- und Handelskammer ihres Landes. Den bitten sie zu einem Ortstermin zwecks Zustandserfassung, Mängeldokumentation und Vorschlag einer Sanierungsplanung. Zu diesem Ortstermin können sie ja auch den Dachdecker dazu einladen, dann kann der SV vielleicht den Baufortschritt vor Ort mal anmoderieren. Wenn es nicht klappt, dann gehen sie mit dem Gutachten des Sachverständigen zum Anwalt.


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