Keep it simple: Ist WRG nicht viel zu aufwändig / Lüftung per Holzofen
BAU-Forum: Lüftung

Keep it simple: Ist WRG nicht viel zu aufwändig / Lüftung per Holzofen

Hallo,
wir haben jetzt zwei Jahre ein freistehendes 140-m2-Einfamilienhaus (erst-) bewohnt, das der 2002 Verordnung entsprach, es ist mit Heizöl beheizt. Irgendwann 2002 haben wir mal 2000 l Heizöl getankt, von denen noch ca. 500 Liter horhanden sind. Parallel dazu haben wir ca. 10 Ster Holz verheizt in einem billigen Werkstattofen (Praktiker, 155.-), der unten im Treppenhaus steht.
Die Kosten für Heizung und Warmwasser liegen also bei 300,- € im Jahr (Brennholz selbst gesammelt), trotz der zweijährigen Austrocknung des nassen Bauwerks.
Die Belüftung erfolgte im Wesentlichen durch die Ansaugluft des Ofens, der von Oktober bis März praktisch ständig brennt (Zuluft über den Heizungskeller mit Lochgitterfenster).
Wir hatten trotz klatschnasser Wände beim Einzug die Feuchtigkeit schnell im erträglichen Bereich. Inzwischen bräuchten wir fast schon wieder einen Venta-Luftwäscher, um die Feuchtigkeit zu erhöhen.
Meine provokante Frage: Ist der ganze Tamtam, der um WRG / Solareinsatz / Photovoltaik / Erdwärme / Luftwechselraten / Blowerdoor etc. pp. gemacht wird, nicht etwas übertrieben und mehr etwas für Technikverliebte als Alternative zur Modelleisenbahn?
Ist man nicht mit einem schönen, großen Loch in der Wand irgendwo im Keller, einem billigen Werkstattofen aus dem Baumarkt im Keller, einem "richtigen" Kachelofen (z.B. Sancal.de ) im Wohn/Esszimmer und einem simplen Luftwäscher nicht nur billiger, sondern auch besser bedient? Übersteigen die laufenden Kosten für Filter, Abschreibung und Kapitaldienst nicht die theoretisch mögliche Einsparung um ein Vielfaches?
Schöne Grüße,
Jens
  • Name:
  • Jens-Achim Frei
  1. Mal provokant geantwortet ...

    Mal provokant geantwortet die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht. Warum? Weil es niemand so perfekt die die deutsche GWS-Mafia geschafft hat, Preise in die Höhe zu treiben (wo sonst bekommt man 50 % Rabatt auf den Listenpreis?). Back to the roots, wie man auf neuhochdeutsch sagt. Es ist sicherlich was wahres dran ... Viele Grüße
  2. Im Kreis drehen

    die Aussage ist richtig  -  aber sehen wir es nicht auch beim Auto so, immer mehr Gewicht, mehr PS aber nicht weniger Verbrauch. Es geht alles an Verbrauchseinsparung für den Komfort wieder drauf und die Preise sind mittlerweile exorbitant.
    Also back to the roots? Wer will alles Holz machen?
    Wer beschäftigt sich den mit der Heizungssteuerung um Brennstoff zu sparen? Kein Mensch, oder nur sehr wenige.
    Brauchen wir wirklich jeden Tag 300 L heißes Wasser?
    Würde ein Holz/Kohle Ofen fürs WW nicht ausreichen, ich habe so ein "Ding" noch angeheizt, da gibt es wenigstens keine WW Verschwendung. Also back to the roots?
  3. Ihr könnt mich ja jetzt wieder schlagen ...

    Ihr könnt mich ja jetzt wieder schlagen aber Ende der 60er Anfang der Siebziger, da wurde bei uns aufm Lande Samstags der WW-Boiler angestellt, und nach dem Baden auch wieder abgestellt. Waschen ansonsten mit kaltem Wasser. Abgewaschen wurde mit einem Teekessel. Das hat man auch überlebt. Aber heute ist ja alles Wellness, gelle ... :-))
  4. Na ja:

    In den 50er Jahren sind wir auch noch Borgward mit Zwischengas gefahren und mussten uns nach einem Frontalaufprall keine Gedanken mehr über die Rente machen. Die Zeit schreitet eben fort und die Menschen wollen auf die Annehmlichkeiten der Zivilisation eben nicht verzichten. Außerdem hat nicht jeder einen Wald in der Nachbarschaft (in Ballungsräumen schon mal gar nicht).
  5. Frage der Einstellung

    Danke für Ihre / Eure bisherigen Anmerkungen! Momentan sieht meine Lösung für mein neues Haus so aus: Fröling Pelletofen (natürlich keine pseudoromantische Lagerfeuerattrappe im Wohnzimmer, sondern im Keller mit Warmwasserbereitung, vollautomatisch), Pelletslager in einem angrenzenden Lagerraum und wie bisher ein ganz einfacher Holzofen unten im Treppenhaus. Statt einem Loch in der Wand wird das Fenster zum Heizungs/Versorgungsraum für immer gekippt sein. Dann wird das Haus völlig CO2-neutral zu 100 % mit reiner Sonnenenergie beheizt, wobei das in der Anschaffung sehr teuere und auch nicht für immer und ewig wartungsfrei funktionierende System aus Sonnenkollektoren und Schichtspeicher, WRG mit 100 % Enthalpie-Rückgewinnung und, und, und irgendwo in der Region im Wald stehen wird (in der Form von Bäumen), viele Jahre lang das Klima verbessern wird und mir von den zuständigen Energieversorgungsunternehmern (sprich Landwirt für das Brennholz und ein Pelletlieferant) angeliefert werden wird.
    So haben wir 100 % Komfort und Versorgungssicherheit aus 100 % Sonnenenergie bei Null (zusätzlichen) Investitionskosten, Wartungskosten und Abschreibung. Und Holzheizen macht Spaß (sofern man eben nur zufeuert).
    In's Dach baue ich mir einen Lüfter (vgl. Dunstabzugshaube), der mir die ganze abgestandene Luft mitsamt ihrer Feuchtigkeit und ihrem Staub ins Freie blasen wird ... ungehemmt ...
    ... /Jens
    • Name:
    • Jens
  6. Zuluft bei Abluft nicht vergessen!

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wenn oben die Luft abgesaugt wird, die Zuluftöffnungen nicht vergessen, damit die Zuluft nicht unkontrolliert durch Fehlstellen und aus Steckdosen kommt. Sonst können schon mal leicht 10 Pa bis 20 Pa Unterdruck entstehen.

    Und die Brennstelle muss raumluftunabhängig sein  -  sonst könnte die Abgase statt in die Außenluft zu gehen ins Gebäudeinnere gesaugt. Die Vorschrift gestattet nur maximal 4 Pa Unterdruck.

  7. Richtig ...

    Richtig deswegen wird das Fenster zum Heizungs/Versorgungsraum für immer gekippt sein, außerdem lasse ich mir für den Dunstabzug in der Küche einen doppelten Mauerkasten für druckneutrale Bauweise einbauen (schon allein wegen dem geplanten SanCal-Ofen im Wohnzimmer).
    Abgesehen davon: Wo finde ich regeln, wie groß Zuluftquerschnitte sein müssen, in Abhängigkeit von der Leistung der Feuerstellen und der Leistung z.B. eines Abluftventilators?
    Ein gekipptes Fenster im Keller wird wohl immer ausreichend sein für den Hausgebrauch, aber ich hätte noch die Möglichkeit, winters wie Sommers wohltemperierte Luft über den in den Hang betonierten Carport (wird nur als Lagerraum benutzt) zu ziehen ...
    ... /Jens
    • Name:
    • Jens

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