Liebe Forumsteilnehmer, ich habe das Problem, dass mein Elektroinstallateur seinen Angebotspreis voraussichtlich um deutlich über 100 % überziehen wird. Grundlage war ein Angebot (Stundenlohnvertrag) auf der Basis der Baupläne für ein Einfamilienhaus in Holzrahmenbauweise (in Baden-Württemberg), die Inhalte (Zahl der Schalter, Leitungen, Zubehör, etc.) wurden gemeinsam besprochen. Zusätzliche Leistungen beschränken sich auf zwei DSL-Leitungen sowie die Verkabelung der Heizung/Thermostate. Die Kostenexplosion ist in erster Linie auf höhere Lohnkosten zurückzuführen, die um rund 140 % überzogen wurden. Der Materialkostenanteil liegt gegenüber dem Angebot rund 50 % höher. Nachtragsangebote (über § 2 Nr. 6 VOBAbk./B hinaus) sind trotz vertraglicher Vereinbarung nicht unterbreitet worden. In der Literatur habe ich zu mindestens für Architektenleistungen eine tolerierbare Abweichung von der "Schätzung" um +30 % gefunden. Was meint Ihr, kann man das hier entsprechend anwenden?
Es fehlen zudem noch einige Punkte aus dem Angebot (Sprechanlage, Einbaustrahler, Bewegungsmelder). Ich stehe auf dem Standpunkt - da diese im Angebot drin waren - dass die Teile auch weiter eingebaut werden müssten. Mein Elektriker machte mir nämlich den Vorschlag, diese wegzulassen, dann könnte man noch etwas einsparen (fragt sich nur wer?). Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Vorab schon mal vielen Dank für eure Beiträge!
Liebe Grüße
Harald
Elektroinstallation über 100 % teurer!
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Elektroinstallation über 100 % teurer!
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Stundenlohnvertrag ...
Stundenlohnvertrag heißt nicht Festpreis. Auch wenn diese Beträge schon etwas heftig sind (50 % Materialkosten können eigentlich nur erheblichen zeitlichen Mehraufwand bedeuten) muss man Ursachenforschung betreiben. Dazu braucht man etwas mehr Input. Heizung verkabeln einschl. Thermostate, da kommen schneller 1.000 € zusammen, als dass Sie a sagen können. Leider haben Sie sich etwas unglücklich ausgedrückt. Man könnte den Eindruck haben, dass Sie sich um die Zahlung drücken wollen. Oder anders herum: Sie waren sich der Tragweite nicht bewusst, welchen finanziellen Aufwand dieses bedeutet. -
Unglücklich
Oh sorry, nee, nee, hier geht es nicht darum, sich vor Zahlungsverpflichtungen zu drücken. Logisch ist ein Stundenlohnvertrag, wie auch ein Einheitspreisvertrag kein Festpreis. Offen ist aus meiner Sicht nur, wie weit man (Handwerker) so mal lustig überziehen kann. Wenn sie ihr Auto in die Werkstatt bringen und der Ihnen einen Kostenvoranschlag über 500 € macht und ihnen beim Abholen dann 1.100 € abknöpfen will ohne vorher einen Pieps von sich gegeben zu haben werden Sie ähnlich reagieren, wie ich jetzt ...
Klar bedeutet die Heizungsverkabelung Mehrarbeit, aber bei insgesamt 8 Thermostaten und zwei Heizkreisverteilern sowie des Umstandes, dass es sich um einen Holzrahmenbau mit 6 cm Installationsebene handelt ist auch der Velegeaufwand meerklich überschaubarer, als wenn ich noch groß Schlitze fräsen müsste. Fakt ist, dass Kabel verlegen+anschließen mal gerade 10 Arbeitsstunden umfasste. Das Problem liegt m.E. darin, dass das ursprüngliche Angebot viiiiiiiiel zu geringe Stunden- und z.T. auch Materialansätze beinhaltet - und das von einem offiziell bestellten Fachbauleiter "Elektroinstallation". -
Kostenanschlag
Die 30 % Bandbreite bei Architektenschätzungen können Sie nicht heranziehen. Es spricht viel dafür, dass Sie nur einen Kostenanschlag haben, für den der Anbieter keine Gewähr übernommen hat (§ 650 BGB, -
bei so einem Vertrag
hätte ich als Elektriker es genauso gemacht. -
Kein Hinweis
Die aufgeführten Kosten wurden namentlich als "Angebot" bezeichnet, nicht als Kostenvoranschlag.
Aber selbst dann käme die Pflicht des AN nach 650 hinzu. Aber das ist ja das zentrale Problem, dass eben kein Hinweis auf eine deutliche Kostenüberschreitung gekommen ist. Das Kind ist damit letztlich längst in den Brunnen gefallen. Ich denke, man sollte hier den Weg eines Vergleiches suchen.
@ man-272-pfa: Wird mir auch nicht mehr passieren! -
Armutszeugnis
"bei so einem Vertrag hätte ich als Elektriker es genauso gemacht"
Mit solch einer Aussage stellen Sie sich selbst ein Armutszeugnis aus. Einer weiterer Beleg für die sich immer weiter ausbreitende Unmoral.
Schade eigentlich ... -
Armutszeugnis?
@Ortwin
Die Unmoral besteht darin, dass der Häuslebauer nur auf den billigsten Endpreis schielt und nicht das korrekt ausgearbeitete Angebot des seriösen Elektrikers beauftragt. Da in diesem Angebot alles enthalten ist, ist es zu teuer und fällt unterm Tisch. Da werden wieder mal Äpfel mit Birnen verglichen.
Ich kann nur hoffen, dass viele Häuslebauer sich diesen Thread unters Kopfkissen legen und daraus lernen!
Außerdem bin ich kein ausführender E-Installateur. -
Kein Billiganbieter
Das Problem ist, dass es eben kein Billiganbieter ist, sondern ein renommiertes Unternehmen hier vor Ort von dem ich angenommen hat, dass es rechnen kann. -
dann nenn doch mal Zahlen
welchen Auftragswert hatte der ursprüngliche Auftrag und was war enthalten?
Was ist beim DSL-Anschluss enthalten?
Wie umfangreich ist die Heizungsverkabelung. Hast du elektronische Raumthermostate?
Wie hoch ist die Gesamtsumme?
Wenn die Materialkosten gegenüber dem Ursprungsauftrag um 50 % gestiegen sind, dann muss dieses Material gemäß Ihrem Vertrag ja auch auf Stundenlohnbasis montiert werden, Also nochmal geschätzt 50 %.
Verbleiben noch die restlichen 40 % für die Zusatzleistungen? -
@ Hr. Man-272-Pfa
50 % Materialmehrkosten bedeuten doch nicht automatisch 50 % Mehr Lohnkosten! .
Es kann teureres Material als im Angebot verbaut sein, es können statt Einzel-Dreifachsteckdosen montiert sein (Material *3,5, Lohn *2, weil keine zusätzlichen Kabel außer Brücken), es kann eine aufwendigere Verteilung sein usw. usw. -
@Ralf
Deswegen soll er mal Zahlen vorlegen. Ich vermute einfach, dass allein für die Heizungsverkabelung (nachträglich erstellt?) mit elektr. Raumthermosthaten ein großer Teil der Stunden verbraten wurde. -
Zahlen ...
Die Heizungsverkabelung wie auch die beiden DSL-Kabel wurde im Zuge der allgemeinen Verkabelung verlegt, also keine nachträglichen Arbeiten. Wie erwähnt sprechen wir von einem Holzrahmenbau mit Installationsebene. Offen und zugänglich, keine Schlitze zu klopfen, lediglich Löcher durch die Holzgefache bohren, durchziehen basta. Sie brauchen nivcht einmal Halteschellen. Arbeitsaufwand gg. Stein ein Bruchteil! Dreifachsteckdosen sind Fehlanzeige, überwiegdend wurde mit Brücken gearbeitet. Das Material, Klemmleisten, Theromstate und Stellmotoren kommt sogar vom Heizungsbauer!
Hallo Hr. Man-272-Pfa, die Angebotssumme bringt ihnen doch gar nichts, wenn sie nicht jeden Posten vorliegen haben und das sprengt hier den Rahmen. Fakt ist z.B. dass statt 15 % im Angebot kalkulierter Meisterstunden, plötzlich ein Anteil von über 60 % Meisterstunden auftaucht. Ein anderes Beispiel: Allein das Montieren der zwei Klemmleisten sowie das Anschließen von 8 Thermostaten und 13 Heizkreisen wurde mit 5 Arbeitsstunden abgerechnet. -
wenn es ein VOB-Vertrag wäre
würde ich die Meisterstunden nicht akzeptieren. Die geleistete Arbeit wird hier nur nach entsprechender Qualifikation vergütet. Wenn der Meister alles selber macht, für diese Arbeit jedoch ein Geselle ausreicht (z.B. Schlitze klopfen), dann wird auch nur der Geselle verrechnet.
Bei deinem Vertrag hast du nur die Chance, mit dem Elektriker ein offenes Gespräch zu führen und zu verhandeln.
Gruß Manni -
Es ist ein VOB-Vertrag
Hallo Manni, es ist ein VOBAbk.-Vertrag [Vordruck WEKA-Verlag] inkl. besonderer Vertragsbedingungen zum Bauvertrag (BVB). Ungeachtet dessen gebe ich dir Recht, wie ich oben schon erwähnte, wird man sich hier vergleichen müssen - trotzdem ärgerlich, hätte nicht sein müssen und kostet Geld, von dem man beim Bauen in der Regel ja nicht unbedingt im Überfluss hat - sowieso nicht kurz vor Schluss. Ich setzt mich jetzt hin und fasse den Sachverhalt mal zusammen und mache dem Elektriker ein Angebot, wie man sich einigen könnte.
Dir und allen anderen vielen Dank für die Beiträge!
Gruß Harald
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