Vorarbeiten auf gerodetem Grundstück
BAU-Forum: Rund um den Garten

Vorarbeiten auf gerodetem Grundstück

Hallo liebe Gartenexpeten und Gartenexpertinen,
wir befinden uns gerade in der Bauantragsphase und hoffen, dass es in den nächsten Wochen mit unserem Hausbau losgehen kann. Unser Grundstück liegt in einem Altbaugebiet, etwa 80-90 cm unter Straßenniveau und wurde in den letzten 30 Jahren als Garten genutzt. Vor etwa zwei Monaten haben wir zusammen mit unseren Feunden den "Urwald" gerodet. Nach dem vielen Regen ist das Grundstück wieder kpl. grün (ca. 10 cm hoch). Der Tiefbauer wird zwar mit seinem Bagger einmal über das Grundstück fahren und die erste Schicht abtragen, aber ich bin mir nicht sicher, ob dann, wenn das Haus steht und das Grundstück auf Straßenniveau aufgefüllt ist, nicht das ganze "Grünzeug" wieder durchbricht. Meine Frage: ist es sinnvoll, ein Vlies vor den Baggerarbeiten (im späteren Gartenbereich) einzubringen? Oder sollen wir jetzt erst mal das Haus bauen und dann weitersehen? Für Tipps und Anregungen sind wir sehr dankbar!
Grüße aus Mannheim,
Sabine
  • Name:
  • Sabine Nasshan
  1. Ist meiner Meinung nach von geringem Nutzen

    Hallo Frau Nasshan,
    ein Liter 'normale' Garten- oder Ackererde (Gartenerde, Ackererde) enthält in der Mutterbodenschicht i.d.R. etliche 1000 Unkrautsamen. Ein Vlies jetzt ließe die aktuell auflaufenden Unkräuter vielleicht nicht hochkommen (aber bei starkwüchsigen Pflanzen wie der gemeinen Melde (Gänsefußkraut) würde ich eher vermuten, dass diese das Vlies einfach anheben). Sobald Sie das Vlies aber entfernen, wird wieder Bewuchs auftreten (und auch jedesmal, wenn Sie den Boden bearbeiten, sodass Samen wieder in die für sie richtige Schicht zum Auskeimen kommen). Wenn Sie es versuchen wollen, würde ich sagen, besser erst nach den Baggerarbeiten  -  der Bagger wird ja (je nach Zuschnitt Ihres Grundstücks natürlich) so ziemlich überall herumfahren und das übersteht so ein Vlies sicher nicht.
    Helfen könnte es gegen die in der Bauphase noch zusätzlich zufliegenden Samen aus der Umgebung.
    Gruß Susanne
    • Name:
    • Frau Sus-595-Hel
  2. Gartenfräse

    Nehmen Sie sich für einen Tag eine normale Gartenfräse und rubbeln damit einmal über das Unkrautfeld. Damit zerstören Sie im Endeffekt die Lebensgrundlage vieler Käuter und auch Unkräuter für eine lange Zeit (1-1,5 Monate) dann wird sich aber wieder Unkraut ansiedeln, schon allein wegen der durch den Wind eingebrachten Samen. Ein Liter Benzin und ie Ausleigebühr dürfte bei weitem billiger sein, als das Vlies mit anschließender Entsorgung der herumliegenden und -fliegenden Fetzen, über de sich auch die Nachbarn nicht freuen.
    Ich würde an Ihrer Stelle Aber das Unkraut wachsen lassen und mit der Gartengestaltung bis zum Bauende warten. Da haben sie erst die richtige Höhe des Grunstückes, wissen wieviel Aushub übrig ist und können auch dann mit der Fräse durch den Garten jagen  -  vorausgesetzt es ist dann nicht zu hoch (weil es sich dann nur im die Welle legt und dieses dann zusetzt) oder sie haben es dann kurzerhand mit dem Rasenmäher (Fangkorb in diesem Fall ablassen  -  Schnitthöhe ca. 5 cm, also höchste Stufe ist in Ordnung) heruntergeschnitten. Wenn sie dann an zwei aufeinander folgenden Wochenenden das Grundstück im Gartenbereich durchfräsen sind sie schneller und effektiver als mit der Bastelei mit der Folie.
  3. Sie wollen die 80 cm auffüllen?

    Dann ist da alles drunter "beerdigt". Da kommt bestimmt nichts mehr hoch.
  4. Vielen Dank für die Tipps und Hinweise!

    Also wenn ich das so richtig verstehe, ist es jetzt zu früh etwas gegen den Bewuchs zu unternehmen. Wir möchten das Grundstück nach Bauende ca. 80 cm auffüllen. Meine Angst ist eben, dass wenn der Kelleraushub im späteren Gartenbereich gelagert wird und dann zum Verfüllen verwendet wird, nichts mehr gegen das Nachwachsen der ganzen Sträucher und Unkräuter unternommen werden kann. Mit einer Gartenfräse können wir dann auch nicht mehr arbeiten. Ich denke mal, dass wenn der Haushub dann verteilt ist, es wieder ein paar Monate dauert bis sich die Pflanzen wieder den Weg ans Licht gesucht haben. Wenn die Aussagen von Herrn Kuner stimmt, wäre das natürlich super und wir würden dann einfach nach Auffüllung den Garten zur Bepflanzung vorbereiten.
    Für weitere Tipps sind wir immer offen!
    Grüße aus Mannheim,
    Sabine
    • Name:
    • Sabine Nasshan
  5. Ich glaube Sie überschätzen das Problem:

    Sicherlich werden Sie zu Beginn mit Unkraut zu kämpen haben (die von Ihnen erwähnten Sträucher werden vermutlich nicht schnell genug sein um Fuß zu fassen). Dann wird Ihnen vermutlich eine Saison lang die Melde zu schaffen machen (die kommt immer dann vor wenn der Boden mal aufgewühlt wird). Nach einmaligem Ausreißen ist dann Schluss.
    Mein Vorschlag: Vermutlich werden Sie Ihr Grundstück nicht mit 80 cm Mutterboden auffüllen lassen. Es wird eher so sein das der Mutterboden vom Standort des Hauses seitlich gelagert und letztendlich auf dem Auffüllmaterial verteilt wird. Zusätzlich werden Sie sich noch Mutterboden liefern lassen (hier auf die Qualität achten, uns hat man offensichtlich den letzten Dreck angedreht). Das ganze dann Durchfräsen und solide Handschuhe kaufen um das unvermeidliche Unkraut der ersten Jahre zu entfernen.
  6. Noch ein Tipp zum Mutterboden

    ... auch wenn der sehr früh für Sie kommt:
    Wenn Sie sich neuen Mutterboden zukaufen, lassen Sie sich auf jeden Fall die Lagerstätte zeigen. Wenn da alles voll Disteln steht, suchen Sie sich besser einen anderen Lieferanten.
    Sehr schön wird die Mutterbodendecke dann, wenn Sie einen Lieferanten finden, der über eine Sieb- und Mischanlage (Siebanlage, Mischanlage) verfügt und Ihnen direkt eine Portion Kompost (und bei stark lehmigem Boden auch Sand) untermischt. Der Boden wird zwar teurer, aber auch viel besser (wir werden in der geamten Nachbarschaft um unseren Boden beneidet ...)
    Gruß Susanne
    • Name:
    • Frau Sus-595-Hel

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