Gibt es verbindliche Feuchtraumstandards?
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Gibt es verbindliche Feuchtraumstandards?

Bundesland Thüringen, wg. Themabezug zu Baurecht
Guten Tag, ich würde gern wissen, ob es sowas wie einen verbindlichen Feuchtraumstandard gibt, vor allem mit Hinblick auf (Trockenbau) Deckenbehandlung od. -Versiegelung bzw. irgendetwas in der Richtung und wo man das gegebenenfalls nachlesen kann. Hintergrund: Vor etwa 2 Jahren mussten wir unsere Decke im Bad erneuern lassen (Wassereinbruch, Versicherungsschaden) und diese Arbeit wurde von einer Baufirma im Auftrag der Versicherung ausgeführt. Seit das Bad etwas stärker zum Duschen benutzt wird (2 Personen), als das vorher der Fall war (1 Person) fängt die Decke massiv an zu schimmeln, was sich schnell großflächig ausgebreitet hat. Die Baufirma bestätigt die Verwendung 'normaler Dispersionsfarbe' als Deckenanstrich über der Raufasertapete (Untergrund Feuchtraum-Trockenbauplatten)  -  weist allerdings zurück, dass sie im Badbereich eine andere Farbe (Latex- od. Feuchtraumfarbe, wasserabweisend) hätte verwenden müssen ("Machen wir immer so ... liegt an unzureichender Entlüftung ... fragen sie einen Gutachter. " etc.). Also nochmal meine Frage konkret: Liegt hier eventuell ein Versäumnis auf Seiten der ausführenden Firma vor und wo finde ich die rechtsverbindliche Begründung dafür  -  oder  -  verhält es sich eher nach Auffassung des Handwerkers und das Risiko liegt halt auf unserer Seite?
Vielen Dank!
  • Name:
  • Patrick D.
  1. Das hört sich tatsächlich

    nach einem Lüftungsproblem an, falls die Decke und nicht der Fußboden des Bades gemeint ist.
    Zum einen ist das häusliche Bad kein Feuchtraum per Definition, falls kein Bodenablauf vorhanden ist. Zum anderen ist diffusionsdichte Farbe nur im Spritzwasserbereich erforderlich, nicht an der Decke.
    Haben Sie ein innenliegendes Bad oder Fenster? Wie lüften Sie?
    Freundliche Grüße
  2. Bad kein Feuchtraum?

    Hallo, also das verwundert mich schon etwas. Zumindest der Elektroinstallateur bestand auf einer 'Feuchtrauminstallation' was die elektrischen Anlagen im Bad betrifft ...?! Also konkret: Unser Bad hat ein Fenster, wir lüften darüber nach jedem Duschen/Baden (in Abhängigkeit der Wetterlage) etwa 1 Stunde +/- in gekippter Stellung. Das Phänomen des Schimmels trat allerdings erstmalig nach der Erneuerung der Decke auf  -  vorher war das Problem schlicht nicht existent. Stichwort 'Bodenablauf'  -  ich weiß zwar nicht was per Difinition darunter verstanden wird, es gibt jedoch mittlerweile in Bad einen ebenerdigen Ablauf im Boden (behindertengerechter Umbau einer Dusche). Könnte das ein Grund für den Schimmel sein, also dass es mit diesem (nachträglichen) Umbau zusammenhängt, wodurch unser Bad zum 'echten' Feuchtraum wurde? wenn ja, warum macht das so einen gravierenden Unterschied ob ein Abfluss im Becken oder direkt im Boden ist und was könnte man dann dagegen tun, dass es sich so negativ auswirkt? Hätte uns nicht irgend eine Seite auf die Problematik hinweisen und prophylaktische Masznahmen vorschlagen müssen? Etwas verwirrend das ... ;)
    Vielen Dank!
    • Name:
    • Patrick D.
  3. was ist ein Feuchtraum?

    Foto von Thorsten Bulka

    eine _Norm, wollte diesen Begriff definieren. Also müsste man genau sagen, das nach der DINAbk. EN XXXX dieses keinen Feuchtraum darstellt. Wenn man die Bedeutung der EN im allgemeinen sieht.
    Es wurde ja schon bei der Elektrik selber gemerkt.
    Woran es liegt, dazu müsste man das Objekt selber kennen ... den es gibt zu viele Möglichkeiten.
  4. Das Kippen ist falsch

    Sie sagen sie lüften indem sie kippen. Das bringt ihnen recht wenig, sie sollten nach dem Duschen Stoßlüften wenn sie raumhoch gefliest haben besonders, denn dann fehlt der Putz der Feuchtigkeitsspitzen abfangen kann. Kippen kühlt im Prinzip nur die Raumluft ab, für einen ausreichenden Luftaustausch reicht das nicht. Das sollten sie im ganzen Haus beachten und das 2-3 mal täglich, alle Fenster auf. Schaffen sie sich doch mal ein Hygrometer an (Link unten). Dann erklärt sich das von selbst.
    Es kommt bei der Definition eines Feuchtraumes mehr auf das Nutzungsschema an, Der ÖAP hat das besser im Griff. Warum das Problem jetzt auftritt kann mehrere Ursachen haben, z.B. Luftdichter Einbau der Decke, war das vorher nicht der Fall schlägt sich ein nicht angepasstes Lüftungsverhalten schnell in Schäden nieder. Vielleicht wurde jetzt auch nicht ausreichend gedämmt, oder oder. Bei zwei Personen ist aber selbst bei täglich zwei mal duschen und richtigem lüften nicht eine derart hohe Feuchtigkeitsbelastung zu erwarten das hier sie Belastung für eine Dispersionsfarbe zu hoch wäre. Viel mehr sorgen würde ich mir um die Tapete machen. Bei falschem Lüften lagert diese unter Umständen Feuchtigkeit ein und Tapete und Kleister sind für Schimmel ideale Nährböden. Feuchtigkeit mal vorausgesetzt.
    Also: Fenster auf und MfG
  5. wieviel kann ein Putz aufnehmen?

    Foto von Thorsten Bulka

    wenn man die Putzstärke sich ansieht und man davon ausgeht, das er nicht Trockenschrank trocken ist, sondern seine Haushaltsfeuchte hat, kann es nicht alzuviel sein, oder?
    Wie schnell kann er es aufnehmen? Wie ist die Aufnahme, wenn er, was üblich ist, gestrichen oder Tapeziert wurde? Vor allendingen, wie schnell ist die Abgabe?
    Wenn ich Dusche, wird die Temperatur der Raumluft schnell angehoben, und der Putz bracht länger dazu, oder? Wie lange dauert es, bis ich den Taupunkt in der Oberfläche habe (oder nahe dran)? Kann er dann die Feuchtigkeit auch noch aufnehmen?
    Wandert die aufgenommende Feuchtigkeit auch hinter die Keramische Fläche, was bassiert da mit ihr?
    Nach meinen Test, und Beobachtungen, lebt man bei vielen Unterründen ruhiger, wenn man bis unter die Decke verfliest.
  6. Ersetzt das lüften nicht

    Sicher ersetzt ein Putz das Lüften nicht. Doch besonders bei Kalkputzen wird am plötzlichen Farbumschlag und dem ausbleiben (späteren) Beschlagen der Spiegel und Scheiben die Wasseraufnahmefähigkeit deutlich. Schäden auf Grund eines Eingebrachten Putzes in Häuslichen Küchen und Bädern sind mir nicht bekannt und auch eher zweifelhaft ursächlich auf den Putz zurück zu führen. Raumhoch fliesen ist sicher nichts schlechtes, erfordert aber gerade heute regelmäsiges lüften. Die Luftfeuchtigkeit breitet sich im ganzen Wohnbereich aus wenn nicht ausreichend gelüftet wird. Einer kleinen Tapezierten Gipskartonplatte kann das schon zum verhängnis werden.
    Beseitigen sie den Schaden und Lüften sie wie vorgeschlagen (Hygrometer) und sie werden selbst sehen woran es lag.

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