Salpeterfund im Keller. Käufer hält 35000 € des Kaufpreises zurück. Wie muss ich das sanieren?
BAU-Forum: Keller

Salpeterfund im Keller. Käufer hält 35000 € des Kaufpreises zurück. Wie muss ich das sanieren?

Guten Abend.
Mein Bruder und ich haben vor einem Jahr ein Haus geerbt und dieses nun verkauft. Das Haus ist Baujahr. 1968 und in gutem Zustand. Bei der Besichtigung durch die Käufer war alles OK.
Nach unserem Auszug entdeckten die Käufer im Keller "Salpeter" an den Wänden (angeblich kaum zu sehen, aber da.)
Es handelt sich dabei um ein Wandstück von der Größe 2x3 m.
Nun haben die Käufer durch ihren Finanzvermittler (ein linker Vogel.. sorry) 35000 € des Kaufpreises einbehalten und einen Gutachter bestellt (der den Finanzierungstypen natürlich kennt).
Dieser gab an, dass die Sanierungskosten auf ca. 33000 € kommen.
Von dem Salpeter im Keller wussten mein Bruder und ich nichts, da der Kellerraum mit allerhand Plunder zugestellt war und auch beim Auszug aus dem Haus bemerkten wir nichts ungewöhnliches. Der Putz im Keller musste sowieso erneuert werden, worauf wir die Käufer aber hinwiesen.
Im Kaufvertrag steht ein Haftungsausschluss ... gekauft, wie gesehen. Nun wissen wir nicht, ob diese Sanierung wirklich so viel kostet und ob eine Hinzuziehung eines von uns ausgewählten Gutachters Sinn bringt.
Danke schon mal für Antworten.
  • Name:
  • Marie
  1. Wenn es mir so gehen würde

    Ich würde nicht ans sanieren denken. Wenn der Käufer den Kaufpreis nicht vollständig zahlt, gehe ich zum Notar, lasse mir eine vollstreckbare Ausfertigung des Kaufvertrages ausstellen, gehe zum Gerichtsvollzieher und lasse den (Rest) Kaufpreis pfänden.
    Auf alle Fälle sollten Sie den Notar aufsuchen und mit ihm das weitere Vorgehen abstimmen. Ggf. ist dann der Gang zum RA notwendig! Ein Recht auf Rückbehalt des Kaufpreises besteht in der Regel nicht, erst wird gezahlt, dann kann der Käufer klagen. Bei Nichtzahlung erfolgt auch keine Grundbucheintragung! Auf zum Notar!
  2. Rechtsanwalt

    Foto von Dipl.-Ing. Jürgen Weber

    Mit diesem Problem kommen Sie in diesem Forum nicht weiter. Die Fragestellung kann von einem Techniker nicht beantwortet werden. Gehen Sie zu einem Anwalt aus ihrem Einzugsgebiet mit entsprechender Erfahrung. Einen Sachverständigen in der Phase einschalten halte ich für verfrüht. Eine Kellersanierung kostet je nach Größe des Objektes aber durchaus zwischen 7.000,00 bis 50.000,00 €.
  3. Das stinkt doch zum Himmel!

    Ich würde alle Hebel in Bewegung setzen an das restliche Geld zu kommen. Vermutung: Die denken gar nicht daran, das zu sanieren.
    Die Suchen einen Dummen.
    Und überhaupt: Salpeter, na und?
  4. Führen Sie keine

    Gespräche mit Käufer/Finanzierer o.ä. Machen Sie es genau so, wie von H. Jähn beschrieben. Da helfen nur "harte Bandagen".
    • Name:
    • M.P.
  5. Erstmal wird der Vertrag erfüllt ... also zum Notar

    keinerlei Gespräche mit dem Käufer. Schon gar nicht zusammen mit dem Finanzberatungsfuzzi-Zeugen ... Wenn es so ist, wie Sie es schildern.
    Das der Käufer auch eine eigene Version hat, ist anzunehmen.
    Es gibt nichts, was nicht auch bestritten werden kann. Davon leben auch in Deutschland eine ganze Menge Leute.
  6. Salpeter = Nitrat

    in einem 1968 gebauten Haus ist außerdem recht unwahrscheinlich. Nur für den Fall, dass es zur fachlichen Auseinandersetzung kommt.
    Da kriegt doch "Salpeterkrieg" eine ganz neue Bedeutung ;-(
  7. Danke, Danke, Danke!

    Hallo nochmal.
    Ich habe gar nicht erwartet, dass so viele Antworten auf mein geschildertes Problem folgen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.
    Wir werden nun einen Fachanwalt hinzuziehen, der sich mit dieser
    Materie auskennt (Der Notar iss nur Verwalter) und auch den Vertrag nochmal durchleuchtet.
    Die Käufer kommen ja heute in Zahlungsverzug : o).. nicht dass ich jemandem etwas Schlechtes wünschen würde.. *grins*
    Ich habe von den Antworten hier sehr viel gelernt und erfahren und kann nur noch sagen, dass wir das mit den Mineralsalzen echt nicht gewusst haben. Anscheinend ist es ja auch gar kein Salpeter.
    ... Und dass Feuchtigkeit bis in den ersten Stock "gezogen" sein soll ... naaaaja. Darüber habe ich nun ja auch einiges hier im Forum erfahren.
    Vielen Dank nochmal!
  8. Das müssen Sie schon trennen ... Kaufvertrag und Salpeter oder?

    ... der Notar ist zuständig für den Kaufvertrag bis zu dessen Erfüllung. Der macht einen Vertrag und sorgt für die Durchführung. Zur Durchführung gehört auch die Überprüfung/Überwachung ob alle Bedingungen erfüllt werden. Wird erfüllt, ist es doch wurscht, ob Salpeter oder Schnee oder sonst was. Bisher lässt der Käufer doch nur die Muskeln spielen und hat offensichtlich damit Wirkung erzielt.
    Der wird doch kein Eigentümer, wenn er nicht bezahlt (... bis zur vollständigen Bezahlung des Kaufpreises ...)
    Kann ja auch sein, dass er sich über diese Masche sein Eigenkapital besorgt, welches Ihm noch fehlt.
    Was hat sich denn für Sie schon groß geändert, nachdem der Käufer nun in Verzug ist? .. nix! oder sind mit dem Verzug alle Bedenken verflogen?
  9. Antwort auf Hrn Witzgall

    Hallo.
    Vielen Dank für Ihren Beitrag Herr Witzgall. Sie haben da schon Recht und wir sind daraufhin nochmals zum Notar. Dieser meinte, dass die Käuferpartei nun in Verzug sei und wir nun das Recht hätten, Das Haus abzuschließen (Die Käufer haben nur einen Schlüssel der Hintertür, die aber mit zwei Sicherheitsschlössern ausgestattet ist) um deren Renovierung zu stoppen.
    Im Keller ist kein Salpeter, wie wir erst annahmen, sondern ganz normale Mineralsalze, die bei einem Gemäuer dieses Alters (Baujahr. 68) nichts Ungewöhnliches sind. Diese werden mit der Drahtbürste entfernt, das Mauerwerk abgedichtet und verputzt.. Basta.
    Das kommt aber höchstens auf 7000 € und nicht auf 35000 €. Es ist ja nur vereinzelt innerhalb einer Fläche von 2x3 m an der Wand.
    Ihr Bedenken wg. der Masche, sich Kapital einzustreichen, teile ich Herr Witzgall.
    Wenn es uns zu blöde wird mit der Käuferpartei, treten wir vom Vertrag zurück und es folgt eine Schadensersatzklage, da wir das Haus anderweitig hätten verkaufen können.. nachweislich sogar.
    Eines habe ich daraus gelernt: Ich verkaufe nie mehr wieder ein Haus! *lach
    Schönes Wochenende!

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