Skandal aus dem Tollhaus des Raubtierkapitalismus: Aufruf zum Kaufboykott für Grohe-Produkte?
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Skandal aus dem Tollhaus des Raubtierkapitalismus: Aufruf zum Kaufboykott für Grohe-Produkte?

Ein Horrorplan aus den USA verlangt eine sofortige Blitz-Reaktion, und wer noch einen Funken Verstand und Anstand hat, muss sich fragen, ob man sich ab heute für einen sofortigen Kaufboykott aller Grohe Badearmaturen entschließen muss. MUSS! , siehe den Bericht im Spiegel unter

Warum? Es läuft laut Regie aus den USA auf Empfehlung der Unternehmensberatung McKinsey eine unsäglich schmutzige Haifisch-Kapatalismus-Ausbeutung. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, empfiehlt die Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag der US-Investoren Texas Pacific Group und CSFB Private Equity den Umzug nach China und wird damit bis zu 3000 der 4500 Arbeitsplätze in Deutschland vernichten.
Diese unsägliche Absicht ist ein Frontalangriff gegen den deutschen Industriestandort und ebenso gegen alle deutschen Arbeitnehmer. Grohe, mit phantastischen 20 % Kapitalrendite überaus erfolgreich und weltweit größter Sanitärexporteur mit überragendem technologischem Standard, soll die Produktionsstätten nach China verlagern, nur um einigen gierigen Kapitalanlegern eine noch wahnsinnigere Rendite in ihre Scheunen einzufahren! Wird der Mensch zum Spielball einer weniger durchgeknallter Abzocker?
Deutsche Handwerkskunst und Spitzenqualität wird also vor wenigen Monaten aufgekauft, um dann das gesamte Know How nach China zu verscherbeln und den deutschen Industriestandort und die deutsche Arbeiterschaft ausbluten zu lassen, so befürchtet die IG Metall.
Was bleibt als Antwort? Rechtlich ist nichts zu machen, da die Amis mit ihrem Kapital ja machen dürfen, was ihnen gefällt. Allerdings besteht Gott sei Dank noch die absolute Macht bei Handel, Handwerk und Konsumenten: Grohe ab sofort mit Boykott belegen, kein einziges Stück mehr einkaufen, wenn möglich Restbestände zurückgeben, die private Kundschaft informieren und auf gleichwertige Produkte umstellen, die gibt es es ja. Dies könnte der beste Weg sein, um aus gierigen, nimmesatten Haifischen butterzarte Sardinen mit normalem, gesunden Finanz-Appetit zu machen.
Was meint ihr dazu? Soll man sich  -  ab jetzt sofort in einer Blitzaktion  -  gegen diesen Skandal aus dem Tollhaus des Raubtierkapitalismus wehren? Ich bitte um Meldungen, Meinungen und Vorschläge.

  • Name:
  • Horst Immanuel
  1. reingefallen

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    20 % Kapitalrendite sind nicht phantastisch. Da hat jeder Mittelständler am Bau mehr, wenn er ein normales Geschäftsjahr hinlegt. Die Eigenkapitalquote im dt. Baugewerbe beträgt 4 %. Mit 100.000 € Kapitalausstattung lässt sich demnach eine Firma mit 2,5 Mio. € Jahresumsatz umtreiben. Macht diese Firma dann 1 % Gewinn (Umsatzrendite) = 25.000 €, hat sie schon eine Kapitalrendite von 25 %. Das ist auch gut so. Sonst würde nämlich jeder, der sonst eine Firma gründen würde, sein Geld in vernünftigen Fonds anlegen statt sich mit Mitarbeitern und Kunden rumzuärgern.
  2. wie sagte Guido gestern

    Wir setzen auf Schwarzgeld statt Rot/Grün. Habe ich zumindest verstanden ;-).
    Dieses Schwarzegeld fließt dann wieder in Venturekapitalfirmen, welche notleidene GmbH aufkaufen, die von den Erben Aufgrund der Erbschaftsbesteuerung gegen einen dreiwöchigen Urlaub auf den Malediven eingetauscht werden mussten.
    Weil ich den Spiegelartikel so überzeugend fand reiße ich außerdem meine Grohe-Armatur aus der Wand und haue Sie dem nächsten Chinesen auf den Kopf.
    Ich hoffe mit diesen Ausführungen das Niveau des Ausgangsbeitrages nicht unbeträchtlich gehoben zu haben.
  3. was fehlt im Startbeitrag

    ist eine Link-Liste aller in Deutschland verbleibenden Armaturenhersteller! ;-)
    War da nicht mal angedacht, im Netz eine große Liste der standortflüchtigen Großunternehmen zu führen? Da kann ja dann jeder Interessierte reinschauen und seine Kaufentscheidung entsprechend fällen. Die Diskussion dürfte aber allgemein ansonsten nach der Maßgabe der Deutschen Bauern laufen: "Kauft nicht beim billigen Nachbarn ...! ".
    Glauben Sie, dass sich eine wirkungsvolle Aktion tatsächlich organisieren ließe? Ich nicht, der Kapitalismus war schlau genug und hat mit der Globalisierung ein wirksames Mittel gegen so kleine Querulanten geschaffen um lokale Schwankungen locker abzufedern. Es wäre wohl ein ähnlich nutzloser Versuch, wie ein eintägiger Tankstellenboykott (Werbung für solche Aktionen kommen ja immer mal wieder per E-Mail rein.). Es gibt keine große Plattform, wo sich solche Aktionen sinnvoll zentral und flächendeckend organisieren ließen. Also finden wir uns ab mit der Schlechtigkeit der Welt und leben darin.
  4. Nix Kapitalrendite ..

    sondern Umsatzrendite.
    Heute morgen war bei uns in der Lokalzeitung ein großer Bericht (iserlohn ist der Nachbarort)  -  Zahlen von 2003:885 Mil. € Umsatz = 185 Mil. € Reibach vor Steuer  -  nach Aussagen der Firmenleitung im Jahr 2004 ähnliche Zahlen.
    Früher war Grohe mal im Familienbesitz  -  jetzt machen die neuen Besitzer Kasse, die Leute können dann sehen wo Sie bleiben.
    Wenn das so weiter geht im Lande, werden die Leute irgendwann mal auf die Barrikaden gehen.
    Für Hemer sieht es dann echt düster aus, gleichzeitig wird dort auch noch die Kaserne dicht gemacht.
    Fazit: Wieder ein paar Leute weniger die konsumieren  -  und sich Terrassen machen lassen.
    Mit freundlichen Grüßen
  5. Nix reingefallen! 20 % Umsatzrendite sind's

    Da hat der Spiegel wohl nicht richtig recherchiert. Im Managermagazin (siehe Link) und vielen anderen Quellen steht folgendes: 20 % Umsatzrendite hat Grohe erzielt.
    885 Mio. Umsatz  -  185 Mio. Gewinn vor Steuern wurden erzielt (2003).
    Ziemlich üppig, oder?
    Sofern die Zahlen sich nicht nennenswert verschlechtert haben, ist dies ein Paradebeispiel für Raubtierkapitalismus amerikanischer Investoren und der Widerstand gegen die Verlagerung nach China ist mehr als berechtigt.
  6. langsam wird es unseriös mit den Zahlen

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Der Kaufpreis scheint 1,5 Mrd. gewesen zu sein. 185 Mio. Gewinn in 2003 scheint auch einigermaßen gesichert zu sein. Die Gewerkschaft spricht nun von 20 % Kapitalrendite. Die Financial Times Deutschland schrieb gestern: " ... brach das Geschäft im vorigen Jahr ein. Die schwache Nachfrage im Inland, der Kostendruck und der ungünstige Wechselkurs zum Dollar zogen das Unternehmen in die roten Zahlen. " Da soll sich jeder selbst einen Reim drauf machen. Für mich ist es ein Unternehmen, mit dem der Investor in 2003 eine auf die Investition bezogene Rendite von 12,3 % vor Steuern erzielt hat und in 2004 leer ausging bzw. rot geschrieben hat. Wenig geeignet für Parolen von Heuschrecken und "Deutsche kauft bei Deutschen".
  7. Die "Amerikanischen Investoren"

    sind großenteils Firmen, die Risikokapital verwalten und auch deutschen Anlegern offenstehen. Wenn die zehn Unternehmen kaufen, weil deren Eigentümer Kapital brauchen und bei den Banken nicht bedient werden und keine deutschen Anleger finden, dann müssen sie eins davon abschreiben.
    Bleiben von der Rendite der übrigen Unternehmen schon mal 10 % weniger. Die bösen Raubtiere gab's vor 100 Jahren in Brehms Tierleben. In der heutigen seriösen Zoologie gibt es den Begriff nicht mehr.
    @Herger: Das mit dem Januskopf fand ich nett; die meisten Jammerer und Ankläger können nämlich den Kopf gar nicht so schnell drehen wie sie den Blickwinkel wechseln.

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