Heizungskombinationen xxx + Sonnenkollektor Funktionsweise
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Heizungskombinationen xxx + Sonnenkollektor Funktionsweise

Hallo!
Ich würde gerne folgendes Prinzip mit euch erörtern:
Wie funktioniert das, wenn ich zwei Heizungsarten miteinander verbinden möchte.
z.B. Holzvergaser mit 1000 l Kessel für Heizung und Brauchwasser + Sonnenkollektoren für Brauchwasser und evtl. Heizung.
Wie würden denn diese beiden System gekoppelt werden?
Evtl so? :
Sonnenkollektoren hängen direkt am 300 l Brauchwasserkessel. Bei überschüssiger Energie wird auch der Heizungskessel geheizt. Direkt am Brauchwasserkessel hängt auch der Holzvergaser, der ebenfalls nachdem der Brauchwasserkessel heiß ist, die Energie auf den Heizungskessel weitergibt.
Mich würde die technische Umsetzung hier interessieren.
Vielleicht weiß dies einer von euch?
Gruß
Wolfgang
  1. der Holzvergaserkessel braucht

    einen ausreichend großen Pufferspeicher. Am diesem Pufferspeicher hängt der WW Speicher.
    Ob und wie eine solare Zusatzlösung erfolgt muss dann von Fall zu Fall entschieden werden.
    Gruß
  2. So nicht unbedingt

    Sie haben sehr wenig über Ihr vorhandenes Heizsystem geschrieben. Ich gehe mal davon aus, dass es ein Wohngebäude (nicht Gewerbe od. Industrie) ist.
    Sie benötigen eine Menge X pro Jahr an Brennstoof. Der Anteil davon, um das WarmWasser zu bereiten (TrinkWasser, oder auch "Brauch"Wasser genannt), ist gerade mal ca. 20 %. Die restlichen 80 % (!) verbraucht die Heizung während der kalten Jahreszeit.
    Dieser Tatsache folgend, sollten Sie sich zuerst Gedanken über die Kostenreduktion der 80 % Heizenergie machen und dazu noch über die 20 % Warmwasser nachdenken. Haben Sie also vor, mit einem soliden Holzvergaser zu heizen, sollten Sie die Anlage so planen, dass während des Abbrandes (= Heizbetrieb) immer zuerst der Heizkreis und evtl. die Speicherladung bedient werden. Die "Rest"Energie geht danach weiter in einen ausreichend (!) groß dimensionierten Pufferspeicher. Dieser sog. Lastausgleichsspeicher wird dann nach Ausbrand des Kessels den Heizkreis weiter mit Wärme versorgen. Größe des Puffers (überschlägig): Mind. 60 Liter pro kW Kesselleistung. Haben Sie also z.B. einen Holzvergaser mit 30 kW Leistung, so sollte der (oder die) Puffer schon 2.000 Liter Volumen haben. Mit einer solchen Anlage sparen Sie gegenüber Gas oder Öl mehr als 50 % Energiekosten ein. Das sollte die Basis sein. Ideen, mit billigen Naturzugkesseln eine zufriedenstellende Holzverbrennung (auch mit den zukünftig verschärften Feinstaub-Grenzwerten) aufbauen zu können, schlagen fast immer fehl.
    Eine thermische Solaranlage dazu kann heute als sog. "Aqua-Anlage" direkt zur Unterstützung von Heizung und Warmwasser eingebunden werden. Lassen Sie sich darüber von einem fachlich erfahrenen Kollegen beraten.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  3. Bei uns ist das so:

    Wir haben auch Sonne und Holz. Im Pufferspeicher von 1750 Liter (bei 18 kkW Ofenleistung) ist innendrin zuoberst ein dünnwandiger Edelstahltank für das warme Brauchwasser. Zuunterst hat es einen Wärmetauscher für die Solareinspeisung (nötig, weil dieser Kreis mit Frostschutzgemisch gefüllt ist). Die Umwälzpumpe läuft immer dann, wenn es oben in den Kollektoren wärmer ist als zuunterst im Speicher. Das ganze ist ziemlich wartungsfrei, wir machen uns nicht einmal die Mühe, von Winter- auf Sommerbetrieb (Winterbetrieb, Sommerbetrieb) umzustellen.
    Die Holzheizung speist ebenfalls im unteren Drittel ein.
    Die Heizungswärme wird nicht ganz zuoberst entnommen, d.h. wegen der thermischen Schichtung im Pufferspeicher ist immer eine Warmwasserreserve zum Duschen oder Abwaschen vorhanden.
    Die beiden Energiequellen sind gleichberechtigt, d.h. es wird nicht entweder für Warmwasser oder für Heizung geheizt. Es sind also nicht zwei Systeme. Dass man damit im Sommer einen eigentlich viel zu großen Warmwasserspeicher hat, ist egal, da die Solarenergie ja umsonst ist; wenn man nicht heizen muss, reichen Die Solarkollektoren für das Brauchwasser völlig aus.
    Lassen Sie sich das alles von einem Fachmann erklären, den sie ohnehin brauchen, und lassen Sie sich zwei Details erklären: Wie ist es gelöst, wenn die Solaranlage zu viel Wärme liefert, und was passiert, wenn der Pufferspeicher aufgeladen ist und man aus Versehen zu viel Holz in den Ofen getan hat?
    Noch ein Detail, was oft übersehen wird: Stellen sie den Speicher an einem Ort auf, wo die Abwärme willkommen ist.
  4. Speicher?

    @Jens Paulsen: Verschrieben? Beim Ofen (und je nach dem wie weit das Abgasrohr durch den Raum geht) kann ich es mir noch vorstellen, beim Speicher sollte man aber nachdämmen, falls der den Raum aufheizt.
    Eingehängter Speicher ist bei Holzvergaser nicht die optimalste Lösung.
    Interessehalber: Wie ist das denn bei euch gelöst, wenn zu viel Holz im Kessel gelandet ist ...?
    Gruß
  5. Speicherabwärme

    Unser Speicher ist natürlich gut gedämmt, aber wegen dem großen Volumen und weil da trotzdem Stellen sind, die sich nicht dämmen lassen (Pumpe, Ventile usw.) und die durchaus über 80 Grad warm werden, ist der Raum, wo der Speicher drin steht, ziemlich warm. Bei mir steht er im Keller (ging im Altbau nicht anders), und ich habe ihn durch gedämmte Wände abgetrennt und durch Luftgitter in der Decke heizt die Verlustwärme den darüber liegenden Eingangsbereich auf. Wenn ich alle planerische Freiheit hätte, würde ich ihn neben dem Bad anordnen, um die Abwärme optimal nutzen zu können und um kurze Leitungswege zu haben.
    Unser Ofen ist ein Zentralheizungskochherd, d.h. er steht in der Küche, und je nachdem, wie man ihn einstellt, kann man drauf kochen oder über 90 % der Leistung gehen in die Warmwasserzirkulation. Manchmal ist es ein Problem, dass man, wenn es draußen kalt ist, fast die Küche überheizt.
    Das mit dem zu vielen Holz ist so gelöst: Es hat ein Thermometer, welches die Vorlauftemperatur anzeigt, und damit weiß man aus Erfahrung, wieviel Holz man noch braucht. Wenn man trotzdem zu viel nachlegt, drosselt die Thermosteuerung des Herdes die Zuluft ab, was natürlich bezüglich Abgasen eine Sauerei ist. Deshalb ist es eigentlich keine Lösung im Sinne von 'man kann soviel Holz auflegen wie man will', aber technisch kann man das auch nicht sinnvoll lösen. Ich kann mir nur vorstellen, dass man bei Holzvergaseröfen das Problem eher haben könnte, besonders wenn der Brennwert des Holzes schwankt und der Pufferspeicher knapp bemessen ist. Der Heizungsplaner sollte etwas vorsehen, damit man nicht im Falle eines Falles den ganzen Speicher zum Kochen bringt.
    Viel übler ist es, wenn der Strom im falschen Moment weg ist. Dann hat man im Sommer über Mittag 15 kW an den Kollektoren, oder im Winter kurz nach dem Feuermachen 18 kW im Holzofen, und die Wärme wird nicht abgeführt, weil die Pumpe tot ist. Dann spricht schon nach etwa 2 Minuten das Überdruckventil an und lässt kochendes Wasser oder Frostschutzgemisch ab. Beim Holzofen kann man dann rasch die Luftklappe zu machen und das Feuer abwürgen. Besonders unangenehm ist es beim Solarkreislauf, weil nur Abdecken der Kollektoren hilft. Ich würde daher heute die Solaranlage so bauen, dass die Umwälzpumpe für die Kollektoren von einem Photovoltaik-Panel angetrieben wird. Die Pumpe muss ja nur laufen, wenn die Sonne scheint.
    Damit will ich nicht den Eindruck erwecken, Solar- und Holzheizungen seien unausgereift oder gar gefährlich. Wir haben unsere seit 7 Jahren und würden wieder dieses System wählen, nur eben diesen Punkten mehr Beachtung schenken.
  6. Planungs- bzw. Installationsfehler!

    Guten Tag Paulsen,
    wenn bei Stromausfall das Sicherheitsventil der Solaranlage wegen Überdrucks abbläst, dann ist eindeutig das Ausdehnungsgefäß der Solaranlage viel zu klein dimensioniert, bzw. das Gefäß ist defekt oder falscher Vordruck im Gefäß. Bei unseren Solaranlagen ist noch NIE irgendein Sicherheitsventil aufgegangen, weil die Anlage oben bei Sonnenschein in Dampf ging. Diese Dampfmenge verdrängt die Solarflüssigkeit und jene wird vom Ausdehnungsgefäß zeitweise aufgenommen. Daher steigt in diesem Fall auch der Druck im Solarsystem nur gering an. Noch ein Hinweis: Bei herkömmlichen Solaranlagen mit Frostschutz nur ein solartaugliches AD-Gefäß mit glykolfester Membran einbauen (lassen)!
    Nett finde ich Ihr Fazit zu Ihren Anlagenteilen: Es sollte eben doch ein Fachmann vorher rechnen und beraten ...
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  7. vielen Dank!

    hi!
    vielen Dank für eure Antworten!

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN