Grundstück ohne Abwasseranschluss  -  Was erwartet mich?
BAU-Forum: Kleinkläranlagen

Grundstück ohne Abwasseranschluss  -  Was erwartet mich?

Hallo zusammen,
ich interessiere mich zurzeit für ein schönes Grundstück mit ca. 1000 m². Grundstück ist erschlossen bis auf  -  und jetzt kommt es  -  Abwasser!
Die Häuser der Umgebung, meist Kleingärten, haben Klärgruben. Auf Nachfrage, wann denn mit Abwasseranschluss zu rechnen ist
gibt es keine genauen Aussagen evtl. in 2 oder mehr Jahren.
Ich wusste bis neulich gar nicht, dass es überhaupt noch Neubauten mit Klärgruben gibt.
jetzt brauche ich mal ein Paar Infos und Eure Hilfe:
  • wird diese Klärgrube unterirdisch irgendwo unterm Garten

platziert? (neben dem Keller?)

  • wie groß wird diese ca. ?
  • was für kosten kommen auf mich zu?
  • wie oft muss man leeren?
  • gibt es Geruchsbelästigung?
  • Eine spätere Nutzung für Regenwassernutzung ist möglich habe i

ich gelesen

  • Sollte ich besser die Finger weg lassen von diesem

Grundstück?

  • Wenn später mal erschlossen wird  -  wird es dann wohl noch sehr

teuer? Oder muss ich die Klärgrube entsorgen?

  • Werden Chemikalien verwandt?

Viele Fragen auf einmal.
Vielen Dank für Eure Hilfe

  • Name:
  • Frank
  1. Maö überlegen ...

    was passiert, WENN die Kanalisation denn kümmt.
    Dann ist Anschlusszwang (vermutlich)
    Also jetzt Kosten Güllegrube und in 2,5 oder 10 Jahren anteilige Kanalkosten + Anschlussgebühr + was auch immer mit der Grube.
    Vielleicht auch erst in 50 Jahren  -  oder kein Anschlusszwang. Aber wetten würd ich darauf nicht. Und schriftlich wird Ihnen der Abwasserverband wohl nichts geben.
  2. Die meisten Fragen ...

    Die meisten Fragen kann Ihnen nur Ihr Abwasserverband/-entsorger beantworten.
    In unserer Gegend gibt's sogar schriftliche Befreiungen vom Anschlusszwang für 8  -  10 Jahre (natürlich nur dort, wo nichts anderes vorgesehen ist).
    Wir (Bestand) und unsere Nachbarn (Neubau) haben übrigens Sammelgruben, welche ca. aller 3 Wochen geleert werden. Zum selben Preis wie bei vorhandenem Kanalanschluss, also Grundgebühr und entsprechend Trinkwasserverbrauch! Mal sehen, wie lange die das durchhalten :-))
    Also nachfragen und Geld zurücklegen ;-)
    Viel Erfolg
    Gernot
  3. Entwarnung  -  eigentlich kein Problem

    Hallo,
    ja es gibt noch Grundstücke in Deutschland, auch Neubauten, die ohne Kanalisation auskommen. Moderne Kleinkläranlagen arbeiten wie die großen kommunalen Brüder mit biologischen Mitteln, (Wasser, Luft, Bakterien).
    Die Grube wird unterirdisch gebaut. für ein Einfamilienhaus (ca. 4 Personen) braucht man einen Behälter mit ca. 2 m Durchmesser und 2 m Tiefe. Als Betriebsmittel braucht man in 99 % der Fälle nur Luft und keine Chemikalien. Nur bei Einleitung in stehende Gewässer (Seen) ist es manchmal erforderlich ca. 3 l PAC je Jahr und Person zuzugeben.
    Die Anlagen brauchen einen Stromanschluss. Der Stromverbrauch liegt bei ca. 0,15 kWh  -  0,20 kWh/ Person und Tag.
    Die Anlagen gibt es serienmäßig bei verschiedenen Herstellern. Beispiel siehe weiterführenden Link.
    Die Anlage selbst kostet ca. 3.500 € zuzüglich Einbau, Montage Inbetriebnahme, zusätzlich kommt 2 mal im Jahr eine Wartung mit ca. 100 €
    Die Gesamtkosten liegen in der Regel unter denen eines Anschlusses. Ein Anschluss kommt nur dann, wenn es für den Abwasserverband rentabel ist. Also wenn genügend anrechenbare m² angeschlossen werden können. Die Gemeinden sind aufgefordert, den Anliegern sichere Angaben zu machen. Denn es gibt auch angepasste Lösungen für kurzfristige Lösungen. Deren Investitonskosten liegen tiefer, die Entsogrungskosten dafür höher.
    Alles in allem kosten ein m³ Wasser ca. 2  -  3 €
    Die Anlage muss geleert werden. Rechnerisch einmal im Jahr, ca. 300 l/EW Schlamm. Die Kosten für die Entleerung stehen in der örtlichen Abwassersatzung.
    Geruchsbelästigung gibt es nicht, solange die Anlage funktioniert. Keine Gifte einleiten (Pinselreiniger ...) kein übermäßiger Fetteintrag (Frittöse) dann gibt es in der Regel keinen Geruch. Der Geringe Geruch der entsteht (es wäre ja komisch wenn der Toiletteninhalt von einem Jahr nach Chanel Nr. 5 riecht) wird über die Hauinstallation über das Dach geführt. Damit ist er gemeinsam mit den Gerüchen aus der Feuerung weg.
    Die spätere Erschließung richtet sich nach dem Baufenster. Die mögliche Quadratmeterzahl x einem in der Satzung festgelegten Satz ist entscheidend. Fachausdruck Grundstücks- und Geschossflächenzahl. Wenn damit alles abgedeckt ist, und man nicht noch wie in BW die Leitung selber bauen soll ist das in Ordnung.
    Wenn die Kanalisation am Grundstück vorbei führt, dann herrscht Anschlusszwang.
    Ich hoffe ich konnte helfen.
    MfG Stephan Klemens
  4. Pflanzenkläranlage

    Hallo, habe zurzeit eine Abfußlose Grube. Weis nicht wie lange die noch mit macht? Wer kennt sich aus mit Pflanzenkläranlagen und welche Kosten kommen bei 3 Personen auf mich zu?
  5. Zu Pkt. 4 Hallo Heiko! Was das Kostet ...

    Zu Pkt. 4 Hallo Heiko!
    Was das Kostet ist sehr unterschiedlich. Wenn Deine Sammelgrube 6 m³ hat, kannst Du diese gegebenenfalls selbst umbauen. Ich kann Dir eine Broschüre und ein Info-Blatt zukommen lassen (info@airline-concept.de ).
    Die Preise sind in den Regionen sehr unterschiedlich.
    Wenn Du Hilfe zur Selbsthilfe brauchst, dann melde Dich.
    Zu Pkt. 4
    1. Hole Dir auf jeden Fall noch ein einige Angebote zum Vergleichen ein!
    2. Die Nachfolgekosten sind in der Tat der eigentliche Knackpunkt. Die Entsorgungsintervalle werden in der Wartung festgelegt. Als Faustregel nach den a.a.R.d.T. (z.B. DINAbk. etc. pp.)
    .- Frei schwebende Schlammflocke (Belebtschlamm-Technik z.B. SBR- oder Aufstausystem) haben einen leichten Schlamm und nehmen dadurch ein großes Volumen ein. Besonders teuer kann es werden, wenn der Schlamm durch aufblähen geradezu explodiert. Ist mir schon mehrfach passiert. Dieses Problem tritt besonders im Frühling bei großen Temperaturschwankungen auf. Auf Grund der Struktur der Schlammflocken verdichtet sich der Schlamm nur minimal. Die 1. Kammer als Schlammspeicher sollte aus unserer Jahrzehnte langen Erfahrung bei diesen Anlagen > 2.500 Liter betragen.
    .- Das Gegenstück zur frei schwebenden Bio-Flocke ist der Bio-Film. Dazu muss eine ausreichende Oberfläche vorhanden sein auf der sich die Bakterien niederlassen können. Den Bio-Film kann man mit einem Gedächtnis vergleiche, das zu den entsprechenden Milieu-Bedingungen aus seinem inneren die Richtigen Spezialisten bereitstellt. Die meisten Verfahren basieren auf der Bio-Filmtechnik. Dazu gehören:
    • Festbett fest eingebaut
    • Festbett frei beweglich (Wirbelbett)
    • Sandfiltergraben
    • Verrieselung / Rieselfelder
    • Pflanzenkläranlagen
    • usw.

    Der Schlammspeicher muss bei BSR-Anlagen 2,5 mal größer sein als beim Bio-Film. Bei kleinen Schlammspeichern muss öfter abgefahren werden (125 zu 50 Liter/EW). Dazu ist ein Absetzvolumen (Klarwasser) vom 300 Liter /EW in der 1. Kammer hinzuzurechen. Nach Adam Riese sind das in der Addition 425 zu 350 Liter / Einwohner. Je kleiner Kammer 1 ist, desto schwieriger wird die biologische Reinigung in Kammer 2 und das Absetzverhalten in den Kammern 1 und 3. In der Folge muss der Betreiber mit größeren mit Pumpenzeiten und kürzeren Entsorgungs Rhythmen die Zeche begleichen (min. 15 Jahre).
    Ein Prof. hat die Belebtschlammtechnik für kleine Anlagengrößen wie folgt charakterisiert: " Die Spezialisten die momentan zur Reinigung brauche werden, sind nicht verfügbar und die ich habe kann ich nicht gebrauchen".
    3. Wir haben von 1995 bis 1996 SBR- oder Aufstauanlagen mit Luftheber und Tauchpumpen gebaut. Der enorme technische Aufwand hat den Betreibernutzen nicht gerechtfertigt. So kamen wir auf die Idee die Reinigungsleistung mit einem Bio-Film auf einem frei bewegliches Trägermaterial zu stabilisieren und das mit großem Erfolg.
    4. Sie Dir im Klaren was Du selber willst. Mein Wahlspruch heißt: das Beste ist immer einfach.
    Oder noch drastischer:
    Hüte Dich vor blonden Frauen
    Und vor Firmen die Belebtschlamm bauen
    Ich hoffe Deine Frau ist nicht Blond?
    Wolfram Block
    PS: Als Experte sollte man ehrlich sein!

  6. Zu Möa Pkt 3 <Entwarnung  -  eigentlich kein ...

    Zu Möa Pkt 3
    Sorry mein Kommentar zu Deinen Problem/ Meinung ist versehendlich nicht richtig Übertragen worden
    _______________________________________________________
    Zu Pkt. 3 oder doch?
    1. Hole Dir auf jeden Fall noch ein einige Angebote zum Vergleichen ein!
    2. Die Nachfolgekosten sind in der Tat der eigentliche Knackpunkt. Die Entsorgungsintervalle werden in der Wartung festgelegt. Als Faustregel nach den a.a.R.d.T. (z.B. DINAbk. etc. pp.)
    .- Frei schwebende Schlammflocke (Belebtschlamm-Technik z.B. SBR- oder Aufstausystem) haben einen leichten Schlamm und nehmen dadurch ein großes Volumen ein. Besonders teuer kann es werden, wenn der Schlamm durch aufblähen geradezu explodiert. Ist mir schon mehrfach passiert. Dieses Problem tritt besonders im Frühling bei großen Temperaturschwankungen auf. Auf Grund der Struktur der Schlammflocken verdichtet sich der Schlamm nur minimal. Die 1. Kammer als Schlammspeicher sollte aus unserer Jahrzehnte langen Erfahrung bei diesen Anlagen > 2.500 Liter betragen.
    .- Das Gegenstück zur frei schwebenden Bio-Flocke ist der Bio-Film. Dazu muss eine ausreichende Oberfläche vorhanden sein auf der sich die Bakterien niederlassen können. Den Bio-Film kann man mit einem Gedächtnis vergleiche, das zu den entsprechenden Milieu-Bedingungen aus seinem inneren die richtigen Spezialisten bereitstellt. Die meisten Verfahren basieren auf der Bio-Filmtechnik. Dazu gehören:
    • Festbett fest eingebaut
    • Festbett frei beweglich (Wirbelbett)
    • Sandfiltergraben
    • Verrieselung / Rieselfelder
    • Pflanzenkläranlagen
    • usw.

    Der Schlammspeicher muss bei BSR-Anlagen 2,5 mal größer sein als beim Bio-Film. Bei kleinen Schlammspeichern muss öfter abgefahren werden (125 zu 50 Liter/EW). Dazu ist ein Absetzvolumen (Klarwasser) vom 300 Liter /EW in der 1. Kammer hinzuzurechen. Nach Adam Riese sind das in der Addition 425 zu 350 Liter / Einwohner. Je kleiner Kammer 1 ist, desto schwieriger wird die biologische Reinigung in Kammer 2 und das Absetzverhalten in den Kammern 1 und 3. In der Folge muss der Betreiber mit größeren mit Pumpenzeiten und kürzeren Entsorgungs Rhythmen die Zeche begleichen (min. 15 Jahre).
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    Ein Prof. hat die Belebtschlammtechnik für kleine Anlagengrößen wie folgt charakterisiert: " Die Spezialisten die momentan zur Reinigung brauche werden, sind nicht verfügbar und die ich habe kann ich nicht gebrauchen".
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    3. Wir haben von 1995 bis 1996 SBR- oder Aufstauanlagen mit Luftheber und/ oder Tauchpumpen gebaut. Der enorme technische Aufwand hat den Betreibernutzen nicht gerechtfertigt. So kamen wir auf die Idee die Reinigungsleistung mit einem Bio-Film auf einem frei bewegliches Trägermaterial zu stabilisieren und das mit großem Erfolg.
    4. Sei Dir im Klaren was Du selber willst. Mein Wahlspruch heißt: das Beste ist immer einfach.
    Oder noch drastischer:
    Hüte Dich vor blonden Frauen
    Und vor Firmen die Belebtschlamm bauen
    Ich hoffe Deine Frau ist nicht Blond? Ich entschudige mich sicherheitshalber schon jetzt bei deiner Frau!
    Wolfram Block
    PS: Als Experte sollte man ehrlich sein!


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