Spannungsnachweis Biegung Robinie
BAU-Forum: Holzbau

Spannungsnachweis Biegung Robinie

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen, Werte Gäste,
folgendes kleines Problem lässt mir im Moment keine Ruhe:
Wir haben gerade einen Posten Robinie zur Verfügung die wir u.a. zur Auswechslung von Fachwerk verwenden werden.
Da der Robinie hervorragende Eigenschaften nachgesagt werden, habe ich mir die wichtigsten Daten aus dem Netz besorgt.
Besonders interessant finde ich einen Vergleich von Robinie mit Vollholz aus Nadelholz bei der Verwendung als Unterzug/Pfette. Da Robinie sehr langfaserig ist sollte es sich dazu eignen. (im Gegensatz zu Eiche)
Die Werte für die aufnehmbare Biegespannung (alles aus dem Netz) liegen zwischen 65 N/mm² für Pappel und 130 N/mm² für Robinie. (die Nadelhölzer liegen dazwischen)
Die DINAbk. 1052 gibt für Biegung maximal 17 N/mm² (MS17) an.
Ich habe selbst bisher immer mit 10 N/mm² bei Nadelholz gerechnet, wenn ich einen Balken dimensioniert habe. Um spezielle Holzarten habe ich mir da noch keine Gedanken gemacht, sondern  -  wie man es halt gelernt hat  -  einfach in die Tabelle geschaut ...
Meine Frage:
Wie erklärt sich dieser große Unterschied der Werte?
  1. Mögliche Erklärung ...

    Die hohen Werte wurden mit Versuchen an ausgewählten, relativ kleinen Holzproben ermittelt, mit parallelem, ungestörtem Faserverlauf.
    Beim Einschneiden von Kantholz ist mit Störungen im Faserverlauf durch Äste im Querschnitt selbst und im benachbarten Abfall zu rechnen; schon wenn der Faserverlauf nur wenig von der Längsrichtung abweicht, nehmen die aufnehmbaren Kräfte rasch ab. Der Baum kompensiert das, indem die Fasern über den ganzen Stammquerschnitt optimal angeordnet sind; wenn man Kantholz einschneidet, hat man quasi nur noch Teile eines im ganzen optimierten Systems vor sich. Deshalb darf man bei Holzkonstruktionen nur mit einem Bruchteil dessen rechnen, was bei optimalem Faserverlauf vom gleichen Querschnitt aufgenommen werden könnte.
    Bei Robinie findet man oft Spannrückigkeit und Drehwuchs. Obwohl Robinienholz bezüglich Dauerhaftigkeit und mehanischer Belastbarkeit sehr gute Werte hat, sind Robinien keineswegs besonders sturmfest oder schneedruckresistent und auch nicht besonders langlebig.

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