Dimensionierung Pelltesprimärkaminofen und Auslegung Solaranlage
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Dimensionierung Pelltesprimärkaminofen und Auslegung Solaranlage

Hallo,
In der Planung ist ein Einfamilienhaus für 2 Erwachsene und 2 Kinder, das den KFW40 Standard erreichen soll. Wohnfläche inkl. Keller (ein Raum wird dauerhaft als Büro genutzt, der Rest als Abstellraum bzw. zum Wäscheaufhängen im Winter) beträgt etwa 225 m². Dachausrichtung fast genau nach Süden (Abweichung 2 Grad Richtung West).
Es wird ausschließlich Fußbodenheizung verbaut.
Der errechnete Jahresenergiebedarf kommt auf 13000 kWh Heizung und 4000 kWh Wasser (konservativ gerechnet). U (Keller) 0.20 (noch steigerbar), U (EGAbk./OGAbk.) 0.15 (noch steigerbar), Fenster 0.7-1.1, Holzständerbauweise, Keller Porotonstein.
Eingesetzt werden soll (so der Plan) ein Wodtke Pelletsprimärkaminofen mit 8 kW wasserseitiger und 2 kW luftseitiger Heizleistung, beschickt per Saug/Zuggebläse, Lager im Keller. Standplatz des Ofens im Wohnessbereich (ca. 36 m²) mit der Möglichkeit, die Warmluftabgabe auch in das OG zu leiten.
Eine Solaranlage soll verbaut werden.
Es stellen sich die Fragen:
1. Ist der Ofen was die Heizleistung angeht ausreichend dimensioniert?
2. Wie soll die Solaranlage (Heizungsunterstützend/Trinkwasserbereitung, Kollektorfläche, Speicherart und Größe  -  vielleicht konkrete Vorschläge), um eine optimale Unterstützung des Ofens zu erreichen? Ein häufiges Zünden in kurzen Abständen bzw. Takten mit hoher Frequenz soll vermieden werden.
  • Name:
  • jerry14
  1. so was nennt man schöngerechnet!

    mit Pelletofen ... (und Solaranlage)..
    Der Ofen dürfte ausreichen. An ganz kalten Tagen läuft er dann nonstop durch (auf maximaler Stufe, ob das angenehm ist (opisch/akustisch) ist eine andere Frage ...
    Solaranlage: 11 m² Flachkollektoren auf 60 ° aufgestellt, 1200 l Puffer ... in guten Jahren ist dann der Pelletofen von Mitte April bis Mitte Oktober "in Urlaub".
    Es sollte hier aber nochmal über das gesamte Konzept nachgedacht werden. Der Heizernergiebedarf ist mE nicht mehr zeitgemäß. Die Hälfte wäre OK und sicher auch machbar.
  2. Tja, ...

    Ist dieser Wert von zusammen rund 17 000 kWh (Heizung und Wasser) bei den bekannten U-Werten und der Gesamtwohnfläche von 225 m² denn ungewöhnlich hoch? Wo könnten die Schwachpunkte liegen? Laut Architekt sind wir was die Dämmung anbelangt an der Grenze zum Passivhaus (0.15 zu 0.12) ... seltsam, seltsam.
  3. Passivhaus

    ein Passivhaus hat/sollte einen Energiebedarf von 15 kWh/m²/a haben.

    bei 225 beheizten Quadratmetern also etwa 3375 kWh p.a..
    Das Haus wär also mit Öl zu heutigen Preisen für knapp 240 € p.a. zu beheizen.
    Der Wert von 13000 scheint mir aber Aufgrund der Daten etwas hoch, denn meine Hütte hat 15000 bei gleicher Größe und etwas schlechteren U-Werten. Die Berechnung entspricht der Realität (normaler Winter vorausgesetzt).
    Gruß

  4. Heizlastberechnung

    Hallo
    Was mir sofort dazu einfällt;
    Gibt es eine Heizlastberechnung und eine Anlagenplanung?
    Das Ganze hört sich so an als ob die Anlage Aufgrund der EnEVAbk.-Berechnung geplant wurde.
    Gruß
  5. Anlagenbeispiel: Calimax Twist 80/20,1000 l Puffer 13,2 m² Solaranlage

    Hallo, bei uns läuft so eine Zusammenstellung seit 2003/2004. Das Haus wurde als KFW60-Haus gebaut. Die "Wohnfläche" sind 140 m² (Grundfläche 10,4 m x 8,2 m innen) über 2 Etagen (massive Bauweise). Wir haben ohne Keller gebaut. Das Haus steht in NRW (33378) und wir haben ein gemäßigtes Klima.
    Der Calminax Twist 80/20 hat 10 kW Heizleistung mit der Verteilung von 80 % wasserseitig und 20 % raumseitig. Der obere Hälfte des Pufferspeicher wird von dem Ofen beheizt. Die untere Hälfte dient als Puffervolumen für die Solaranlage. Das Haus ist mit Fußbodenheizung und eine kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet. Wir nutzen das Haus mit 4 Personen und der Ofen steht in der Küche/Esszimmer mit 25 m².
    Der Ofen wird in der Regel von April bis Oktober nicht benötigt bzw. nur an vereinzelten Tagen bei schlechtem Wetter betrieben. Die letzte Pelletlieferung war im Januar 2006 (langen Winter) mit 4 Tonnen und wird bis Janur 2008 reichen (Winter 2006/2007 sehr mild). Die maximale Heizlast für die kalten Monate Dezember, Januar, Februar hat als Monatsdurchschnittswert bei 5 kW gelegen. Der Ofen hat im Durchschnitt noch 50 % Reserve, wird aber an sehr kalten Tagen aber entsprechend weniger Reserve haben. Es gab aber noch keinen Tag an dem der Ofen durchgängig lief. Die Innentemperatur liegt im Wohnzimmer bei Durchschnittlich 23 °C. Mit den 20 ° oder 21 ° Normaltemperatur ist der Rest der Familie nicht zufrieden.
    Bei der jetzigen Witterung (10 ° Außentemperatur) läuft der Ofen 2.. 3 mal pro Tag. An Wintertagen 5.. 7 mal. Da nur die obere Hälfte (500 l) des Puffers von dem Ofen beheizt werden und der Abgriff der Fußbodenheizung nicht den ganzen oberen Bereich nutzt (max. 200 Liter davon) ist die Anzahl der Takte durch die Fußbodenheizung schon vorgegeben. Die Warmwassererzeugung erfolgt im Pufferspeicher durch einen Wärmtauscher im Durchflussprinzip.
    Falls ich Ihnen mit weiteren Informationen helfen kann, fragen Sie mich gerne. Bei einer vernünftigen Abstimmung der Anlage sollte diese zuverlässig und problemlos laufen.
    Mit freundlichen Grüßen
    • Name:
    • Herr MarEicGoe
  6. Pelletts

    Hallo
    Noch ein paar Gedanken von mir;
    Warum soll der Ofen überhaupt ins Wohnzimmer?
    Eine "Taktende" Heizung würde ich mir nicht ins Wohnzimmer stellen.
    Ich würde die Anlage in den Keller stellen wo sie hingehört.
    Falls ich noch Holzfeuer haben will kann ich ja einen kleinen Kaminofen mit schönen Buchenholz ab und zu betreiben.
    Ich würde auch keinen Kombispeicher nehmen, dar hat ja immer den Nachteil, dass das warme Wasser (50 Grad) auch ein Teil an die Fußbodenheizung abgibt (Verluste usw..)
    Gruß
  7. Investitionskosten

    Es wurde vom Archietkten vorgeschlagen, um Kosten zu sparen.
    Sicher, eine Alternative  -  wenn auch deutlich teuer  -  ist Pelletskessel im Keller mit Beschickungsanlage, Silo, 2 ter Kamin für den Stückholzofen (denn im Wohnbereich soll ein Ofen stehen, der die Raumluft erwärmt).
    Was wäre die Alternative zu einem guten Schichtspeicher und wie würde die Solaranlage Sinn machen, wenn der Kessel 5-15 kW modulieren könnte?
  8. Solaranlage

    Hallo
    Die Solaranlage in Verbindung mit Pellets ist m.M. eigentlich ein Muss, vor allem wenn der Ofen im Wohnzimmer steht.
    Man Stelle sich nur vor im Sommer geht der Ofen an für das WW, das Wohnzimmer wird ja auch geheizt.
    Steht die Anlage im Keller kann man eventuell auf Solar verzichten, bei einer guten Planung geht die Heizung einmal am Tag an, füllt den WW-Speicher und gut.
    Zum Speicher; ich würde (bei Fußbodenheizung) immer zwei Speicher nehmen, 200-300 Liter WW, und entsprechenden Speicher für die Heizung.
    Mit Solar sowieso, selbst in einem "guten" Speicher mit Schichtung gibt ja das WW im oberen Bereich einen Teil seiner Energie an das Heizungswasser ab (WW 50 Grad/ Hzg 35 Grad). D.h. das Hzg-Wasser wird erwärmt und zwar durch den Energieverlust des WW, dies sieht zuerst gut aus aber in der Praxis passiert es doch oft, dass die Solaranlage (Übergangszeit) vielleicht 30-35 oder 40 Grad bringen könnte (langt für die Fußbodenheizung). Dies tut sie aber nicht da ja das Hzg-Wasser schon durch die Verluste des WW erwärmt ist.
    Folge: WW muss mit der Heizung immer wieder nacherwärmt werden, Solaranlage geht außer Betrieb.
    Gruß
  9. ein Schichtspeicher funktioniert auch für WW und Heizung

    Hallo, bei meiner Anlage ist der Schichtenspeicher mit 1.00 Liter wie folgt aufgebaut.
    Die oberen 500 Liter können durch den Ofen erwärmt werden. Die unteren 500 Liter können nur über die Solaranlage erwärmt werden. Zusätzlich ist im oberen Teil des Speichers ein weiterer Wärmetauscher für die Solaranlage für eine bevorzugte Warmwassererwärmung. Die Heizung verwendet die unteren 700 Liter. Die oberen 300 Liter werden von der Heizung nicht genutzt und sind für die Warmwassererwärmung reserviert.
    Das Warmwasser wird durch ein Edelstahlrohr (Wärmetauscher) das im Heizungswasser liegt erzeugt. Der Vorteil ist, dass nur wenig Wasser im Wärmetauscher verweilt (ca. 50 l) und mehrmals am Tag ausgetauscht wird (Legionellengefahr).
    Wenn der Ofen im Wohnraum steht, ist nach meiner Erfahrung ein WW-Speicher mit 200 oder 300 Liter viel zu klein. Schließlich wollen Sie auch mal 3 oder 4 Tage mit dem gepufferten Wasser ohne Nachheizen auskommen. Bei einer Solaranlage mit Kellerheizung kann ein kleinerer WW-Speicher verwendet werden, da dort die Nachheizung nicht wirklich stört.
    Sie sollten Ihre Anlage aber mit einen guten Heizungsbauer planen und dimensionieren, der Ihre Verhältnisse kennt und zu seiner Planung steht. Sie könnten sich vielleicht über Ihren Architekten oder Heizungsbauer eine solche installierte Anlage anschauen. Die kann ich nur empfehlen. Es gibt (gab) verschiedene Seiten mit Anlagen im Internet, die besichtigt werden können. Sofern es die Entfernung zulässt können Sie sich bei uns die Anlage gerne anschauen.
    Mit freundlichen Grüßen
    • Name:
    • Herr MarEicGoe
  10. Heizungsdimensionierung

    Das sollte mehr als ausreichen. Unser Haus hat eine ähnliche Größe (190 m², Dämmung nach EnEVAbk., errechneter Heizwärmebedarf 12010 kWh). Geheizt wird mit einem Pelletofen (steht im Wohnzimmer, ca. 65 m²) mit 13 kW (800 l Pufferspeicher) konventionell mit Heizkörpern, Solar gibt es nicht, Warmwasser erzeugt eine Brauchwasserwärmepumpe. Somit läuft der Ofen nur im Herbst/Winter und ist von April bis Oktober außer Betrieb. Schlussfolgerung nach 3 Jahren:
    ein kleinerer Ofen (z.B. der Callimax) hätte es auch getan, unserer läuft auf Leistungsstufe 2 (von 6 Stufen) und schaltet immer noch zwischendurch ab, Dauerbetrieb ist sehr selten bei extremer Kälte. Was ist zu verbessern:
    Da so eine große Leistungsreserve vorhanden ist hätte man den Heizungsrücklauf an den Speicher der Wärmepumpe anschließen können, sodass bei Ofenbetrieb die Wärmepumpe nicht arbeiten muss. Die Heizkörper im Wohnzimmer sind vollkommen überflüssig, es gibt genug Strahlungswärme vom Ofen. Zur Zeit experimentiere ich mit einer Zeitschaltung des Ofens um das zwischenzeitliche Abschalten zu vermeiden.
    übrigens, das mit der automatischen Beschickung mit Saug/Zuggebläse würde ich mir noch mal überlegen, kostet bestimmt eine ganze Menge. Ich fülle im Winter ca. 2 Eimer Pellets am Tag ein, das schafft man doch eigentlich noch von Hand ... und die Solaranlage na ja, unsere Brauchwasserwärmepumpe braucht am Tag 3,4 kW Strom (gemessen über einen Zeitraum von 3 Monaten, Wasserbedarf von 7 Personen) und somit Strom für ca. 230 €, eine gute Solaranlage (60 % Energieersparnis) würde somit im Jahr 168 € einsparen. Wann die sich amortisiert kann man leicht ausrechnen.

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