Garten Neuanlegung nach Pestizide Missbrauch und entfernen alter Baumwurzeln
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Garten Neuanlegung nach Pestizide Missbrauch und entfernen alter Baumwurzeln

Hallo,
unser Vormieter, ein älterer Mann, hat in unserem Garten riesige Mengen Pestizide (ein bei uns verbotenes Mittel, jedoch in Belgien noch immer frei verkäuflich ) verspritzt, da er sich nicht mehr um die Pflege des Gartens kümmern konnte. Wir hatten uns nur gewundert, dass die meisten Pflanzen nicht mehr grün, sondern gelb waren. Wir haben verschiedene Erdproben in einem Labor untersuchen lassen und da auf Grund dessen, dass der Garten nie umgegraben worden ist, war die Konzentration sehr hoch.
Nun haben wir etliche Male umgegraben und seit dem wachsen riesige Radieschen (Kindskopfgroß ), verschiedene Kohlsorten und Möhren, aber kaum herrkoemmliches Unkraut. Wir haben jedoch nichts gesät!
Nun wollen wir zum Frühjahr den Garten wieder anlegen, sind nur sehr skeptisch, was wir machen können. Ich muss noch bemerken, wir wohnen an der Niederländischen Nordseeküste.
Kann man unter diesen Umständen Rollrasen verlegen und sind exotische Pflanzen (Winterharte Palmen & Co ) geeignet?
Oder sollten wir doch lieber auf die herrkömmlichen Pflanzen zurück greifen?
Im Hof möchte ich mir ein Kräutergarten und einen kleinen Nutzgarten anlegen, bin natürlich sehr verunsichert, sind die Kräuter und das Gemüse eigentlich geniessbar?
Ebenso müssen noch einige Uralthecken entfernt werden, weil sie sehr unansehnlich geworden sind und auch Pestizid geschädigt.
Nur wie entferne ich die alten Wurzeln (Kirschlorbeer, Flieder, Zypressen noch andere undefinierbare Sträucher (sind durch das Pestizid total verunstaltet )?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Sonja
  • Name:
  • Sonja
  1. Pestizide

    Erstmal fragt sich, was das für Mittel waren. Wenn sie Schwermetalle enthalten (früher war da manchmal das halbe Periodensystem drin), dann haben Sie ein Problem, weil die für ewig im Boden bleiben. Je nach Säuregrad des Bodens werden gewisse Schwermetalle inaktiv und deshalb unwirksam  -  Böden über kalkhaltigen Gesteinen verhalten sich diesbezüglich in der Regel günstiger. Sie sollten deshalb aber keinen Kalk ausbringen; auf Sand führt dies nur zum raschen Abbau der Humusschicht. Es gibt auch organische Substanzen, die kaum abbaubar sind (z.B. halogenierte Kohlenwasserstoffe), sowie solche, die sich zwar im Boden verändern und deshalb als abbaubar gelten, sich aber nur in etwas anderes, auch nicht harmloses, verwandeln.
    Ich würde auf jeden Fall einmal den ganzen Garten mindestens ein Jahr lang nur mit Gründüngung bebauen, damit sich der Boden erholen kann. Das Labor sollte Ihnen auch sagen können, ob Anbau von Nahrungs- und Gewürzpflanzen (Nahrungspflanzen, Gewürzpflanzen) auf Ihrem Boden zulässig ist (d.h. ob in den geernteten Pflanzen nicht mit untolerabel hohen Gehalten an unzulässigen Substanzen zu rechnen ist  -  Richtlinie ist hier die Lebensmittelgesetzgebung).
    Die Konzentrationen sind nicht deshalb hoch, weil nie umgegraben wurde, sondern weil soviel Mittel ausgebracht wurde. Umgraben hilft bei persistenten Pestiziden gar nichts, nach der nächsten Bodenbearbeitung ist das Zeug wieder an der Oberfläche.
    Dass beim Umgraben allerhand aufläuft, ist nicht weiter verwunderlich, viele Samen können im Boden jahrelang keimfähig bleiben.

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