Bepflanzung um Terrasse als Sichtschutz
BAU-Forum: Rund um den Garten

Als Immergrüne
Prununs lusitanica (Portugisische Lorbeere) Wächst von Natur aus Pyramidenförmig und langsam lässt sich aber trotzdem gut schneiden und blüht mit typischen Kirschlorbeerkerzen die zart mach Bittermandel duften, nur für Z8-7 geeignet
Viburnum tinus (Lorbeerschneeball) der bei mir Dank leicht saurem Boden gut gedeiht, ich habe auch zwei Hochstämme davon links und recht von der Terrasse stehen, blüht vom ausgehenden Winter bis in den Mai und duftet wenn die Sonne darauf scheint, leider auch nur in milden Regionen zuverlässig Winterhart.
dazu Eiben, die sich in jede Form schneiden lassen.
Als Sommergrüne
Sambucu nigra 'black beauty' ein Holunder mit dunkelroten Blättern zu dem die weißen Blühten gut abstechen, der Duft ist nicht jedermanns Sache, wird nur 2-3 m groß in der Art.
Als Ergänzung dazu kommt dann noch ein rotblättriger Perückenstrauch (Cotinus goggygria "Royal Purple").
Dazu Schneeballhortensien, die sich von der Höhe her auch zähmen lassen und genug Licht für Frühjahresblüher bieten (Hydrangea arborescens 'Anabell').
Ergänzt wird das Ganze durch ein paar Strauchrosen, die mit dem leicht sauren Boden klarkommen müssen, wenn nicht ziehen sie um.
Wenn man jetzt wüste, in welcher Klimazone du wohnst und wie viel Platz zur Verfügung steht, welcher Boden vorhanden ist, wie die Lichtverhältnisse aussehen, ob nur Sommer oder auch Immergrün, welcher Stil das Haus und der Garten hat, ob Blüten wichtig sind, kram ich gerne mal in meinen Büchern.

In die Frage klinke ich mich gerne ein. Wir brauchen auch einen Sichtschutz vor Terrasse und vor allem rechts und links vom Esszimmerfenster (3 m breit, nur ca. 3,50 m bis zur Straße). Vor allem das Esszimmerfenster soll rechts und links etwas begrenzt werden, um die allgegenwärtigen Blicke der Bautouristen im Neubaugebiet etwas einzuschränken. Von der Art her haben uns Bambussträucher bisher am besten gefallen (immergrün, lichtdurchlässig und nicht so massiv). Uns wurde jedoch wg. der massiven Verwurzelung abgeraten. Gibt es "hübsche" Alternativen?
Wir wohnen bei Hamburg, ehem. Ackerboden mit einigen Steinchen durchsetzt, darunter ein Gemisch aus Lehm, Kieslinsen usw. (eben Endmoränengebiet der letzten Eiszeit).

etwas anderes gibt es beim Bambus nicht. Manche sehen im 10 m entfernten Bambus des Nachbarn bereits eine akute Bedrohung ihrer abgestochenen Rasenkante, andere pflanzen ihn mit Vorleibe und nehmen es in Kauf einmal jährlich alle Ausläufer mit dem Spaten abzustechen.
Dabei muss man unterscheiden in diese berüchtigten Ausläufer bildenden Arten und horstbildende Gräser.
Ich selber habe einen Bambus nigra, der mäßig Horstbildend ist (schick auch gern ein Foto) und 6 Jahre unsere Terrasse vor fremden Blicken geschützt hat, ohne einen Ausläufer und jetzt auch mit uns umgezogen ist.
Der schwarze Bambus gilt als eine Glückbringende Pflanze und hat wirklich nur positive Eigenschaften. Er wird nicht zu hoch (etwa 3 m, aber das Dauert) bildet im Laufe der Zeit stattliche Horste, die sich teilen lassen und lässt sich wie eine Hecke schneiden (auch wenn er schöner ungeschnitten ist) um Wege und Straßen frei zu halten.
Die Wurzeln sind allerdings wirklich mächtig, wir hatten aber an unserer geschotterten Terrasse keine Schäden, zur Not hilft aber auch eine Wurzelsperre, die man gleich mit eingräbt (Dazu gibt es momentan einen Thread bei

• http://www.planten.de

, hier kann man sich ja anschließen)
In Kombination mit Ahorn und Chinesischen Rosen, wird es dann schon richtig asiatisch.
Es gibt auch noch andere hoch wachsende Gräser, die aber nicht wie der Bambus immer einen Schutz bieten, einen echten Ersatz gibt es nicht für ihn, wer einmal Bambus an der Terrasse hatte tut sich schwer mit Alternativen allerdings muss man grade im ersten Jahr nach der Pflanzung gerne und viel gießen und da er schnell wächst Hornspäne mit ins Pflanzloch geben oder anderen Stickstoffbetonten Dünger.
Egal was man dieses Jahr pflanzt, außer man kauft teuere große Pflanzen wird es dieses Jahr nicht dicht, im Moment gibt es überall Dahlien im Angebot, die hochwerdenden Arten eignen sich gut für schnellen Sichtschutz, dazu ein paar Sonnenblumen (bloß keinen Topinambur, da ist Bambus harmlos gegen) und Sommerflieder vom Aldi, dann schmerzt es nicht, wenn man ihn wieder rauswirft.
Wenn ich bei 3,5 m Breite noch 1,2 m Weg abziehe wird es für eine freiwachsende Blütenhecke schon recht eng, da man diese etwas stufig aufbauen muss, damit es wirklich dicht wird und wie ich oben herauslese, ist ja auch Immergrün erwünscht.
Ehrlich, ich würde mir überlegen, auch wenn es mehr Arbeit macht eine Schnitthecke anzulegen, Liguster ist nicht so teuer, wächst schnell, wirkt nicht zu massiv.
Oder Pyracantha, Feuerdorn, wenn der etwas gewachsen ist, kann man hier auch noch Clematis mit hineinwachsen lassen.
Für Photinia würde ich was die Winterhärte betrifft meine Hand nicht ins Feuer legen, obwohl hier Exemplare auch den kalten Winter vor 6 Jahren unbeschadet überstanden haben, ist aber einfach schön, mal bei Obi probieren, da stehen oft noch welche vom Vorjahr rum, die es für den halbe Preis gibt, gilt für andere Pflanzen auch, bei mir ist alles angegangen, rausziehen, wenn gut durchwurzelt und nicht faulig riechend probieren.
Zu den Klimazonen um Hamburg mal in den Link schauen, die Zitrusfrüchte sind auch interessant.
Eine ungewöhnliche Heckenpflanze, die toll das Fenster einramen könnte ist Choisia ternata (Orangenblume, genau so riecht sie auch, bis 3 m hoch) dann sollte es aber nicht allzu windig sein in der Ecke, wird oft als Kübelpflanze angeboten, lässt sich aber auch auspflanzen mit etwas Winterschutz im ersten Jahr.

Sehr beeindruckend was bei Ihnen alles an Fachwissen "anzuzapfen" ist (*g*).
Das Problem bei uns ist, dass wir vom Fenster bis zur Straße nur die besagten 3,5 m Meter haben, nach Grünordnung jedoch zur Straße hin eine Feldahornhecke (acer campestre (*angeb*) ) mit höchstens 1 m Höhe pflanzen müssen.
Wir wollen auch gar keinen kompletten Sichtschutz (dafür sind wir selber viel zu neugierigt). Es geht vielmehr darum den verfügbaren Blickwinkel einzuschränken, damit Passanten nicht schon aus großer Entfernung in unser Wohn-Esszimmer spähen und den Zwillingen beim Zerstören des Mobiliars zusehen. Leider haben viele Zeitgenossen überhaupt keine Hemmungen lange Zeit in anderer Leute Wohnräume zu starren und mit Fingerzeig über Einrichtungsdetails und die Fassadengestaltung zu debattieren, währen die Einwohner ihr Frühstück einnehmen.
Die Idee ist eben, rechts und links vom Fenster eine Pflanze zu setzen, die vor allem den Blick hinein einschränkt. So gesehen wäre der genannte Bambus sicherlich geeignet. Können Sie mir ggf. auch eine Preisvorstellung pro Pflanze geben? Und lässt sich evtl. noch etwas über Ahornhecken sagen?
Ich bin leider gärtnerisch furchterregend unbegabt (etagenwohnungsgeschädigt eben). Das einzige was bei mir wuchert sind Kakteen und Benjamins (da allerdings mache ich durch massives Zurückschneiden aus jeder armen Büropflanze ein Schmuckstück *g*).

auf ein Meter zu halten, erfordert schon 2 Schnitte pro Jahr, das schöne ist, man kann es auch einmal "vergessen" und sie wieder radikal runterschneiden wenn es jemanden stört, die treibt aus alten Holz wieder aus, ansonsten gehört sie doch eher in die Landschaft und nicht ins Neubaugebiet, wo sie sich auch enfalten darf, aber sei es drum, Behörden. (Stück als Heckenpflanze 80-100 cm zwischen 2 und 2,5 € ja nach Quatlität, aber vielleicht stellt Gemeinde ja auch welche zur Verfügung, wenn sie schon vorschreibt)
Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, das Fenster einzurahmen und damit die Gaffer zu verleiten zwischen den Säulen, die ja auch eine Pforte umrahmen können hindurchzusehen.
Eventuell betone ich damit nur den Einblick und lade ein weiterzugehen, bis der Blick frei ist, während ich ihn mir einschränke nach links und rechts.
Sinnvoller ist es da vielleicht von einer Hausecke aus den Blick auf einer Achse am Haus vorbeizulenken (Bin doch kein Architekt, hoffe das ist verständlich)
Dazu kann man einen Weg wählen, den man Diagonal anlegt und mit immer wiederkehrenden Elementen (z.B. Kugelbäume, gibt es auch in Mini) den Blick lenkt, bis zu einem Endpunkt, der durch einen Hingucker (Säulenbuche oder Kunstwerk der Kinder, ganz nach Geschmack) betont wird.
Dann kann man die Planung aber nicht auf die 3,5 m reduzieren, dazu bräuchte man schon einen Plan.
Ich würde ihnen raten in der "Nachbar um die Ecke Gärtnerei" mal um einen Hausbesuch zu bitten, die schaffen so etwas mit ein paar kühnen Strichen und kommen ohne Kohl sehen zu wollen, dann aber auch netter Weise hier kaufen, so eine Beratung ist in der Regel nicht billig.
Bambuspreise im Link unten sind etwas 10 % über dem was ich gezahlt habe (bitte Bambus nicht im Supermarkt kaufen, hier kommt es wirklich auf die Sorte an)

Ich werde zunächst meiner Frau (als Fachberaterin für Ästhetikfragen) das Bild vom Bambus vorlegen, und dann am kommenden Wochenende mit Frau und Kind in die Gärtnerei meines Vertrauens streben. Mal sehen was dabei herauskommt.

Hallo Frau Leidenbach, können Sie mir bitte mitteilen, wo Sie diesen Holunder gekauft haben?
Ich habe es leider im letzten Jahr vergeblich versucht.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen, Mit freundlichen Grüßen