Der Estrich-Fußboden ist an einigen Stellen durchgetreten und eine wirksame Trittschalldämmung ist nicht vorhanden.
Nach Öffnen der Decke ergab sich folgendes:
Die Balken 10/20 liegen im Abstand von 1,10 m (Achsmaß) bei einer Überspannweite von 4,50 m. Mit einem sehr seltenem Aufbau: Zwischen den Balken sind aller 45 cm senkrechte 24er Bretter als Wechsel eingebracht, diese stützen sich auf Latten 24/48, die seitlich an die Balken angenagelt sind. Auf diesen Wechseln liegen 5 cm HWLAbk.-Platten bündig mit der Balkenoberkante als Untergrund für einen ca. 3,5 cm starken Zementestrich.
Der gesamte Aufbau, von oben nach unten:
Bodenbelag
3,5 cm Zementestrich
5 cm HWL-Platten (zwischen den Balken, aufliegend auf den Wechseln)
10/20 cm Balken, Luftraum nicht ausgefüllt
3 cm HWL-Platte
1,5 cm Verputz
Einen Zwischenbalken einziehen oder die Balken verstärken ist nicht möglich. Die Wechsel können nicht entfernt werden, da hängt die untere HWL-Platte mit Verputz dran. Die Wohnung darunter ist bewohnt. Ebenso darf die Aufbauhöhe wegen vorhandener Heizkörperleitungen maximal 70 mm über den Balken sein. Und zu guter Letzt hat die Decke noch ein Gefälle von fast 4 cm, welches ausgeglichen werden soll.
Variante 1
Zuerst dachte ich auf Grund des großen Balkenabstandes an einen FB-Aufbau mit LEWIS-Schwalbenschwanzplatten. Zum Ausgleichen des Gefälles müssten die Balken mit Keilen vesehen werden. Darauf dann Dämmstreifen (20 mm), die Schwalbeschwanzprofile (16 mm) und 34 mm Zementestrich.
Zur Schalldämmung bekommt der Hohlraum eine Lage Mineralwolle (80 mm) auf die untere HWL-Platte.
Variante 2
Auf der Seite von K. -H. Ries (
Diese Konstruktion würde ich folgendermaßen modifizieren:
Die vorhandenen Wechsel werden mit einer Latte 24/48 aufgedoppelt, seitlich an die Balken werden als Auflager Latten 24/48 angeschraubt. Beide tragen eine 25 mm Spanplatte, eingepasst zwischen die Balken, bündig mit der Balkenoberkante. Darauf Rieselschutz und Perlite-Schüttung zum Ausgleich des Gefälles. Auf diese dann eine Trittschalldämmplatte und eine 22 mm Trockenestrichplatte. Zur Schalldämmung bekommt der Hohlraum ebenso eine Lage Mineralwolle (80 mm) auf die untere HWL-Platte.
Fragen:
Sind beide Varianten schlüssig?
Welche Variante ist vorzuziehen unter Beachtung der Tragfähigkeit der Deckenbalken und zur Erzielung einer größtmöglichen Tritt- und Raumschalldämmung?
Gibt es weitere Möglichkeiten?