Minderwertiges Erdgas?
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Minderwertiges Erdgas?

Mein Heizungsbauer behauptet, dass seit geraumer Zeit die Gasversorger nur noch Erdgas minderer Qualität liefern. Dadurch kommt es zu umfangreichen Korrosionsschäden in meiner Gastherme (Fröling, 1999, drei Ausfälle hintereinander, demnächst Wärmetauscher fällig). Ist da etwas dran? Man Stelle sich vor die Ölkonzerne würden minderwertiges Benzin liefern und und reihenweise damit die Motoren schädigen. Die Republik stünde wohl Kopf.
  • Name:
  • Harei
  1. Minderwertig?

    Es gibt regional Unterschiede im Heizwert, aber sonst?
    Es gibt sicher auch bei Heizgeräten Montagsgeräte ...
    Was war denn jeweils kaputt?
    Gruß
  2. Ablenkungsmanöver?

    Ich meine auch  -  in jeder (Erd-) Gastherme entsteht bei der Verbrennung saures Kondensat. Wenn Teile der Therme Korrosionsschäden aufweisen hat sie ein Problem, kaum das vom Versorger zugeführte Gas. Vielleicht weiß Ihr Heizungsbauer ja Details? Würde uns hier sicher interessieren.
  3. Installateur meines Vertrauens?

    Eigentlich schon. Was bedenklich stimmt wäre nur, dass die Probleme in letzter Zeit immer nach einer Wartung erst so richtig los gingen. Honi soit qui mal y pense? Also der Reihe nach: Wartung (November 07) Austausch 'Airfix' erforderlich, Ankündigung, dass Ersatz Wärmetauscher bald fällig wäre, anschl. Ausfall und Tausch der Zündbrenner, anschl. Ausfall/ Heizung läuft nur mit 9 kW (Januar) und Austausch Drucksensor und Zündstecker, Wärmetauscher undicht, Abdichtung fehlgeschlagen, zieht CO² aus dem Schornstein, Fehlersuche und teilweise Behebung erfordert zweimalige Anfahrt und 7,5 Arbeitsstunden, Anlage leistet derzeit nur 19 kW (normal 24 kW), Angebot Wärmetauscher zu ersetzen oder neue Therme unter Anrechnung der letzten Wartungsarbeiten zu erneuern. Vielleicht sollte ich mal über den Einbau einer Wärmepumpe nachdenken?
  4. Über den Einbau einer WP kann man immer nachdenken ...

    der Austausch des Heizungsbauers wäre mE allerdings vorrangig?!?
    Dass bei einem ca. 9 Jahre alten Gerät auch mal drei unterschiedliche Defekte hintereinander auftreten können, halte ich nicht für auffällig. Pech, kann aber passieren, vielleicht läuft das Gerät aber die nächsten 10 Jahre störungsfrei ...
    Indiskutabel ist eine Fehlersuche von 7,5 Stunden bei einem Gerät mit überschaubaren Funktionen durch einen Fachmann.
    Ich sage es mal so: Mittlerweile kenn ich mich bei Krups und Jura E Kaffeautomaten (baugleich) ganz gut aus (ich habe einen, meine Brüder haben einen, und so weiter). Die Geräte haben überschaubare Funktionen und Zusammenhänge (wie die Therme), die auf jeden Fall ein Fachmann kennen muss. Nun kann in Ausnahmefällen bei einem älteren Gerät vielleicht eine Fehlfunktion durch zwei sich überlagernde Fehler herrühren. Aber auch in diesem Fall sollte der Fehler in einem Teil der Zeit behoben sein.
  5. Ich sehe' das ähnlich ...

    der (Notdienst-) Techniker hatte sich auch redlich abgemüht. Er kannte sich nur leider mit Fröling und meiner Anlage nicht sonderlich gut aus (der, der sonst immer kam hatte mal frei). Wie sieht das eigentlich aus mit Fröling? Habe gehört, die Firma hat schon einige 'Eigentümerwechsel' hinter sich, es gibt Probleme mit Ersatzteilen etc.? Kann da etwas dran sein? Oder doch eher Anbahnung eines Neuverkaufes?
    Bezüglich Gasqualität warte ich auf einen Rückruf des Installationsmeisters und poste dann das Ergebnis.
    • Name:
    • Harei
  6. Es ist wieder einmal für mich beschämend

    zu lesen, wie ein Kollege versucht, neue Umsätze zu generieren. Mit Kundenpflege und objektiver Fachberatung hat das indes leider herzlich wenig zu tun.
    Korrekt ist, dass nach neun Jahren wohl mal Verschleißteile wie Zündbrenner, Zündstecker, Druckdose, auch ein Ausdehnungsgefäß oder andere Kleinigkeiten kaputt sein können. Mich stimmt es auch immer wieder traurig, wenn nach ca. 100.000 km (was deutlich früher als nach 9 Jahre ist!) der Steuerriemen bei den Lieferwagen gewechselt werden "muss".
    Dagegen gibt mir ein undichter Wärmetauscher zu denken, wobei hier nicht klar ist, an welcher Verbindungsstelle die Undichtigkeit vorlag. Jedoch in diesem Zusammenhang immer wieder davon zu sprechen, dass "bald" der Wärmetauscher "hin" sei, ist freundlich ausgedrückt unseriös. Dann wären ja die vergangenen 8 Wartungen so schlampig ausgeführt worden, dass nun tatsächlich ein Problem vorliegt. Dieses sollten Sie aber besser mit einem anderen Fachbetrieb besprechen, als mit dem bisherigen Kollegen. Dabei behilflich kann der Hersteller des Fröling-Kessels, die Fa. Atag, sein. Ich gehe mal davon aus, dass Sie einen Fröling Brennwertkessel mit Edelstahl-Wärmetauscher besitzen. Und diese Geräte kommen vom niederländischen Hersteller Atag. Nach dem "Untergang" der Fa. Fröling erhalten Sie auch alle Auskünfte über Service, Ersatzteile, etc. von Atag. Einfach mal anfragen.
    Was die Gasqualitäten in Deutschland angeht, bemerken wir da schon einiges an "Umstellung". War noch vor zwei Jahrzehnten überwiegend das Nordsee-Gas in unseren Leitungen, so haben wir es inzwischen unwiederbringlich verheizt  -  daher nimmt der Anteil des Gases aus dem Osten unseres Erdteils stetig und unerbittlich zu: Es gibt nun mal für unseren enormen Gashunger kaum mehr andere ergiebige Quellen.
    So müssen wir uns auch damit abfinden, dass wir zwar ein sehr energiereiches Gas (bald durch eine Ostseepipeline) bekommen, diese Gas aber deutlich (für den Laien gesprochen) "dreckiger" ist, als das, was wir die letzten vierzig Jahre aus Holland oder der Nordsee bekamen. Früher hatten wir kleine, saubere blaue Erdgasflammen; heute sind viele gelbe Flammenbeimischungen sichtbar, die deutlich mehr Verbrennungsrückstände auf den Wärmetauschern hinterlassen, wie wir sie sonst eher nur von gut eingstellten Ölkeseln kannten. Somit wird der Verschleiß bei Gasgeräten mit Sicherheit zunehmen  -  gerade bei Brennwertgeräten, die ja bewusst kondensieren sollen. Und bei ungenügenden Wartungsintervallen natürlich noch schneller.
    Für mich daher seit Jahren das Fazit in der Heizungstechnik: Weg von zu Neige gehenden und damit sich extrem verteuernden fossilen Energieträgern mit immer gefährlich werdender Abhängigkeit ausländischer Lieferanten. Hin zu ernuerbaren Energien mit einem wesentlich größeren Stück Unabhängigkeit und Stärkung der eigenen Volkswirtschaft. Ganz davon abgesehen, dass erneuerbare Energien zur Gebäudeheizung den angeschlagenen Globus wenigstens etwas schützen und entlasten können.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  7. Das ist ...

    an Deutlichkeit nicht zu überbieten. Darf ich das zitieren? Hatte kurz vor der Lektüre ein Telefonat mit dem Firmenchef. Er bietet zwei Möglichkeiten an: die 'Umrüstung auf Atag' um die alte Therme wieder in Schuss zu bringen. Dies sei aber "nicht unbedingt empfehlenswert". Besser wäre ein "neuer Kessel von der Fa. Weishaupt, dann könnten auch die 7,5 Stunden unter den Tisch fallen". Ich lasse mal für beides ein Angebot kommen und suche noch einen alternativen Anbieter. Hoffe nur die alte Therme hält noch etwas durch. Übrigens hatte ich auch schon an eine Holzheizung gedacht.
    • Name:
    • Harei

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