Unterkonstruktion in Fichte direkt auf Beton gedübelt
BAU-Forum: Holzschutz, Holzschäden, Holzsanierung
Unterkonstruktion in Fichte direkt auf Beton gedübelt
Bei uns im Ort wird zurzeit eine Skisprungschanze gebaut.
Die Anlauffläche ist betoniert im bestehenden Gelände.
Auf diese betonierte Fläche wird die hölzerne Unterkonstruktion (die die Anlaufspur halten soll) gedübelt.
Es werden 3 Lagen (um Unebenheiten im Beton auszugleichen) Fichtebretter a'20/100 mm (insgesamt dann 2x 60/100 mm in Richtung Anlaufachse) direkt auf den Beton gedübelt.
Darauf werden quer zur Anlaufrichtung Bohlen 40/120 geschraubt.
Auf diese wird dann die Anlaufspur (Elemente als Aluprofil) geschraubt.
Die Anlaufspur wird beim Skispringen dauernd berieselt.
Es werden keine Folien etc. verwendet, das Holz ist nicht imprägniert, etc..
Ich habe die Befürchtung dass die Unterkonstruktion in 6-10 Jahren verfault ist.
Der leitende Bauführer hat meine Einwände abgewiegelt.
Was ist Ihre Meinung zu diesem Fall?
Wird hier gegen DINAbk. Normen verstoßen?
Danke für kompetente Antworten, Rainer
Die Anlauffläche ist betoniert im bestehenden Gelände.
Auf diese betonierte Fläche wird die hölzerne Unterkonstruktion (die die Anlaufspur halten soll) gedübelt.
Es werden 3 Lagen (um Unebenheiten im Beton auszugleichen) Fichtebretter a'20/100 mm (insgesamt dann 2x 60/100 mm in Richtung Anlaufachse) direkt auf den Beton gedübelt.
Darauf werden quer zur Anlaufrichtung Bohlen 40/120 geschraubt.
Auf diese wird dann die Anlaufspur (Elemente als Aluprofil) geschraubt.
Die Anlaufspur wird beim Skispringen dauernd berieselt.
Es werden keine Folien etc. verwendet, das Holz ist nicht imprägniert, etc..
Ich habe die Befürchtung dass die Unterkonstruktion in 6-10 Jahren verfault ist.
Der leitende Bauführer hat meine Einwände abgewiegelt.
Was ist Ihre Meinung zu diesem Fall?
Wird hier gegen DINAbk. Normen verstoßen?
Danke für kompetente Antworten, Rainer
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Alles kann, nichts muss.
Die Fichtenbretter können Aufgrund der wahrscheinlich steilen wasserabführenden Ebene durchaus lange durchhalten. Schweirig werden ja immer nur Einbausituationen mit Stauebenen für Wasser wo es schnell eindringen, aber nicht mehr ausdiffundieren kann. Beispielsweise zwischen den Fichtenbretterlagen.
Eine Druckimprägnierung hätte hier schon viel geholfen, wobei sich gerade Fichte durch seinen Tüpfelverschluss (eine Art einseitig funktionierendes Ventil in der Holzzelle) nur schlecht imprägnieren lässt. Kiefer, Tanne lassen sich schon besser imprägnieren.
Noch besser wäre allerdings eine Unterkonstruktion aus tropischen Hölzern mit resistenten Eigenschaften wie Bangkirai oder Massaranduba. An dieser Stelle kommt wieder die ethisch-umweltpolitische Frage "Tropenhölzer? " die man durchaus kontrovers diskutieren kann, fest steht jedoch, das diese Hölzer extrem witterungsbeständig sind.
Um auf die Normung zu kommen: Gehört die U-Konstruktion zu den Bauteilen, die die statische Sicherheit des Bauwerkes gewährleisten? Wenn nein, kein chemischer Holzschutz erforderlich. Wenn ja, gehören sie nach DINAbk. 68000 in die Gefährdungsklasse 3-4 und sind nur durch eine Kesseldruckimprägnierung ausreichend geschützt. Darauf kann verzichtet werden, wenn z.B. resistentere Holzarten eingesetzt werden. Und dann siehe oben ...
Grüße aus Leipzig von
Martin Malangeri