Glattspund / Rauspund
BAU-Forum: Holzbau

Glattspund scheint wohl eine regionale Bezeichnung zu sein. Jedenfalls so spezial, dass noch nicht mal die großen Suchmaschinen es kennen. Mir ist dieser Begriff jedenfalls so noch nicht untergekommen. Bei Rauspund gibt es die verschiedensten Qualitäten. Mir scheint, hier ist die Erwartungshaltung höher gewesen. Keinesfalls kann hier eine Hobeldiele erwartet werden.

Erwartungshaltung wurde doch durch "Beschönigung" eines Begriffes erst geweckt.
Verlangen Sie vom Anbieter dieser Leistung eine Erklärung wie er diese Vertragsposition denn erfüllen will!
Vorlage Lieferschein!
Warum haben Sie nicht vorher gefragt, wenn Sie den Begriff nicht kannten, er also wohl auch nicht regional geprägt ist.
In welchen Kontext steht der Begriff?
Welchem Zweck soll die Fläche später dienen?
Grüße aus Thüringen

Die Erwartungshaltung wurde durch eine Hausbesichtigung geweckt, bei der der Dachboden mit Brettern ausgelegt war, die nach meiner Erinnerung schön glatt waren. Ich hatte mich  -  vielleicht etwas leichtgläubig  -  darauf verlassen, dass mein Boden genauso "glatt" ausgeführt wird; Glattspund hörte sich gut an. Der Raum sollte später als Hobbyraum genutzt werden, daher wäre ein mit Socken begehbarer Boden gut gewesen ...
Gruß
Butzel

steht der Name nun irgendwo geschrieben, oder nicht?

was steht in jedem Autoprospekt: gezeigte Ausstattungsdetails können teilweise nur als Extra erhältlich sein (oder so ähnlich). Viel wichtiger ist jedoch: man zeige mir eine rechtssichere Definition (insbesondere Qualität) des Begriffs: "Glattspund" und laufen kann ich auch barfuß über glühende Kohlen ... )

steht in der Lieferbeschreibung. Aber wenn es den Begriff gar nicht gibt, freue ich mich schon auf die Diskussionen ...
Kann man wohl nur noch argumentieren, dass Glattspund glatter als Rauspund sein muss Wie ist Rauspund definiert: gehobelte oder gesägte Qualität?
Gruß
Butzel

Schöne Definition gefunden
Die anspruchsloseste Qualität, Rauspund (rau (h) = sägerau und spund von gespundeter oder Nut und Feder-Fuge), waren ursprünglich ungehobelte Bretter mit Nut und Feder. Gegenwärtig werden diese Dielen ein- oder sogar beidseitig gehobelt, in Fichte/Tanne und normalerweise 19,5 x 96 mm angeboten. Für Rauspund ist ein Feuchtegehalt von 16  -  18 % und ausgeschlagene Äste, Risse und Verfärbungen zulässig. Rauspund wird vorwiegend für Blindböden, Industrieregalböden und Dachunterschalungen, bzw. wenn keine Ansprüche an den Holzboden gestellt werden, verwendet. Rauspund wird gewöhnlich nicht in verschiedenen Sortierungen gehandelt.
Also, sowohl als auch.
dazu kommen noch verschiedene Stärken und Qualitäten.

Der Anbieter hat mit dem Begriff "Glattspund" sehr wohl eine m.E. eindeutige Erwartung geweckt. Dass er genau diesen Ausdruck gewählt hat, den es als Fachbegriff gar nicht gibt, ist ein deutliches Indiz dafür, dass er das ganz bewusst getan hat, um den Kunden zu locken, obwohl er gar nicht bereit war, Hobeldielen zu legen. Dann hätte er nämlich "Hobeldielen" versprochen, nicht "Glattspund". Hier ist Täuschung im Spiel. Ich bin ziemlich sicher, dass das jeder Richter genauso sehen würde. Ob der Ausdruck "Glattspund" rechtssicher ist, darauf kommt es hier im Zweifel nicht an. Maßgeblich ist in einem solchen Falle der Vertragswille der Parteien, und der kann und würde zugunsten der Erwartung des Kunden, der Laie ist, interpretiert werden.

Nu lass mal die Kirche im Dorf
Zum einen, unter dem Begriff "Dachboden" verbirgt sich wohl der Spitzbogen, da Hobeldielen einzubauen, wäre sowas von Perlen vor die Säue werfen ...
Dann willst Du ihm doch wohl nicht ernsthaft dazu ratem, wegen dem bisschen Pillepalle zum Anwalt zu gehen? Da ist die Erstberatung teurer, als wenn man das glatt schleift. Von irgendwelchen Gutachten mal ganz abgesehen.
Ich würd mal nen nettes Gespräch mit dem Cheffe suchen und mal versuchen, ihm was aus dem Kreuz zu leiern. Das ist wahrscheinlich vielversprechender. Ist halt dumm gelaufen.

Nein, natürlich lohnt sich in der Sache kein Rechtsstreit. Aber da Butzel jetzt den Boden eigentlich nur noch schleifen kann, würde ich an seiner Stelle nicht den vollen Betrag für diese Zumutung bezahlen. Und wieso sind Hobeldielen (halbseitig gehobelt, klar) unangemessen für einen Spitzbogen, der benutzt wird? Ich möchte diese bei mir nicht missen. Rauspund wäre da ganz klar Murks. Hast du mal versucht, einen Karton voll Büchern auf Rauspund zur Seite zu schieben oder die Fläche zu fegen? Viel Spaß! Wer das nicht glaubt, soll sich meinen Spitzbogen ansehen. Dann wird es hoffentlich verständlich.

ist vermutlich so hoch, weil die üblichen Rauspundbretter aus dem Baumarkt mindestens eine ganz ordentliche Seite haben ...
Gruß

Wenn mir "glatt" zugesagt wird, dann will ich auch "glatt" geliefert haben. Das hat nichts mit irgendwelchen Baumarkterfahrungen oder sonstigen Spekulationen zu tun. Glatt ist glatt und sonst nichts! Was gibt es da herum zu deuteln?

mein Text kam wohl etwas undeutlich rüber.
Sollte heißen: Im Baumarkt gibt es als Rauspund ziemlich ordentliche Ware ... die mit dem eigentlichen Rauspund nicht viel gemeinsam hat. Dementsprechend hoch ist oft die Erwartungshaltung.
Wenn also der eigentliche Rauspund nicht glatt ist (sondern sägerau) ... dann muss der Glattspund nicht wirklich glatt sein, sondern nur etwas glätter als der Rauspund ...
Dementsprechend kann man hier nur vermuten, dass die Bedingungen erfüllt sind.
Das natürlich ein Brett in der Qualität fast einer Hobeldiele besser aussieht steht außer Frage ...
Gruß

Bevor wir jetzt auch noch über das Wort "glatt" philosofieren ... )
Nimm nen Bandschleifer, jodel da rüber und gut ist. Aufwand: keine 100 €. Letztendlich ist es eine Frage der vorhandenen Holzqualität. Rausreißen und neu wäre unverhältnismäßig.

für Eure Meinungen, das hilft mir weiter! Super Forum!
Grüße
Butzel