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Vier Details bei Kellersanierung
BAU-Forum: Keller

Vier Details bei Kellersanierung

In unserem Keller (BJ 1930, aus Beton) ist es "feucht": Am Boden sind dunkle Flecken, die manchmal richtig nass sind. An der Wand löst sich zum Teil der Putz und an einigen Stellen zeigen sich Ausblühungen (nur bis OK Gelände, darüber nicht). An einer Seite ist es besonders schlimm, dort sieht man auch Sickerstellen und Risse in der Wand (evtl. Beschädigungen bei Kanalsanierung vor 20 Jahren). Davon abgesehen kommt die Feuchtigkeit wohl von Kondensation, ein Teil evtl. durch kapillaren Transport durch Wand und Boden.
Ich habe inzwischen Informationen gesammelt (auch in diesem Forum) und wir glauben, dass es sich nicht lohnt, den Keller vollständig trocken zu legen. Wir werden ihn nur eingeschränkt nutzen.
Deshalb planen wir nur begrenzte Maßnahmen: den beschädigten Putz ersetzen (ca. 40 m²); den Boden etwas begeh- und reinigungsfreundlicher machen; die eine kritische Hauswand (Nordosten) von außen aufgraben (um Beschädigungen im Kanal auszuschließen); uns evtl. einen ordentlichen Luftentfeuchter zulegen und gezielt zu lüften (kommt aber sowieso genug Luft rein durch die alten undichten Kellerfenster).
Dazu vier konkrete Fragen:
1. Welcher Putz eignet sich? Er muss mit Feuchtigkeit klarkommen und sie durchlassen und dabei möglichst lange intakt bleiben. Nach meinen Informationen eignet sich Hydroment dafür. Soviel ich weiß, löst sich reiner Zement unter diesen Bedingungen wieder und Kalkputz wird auch schnell zerstört.
2. Was kommt für den Boden in Frage? Einfach fliesen? Oder (hat der Fliesenleger vorgeschlagen) darunter eine Sperrschicht wie bei Balkon- und Flachdachabdichtungen (Balkonen, Flachdachabdichtungen)? Oder (hat eine Baufirma vorgeschlagen) Bitumenschweißbahnen und Estrich darüber (ist uns aber eigentlich zu teuer). Eine richtige Wärmedämmung geht wegen der Aufbauhöhe nicht.
3. Auf die Wand, die aufgegraben wird, soll eine "kunststoffmodifizierte Bitumen-Dickbeschichtung nach DINAbk. 18195-2" und eine Noppenbahn drauf. Ist das in Ordnung? Wärmedämmung ist uns eigentlich zu aufwändig und bringt wohl auf nur einer Seite nicht viel.
4. Kann es beim seitlichen Aufgraben der Wand (oder beim Verdichten) zu statischen Problemen kommen?
Vielen Dank im Voraus!
  • Name:
  • Wolfgang Lämmel
  1. schade ...

    schade dass noch niemand geantwortet hat. Was passt euch nicht an der Frage?
    • Name:
    • Wolfgang Lämmel
  2. Wieso ist der alte Putz überhaupt geschädigt?

    Foto von Edmund Bromm

    Und was soll der neue Putz bringen?
    Je "besser" dieser Verputz die Feuchte abgibt, umso mehr wandert an Salzen nach. Und die Feuchte im Keller nimmt zu!
    Abdichtungsarbeiten im Keller
    Wenn Keller feucht sind ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei.
    Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten.
    Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab.
    Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange. Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen.
    Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt.
    An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen.
    Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.
    Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen?
    Es müsse einige Punkte beachtet werden. Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen die in der Norm 18195 und 18336 erwähnt werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblätter und Regelwerke von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten.
    Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen. Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt.
    Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden stärker aus, außerdem ist darauf zu achten, dass an der Außenseite eine Wärmedämmung in ausreichender Form notwendig ist. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DINAbk. 4108 u. 4095 sowie 18308.
    Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt.
    Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm. An den Oberflächen der Wände lagern sich z.B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.
    Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser.
    Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.
    Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen, man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben.
    Die Mauern bekommen eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.
    Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig.
    Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 60  -  70 % zu Schwitzwasserbildung kommt.
    Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es wenn Möbel, Schränke, Regale an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.
    Heizen und Lüften
    Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
    Messen der Feuchtigkeit
    Woher weiß man nun, welche Feuchtebelastungen in den Räumen sind. Die einfachste Art ist die Messung mit einem Hygrometer. Hier sollte nicht gespart werden, sondern durchaus Geräte verwendet werden, die justiert werden können. Diese Geräte sind im Handel schon ab ca. 30 € zu erhalten. In Verbindung mit einem guten Thermometer können wir nun ein behagliches und gut funktionsfähiges Raumklima durch Lüften bzw. Heizen herstellen.
    Richtiges Lüften
    Auch hier gibt es wieder eine Menge von Ausdrücken und Erklärungen von gut bis sehr schlecht. Was bedeuten z.B. Ausdrücke wie " Stoßlüften", " Dauerlüften", " feuchte- oder temperaturabhängiges (feuchteabhängiges, temperaturabhängiges) Lüften" etc.?
    Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. z.B. enthält eine 25 ° warme Luft maximal 25 Gramm Wasser, jedoch nur 4 Gramm bei 5 °. Diese 4 Gramm ergeben bei 20 Grad Wärme ca. 35 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr trockene Luft ist.
    Zwar muss die "verbrauchte" Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
    Richtig lüften heißt die Luft auszutauschen und dies abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
    Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden
    Feuchte und nasse Baustoffe haben wie vor schon erwähnt eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene, deswegen ist vorab genau zu ermitteln, woher die Feuchte kommt. Wie vor beschrieben kann es sich um Kondenswasser, oder um Wasser von außen handeln. Am Schadensbild ist das jedoch nicht so leicht zu erkennen!
    Eine Innenabdichtung
    mit dem I-Bau  -  Saniersystem © = im November 1998 beim Patentamt unter Nr. : 295 21 952.1 als Gebrauchsmuster eingetragen.
    d.h. Aufbringen einer dichten Noppenbahn an der Innenseite und dem anschließenden Verputzen mit Sanierputz bringt eine wesentliche Reduzierung der Feuchtebelastung im Keller. Ein Großteil der Feuchteabgabe erfolgt durch die Außenwand sowie die angrenzenden Zwischenwände.
    In vielen Fällen, insbesondere bei Gebäuden aus Beton, ist somit ein Luftentfeuchter eine sinnvolle und ausreichende Maßnahme um die Luftfeuchte zu reduzieren. Diese Geräte (kosten je nach Leistung zwischen 300 bis 800 €) sind in der Lage und "ziehen" aus einem normalen Keller, eines Ein- oder Zweifamilienhauses (Einfamilienhauses, Zweifamilienhauses) am Tag ohne weiteres 10 bis 30 Liter Wasser. Wie sollen dann wenige Tropfen eventuell eindringendes Wasser noch ein Problem darstellen?
  3. Wahrscheinlich ..., Boden?

    Danke schon mal für die Antwort! Ich weiß nicht genau, warum der alte Putz beschädigt ist. Es wird schon mit den (geringen) Ausblühungen und mit der Feuchtigkeit zusammenhängen, ob sie nun durch die Wand oder aus der Luft kommt.
    Der neue Putz soll es nur möglich machen, Sachen in den Keller zu stellen, ohne dass sie gleich vollgebröselt werden. Die Feuchtigkeit braucht (und kann) er natürlich nicht reduzieren. Das Argument, dass ein offenporiger (?) Putz die Verdunstung und damit die Feuchtigkeit im Keller erhöht, kenne ich. Aber ob es im Einzelfall wirklich so kommt, ist wohl Spekulation. Und außerdem beträgt die relative Feuchte bei uns sowieso immer 90 % (bei 14 °C), da kann kaum noch was dazukommen. Es geht einfach darum, dass der Putz so lange wie möglich oben bleibt. Und die Salze bleiben ja angeblich bei Hydroment im Mauerwerk gelöst, werden also nicht heraustransportiert.
    Ihren Tipp mit dem Luftentfeuchter kenne ich schon aus anderen Beiträgen und wir erwägen wie gesagt, einen zu kaufen. Aber ist es damit nicht auch so, dass er die Verdunstung eher noch erhöht, weil wieder Wasser nachkommen kann?!
    Und was würden Sie beim Boden vorschlagen?
    • Name:
    • Wolfgang Lämmel
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