Waschbecken undicht & Exzenterstopfen locker
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Waschbecken undicht & Exzenterstopfen locker

Hallo,
vor ca. vier Jahren wurde unser Gästebad renoviert (Komplettverfliesung, neues WC, neue Rundbogendusche und nicht zuletzt auch ein neues Waschbecken. Dieses Waschbecken hat eine Blende (anscheinend aus demselben Material wie das Waschbecken selbst), die am Becken seitlich über zwei Federn eingehängt ist und die den Blick auf das Siphon etc. verhindern soll. Dies sieht zwar optisch schön aus, aber bei Problemen kann man eben auch nicht sehen, was darunter falsch läuft und wo der Fehler liegt. Dass irgendwas falsch laufen muss, wissen wir aber seit ca. zwei Tagen. Da fing nämlich das Abwasser an, unten an der Blende herauszulaufen und an der Wand entlang zum Boden hin, was diesen jetzt regelmäßig überschwemmt, wenn man Wasser aus dem Hahn laufen lässt.
Gestern habe ich mal versucht, die beiden Federn zu lösen, um einen Blick hinter die Blende zu werfen. Diese sind aber so hart, dass man mit den Fingern kaum Erfolg haben kann, außer man ist Weltmeister im Fingerhakeln. Schätze, dass ein Klempner irgend ein Werkzeug hat, mit dem er die Federn bewegen kann, um die Blende auszuhängen. Reinkriegen müsste man die Federn wohl auch so, aber Herausziehen ist m.E. erheblich schwerer. Jedenfalls konnte ich sie nicht abnehmen, nur etwas nach vorne ziehen, sodass ich mit den Fingern ertasten konnte, dass unten in der Blende drin sich seit geraumer Zeit Wasser stauen muss, mitunter schon ziemlich "siffig" in der Konsistenz. Dieses floss dann auch heraus, da die Blende nun schräg stand. Da nichts mehr ging, brachte ich die Blende wieder in die Ausgangslage, sodass sie an der Wand anliegt. Das Abwasser fließt aber natürlich nach wie vor aus der Blende heraus und an der Wand nach unten.
Nun Stelle ich heute fest, dass das "Zugknopfventil" (ugs. auch "Exzenterstopfen"  -  na, ich denke, jeder weiß, was gemeint ist) immer lockerer wird. Dies sieht nun so aus, dass der Stopfen gar nicht mehr unten bleibt, also den Abfluss verschließt, wenn man hinten den Zugknopf hochzieht, sondern er fällt stattdessen immer wieder herunter und der Stopfen im Becken wandert wieder nach oben. Verschließen kann man den Abfluss nur noch, indem man den Zugknopf oben festhält. Wenn man den Stopfen entfernt, ist daran nichts locker. Die Schraube, mit der man die Auszugweite festlegt, ist nach wie vor fest und trotzdem schaut der Stopfen im offenen Zustand nur noch ca. halb so weit über den Abfluss (Beckenboden) hinaus wie vorher, als noch alles funktionierte. Wenn man von oben in den Abfluss hineinschaut, kann man nur die Stange erkennen, auf der der Stopfen sitzt und mit der er angehoben wird. Es fühlt sich aber beim Betätigen des Zugknopfes alles recht locker und schwammig an, ganz anders als zuvor.
Nun meine Frage: Kann es sein, dass die Undichtigkeit des Beckens irgendwie mit dem ausgeleierten Zustand des Exzenterstopfens bzw. des dahinterstehenden Mechanismusses zusammenhängt? Wenn ja, was kann man da machen? Braucht man in jedem Fall einen Klempner, oder lässt sich sowas ggf. selbst beheben?
Ein anderer Punkt ist die Entfernung der Blende. Gibt es dafür ein Spezialwerkzeug für Klempner oder irgendeinen Trick? Mit den Fingern allein lässt sich jedenfalls kaum was machen, obwohl es an den Federn Ringe gibt, an denen man mit einem durchgesteckten Finger ziehen kann. Aber hier wäre es eben angebracht, mit einem Hebelarm zu ziehen  -  außer vielleicht man heißt Hulk Hogan oder Arnold Schwarzenegger.
Es wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Ehrlich gesagt, will ich nicht schon wieder einen Klempner beauftragen, der dann 100 € oder mehr verlangt, um ein Waschbecken dicht zu bekommen, das gerade mal vor vier Jahren neu installiert wurde ...
Dank und Gruß
  1. zieh die Federn ...

    nach der Seite weg, NICHT nach vorne!
    Gruß
  2. Danke für den Tipp, aber ...

    nach der Seite wegziehen ist auch keine Lösung. Weiß nicht, welche Art von Federn Dir vorschwebt, aber die hier verwendeten sind wohl etwas anders. Diese mit den Händen bzw. einem Finger zur Seite, also vor dem Becken stehend nach links bzw. rechts, wegzuziehen, ist genauso wenig möglich, wie sie nach vorne (also vor dem Becken stehend/kniend zu sich hin) zu ziehen. Die Muskelkraft, die dafür (ohne Hilfsmittel) aufzuwenden wäre, ist m.E. derart hoch, dass es mit bloßen Händen gar nicht möglich sein soll  -  zumindest für Otto Normalkraftmeier. Klempner haben dafür wohl irgendein Werkzeug. Wenn das nicht zu teuer ist, würde ich es mir ja ggf. anschaffen. Eventuell geht es ja auch, indem man irgendwas anderes zweckentfremdet, aber mit bloßen Händen (bzw. nur einem Finger) kommt mir das fast unmöglich vor bzw. extrem ungesund für den Finger. Die Federn haben wirklich eine hohe Spannung und lassen sich kaum bewegen. Noch dazu sind die Federenden am eingehängten Ende (innen an der Blende) nach oben hinten gezogen, sodass man die Federn auf jeden Fall nach vorne unten ziehen muss, um sie über den Rand des Blendenloches zu bekommen, in dem sie eingehängt sind. Bei Bedarf kann ich auch mal ein Foto mit der Digicam machen und per Email schicken. Wäre kein Problem.
    Kann mir bitte irgend jemand hier im Forum sagen, wie man sowas hinkriegt? So wie ich das sehe ist das Hauptproblem nämlich die Blendenabnahme. Wenn ich mich nicht total irre, ist das Problem der Undichtigkeit ein eher kleines und hängt wohl irgendwie mit dem gelockerten Exzenterstopfen zusammen. Aber daran komme ich nur, wenn die Blende weg ist. Kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das Abflussrohr undicht ist nach nur vier Jahren Gebrauch. Warum sich der Exzenterstopfenmechanismus allerdings gelockert hat, nach nur vier Jahren, ist mir auch ein Rätsel.
    Gruß und Dank
    • Name:
    • Uwe Fessler
  3. Foto wär nicht schlecht ...

    Gruß Bernhard
  4. Lösung des Problems ...

    Falls es noch jemanden interessieren sollte, habe ich das Problem folgendermaßen gelöst:
    Federn NICHT an der Blende aushängen!
    Stattdessen die Schraubenmuttern lösen, an denen die Federn am Becken befestigt sind. (Es existieren normalerweise zwei Muttern, von denen eine das Becken an der Schraube fixiert, an der es an der Wand hängt, und die andere ein Lochblech fixiert, an dem die Feder eingehängt ist. Es versteht sich ja von selbst, dass man nur die oberste Mutter löst ...)
    Danach kann man das Lochblech einfach von der Schraube abnehmen, womit auch gleichzeitig die Spannung von der Feder genommen wird. (Was ein paar Millimeter Unterschied bei einer stark gespannten Feder doch ausmachen können ...)
    Auf diese Weise war es jedenfalls ein Kinderspiel, die Blende abzunehmen. Danach konnte ich mich dann endlich des eigentlichen Problems annehmen. Wie vermutet, lag es an dem Exzenterstopfenmechanismus. Dieser wird durch eine aufgeschraubte Abdeckung an das Siphon angeschlossen, welche sich blöderweise irgendwie gelöst haben musste. Dadurch floss natürlich das ganze Abwasser nicht mehr im Siphon weiter, sondern in die Blende hinein und von dort aus weiter an der Wand entlang auf den Fußboden. Diese Abdeckung habe ich dann eben wieder ordentlich festgeschraubt und nun ist auch wieder alles dicht. Soviel zum Einsatz eines Klempners, der mich wahrscheinlich 50-100 € gekostet hätte ...

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