Verbrauch
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Verbrauch

Hallo nochmal!
Jetzt möcht ich mal Wissen wieviel kw/h Gas man ca. im Schnitt für 170 m² Wohnraum brauch? Haus ist nicht isoliert (kein moderner Standard), doppeltverglast anno 1980. Mein Energieversorger sagt ca. 25.000 bis ca. 45.000. So!
Wenn das stimmt, dann bin ich mit Strom und ca. 8000 kW/h Verbrauch viel besser dran. Oder?
Wieso wird in Foren so schlecht über Stromheizung geschrieben? Gas ist zwar wesentlich billiger die KWAbk./h aber ich verbrauch ja auch 3x soviel?
Strom und mit Tagtarif! gerechnet, 8000 kW/h = ca. 1750 €
Gas mit ca. 25.000 kW/h mit 7,5 ct gerechnet = 2.250 € (ohne Wartung und Feger) und ohne die Installationskosten.
Bitte erklärt mir meinen Denkfehler!
Teurungsrate wird bei Strom und Gas gleich bleiben.
  • Name:
  • Unentschlossener
  1. der Denkfehler liegt darin ...

    dass du annimmst bei Strom weniger Kwh zu brauchen.
    Das Haus kann durchaus zwischen 3000 und 5000 m³ p.a. brauchen (=30-50000 kWh) egal bei welchem Energieträger ...
    Gruß
  2. Die 8000 kWh können stimmen

    wenn eine Wärmepumpe benutzt wird, die aus einer kWh Strom ab Steckdose 3 kWh nutzbare Wärme macht (und die zwei anderen aus der kühleren Umgebung holt und auf höhere Temperatur "pumpt", deshalb Wärmepumpe).
    Die Sache ist ein bisschen kompliziert: Wenn man das Haus eine bestimmte Zeit lang warm halten will, braucht man eine bestimmte Menge Energie (gemessen in kWh, nicht kw/h). Diese Energiemenge wird oft als kWh pro m² nutzbare Wohnfläche und Heizperiode angegeben.
    Da nun nicht alle Winter gleich kalt sind und der Verbrauch sehr von den Wohngewohnheiten und Ansprüchen der Bewohner abhängig ist, sind diese Zahlen natürlich nur als Richtwerte zur Verbrauchsabschätzung zu verstehen.
    Ist diese Zahl hoch (bei Ihnen sind es 150 ... 260 kWh/m². a, was viel bis sehr viel ist) sollte man aus rein wirtschaftlichen Gründen eine energetische Sanierung des Gebäudes vornehmen.
    Siehe z.B.

    Je nach Wirkungsgrad, mit welchem die Heizungsinstallation diese benötigte Energie aus dem eingekauften Energieträger herausholt und in die Wohnung einbringt, muss man den Bedarf an Heizmaterial berechnen. Wenn man z.B. 20'000 kWh braucht und diese als Holz (4.3 kWh/kg) in einem Ofen eines Wirkungsgrades von 75 % verheizt, braucht man 20'000/ (0.75 * 4.3) = 6.2 t Brennholz oder Pellets. Hat der Ofen einen Wirkungsgrad von 90 %, wären es nur 5.2 t. Wird der Winter sehr lang und sehr kalt, können es trotzdem 9 oder 10 t sein. Schon deshalb kann Ihnen der Energieversorger keine genaueren Angaben machen.
    Nun kann man leider nicht 20'000 kWh Holz beim Förster bestellen. Man muss die erforderiche Menge an Heizmaterial über den spezifischen Energieinhalt oder Heizwert in handelsübliche Einheiten umzurechnen, also Öl in Liter oder kg, Pellets in kg, Gas in m³, Stückholz in Raummeter oder Ster, sodass man jeweils die spezifischen Energiegehalte pro Liefermengeneinheit kennen muss, um vergleichen zu können.
    Da man Strom nicht materiell kaufen kann, wird dieser direkt in kWh berechnet und bezahlt. Bei Gas ist dies oft auch so, weil die Zusammensetzung und der Heizwert nicht immer genau gleich sind. Auch Fernwärme wird direkt in kWh verrechnet.
    Die Sache mit der Wärmepumpe hat folgenden Haken: Je schlechter gedämmt das Haus ist, desto größer muss die Temperaturdifferenz sein, um welche die Wärmepumpe die Temperatur anheben muss (damit Sie dann innen die gewünschte Raumtemperatur haben). Je größer diese ist, desto schlechter ist leider der Wirkungsgrad, d.h. statt der oben angenommenen Ausbeute 3 können es dann auch nur noch 2 sein. D.h. wenn das Haus schlecht gedämmt ist und der Winter auch noch besonders streng ist, wird der zu bezahlende Stromverbrauch viel mehr ansteigen als der tatsächliche Energiebedarf in kWh. Deshalb ist eine WP nur etwas für gutgedämmte Häuser.
    Die herkömmliche Stromheizung ist zu Recht verrufen, weil man mit einer primitiven Widerstandsheizung im Vergleich zur WP viel zu viel Strom verheizt, und weil der Strom ja auch erzeugt werden muss, was je nach Art und Weise mehr oder weniger umweltbelastend ist. Zudem ist Strom einfach zu schade zum verheizen, da man mit Strom alles betreiben kann, was Energie braucht, und er deshalb intelligenteren Anwendungen wie Steuerungen, Rechnern, Antrieben usw. vorbehalten bleiben sollte.


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