Energieeinsparung durch niedrigere Vorlauftemperatur?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Energieeinsparung durch niedrigere Vorlauftemperatur?

Hallo an alle,
habe eine Verständnisfrage zum Thema Energieeinsparung.
Folgende Situation:
Ölheizung und Temperaturregelthermostate an den Heizköropern.
Die Frage, die sich mir stellt ist, ob durch eine geringere Vorlauftemperatur Heizenergie eingespart werden kann.
Meiner Meinung nach NEIN, da ich immer die gleiche Wärmemenge Q brauche, um die Räume auf z.B. 20 °C zu heizen. Somit sollte es doch egal sein, ob ich mit z.B. 60 °C oder 50 °C Voraluftemperatur in meine Heizkörper komme, da die Regelthermostate sich automatisch schließen, wenn die gewünschte Temperatur, hier 20 °C, im Raum erreicht ist. Die Heizung muss immer die gleiche Wärmemenge Q "nachproduzieren", die verbraucht wurde. Somit keine Einsparung.
Oder sehe ich das vollkommen falsch.
Danke für die Antworten und frohe Weihnachten
Stephan
  • Name:
  • Stephan Huber
  1. Falsch

    Warum sonst ist man von Konstanttempkesseln mit 90/70 °-Auslegung und 55 ... 60 % Jahresnutzungsgrad auf Niedertemp- bzw. Tieftempkesseln mit im Schnitt 86 % Jahresnutzungsgrad und von Radiatoren > Konvektoren > Fußbodenheizg. übergegangen?
    Niedrigere Vorlauftemperatur > niedrigere Kesseltemperatur = weniger Abgas-, Abstrahl-, Bereitschaftsverluste des Kessels; Dazu noch weniger Verteilverluste.
    Letzte Evolution = Ölbrennwerter mit im Schnitt 96 % (im Labor bis 104 %) Jahresnutzungsgrad. Dazu brauchen die möglichst immer Rücklauftemp <47 °. Bis vor 5 Jahren wollte ich mit auch sowas zulegen ...
  2. @Markus Knoll Vielen Dank. Die vielen kleinen Verluste ...

    @Markus Knoll
    Vielen Dank. Die vielen kleinen Verluste die da aufgezählt werden, sehe ich natürlich auch. Und werden mit höherer Vorlauftemperatur auch größer (was auch immer jetzt groß sein mag). Oder sind die in Summe gar nicht so klein?
    Meine Frage war auch mehr in die Richtung, was die reine Erwärmung der Räume betrifft. Hier sollte doch +- Null rauskommen.
    Stephan
  3. Nein

    >Oder sind die in Summe gar nicht so klein?
    Sie werden nur kleiner, wenn der Kessel innerhalb der beheizten Gebäudehülle steht (im Sommer, wenn der Kessel nur zur WW. -Bereitung mit <20 % Nutzungsgrad vor sich hin strahlt, sind's aber trotzdem noch Verluste).
    > Meine Frage war auch mehr in die Richtung, was die reine Erwärmung der Räume betrifft. Hier sollte doch +- Null rauskommen.
    > >Dazu noch weniger Verteilverluste.
    macht bis zu 6 % aus ... grad' bei Altbauten mit ungedämmten Steigleitungen in ungedämmter Außenwand.
    > >>
  4. Zur Verdeutlichung

    mein Uraltkessel (90/70 °-Auslegung) verminderte seien Verbrauch u.a. durch Kesseltemperatur (nie über 60 °C) u. Vorlauftemperatursenkung (60/50 °C  -  Heizkurve), aber auch durch seine verbesserte Dämmung u. einige andere Maßnahmen wie Nachtabschaltung in Übergangszeit bzw. Sommer, um ca. 30 %.
    Maximalverbrauch in 35J 5.580 l/a, Schnitt letzte 3 Jahre 2.580 l (wg. Nutzungsänderungen, Klimawandel u. einige bauliche Verbesserungen nicht nur auf Kessel rückführbar)
  5. Heizungsverluste ...

    Hallo
    Die Heizkörperventile sind dafür da "Raumeinflüsse" wie starke Sonneneinstrahlung, viele Personen, Kochen/Backen usw. auszugleichen.
    Sie sind keinefalls dazu da die "Vorlauftemperatur. " der Heizung zu Regeln.
    Also warum die Vorlauftemperatur. am Kessel "hochregeln" und mit den Thermostasten drosseln, dass bringt doch nur höhrer Verluste an den Kellerleitungen, Anlage, höhere Abgasverluste usw.
    Gruß
    PS. Warm wird es in beiden Fällen, oder wollen sie sich den "Außentemperaturfühler" sparen?
  6. @Michael Lehmann und @alle Diskutanten Nein ich möchte ...

    @Michael Lehmann und @alle Diskutanten
    Nein ich möchte nicht den Außentemperaturfühler sparen. Habe schon einen. :)
    Es ging generell nur um die Frage, ob es für den Raum und für die Energiebilanz nicht egal ist, ob ich mit 50 °C oder 60 °C Vorlauftemperatur in die Heizkörper komme. Vorausgesetzt, dass die sonstigen Verluste, die natürlich auftreten vernachlässigt werden.
    Zum Hintergrund. Habe einen Bungalow, BJ 1974, und hier die obere Geschossdecke mit 240 mm (0,035) gedämmt und die Fenster ausgetauscht (3-fach verglast). Seitdem kann ich die Heizung nach und nach runterregeln (Niveau und Neigung (Viessmann) ) und es ist trotzdem noch warm. Da war die Frage bei mir, ob die "Herunterregelung" der Vorlauftemperatur wirklich so viel bringt wie im Vergleich hoffentlich die Dämmmaßnahmen (siehe oben).
    Gruß
    Stephan
  7. @Michael Lehmann und @alle Diskutanten Nein ich möchte ...

    @Michael Lehmann und @alle Diskutanten
    Nein ich möchte nicht den Außentemperaturfühler sparen. Habe schon einen. :)
    Es ging generell nur um die Frage, ob es für den Raum und für die Energiebilanz nicht egal ist, ob ich mit 50 °C oder 60 °C Vorlauftemperatur in die Heizkörper komme. Vorausgesetzt, dass die sonstigen Verluste, die natürlich auftreten vernachlässigt werden.
    Zum Hintergrund. Habe einen Bungalow, BJ 1974, und hier die obere Geschossdecke mit 240 mm (0,035) gedämmt und die Fenster ausgetauscht (3-fach verglast). Seitdem kann ich die Heizung nach und nach runterregeln (Niveau und Neigung (Viessmann) ) und es ist trotzdem noch warm. Da war die Frage bei mir, ob die "Herunterregelung" der Vorlauftemperatur wirklich so viel bringt wie im Vergleich hoffentlich die Dämmmaßnahmen (siehe oben).
    Gruß
    Stephan
  8. Heizflächen

    Wenn man nur den Raum als Sytsemgrenze betrachtet, bleibt, laienhaft gesagt, die Energiemenge gleich, die zugeführt werden muss, um den Raum auf z.B. 20 ° zu temperieren. Bei hoher Vorlauftemperatur begrenzt der Heizkörperthermostat bei erreichen der Solltemperatur den Durchfluss. Bei niedriger Vorlauftemperatur schließt der Thermostat später, um die Solltemperatur zu erreichen. Der Aufheizvorgang von einem bestimmten Temperaturniveau wird bei gleicher Heizkörpergröße mit einer hohen Vorlauftemperatur schneller sein.
    Aber die Heizung ist insgesamt zu betrachten. Niedrige Systemtemperaturen erhöhen den Wirkungsgrad der Anlage. Durch niedrige Rücklauftemperaturen wird im Wärmetauscher des Kessels den Rauchgasen mehr Energie entzogen, wegen der größeren Temperaturspreizung. Bei einem alten Heizkessel oder Niedertemperaturkessel hat das aber Grenzen. Damit der Kessel keinen Schaden nimmt gibt es eine Mindestrücklauftremperatur. Dafür sorgt i.d.R. ein geregelter Mischer.
    Niedrige Systemtemperaturen werden bei der Brennwerttechnik gefahren. Durch die niedrigen Rücklauftemperaturen kondensiert im Wärmetauscher der Wasserdampf aus den Rauchgasen, wodurch den Rauchgasen zusätzlich Energie entzogen wird. Die Wärmetauscher sind korrosionsbeständig. Um diese niedrigen Sytsemtemperaturen zu erreichen braucht es große Heizflächen, z.B. Fußboden und Wandheizung, oder wo keine Fußbodenheizung möglich, große Heizkörper.
    Gruß
  9. @Michael Lehmann und @alle Diskutanten Nein ich möchte ...

    @Michael Lehmann und @alle Diskutanten
    Nein ich möchte nicht den Außentemperaturfühler sparen. Habe schon einen. :)
    Es ging generell nur um die Frage, ob es für den Raum und für die Energiebilanz nicht egal ist, ob ich mit 50 °C oder 60 °C Vorlauftemperatur in die Heizkörper komme. Vorausgesetzt, dass die sonstigen Verluste, die natürlich auftreten vernachlässigt werden.
    Zum Hintergrund. Habe einen Bungalow, BJ 1974, und hier die obere Geschossdecke mit 240 mm (0,035) gedämmt und die Fenster ausgetauscht (3-fach verglast). Seitdem kann ich die Heizung nach und nach runterregeln (Niveau und Neigung (Viessmann) ) und es ist trotzdem noch warm. Da war die Frage bei mir, ob die "Herunterregelung" der Vorlauftemperatur wirklich so viel bringt wie im Vergleich hoffentlich die Dämmmaßnahmen (siehe oben).
    Gruß
    Stephan
  10. Systemtemperaturen

    Hallo
    Ich glaube nicht, dass die Reduzierung der Systemtemperaturen so viel bringt wie die Dämmmaßnahmen ...
    Was es bringt, lässt sich "so und so" schwer sagen da dies abhängig ist von der Anlage, den Leitungen usw..
    (Bei einer WP oder Solar "tut jedes Grad weh", bei Holz/Pellets oder altem Öler/Gas "na ja")
    Trotzdem sollte man natürlich dieses "kostenlose" Potenzial nutzen ...
    Dem Zimmer ist es Übrigens egal wie die Wärme kommt, das Zimmer hat einen Heizenergiebedarf der gedeckt werden muss, egal wie ...
    Gruß

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