Druckanstieg in Kaltwasserzuleitung trotz Ausdehnungsgefäß!
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Druckanstieg in Kaltwasserzuleitung trotz Ausdehnungsgefäß!

Hallo,
ich habe schon 4 Beiträge in diesem Forum über dieses Thema gelesen, wollte aber trotzdem noch ein paar Dinge wissen.
Erst einmal ein paar Daten, des IST-Zustandes:
Wir haben in unserem Neubau eine Gasbrennwerttherme von Buderus unter dem Dach. Im Hauswirtschaftsraum ist ein Druckminderer (mit Druckmesser) eingebaut, der den Druck auf 3 Bar reduziert. Oben unter dem Dach steht dann der Boiler. In der Zuleitung zu dem Boiler kommt erst das Rückschlag-Absperrventil (ist eine Kombination), dann das Druckausgleichgefäß und dann der Boiler. Dann gibt es da noch ein Überdruckventil, dass bei 6 Bar aktiv wird.
Nun der Werdegang wie wir zu diesem IST-Zustand kamen:
Ganz am Anfang stieg der Druck beim Aufheizen in der Kaltwasserzuleitung von 3 Bar auf 10 Bar. Der Installateur stellte fest, dass das Rückschlagventil defekt war und hat ein neues, eines anderen Herstellers, eingebaut, was leider nichts gebracht hat. Der Druck stieg immer noch auf 10 Bar an. Daraufhin wurde der Schaft des Rückschlag-Absperrventils ausgetauscht und eine stärkere Feder eingebaut, was den Effekt hatte, dass der Druck nur noch auf 5,5 Bar anstieg. Der Installateur sagte mir, dass ein Anstieg um ca. 2 Bar in der Kaltwasserzuleitung noch in den Toleranzen des Herstellers des Rückschlagventils liegen würde. Ich bat ihn mir trotz dieser Aussage ein Druckausgleichsbehälter einzubauen und das 10 Bar Überdruckventil durch ein 6 Bar Ventil auszutauschen. Nachdem der Druckausgleichsbehälter (ist durchströmt) richtig eingestellt wurde und der Schaft des Rückschlagventils mit einer Feile berabeitet wurde, damit er leichtgängiger ist, steigt der Druck bei der Warmwasserbereitung (Wassertemperatur 60 °C) am Druckminderer von 3 Bar auf 3,5 Bar. Wenn die Legionellenschaltung der Therme ausgeführt wird, steigt der Druck allerdings immer noch auf 4,5 Bar, da das Wasser auf 70 °C aufgeheizt wird.
Wenn ich das Absperrventil vor dem Boiler zudrehe, wenn die Therme aufheizt, steigt der Druck nicht mehr an, drehe ich es wieder auf steigt der Druck an.
So nun zu meinen Fragen:
1. Ist das Rückschlag-Absperrventil kaputt oder gibt es da wirklich Fertigungstoleranzen, die diesen Druckanstieg rechtfertigen?
2. Momentan ist eine Kombination aus Rückschalgventil und Absperrhahn eingebaut. Ist es besser die beiden Dinge getrennt voneinander zu halten?
3. Ich habe etwas Angst, wenn wir mal 2 Wochen in Urlaub fahren, dass sich der Druck dann während der Aufheizphasen hochschaukelt, d.h. von 3 auf 3.5, dann auf 4 Bar usw., bis mir dann die Leitungen platzen. Kann etwas an den Leitungen passieren, wenn da 6 Bar Druck drauf ist?
4. Was passiert, wenn Überdruckventil und Druckausgleichsgefäß beide kaputt sind? Platzen mir dann die Leitungen?
5. Ich dachte eigentlich, dass das Druckausgleichsgefäß den Druckanstieg abfängt und ich keinen Druckanstieg mehr habe. Stimmt das?
6. Der Druckausgleichsbehälrter hat 8 Liter. Der Installateur sagte das davon 4 Liter Wasser und 4 Liter Stickstoff sind. Der Vordruck des Gefäßes ist auf Fließdruck 2.5 Bar eingestellt und nicht auf 3 Bar. Ist das richtig so?
7. Muss die Legionellenschaltung wirklich auf 70 °C aufheizen oder reichen 60 °C?
8. Kann man die Warmwasserzubereitung während eines Urlaubs abstellen, um dem Druckanstieg zu verhindern? Was ist dann mit den Legionellen?
Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben und gefragt. Aber das ganze Thema zieht sich nun schon über 4 Monate hin.
Vielen Dank bereits im Voraus
Gruß
Kai
  1. Manchmal ist es hilfreich

    sich vom ganzen eine Zeichnung zu machen.
    Üblicherweise sitzt VOR dem Warmwasserspeicher ein Überdruckventil und eine Rückschlagventil. (Bei mir in der nähe der Wasseruhr wo der Abgang vom Kaltwasser für die WW-Speicher ist.
    Der beim Aufheizen entstehene Druck wird dann über das Überdruckventil in der kalt-Wasserzuleitung abgebaut, da es ja Dank dem Rückschlagventil nicht in die Hauptwasserleitung zurück kann. Und vor geht auch nicht, wenn alle Wasserhähne zu sind.
    Bei mir ist das Rückschlagventil auch eine Kombinatino aus Rückschlag und Absperrventil.
    Selbst wenn es Fertigungstoleranzen gibt, müsste das Überdruckventil aufmachen.
    Das Druckausgleichsgefäß ist für Trinkwasser eher unüblich bzw. nur bei großen Häusern mit vielen Verbrauchen. Für den Heizungskreis ist es natürlich notwendig.
    Für Trinkwasser ist es "Komfort", damit nach dem Aufheizen, beim erstmaligen Öffnen eines Wasserhahnes das Wasser das noch einen gewissen "Überdruck" hat, nicht so "stark" rauskommt.
    aber wie gesagt, nur beim ersten öffnen.
    Prüfen Sie doch mal, ob bei Ihnen die "Hydraulik" überhaupt so aufgbaut ist, wie hier beschrieben. Ich zweifle daran. Oder an an Ihrem Sanitärinstallateur ...
    Wie oft wird denn laut Heizungssteuerung Warmwasser am Tag "gemacht".
    PS: Ich habe 58 als maximal-WW-Temperatur (1x die Woche, sonst 55) aber auch nur ein 185 l WW.
    Legionellenschutzschaltung ist wohl nur bei WW-Behältern über 400 l vorgeschrieben.
  2. da hat jemand nicht in Physik auf gepast ...

    da hat jemand nicht in Physik auf gepast wenn sich das Wasser abkült dann geht auch der Druck wieder runter denn Wasser dent sich bei Wärme aus und bei kälte zusammen bies es gefriet Stoff 5 Klasse
    ps ich habe in deutsch nicht aufgepast :-)
  3. "ich habe in deutsch nicht aufgepast " ...

    Denny, das aber jedenfalls konsequent! , -)
    @Kai
    ... und so lössen wir das Problem.
    Du stellst den Handwerker zwischen dich und die geöffnete Haustür, mit dem Gesicht Richtung Türöffnung. Du nimmst einen Abstand von ca. einem Meter hinter ihm ein, hebst mit Schwung deinen Fuß und triffst ihn etwa 10 cm mittig oberhalb seines Beinansatzes ... den Rest erledigt die Physik.
    (obwohl, wenn ich es mir genau überlege: Vergiss die 10 cm , -))
    Ein Druckausgleichsbehälter von 8 Liter für einen normalen WW Speicher von vermutlich 150-200 l Inhalt ist zu wenig (bei mir 25 l bei 200 l WW), vor allem aber dann, wenn das MAG (Membranausdehnungsgefäß) schon VOR Beginn der Aufheizphase
    seinen Ausgleichsinhalt schon verloren hat.
    Natürlich kann das nicht in Ordnung sein, das Mag auf 2,5 bar einzustellen, wenn der Ausgangsdruck schon bei 3 bar liegt!
    So als Anhaltspunkt: Der Druck in (m) einer Solaranlage erhöht sich beim Aufheizen von 20 auf 70 ° von 1,2 auf 2,5 bar, und da ist kaum Wasser drin ... (Mag 3,5 bar).
    Das Überdruckventil sollte bei 6 bar öffnen ...
    Die Warmwasserbereitung kann man abstellen und die Legionellenproblematik wird mE überbewertet ...
    Gruß
  4. Also ...

    Also erst einmal vielen Dank für die Antworten.
    @kho:
    Ich habe mir die Zeichnung gemacht. Bei mir sieht die Installation so aus. Der Boiler sitzt unter dem Dach. Die Zuleitung kommt aus dem Boden. Dann kommt das Rückschlagventil, dann das Ausgleichsgefäß, nach diesem kommt ein T-Stück, links geht es an das Überdruckventil und rechts geht es dann in den Boiler. Ich nehme mal an das ist so richtig installiert. Ich habe die Legionellenschaltung auf 60 °C heruntergedreht. Jetzt steigt der Druck nur um 0,5 Bar. Warmwasser wird immer daran bereitet, wenn die Wassertemperatur 55 °C hat, d.h. wie oft Warmwasser bereitet wird ist abhängig davon wie oft und wie viel entnommen wird. Für gewöhnlich heizt der Kessel aber 2-3 (eher 2) mal am Tag das warme Wasser. -
    @Denny Enick:
    Wenn doch Druck in der Kaltwasserleitung entsteht geht warmes Wasser in die falsche Richtung, durch das Rückschlagventil. Das warme Wasser kühlt ab und somit zieht es sich zusammen. Es verschwindet aber doch nicht ganz, wenn kein Wasser entnommen wird, oder? Wenn man jetzt in Urlaub fährt und kein Wasser entnommen wird, geht bei jedem Heizvorgang immer ein bisschen warmes Wasser in die falsche Richtung. Meine Frage ist, wie weit kann sich dann der Druck ausbauen?
    @Bernhard:
    das mit den 10 cm habe ich schon vergessen.
    Unser Boiler fasst 120 L Wasser. Von wieviel Liter Wasser kann man den ca. ausgehen, wenn der Druck um 0,5 Bar ansteigt?
    Können die 0,5 Bar anstieg daran liegen, dass der Vordruck des AG um 0,5 Bar kleiner ist als Gesamtdruck (3,0 Bar)?
    Die Legionellenschaltung habe ich auf 60 °C zurückgestellt.
    Gruß Kai

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