Fernwärme: Preis wird zum Großteil durch WW-Bereitung bestimmt
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Fernwärme: Preis wird zum Großteil durch WW-Bereitung bestimmt
die gängigen Tarife der Fernwärmeversorger (Erlangen) setzen sich aus einem Arbeitspreis (stellvertretend für die wirklich entnommene Energie) und einem Leistungspreis (max. zur Verfügung stehende Leistung) zusammen. Bei meinem recht gut gedämmten Haus reicht für die reine Heizung 5 kW aus. Für die WW-Bereitung wurde jedoch empfohlen, 10 kW zu installieren, um die benötigte Menge (4 Personen Haushalt) einigermaßen komfortabel bereitzustellen. Damit wird plötzlich die WW-Bereitung zu einem wirklichen Preistreiber, denn der Leistungspreis macht ungefähr 50 % der Gesamtkosten aus.
Auf welche Art und Weise kann man hier auf eine geringere installierte Leistung zurückgehen? Hilft ein größerer Pufferspeicher?
Außerdem verbietet sich durch diese Tarifbildung quasi jedes Bemuehen alternative Energien (Solarthermie) einzusetzen, denn im Sommer, wenn dieser Energieträger seine Stärke besonders ausspielen könnte, steht ja auch immer noch die installierte Heizleistung (wie im Winter) an und ist bereits "bezahlt".
Ist ein solch anachronistisches Tarifsystem eigentlich rechtskonform in Zeiten, wo alternative Energien auf jede nur erdenkliche Weise gefördert werden?
Eine Investition in diese wie auch in einen besseren Dämmstandard des Hauses lohnt sich unter ökonomischen Gesichtspunkten überhaupt nicht!
Gibt es hier bereits Präzedenzfälle oder Erfahrungen?
Danke im Voraus!
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Gleiches Dilemma (Preisanteile Fernwärme)
Der Fernwärmeversorger steht vor dem gleichen Dilemma wie Sie. Die Investitionskosten richten sich nach der Höhe der Leistung, die auch im ungünstigsten Fall - nämlich an besonders kalten Wintertagen - bereit zu stellen ist. Diese Abschreibung der Investitionen, die den größten Teil des Jahres ungenutzt sind, bezahlen Sie mit dem Leistungspreis - analog mit Ihrem Abschreibungspreis der Solaranlage, die im Winter fast ungenutzt ist und die deswegen unwirtschaftlich sein kann.Der Arbeitspreis sind dann Brennstoffverbrauch, Lohnkosten usw. - und diese Kosten sind etwa proportional dem tatsächlichem Energieverbrauch.
Natürlich wäre auch eine andere Kalkulation möglich - aber ob die gerechter wäre?
Durch einen größeren Pufferspeicher können Sie Leistungsspitzen besser abfangen (eine Leistungsspitze wäre z.B. wenn alle 4 Personen nacheinander ein Wannenbad nehmen) - danach ist allerdings der größte Teil des Wassers im Pufferspeicher relativ kühl und es dauert eine gewisse Zeit bis das Wasser wieder warm ist. Aber - Sie sehen wieder das Dilemma: Damit der Fernwärmeversorger Investitionskosten spart, haben Sie höhere Investitionskosten.
Zu Ihrer anderen Frage: Der Arbeitspreis wird an das abgenommene Volumen oder an die abgegebene Energie gekoppelt? Das war aus Ihrer Frage nicht eindeutig zu sehen. Wenn der Arbeitspreis an den Volumenstrom gekoppelt ist, ist ja ein Anreiz für eine möglichst geringe Rücklauftemperatur - und damit für den Fernwärmeversorger möglichst geringe Investitionskosten (Pumpen, Isolierung der Rücklaufleitung usw.). Dann würde der Brennstoffverbrauch über die verschiedenen Witterungsperioden gemittelt.
Andererseits kann auch zusätzlich die Differenztemperatur zwischen Ein und Aus ermittelt werden und Volumenstrom mal Differenztemperatur ergibt die abgenommene Heizleistung - und die wird gezählt.
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Volumenstrom ist entscheidend
Hallo Herr Ebel,
vielen Dank für die Antwort und einen guten Start im neuen Jahr!
Zur zweiten Frage: bezahlt wird in diesem Fall tatsächlich der Volumenstrom UNABHAENGIG von der Rücklauftemperatur.
Insofern ist es direkt eine Empfehlung von den Stadtwerken, die Rücklauftemperatur möglichst gering zu halten.
a.) Welches Interesse hat der Versorger an dieser niedrigen Rücklauftemperatur? (Wirkungsgrad?)
b.) Was kann ICH tun, um eine möglichst geringe Rücklauftemperatur zu haben, also möglichst viel Energie dem Volumenstrom zu entnehmen? -
Rücklauftemperatur
"a.) Welches Interesse hat der Versorger an dieser niedrigen Rücklauftemperatur? (Wirkungsgrad?) "
Es dürften 2 Gründe sein:
erstens Wirkungsgrad: die mögliche Abgastemperatur richtet sich nach der Rücklauftemperatur. Um so niedriger, eine um so bessere Ausnutzung des Brennstoffs - wenn die Abgastemperatur unter die Kondensationstemperatur des Wasserdampfs sinkt, ist auch die Kondensationswärme verfügbar (Brennwerttechnik). Da sind schon mal 10 % mehr Ausnutzung möglich.
zweitens Investitionskosten: Wenn der Volumenstrom geringer ist sind kleinere Rohrdurchmesser und schwächere Pumpen möglich.
"b.) Was kann ICH tun, um eine möglichst geringe Rücklauftemperatur zu haben, also möglichst viel Energie dem Volumenstrom zu entnehmen? "
Die Warmwassererwärmung zweiteilen. Einmal Heizschlange im Vorlauf und einmal im Rücklauf (zwei Heizschlangen haben z.B. Solarboiler). Mit der Rücklaufschlange wird das Wasser fast auf die Temperatur des kalten Trinkwassers abgekühlt, mit der Vorlaufschlange wird das Wasser genügend erhitzt. Ansonsten weiß ich nicht Ihre genaue Ausführung (mit oder ohne Hausübergabestation), auf jeden Fall kann Radiator- und Fußbodenheizung (Radiatorheizung, Fußbodenheizung) kombiniert werden. Aber alles kommt auf den konkreten Fall an.Noch eine Bemerkung: Es ist kaum anzunehmen, dass die Preisgestaltung aus Kundeninteresse erfolgt, sondern für maximalen Gewinn. Und der entsteht, wenn man zu den höchsten am Markt erzielbaren Einnahmen verkauft (lieber etwas billiger aber dafür mehr Kunden - aber nicht zu billig, da dann die Mehrkunden nicht die Billigkeit aufwiegen) und die Ausgaben (Investitionen, Brennstoff, Lohnkosten usw.) minimiert.
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