Warum versagt unsere Solaranlage immer? Erneut nachbessern lassen?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Warum versagt unsere Solaranlage immer? Erneut nachbessern lassen?

Anlagenbeschreibung :
Energiestandard Gebäude: Heizwärmebedarf ca. 15 kWh/m²
Energiebezugsfläche: 344 m², 1 Keller, 4 Einheiten (2 Wohneinheiten, 1 Appartement, 1 Büroeinheit)
Bewohner: 3-5 Personen
Solaranlage mit Heizungsunterstützung Röhrenkollektor 9 m², Solarregelung ohne Wärmebedarfsmessung. Umwälzpumpe mit Luftabscheider und Manometer, Druckventil max. 6 bar, Solar-Vor- und Rücklauf (Vorlauf, Rücklauf) aus Wellrohren zwischen Pumpe und Kollektor ca. 15 m, CU  -  Rohr 15/1 mm ca. 7 m, alles isoliert
Nachheizung: Gasbrennwerttherme (6  -  26 kW) mit Komfortprogramm
Speicher: Kombispeicher 750 l, Tauchhülse, 3-Wege-Umschaltventil
Wärmeübertragung: Fußbodenheizung im Zementestrich 255 m²
Lüftungsanlage zentral: 2 Anlagen, Zuluft über Erdwärmetauscher
Kochen: 2 Wohneinheiten mit Erdgas
Bilanz: 1600 m³ Gas im ersten Jahr (Trockenheizen, Solar defekt 3  -  8 Wochen ) im zweiten Jahr 1400 m³ (Solarausfall 4 Monate), im dritten Jahr 1300 m³ (Solarausfall 5 Monate)
Mangel /Nachbesserung 1 Sommer 2005
Problem: Verdampfung am Überdruckventil am Kollektor
Mängelbeseitigung: Austausch des Überdruckventils, Druckprüfung,
Mangel/ Nachbesserung 2 Sommer 2006
Problem: Druckverlust, keine Temperatur im Solarkreis trotz guter Witterungsbedingung
Mängelbeseitigung: Leckagen am Kollektor, Austausch mehrerer Röhren, Schweißverbindungen waren gebrochen, Restsolarflüssigkeit verschlammt, neues Solarmedium
Mangel/ Nachbesserung 3 Frühjahr 2007
Problem: Trotz guter Ertragsbedingungen wird der Speicher nicht geladen. Solarpumpe knarrt. Luft im Solarsystem, Überdruck drückt das Solarmedium in den Überlaufbehälter
Mängelbeseitigung: Austausch der Solarpumpe. Spülen und Druckprüfung
Mangel/ Nachbesserung 4 Sommer 2007
Problem: Trotz guter Ertragsbedingungen wird der Speicher nach 14 Tagen unauffälliger Funktion erneut nicht geladen. Vorlauf 70, Rücklauf 63 Grad. Überdruck drückt das Solarmedium in den Überlaufbehälter. Manometer 2.3 bis 5 bar
Nachbesserung: Nach erneutem Druckverlust wird das 50 l  -  Ausdehnungsgefäß gegen ein 80 l (2,2 bar Vordruck) ausgetauscht. Spülen und Druckprüfung. Ausgleich des Energieverlustes über Ertragssimulation 220 € für 2755 kWh
Erneuter Mangel aktuell
Problem: Trotz guter Ertragsbedingungen wird der Speicher nach 360 Tagen unauffälliger Funktion erneut nicht geladen. Vorlauf 25, Rücklauf 43 Grad. Überdruck Manometer 4,5 bar.
Luft hörbar. Pumpe wird auf Stufe 1 zurückgestellt.
Hinweise :
Der Energieverbrauch für Gas ist in den 3,5 Jahren in der Bilanz Aufgrund der Bautrocknung spürbar zurückgegangen. Der Nachrang für die Therme gegenüber der Solaranlage funktioniert aus meiner Sicht nicht optimal. Zwar ist unser Warmwasserbedarf überdurchschnittlich hoch (4 Sportler in der Familie), der solare Deckungsanteil sollte aber insgesamt besser ausgenutzt werden können. Die Heizungsunterstützung und vor allen Dingen die Warmwasserbereitung fiel leider zu häufig aus.
Jahres-Rechnung ohne Solar :
Warmwasser für 3-5 Personen (3 Bäder, WW-Waschmaschine) Bedarf 400 l pro Tag 7000 kWh
Heizung ohne Unterstützung Solar 7200 kWh
Kochen mit Gas 1000 kWh
Gesamt 15200 kWh
Jahres-Rechnung mit funktionstüchtiger Solaranlage (mittlere Einstrahlung):
Warmwasser für 3-5 Personen (3 Bäder, WW-Waschmaschine) Solaranteil 70 % Deckungsanteil Juni bis August 90 % 2100 kWh
Heizung mit Unterstützung Solar Deckungsanteil in der Übergangszeit der Heizperiode Oktober bis März 14 % 6000 kWh
Kochen mit Gas 1000 kWh
Gesamt 9100 kWh
Die Werte in der 2. Auflistung würden uns unserem Energieverbrauchsziel näher bringen und ich empfinde das als realistische Einschätzung. Ich muss zudem noch erwähnen, das bei der Wartung der Heizungsanlage zudem noch bei einer nicht vorgeschriebenen Routinemessung eine Leckage der Gasleitung entdeckt worden ist, die zu einer Katastrophe hätte führen können.
Warum versagt unsere Solaranlage immer?
Ist es sinnvoll, der Heizungsfachfirma erneut nachbessern zu lassen?
  • Name:
  • Soyo
  1. Bei so vielem,

    wie Sie es geschrieben haben, müsste das Fass doch langsam übergelaufen sein. Die Antwort auf Ihre Frage: Suchen Sie sich doch mal einen Fachmann, der was von Solaranlagen versteht.
    Es ist zwar sehr lieb von Ihnen, dass Sie bei Ihrer Aufzählung keine Hersteller genannt haben, aber es wäre sehr interessant zu erfahren, welche Produkte konkret verbaut wurden. Alle von einem Hersteller, oder nach Anlagenteilen (Gas/Solar) unterschiedlich? (Nach der Beschreibung sieht es mir ganz nach einem "Rundum-sorglos-PaketmitSolar" eines Herstellers aus  -  was für ein riesen Brennwertkessel, 15 kW wären dicke genug).
    Haben Sie oder der Kollege überhaupt schon einmal den Hersteller um seine Meinung bemüht, war mal ein Service-Techniker bei Ihnen zur Inspizierung an der Anlage?
    Aus der Ferne betrachtet, beschreiben Sie typische Installationsfehler, bzw. Dimensionierungsmängel:
    • Wenn eine Solaranlage durch Überdruck "abbläst", ist normalerweise das Solar-Ausdehnungsgefäß zu klein gewählt worden.
    • Zeigt die Temperaturdifferenz zwischen Solar Vor- und Rücklauf (Vorlauf, Rücklauf) nur 10 °, dann wird der Volumenstrom nicht korrekt (oder auch gar nicht) eingestellt worden sein, oder der Durchflusssteller ist defekt.
    • Luft in der Anlage rührt von falschem oder ungenügendem Spülen oder Undichtigkeiten her.
    • etc.

    Die staunende Forengemeinschaft wartet auf Ihr Statement.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb

  2. Vielen Dank für die Antwort Herr Lüneborg

    Ja, ja, das übergelaufende Fass! Aber hier möchte ich gerne die Emotionen raus lassen.
    Die Anlage basiert auf einen Hersteller, den ich hier nicht gerne nennen möchte. Gasbrennwerttherme Raumbeheizung 4  -  11 kW und Warmwasser 4  -  16 kW. Bei fast allen Mängelbeseitigungen war der Servicetechniker mit vor Ort. Nach allen Nachbesserungen lief die Anlage aus unserer Sicht korrekt und immer war die Hoffnung dabei nach dieser Fehlerkette endlich eine funktionstüchtige Anlage zu besitzen. Wir haben nun schon einige Haustechniker und Handwerker kennengelernt aber die Profis scheinen hier im Raum Ostholstei Mangelware zu sein. Ich habe nach doch intensiver Recherche den Eindruck, das die Gesamtauslegung passt. Teile der Anlage haben den Stiftung-Warentest auch mit gut bestanden. Aber an einem bestimmten Regelungspunkt scheint die Anlage unter Belastung (Sonneneinstrahlung) dann zusammenzubrechen. Dann wird aus unserer Bivalenten Heizung eine monovalente. Eine Frage, die leider für mich noch nicht geklärt ist, ist der Schnellentlüfter absperrbar. Alle Einstellungen und Betriebshinweise, die wir in der Einweisung erhalten haben, haben wir geprüft.
    Gewährleistungsansprüche gelten noch, aber ist es sinnvoll die ausführende Firma nochmal an die Geräte zu lassen?
    Ist die Investition in ein Gutachten nötig. Warten wollen wir nicht mehr.
    Vielen Dank für Hinweise an dieses Forum
    • Name:
    • soyo
  3. Der Schnellentlüfter

    ... muss absperrbar sein (wir sprechen hier von dem Teil auf dem Dach?!).
    Nach meiner Einschätzung stimmt hier die Dimensionierung nicht: 750 l Puffer und 9 m² Röhrenkollektoren ... wie ist denn die Ausrichtung? (Wenn es wirklich übel läuft dann Süd und 30 ° Neigung?)
    Gruß
  4. 6,2 m² netto  -  Absorberfläche. 48 Grad Dachneigung ...

    6,2 m² netto  -  Absorberfläche. 48 Grad Dachneigung Richtung Süd-West, unverschattet. Solarmedium 50 l.
    Gruß Soyo
  5. Danke für die Antworten aus der Ferne

    Festzuhalten ist wohl, dass meiner Einschätzung nach die diversen Mängel eher Symptome als Ursachen waren.
    Wir müssen uns jetzt leider agnz schnell entscheiden, ob wir gleich den Rechtsweg gehen müssen oder dem Heizungsbauer zum 5. mal die Chance zur Nachbesserung geben.
    Schade, Herr Lüneborg, dass Sie so weit weg zu Hause sind!
    Vielen Dank
    Ich werde das Forum weiter auf dem laufenden halten.
    Gruß Soyo

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