Fundamenterder und Potentialausgleich
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Fundamenterder und Potentialausgleich

Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

Bisher hatte ich immer die Notwendigkeit des Fundamenterders mit dem Fall eines Defektes in der Zuführung des Elektroanschlusses begründet. Aus einem anderen Forum kam jetzt noch ein weiterer Aspekt:

In der Regel ist der PE-Leiter in der Trafostation geeerdet und damit kommt die Erdung ins Haus. Auch in dem Bereich zwischen Erde an der Trafostation und der Erde am Haus fließen Ströme durchs Erdreich. Dadurch kann zwischen dem Erdpotential an der Trafostation und dem Erdpotential am Haus eine sehr große Differenz bestehen. Besonders hoch wird der Spannungsunterschied, wenn irgendwo in der Umgebung der Stromzuführung ein Blitz einschägt. Besonders kritisch wird das, wenn nicht alle Teile, die leitfähig sind, in den Potialausgleich einbezogen sind.

Auf diese Art soll es auch einen Todesfall gegeben haben, weil die hereingeführte Erde zwar vorhanden war, aber kein Fundamenterder war. Der andere Todesfall über den ich schon berichtet hatte, entstand, weil ebenfalls kein Fundamenterder war und bei einem Unglücksfall die hereingeführte Erdungsleitung als erste zerrissen wurde.

Deswegen noch mal meine Darstellung. Jedes neue Gebäude muss einen funktionsfähigen Fundamenterder (nach DINAbk. 18014) haben und alle leitfähigen Teile (einschließlich des Blitzschutzes) müssen an den Potentialausgleich angeschlossen sein, damit auch im Schadensfall zwischen verschiedenen Punkten keine Spannungsdifferenzen auftreten.

Funktionsfähig betone ich deshalb, weil sicher über die Hälfte der Neubauten über keinen funktionsfähigen Fundamenterder verfügen. In die Bodenplatte wird zwar oft ein Metallband eingelegt und dessen herausstehende Fahne als Fundamenterder bezeichnet  -  ist es aber nicht.

Beton mit Restfeuchte hat eine gewisse Leitfähigkeit und deswegen hat ein richtig gebauter Fundamenterder Verbindung mit dem umgebenden Erdreich. Liegt unter der Bodenplatte eine Isolierfolie und/oder auch Dämmung, so isoliert sowohl diese Schicht als auch der austrocknende Beton.

  1. für Rat zu Umfangreich

    Für einen Rat ist die Materie zu umfangreich.
    Die VDE-Richtlinien behandeln das Thema erschöpfend.
    Erdung, Blitzschutz, Schutzmaßnahme und Überspannungsschutz ist eine zusammenhängende Einheit.
    Es funktioniert alles zusammen und nichts für sich.
    Die Stromversorger liefern nicht nur Strom, sondern auch die Schutzmaßnahme, dazu gehört ein gut geerdeter PEN (nicht PE)
    Der PE entsteht erst im Haus durch Trennung von PEN in N und PE.
    Um das zu beherrschen muss man Elektriker sein, Laien oder Bastler leben gefährlich wenn sie daran schrauben.
    Deshalb lasst den Fachmann ran.
    Gruß
  2. Nicht immer!

    liefert das EVU einen PEN oder ein erdungsfähiges Netz. Viele EVU's bestehen auf die Deklaration als TT-Netz (unabhängig davon, dass in der Trafostation der Sternpunkt geerdet ist). D.h. es werden lediglich L1.. L3 und ein N geliefert und der Anschlusskunde hat für die Erde selbst zu Sorgen. Das befreit das EVU im Falle eine Fehlers/Unfall vor der Haftung! Denn für die Schutz-Maßnahme muss dabei der Kunde selbst sorgen.

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