Wassergebundene Decke  -  PKW/Lkw-Befahrbarkeit?
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Wassergebundene Decke  -  PKW/Lkw-Befahrbarkeit?

Hallo,
ich baue gerade einen Parkplatz mit 8 Stellflächen für ein kleines Gewerbegrundstück. Täglicher PKW-Verkehr ist vorgesehen, die Kunden müssen bei jedem Wetter über den Hof laufen. Mehrmals im Jahr muss ein Lkw z.B. zum Antransport der Heiz-Pellets den Hof befahren.
Als Oberfläche habe ich an eine wassergebundene Decke gedacht.
Der stark lehmige, kieshaltige Untergrund ist leider kaum versickerungsfähig, ein Gefälle des Planums in Richtung der Regenwasser-Sammelzisterne aber leicht realisierbar.
  • Ist die wassergeb. Decke überhaupt für diesen Einsatzzweck geeignet?
  • Soll ein Teil der Fläche (evtl. nur der durch den Lkw zu befahrende Teil) gepflastert werden, damit sich der Laster bei Regen und beim Wenden nicht eingräbt?
  • Womit kann der Unterbau möglichst preisgünstig erfolgen? Die Verwendung von Beton-RC/ ist ja umstritten. Ist Mineralstoffgemisch das non-plus-ultra?
  • Welches Drainrohr ist geeignet (Opti-Drain wie um Gebäude oder muss es unbedingt Strasil/Strabusil sein)?
  • Aller wieviel Meter sollte denn das Drainagerohr gelegt werden um die gesamte Fläche (ca. 300 m²) zu entwässern?
  • Muss die gesamte Frostschutzschicht oben und unten vom Vlies umhüllt sein oder reicht das Umhüllen der Filterpackung um die Rohre?

Fragen über Fragen, aber das Geld geht am Ende des Baues doch zur Neige und man "spart" sich wohl schnell ein Problem an den Hals.
Schon mal Danke für Ihre Antworten.

  • Name:
  • Andre' Schneider
  1. Definitiv nicht geeignet ...

    ist eine wassergebundene Decke für Ihr Vorhaben und schon gar nicht bei der Belastung. Würde ich max. in Fußgängerbereichen, bzw. nur in Wegen mit gelegentlicher Befahrung einbauen.
    Vielleicht sollte hier lieber doch ein Planer / Landschaftsarchitekt eingeschaltet werden?
    Grüße
  2. Zustimmung

    Definitiv nicht geeignet  -  eine wassergebundene Decke ist bei begrenztem Fußgängerverkehr geeignet  -  härtet gut durch, wobei auch hier im aufgeweichten Zustand Spuren entstehen. Bei PKW-Belastung (bei Stellplätzen meist ja auch sehr enge Wenderadien) entstehen umgehend Spuren, Pfützen und dann sofort sich immer tiefer einfahrende Schlaglöcher. Bei Lkw-Befahrung sind Spurrillen sofort da, egel, wie stark der Unterbau ist.
    Unterhaltungsaufwand ist enorm
    Fazit: völlig ungeeignet und entgegen jeder Norm/Empfehlung für die Belastung. Eine Befestigung mit Pflaster ist unumgäglich.
  3. Hallo,

    @ Christine Andres und Hans Olaf Klingenberg
    Ähhm, die wassergebundene Decke IST die Idee des PLANERS :-(. Da mir die Sache etwas wackelig vorkam, habe ich hier im Forum nachgefragt. Allerdings meint auch der Lieferant der Dynamischen Zwischenschicht und der Deckschicht (die wohl ein spezielles Rezept darstellt), dass er diese Gestaltung für eben meinen Zweck empfehlen kann ...
    Tja, und dann Ihre Antworten ... da beginnt ein schmerzhafter Spagat.
    Vielen Dank, ich werde noch mal genauer beim Lieferanten des Materials nachfragen. Vielleicht pflastere ich die "Hauptstraße" und ein paar Fahrspuren für PKW und fülle den Rest mit der Decke.
    Könnten Sie trotzdem vielleicht noch ein paar Worte zu meinen restlichen Fragen verlieren?
    Eine schöne Woche.
  4. Antworten

    • Ist die wassergeb. Decke überhaupt für diesen Einsatzzweck geeignet?

    NEIN  -  die Tragfähigkeit wird durch die Tragschichten erreicht, die Deckschicht kann eine temporäre Lösung sein (die billigste bei der Herstellung), wird aber dauerhaft funktionieren  -  lassen sie sich vom Lieferanten ein paar Referenzen von Fahr- / Stellfflächen geben.

    • Soll ein Teil der Fläche (evtl. nur der durch den Lkw zu befahrende Teil) gepflastert werden, damit sich der Laster bei Regen und beim Wenden nicht eingräbt?

    JA  -  ergibt sich aus der vorherigen Frage. Mindestens Fahr- und Wendebereiche, der eigentliche Stellplatz ggf. geringer befestigt (wassg. Decke, wenn vertretbar für Sie, Rasengitter/Rasenwaben etc.)

    • Womit kann der Unterbau möglichst preisgünstig erfolgen? Die Verwendung von Beton-RC/ ist ja umstritten. Ist Mineralstoffgemisch das non-plus-ultra?

    wieso UMSTRITTEN? Zertifiziertes Beton-RC-Material entspricht den Sieblinien von Natursteinschotter und ist nachgewiesen unbelastet. Umstritten ist, Beton in den Brecher zu werfen, mit einem Kübel Sand aufzumischen und dann als vollwertige Tragschicht zu verkaufen  -  was oft genug verkauft wird. Preislich gibt sich zertifiziertes RC-Material gegenüber Natursteinschotter nicht viel, immer abhängig von der regionalen/temporären Verfügbarkeit.

    • Welches Drainrohr ist geeignet (Opti-Drain wie um Gebäude oder muss es unbedingt Strasil/Strabusil sein)?
    • Aller wieviel Meter sollte denn das Drainagerohr gelegt werden um die gesamte Fläche (ca. 300 m²) zu entwässern?
    • Muss die gesamte Frostschutzschicht oben und unten vom Vlies umhüllt sein oder reicht das Umhüllen der Filterpackung um die Rohre?

    HÄNGT VON DER SITUATION AB  -  wie genau der Boden angesprochen wird. Ist er Filterstabil zur Tragschicht, wie sieht die Fläche aus, wie entwässert das Planum und wohin, wieviel Wasser lässt der Fahrbelag durch ...
    Wenn Sie jemanden haben, der Ihnen alles plant, warum dann die detaillierten Fragen? Eine anständige Planung enthält als Grundlage die Klärung der Bodenverhältnisse, einen normgerechten Aufbau etc. Wenn ihr Planer eine wassergeb. Decke bauen möchte, die der von Ihnen angegebenen Befahrung standhalten kann  -  umso besser. Lassen Sie sich schriftlich bestätigen, dass Fahrspuren/Schlaglöcher innerhalb der Gewährleistung nicht auftreten werden, dann sind sie abgesichert. Ob das allerdings ein seriöser Kollege unterschreibt?


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