Umstellung Zentralheizung
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Umstellung Zentralheizung

Hallo.
Ich habe eine interessante Frage und bräuchte Eure Einschätzung dazu.
Folgende Voraussetzungen:
Zweifamilienhaus, Baujahr. 1985 (Gesamtwohnflächte auf zwei Stockwerke verteilt, ca. 240 m², Kellergeschoss nicht beheizt) wurde 2006 umgebaut und in dem Zug auch gleich das Dach komplett neu isoliert. Zusätzlich fast alle Fenster ausgetauscht. Außenmauern sind 36ér Ziegel.
Momentan wird das Haus ausschließlich mit Holz geheizt. Das heißt, im 1. Stock über Kachelofen (ca. 5-6 Ster pro Jahr).
EGAbk. über Kachelofen (ca. 5-6 Ster pro Jahr).
Im Keller über einen alten Viessmann Holzofen (24 kW) in Verbindung mit einem 1000 l Pufferspeicher. Der Holzofen im Keller ist an unsere Zentralheizung gekoppelt und beheizt die Zimmer, die mit den Kachelöfen nicht warm werden (Zwei Bäder, jeweils ca. 12 m² mit Fußbodenheizung und noch zwei Kinderzimmer mit jeweils ca. 18 m² + Warmwasser für 6 Personen).
Im Sommer übernimmt der Holzofen die Warmwasserbereitung.
Verbrauch des Holzofens im Sommer für Warmwasser ca. 4-5 Ster und im Winter ca. 15  -  18 Ster.
Ich finde den Holzverbrauch für den Holzofen im Keller einfach zu hoch.
Nun tendiere ich dazu, den Holzofen gegen einen neuen Holzvergaser auszutauschen, oder im EG bzw. im 1. Stock den Kachelofen mit einem Wasserregister zu erweitern (die Lösung mit dem Wasserregister finde ich besser, da die Kachelöfen im Winter sowieso jeden Tag im Betrieb sind  -  zusätzlich würde der Holzofen im Keller wegfallen).
Welche Lösung würdet Ihr mir empfehlen?
MfG Micha
  1. Sie bewegen also pro Jahr

    ca. 30 bis 35 Raummeter Scheitholz zu drei Wärmeerzeugern. Ich gehe davon aus, dass sich auch in Zukunft genügend Personen an dem manuellen Heizen beteiligen.
    Der Wärmeinhalt, den das Holz bereit stellt, schwankt recht stark je nach Feuchtgehalt und Holzart. Wenn ich im Mittel für trockenes (<20 % Feuchte) Laubholz 1.800 kWh/Ster ansetze, dazu noch einen Jahresnutzungsgrad der Öfen von ca. 70 % einrechne, verbraucht das Haus bei der jetzigen Art zu Heizen zwischen 37.000 bis 44.000 kWh. Das macht je m² und Jahr mehr als 165 kWh! Das ist eindeutig zu viel, selbst wenn Sie im Alpenraum wohnen.
    Jeder Ofen hat nur eine bauartbedingte, begrenzte Leistung. Wenn Sie nun (mit erheblichem Aufwand) in einen Kachelofen ein Wasserschiff einbauen lassen, werden Sie dem Ofen ca. 50 % der Leistung für den Raum entziehen, die ins Wasser gehen. Sie fehlen dann zur Beheizung der Räume, unterstützen aber die Beheizung der entfernten Räume indirekt. Der Jahresnutzungsgrad wird sich dadurch jedoch wenig verbessern.
    Wenn Sie ohne Zentralheizungskessel auskommen wollen, wer macht dann das Warmwasser im Sommer? Der Kachelofen wohl kaum, oder wollen Sie Saunaatmosphären im Wohnraum? Eine Solaranlage wäre da ganz praktisch, aber auch im Sommer wird eine Standard-Solaranlage nur für 2 bis 3 Tage warmes Wasser liefern, wenn die Sonne zu wenig scheint. Auch dann muss nachgeheizt werden.
    Ein guter Holzvergaser mit deutlich mehr Puffervolumen hat den meisten Sinn. Wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht (mehr) geht, die Öfen regelmäßig zu beschicken, so wird sich meist wenigstens eine Person finden, die einmal täglich anheizt. Danach bleibt sich der Vergaser mit Puffer und elektronischer Regelung selbst überlassen. Ein Fachgespräch vor Ort ist der beste Ansatz für eine gute Lösung.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  2. neuer Holzvergaserkessel

    Da Sie ohnehin alles mit Holz beheizen halten ich ebenfalls den Einbau eines neuen Holzvergaserkessels für den sinnvollsten Weg.
    Größenordnung um die 30 kW,
    neue (r) Pufferspeicher 2000-3000 Liter,
    Warmwasserbereitung über Wärmetauscher aus dem Puffer beheizt,
    Moderne, witterungs- oder raumtemperaturgeführte (witterungsgeführte, raumtemperaturgeführte) Heizkreisregelung,
    Solarwärmetauscher im Pufferspeicher, somit auch Heizungsunterstützung möglich bei ca. 10-15 m² Solarkollektoren
    So Stelle ich mir (als Heizungslaie) eine sinnvolle Holzheizung im Altbau vor.
    Weitere Infos:

    Forum Bioenergie
    Als Holzheizer sage ich Ihnen, dass Ihe 31-35 Ster für ein Gebäude von 1985 und 240 m² Wohnfläche zu viel sind. In unserem Haus von 1904 (DGAbk.-Ausbau nach EnEVAbk., geringe Teildämmung der Außenwände) verbrauchen wir auf 316 m² Wfl. zwischen 25 rm (2007) und ca. 35 rm (2008).

  3. Neuer Holzvergaser sinnvoll?

    Danke für die Antworten.
    Ich denke die Tendenz in Richtung Holzvergaser und größere Pufferspeicher sind sinnvoll.
    Da ich jetzt den erhöhten Holzbedarf dem alten Holzofen im Keller zuschreibe, hoffe ich, dass die Holzmenge mit einem neuen Holzvergaser deutlich zurückgeht.
    Fragt sich nur in welcher Größenordnung der Holzbedarf mit einem neuen Holzvergaser im Keller zurückgehen könnte?
    Beide Kachelöfen würden bei ihrem Holzbedarf von 5-6 Ster pro Heizsaison bleiben. Das finde ich auch ganz OK, da die Kachelöfen pro Stockwerk jeweils zwei große Wohnküchen + Wohnzimmer mit 100 m² pro Stockwerk die ganze Heizsaison beheizen (ca. 22  -  24 Grad Raumtemperatur).
    Mit einer Gesamtmenge von 20-23 Ster pro Jahr könnte ich durchaus leben.
    Ist das ein realer Wert?
    MfG Micha
  4. Wir wissen leider nicht

    ob Ihre Öfen einen traurigen Wirkungsgad haben oder/und das Haus schlecht gedämmt ist.
    Sie sollten sich bei einem Energieberater mal den Energiebedarf für Ihr Haus jetzt und nachher abschätzen lassen. Wenn Sie den neuen (hoffentlich viel geringeren) Bedarf nach der energetischen Sanierung kennen, können Sie den mit 4.2 kWh/kg Holz in Tonnen und über das durchschnittliche Raumgewicht der verwendeten Holzart in Raummeter Brennholz umrechnen.
    Aus dem Verhältnis zwischen errechnetem und tatsächlichem Verbrauch ergibt sich der mittlere Wirkungsgrad Ihrer Öfen  -  und die mögliche Holzersparnis Aufgrund von Dämm-Maßnahmen und besseren Öfen.
    Machen sie im Zweifelsfall die Dämmung etwas besser und den Puffer etwas größer als berechnet. 35 fm Holz wären mir zu viel Arbeit, selbst wenn ich das Holz umsonst hätte. Das bitte bei der Amortisationsrechnung für die Dämmung einberechnen.
    Wenn Sie sowieso zu einem Pufferspeicher tendieren, sollten Sie den so groß bemessen, dass er bei Außentemperaturen von knapp unter Null Grad mindestens zwei Tage puffern kann. Wer hier geizig ist, darf häufiger anfeuern. Je nach Leistung ist ein Holzvergaser sinnvoll, den man auch mit Halbmeter- oder gar Meterware beschicken kann. Das kann man aber erst entscheiden, wenn man weiß, wieviel Heizwärme benötigt wird.
    Die Solaranlage ist sicher sinnvoll, wenn es geeignete Dachflächen gibt. Unser Altbau von 1840 (Dach gedämmt, Wände 13 cm Massivholz) braucht bei 12 m² Kollektorfläche im Jahr ca. 10 fm Holz, von März bis Oktober macht die Solaranlage in der Regel alles alleine. Die Sonnenunterstützung merkt man auch im Winter sehr deutlich. Es ist aber im Winter eine sonnenreiche Gegend.

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