Vorkasse für Material im Handwerk üblich?
BAU-Forum: Rund um den Garten

Vorkasse für Material im Handwerk üblich?

Hallo,
wir haben uns von einer kleinen Firma die Lieferung und Montage eines Carports mit Gerätehaus anbieten lassen. Der Preis hierfür liegt bei 8000,- €.
Die Firma will jedoch bei Auftragserteilung eine Vorauszahlung für das benötigte Material. Ist das in diesem Gewerbe so üblich oder sollte man lieber die Finger von dieser Firma lassen?
Da ich für eine noch nicht erbrachte Leistung ungern zahlen möchte, ist mir die Firma etwas entgegengekommen, indem ich das Material direkt bei Lieferung an den Disponent zahlen kann.
Was haltet ihr davon?
Gruß
Jochen
  1. Nach eigener Erfahrung üblich

    Da die von Ihnen beauftragte Firma das Material auch einkaufen muss (und für den Fall das Sie einen Rückzieher machen auf dem Haufen Holz sitzen bleibt) ist zumindest eine Teilzahlung bei Bestellung üblich. Ich würde allerdings nicht den kompletten Materialpreis vorauszahlen, da Sie ansonsten bei mangelhafter Lieferung nichts mehr in der Hand haben.
  2. JA das

    ist immer das Problem der kleinen Handwerker. Der Handwerker bestellt das Holz / oder den Carport Bausatz in der Hoffnung, dass der Kunde später auch zahlt. Ist das Carport aufgebaut und der Kunde zahlt nicht, dann steht man da in seinem kurzem Hemd. Carport fest mit dem Grundstück verbunden = gehört dem Kunden egal ob bezahlt oder nicht.
    Andererseits zahlen Sie jetzt den Vorschuss und sie bekommen keine Leistung dafür ist Ihre Knete weg.
    Ist immer eine Frage des Vertrauens.
    Mein Vorschlag :

    1) Sie zahlen cash bei Anlieferung für das Material bevor der Handwerker aufbaut
    oder

    2) Sie zahlen beim Lieferanten des Carports
    oder sie lassens bleiben.
    Theoretisch haben Sie noch die Möglichkeit der Bankbürgschaft für den Handwerker.
    Mit freundlichen Grüßen

  3. Würde ich auch mit Bürgschaft regeln ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Würde ich auch mit Bürgschaft regeln dann hätte ich eine Sicherheit, dass der Handwerker seinen vertraglichen Verpflichtungen auch nachkommt.
  4. Bürgschaft  -  Theorie und Praxis

    Welcher kleine Handwerker hat schon einen Schrank voll Bürgschaften? Und wer zahlt die Zinsen an die Bank? Solche Geschichten sollte man sich für größere Bauvolumina aufheben. Schließe mich der mehrfach praktizierten Vorschläge von Herrn Bültemeier an. Holz direkt beim Lieferanten zahlen und vom Carportbauer ein Schreiben ausstellen lassen, dass er das Holz erhalten hat, für den Fall, dass das Holz vom Lieferanten zur Nachbearbeitung erstmal an den Carportbauer geliefert wird. (Eine vom Carporthersteller unterschriebene Kopie des Lieferscheines tut es in diesem Fall auch.)
  5. Was ist an der Bürgschaft schlimm

    Selbst bei der unserer Küche habe ich das so geregelt, obwohl ich den Inhaber des Küchenstudios schon Jahre kannte. Es muss nicht mal eigenes verschulden des Handwerkers sein und Du rennst ewig Deinem Geld hinterher. Da sind die, ich glaube es waren ein Prozent, nämlich damals 25 DM für 2.500 DM Bürgschaft doch billig und ich habe diese gerne bezahlt. Ist das Geld letztlich weg und ich hatte keine Bürgschaft, könnte ich für die Kosten der Bürgschaft nicht ansatzweise eine Erstberatung beim RA bezahlen.
  6. Also, die Avalkosten machen den Braten ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Also, die Avalkosten machen den Braten doch nun wirklich nicht fett. Die Regelung betreffend der Vergütung des Holzes unmittelbar an den Lieferanten birgt wiederum Gefahren, was die Gewährleistung und Garantie betrifft, denke ich.
  7. Jede Bürgschaft belastet

    den eigenen Kreditrahmen  -  und beim kleinen Krauter sind die Banken nicht wirklich gebefreudig.
    Also vergessen für den Kleinkram  -  auf diese Schreiberei hätte ich als Handwerker bei dieser Summe keine Lust.
    Also Carport und Haus selber kaufen oder cash bei Anlieferung.
  8. Wenn keine Lust, ...

    Foto von Helmuth Plecker

    Wenn keine Lust, dann auch nicht mit Vorkasse kommen. Vorkasse bedeutet für den Unternehmer Sicherheit. Und für eine "Gegensicherheit" dann keine Lust haben? Na, da stimmt dann was nicht. Ich sehe das ja genauso, dass das Auftragsvolumen eigentlich viel zu klein ist, um über solche VBAbk. zu diskutieren, aber die Tatsache, dass der Unternehmer Vorkasse verlangt lässt vermuten, dass er schon finanziell "auf dem Zahnfleisch geht". 4000 € (als Annahme) fürs Material ist für einen Normalverdiener eine Menge Geld, und da soll er nicht auch eine Sicherheit verlangen? Würde ich nicht einsehen als Kunde!
  9. lässt vermuten?

    die Tatsache, dass der Unternehmer Vorkasse verlangt, lässt vermuten, dass der Unternehmer erkannt hat, dass sein Auftraggeber "auf dem Zahnfleisch" geht und fordert schon mal seine Materialsumme an, um sein Risiko zu minimieren.
    Auch würde ich eine Bankbürgschaft für die Restsumme beim Auftraggeber einfordern, nicht das die Hütte steht, und der
    • Vogel ist arbeitslos geworden
    • Dat Auto ist kaputt gegangen
    • die Alte lässt sich scheiden
    • die Kinder brauchen eine Spezialbehandlung
    • der Urlaub war zu teuer
    • Einkommensteuer muss nachgezahlt werden.

    Im Ernst; ich würde es sein lassen.
    Wenn kein Vertrauen da ist, dass Material zu bezahlen, (welches ja dann aufm Hof liegt und in den Besitz des Auftraggebers übergeht) machtet sowieso keinen Sinn.
    Aber, jeder wie ers braucht.
    Gruß Christian

    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  10. Ist doch ganz einfach:

    Foto von Helmuth Plecker

    Sicherheit gegen Sicherheit! Zahlungsbürgschaft Zug um Zug geben Vertragserfüllungsbürgschaft, oder Hinterlegung des Geldes auf ein "Und-Konto" oder Anderkonto Zug um Zug gegen Vertragserfüllungsbürgschaft ... So würde ich mit mir "handeln" lassen. Wenn das Angebot des AN so unvergleichbar interessant ist und das Vertrauen gestört.

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