Neue Fenster und jetzt im Schlafzimmer Schimmel
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Neue Fenster und jetzt im Schlafzimmer Schimmel

guten tag,
wir haben im August bei unserem Haus rund um Neue Fenster bekommen (Doppelverglasung 5 Kammer System).
Vorher hatten wir einfach Verglasung mit alten Holzrahmen.
Unser Lüftungsverhalten haben wir nicht groß geändert.
Ab und zu wird im Schlafzimmer das Fenster auf Kipp gemacht die Heizung läuft Höchstens auf stufe 3 und dann auch nur nachts.
Nu haben wir sehr starken Schimmel befahl bemerkt 2 Wände Matratzen pakett.
Ist das jetzt auf unser Lüftungs verhalten zurück zu führen oder kann das von wo anders her kommen.
Der Schimmel ist oberflächig, man kann ihn abwischen und es bleibt ein Art öliger fleck zurück.
danke für eure Hinweise.
  • Name:
  • sven
  1. Hallo Sven, wenn ansonsten keine Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden, ...

    Hallo Sven,
    wenn ansonsten keine Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden, ist der Schimmel wohl auf Ihr Lüftungsverhalten zurückzuführen.
    Die heutigen Fenster sind wesentlich dichter als Ihr altes Fenster. Dort erfolgte durch Undichtigkeiten eine "Zwangslüftung".
    Auch im Schlafzimmer wird nachts eine große Menge Wasserdampf erzeugt. Und Grünpflanzen geben auch noch welchen hinzu.
    Sie sollten sich ein neues Lüftungsverhalten zulegen: 3 mal am Tag stoßlüften, nicht kippen.
    Stoßlüften heißt: gegenüberliegende Fenster richtig aufmachen (Durchzug), ca. 5 Minuten. Damit erfolgt ein ordnungsgemäßer Luftaustausch.
    Mit freundlichen Grüßen
    Schwabe
  2. Ich kann und will den Empfehlungen nicht zustimmen

    Foto von Edmund Bromm

    Wie sollte richtig gelüftet werden?
    Es soll doch nicht gelüftet werden, wenn es draußen warm und feucht ist. Dies erst recht nicht, wenn die Wände kalt (z.B. Übergangszeit) sind.
    Da ich dazu schon oft geschrieben habe verweise ich auf die Suchbegriffe: Bromm lüften
  3. Hygrometer kaufen Herr Bromm

    besser zwei oder eine Wetterstationen mit Außen- und Innenluftfeuchte! Und es ist in der Regel bis auf ganz wenige Ausnahmen (die aber nicht zu Feuchtigkeitsschäden führen) so, das auf Grund der Temperaturdifferenz durch Lüften zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter eine Absenkung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erreicht werden kann.
    Stellen Sie das Hygrometer ca. 3 Meter vom Fenster entfernt auf und beobachten Sie die Luftfeuchtigkeit während des Lüftens. Sollte wieder erwarten die Luftfeuchtigkeit doch ansteigen, Digitalanzeige sinnvoll, können Sie ja das Fenster immer noch schließen. Aber glauben Sie mir, nach 4 Wochen beobachten des Hygrometers werden Sie darauf verzichten ... auf diesen Fall zu warten.
  4. Wie sollte richtig gelüftet werden?

    Foto von Edmund Bromm

    Herr Bernd Jähn gut und Ihr Recht, wenn Sie sich hier profilieren wollen.
    Auch ich mache hier Werbung für mich.
    Aber, auch Sie sollen die Physik beachten.
    Warme Luft kann eben mehr Feuchte aufnehmen als kalte Luft.
    Sie sind auch sicher neu hier im Forum, denn sonst wüssten Sie wie man richtig lüften sollte.
    Nicht so, wie allgemein bekannt, sondern so wie ich es oft genug beschrieben habe.
    Nun weiß ich nicht aus welcher Ecke Sie kommen, aber bei uns (in Oberbayern) ist die Luftfeuchte im Mittel bei 78 %. Bitte hierzu die Datenbanken der Wetterstationen abfragen).
    Und da kann man insbesondere im Frühjahr nicht einfach die Fenster aufmachen.
    Meine Empfehlung sich erst ein wenig (nein ausführlich) mit dem Thema beschäftigen und dann erst Antworten.
    Besser manchmal nichts sagen.
  5. @ Bromm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    daaa fürchte ich liegen Sie etwas auf dem Holzweg.
    Begründung:
    Den Unterschied zwischen der absoluten und der relativen LF kennen die Beteiligten? OK, der absolute Wert ist die Menge tatsächlichen "Wassers" in Gasform, die in 1 m³ Luft enthalten sind. Dieser Wert ändert sich NICHT wenn die Temperatur verändert wird.
    Beispiel: bei 10 °C kann die Luft 9,41 g/m³ Wasserdampf aufnehmen, dann sind 100 % erreicht.
    Erhöht sich die Temperatur auf 20 °C, die absolute Menge Wasserdampf wird NICHT verändert, dann habe ich eine relative LF von 54,5 %.
    Durch den Temperaturunterschied innen zu außen ergibt sich, dass die warme Luft sich in Richtung kalter Luft bewegen will. Der enthaltene Wasserdampf wird "mitgenommen" (unterschiedlicher Partialdruck).
    Mihin passiert Folgendes:
    Im Sommer wird ein Kellergeschoss selten wärmer als die Umgebungsluft außen. Daraus resuliert, dass im Sommer der Keller nur Nachts gelüftet werden soll.
    Je kühler es außen in der Übergangszeit wird, desto größer wird der Unterschied innen/außen, desto "mehr" Luft will raus.
    Stelle ich nun die Fenster lediglich auf Kippstellung, dann wird eher die Wärme und weniger die darin enthaltene Feuchtigkeit abgeführt, mit der Folge, dass die Wände auskühlen und Schimmel entstehen kann.
    Bei dem Stoßlüften/Querlüften Stelle ich dem Austausch eine große Möglichkeit (Öffnung) zur Verfügung. Auch in den Wänden enthaltener Wasserdampf wird wieder zurück in den Raum geführt, denn durch das Abkühlen der Luft in dem Raum sinkt die absolute LF. Bei Erwärmen der Luft will der u.U. höhere Druck in der Wand sich mit dem niederen in der Raumluft ausgleichen, die Wand trocknet ab.
    Selbstverständlich darf der Lüftungsvorgang nicht zu lange dauern, denn das Mauerwerk sollte nicht zu sehr auskühlen.
    Bei Holzrahmenbauweise evtl. häufiger und kürzer lüften.
    78 % rel. LF im Mittel, bei welchen Temperaturen außen?
    Grüße
    Stefan Ibold
  6. na das geht ja heiß hier ab

    dann hau ich auch mal in die Tasten :-).
    Stoßlüften dient nicht nur den Luftfeuchtigkeitsaustausch, sondern auch der Luftzirkulation im Raum. Die Luftfeuchtigkeit im Raum ist ein Lebensfaktor für Schimmel.
    Was ist Schimmel?
    Schimmel entsteht aus winzigen kleinen Sporen, die in der Natur normal durch die Luft fliegen. In Waldnähe bzw. in der Nähe eines Lebensmitteldiscounters kann der Anteil der Sporen höher sein.
    Durch die normale Luft werden diese Spooren in die Räumlichkeiten getragen bzw. auch durch lüften hereingetragen. Um sich zu vermehren benötigen Schimmelsporen 3 lebenswichtige Faktoren. Wasser, Wärme und Nährboden. Wasser haben wir durch die Luftfeuchtigkeit und Wärme durchs heizen. Nährböden sind verschiedene Materialien. Natürliche Nährböden sind altes Holz oder andere verrottende organische Substanzen, welche einen basischen Wert haben. Schimmel hat also jeder in Form von Schimmelsporen. Durch das Lüften führt man eine Luftzirkulation durch, hier wird auch die Luftfeuchtigkeit ausgetauscht. Auch die Außenfeuchtigkeit spielt auch eine gewisse Rolle, wenn wie hier genannt 87 % Luftfeuchtigkeit draußen sind. Da passiert es in kalten Monaten das die Luftfeuchtigkeit innen von 40 % auf 65 % steigt. Aber was passiert, wenn das Fenster wieder geschlossen wird ... dann sinkt die Luftfeuchtigkeit wieder genauso, wie sie gestiegen ist, aber die über Nacht bzw. am Tag sich neugebildeten/ vermehrten Sporen gehen OnTour. Was heißt dieses im Klartext: die Konzentration der Schimmelsporen im Außenbereich liegt bei 1,5 %- 3,5 % je nach örtlicher Lage. In Räumlichkeiten, wie in Ihren liegt die Konzentration der Schimmelsporen ab mindestens 15 % also mindestens 10 % höher als Außen. Ihr altes Fenster konnte Aufgrund der Undichtigkeiten die Kältebrücke (Wärme und Feuchtigkeit durch Kältekondensation) herstellen und ihr neues Fenster nicht, da es zu fast 98 % dicht ist. Ein altes Thema ... ein Niedrigenergiehaus gibt es fast nur auf dem Papier. Die Einsparung an Energie, wie durch ihr Fenster erfordert mehr manuelle Beanspruchung durch Lüften. Ansonsten müssen sie durch ein Bohrloch die Zwangslüftung herbei führen.
    Was passiert bei angekippten Fenster?
    Es entsteht ein sogenannter Überdruck und Unterdruck ... das bedeutet die warme Luft entweicht durch den Ritz nach draußen, wodurch ein Unterdruck entsteht und neue Luft mit viel Luftfeuchtigkeit kommt herein durch den Unterdruck. Es wird also regelrecht Luftfeuchtigkeit importiert zu dem der Raum nicht bereit ist. Beim normalen Lüften entscheidet jeder Baustoff für sich selbst, wieviel Luftfeuchtigkeit er benötigt und aufnimmt. Dies gilt aber nur beim normalen Lüften, denn beim ständigen Lüften wird der Baustoff regelrecht von der Luftfeuchtigkeit bedrängt und nimmt mehr auf.
    Lüften sollte man ständig im Sommer als auch im Winter. Ausnahme bildet nur der Keller, da dieser im Sommer zur erhöhten Kondensation neigt.
  7. So kompliziert ist das doch mit dem Lüften gar nicht:

    Nur permanent lüften kann hier funktionieren. Dann kommt imWinter  -  und darum geht es hier  -  stetig trockene Frischluft rein, die Raumluftfeuchte bleibt stetig unten, trockenere Luft kann mit deutlich weniger Energie erwärmt werden und die Schimmelgefahr ist weg.
    Hingegen die Stoßlüftung setzt erst ein, wenn die überhöhte Feuchte in die Wand kondensiert ist. Dort bekommt sie aber nur Wärme wieder heraus  -  nicht kalte Zugluft der Stoßlüftung, die dann die kritischen Stellen sogar noch weiter runterkühlt.
    Dümmer geht es nümmer sagt der Franke.
    Richtig wäre: Oberste Gummilippendichtung rausnehmen, fertig. Dann hat man wieder die Schimmelfreibauweise von früher, als die guten alten Fenster noch drin waren. Details rund um die Schimmelproblematik auf dem Link:

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