Alte Ligusterhecke verpflanzbar? Wann?
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Alte Ligusterhecke verpflanzbar? Wann?

Hallo,
ich habe gerade ein 100 J. altes Haus mit einer Ligusterhecke auf dem Grund erworben, die dort weg soll und an anderer Stelle, ca. 15 m entfernt, dringend gebraucht wird. Fragen: ; Kann man die verpflanzen  -  ist ca. 70  -  130 cm hoch und ca. 50 cm breit? Wann ist der beste Zeitpunkt und ginge es auch jetzt? Vorarbeiten erforderlich (fies zurückschneiden oder so)?
Danke sehr
Dr. Frieder Traulsen
  1. Eventuell sollte das Ausgraben

    Foto von Andrea Leidenbach

    in mehreren Schritten erfolgen.
    Wie lang steht die Hecke denn schon, bestimmt doch nicht auch 100 Jahre:-)
  2. Liguster ist Wucher.

    Das Zeug wächst, wo es hinfällt. Selbst nach dem Shreddern kommt's aus dem Komposthaufen.
    Vorschlag: Satt zurückschneiden (egal wann, obwohl im Herbst/Winter besser)  -  die starken Stengel stehen lassen, Wurzel großzügig ausbuddeln, möglichst viel Erdreich dranhängen lassen und umsetzen. Gut einschlämmen. Nach oben nicht zu früh schneiden, damit sich stärkere, windlastfähige Äste ausbilden können. Das Zeug ist fast nicht kaputtzukriegen. Ich habe eher eine Plage mit meinen Ligusterhecken.
  3. Anderer Meinung

    Liguster ist zwar überaus schnittverträglich, aber das Umsetzen im Sommer ist durchaus nicht mit einer Anwachsgarantie verbunden.
    Die geeignete Jahreszeit ist eigentlich der frühe Herbst, wenn die Pflanze das Wachstum reduziert und sich noch neu Wurzeln bilden könne.
    Vorschlag unserer Gärtnerin:
    Kräftig gießen oder nächsten großen Regen abwarten, dann links und rechts von der Hecke Spatentief in 20-30 cm Abstand abstechen um Wurzelbildung im Aushubbereich anzuregen.
    Nach 4 Wochen wiederholen und nach weiteren 3-4 Wochen tief ausgraben, in Pflanzgraben mit eventuell verbesserten Boden setzen die nächsten Wochen auch im Herbst und Winter gut wässern.
    Ganz schön viel Arbeit.
    • Name:
    • Andrea
  4. Danke bisher  -  und weitere Info:

    Hallo zusammen, erstmal Danke für die Antworten. Angelika, ich weiß es nicht genau, habe das Haus erst gekauft. Ich schätze aber mal, dass die Hecke mindestens 15 Jahre alt ist. Was hieße denn in mehreren Schritten? Und wie hoch ist ca. das "Eingehrisiko", wenn ich die Hecke jetzt verpflanze  -  ich kome nämlich sonst mit dem nicht ganz kleinen "Rest" nicht weiterkommen kann? Kann man die Wurzelballen auch beim Ausgraben zurückschneiden? Und wie groß im Verhältnis zur Wuchshöhe muss der Ballen jeweils sein?
    Nochmal Danke ...
    Frieder Traulsen
  5. In mehreren Schritten bedeutet

    das man dem Wurzelballen Gelegenheit gibt neue Saugwurzeln im oberen Bereich zu bilden, deshalb umsticht man die Pflanzen, dabei werden Wurzeln durchtrennt und eine Neubildung angeregt.
    Diese Methode kann man bei vielen Pflanzen anwenden die schon mehrere Jahre an einem Platz stehen.
    Gekaufte Ware wird halt regelmäßig umgesetzt um dieses Wachstum zu fördern und dies soll nun nachgeahmt werden.
    Die Wurzeln werden sie bei aller Bemühung nur teilweise aus den Boden bekommen, versuchen sie einfach so tief wie möglich auszuheben.
    Die Höhe ist OK zurückschneiden oder nicht, da scheint es keine einhellige Meinung zu geben, ich würde sie bei der Größe so lassen.
    Die Chancen das im Sommer die Versetzung klappt sind ungleich geringer als im Herbst, also hoffen wir dass die Unkrauttheorie zutrifft und versuchen sie ihr Glück.
    Nicht vergessen, nicht nur gut angießen, sondern auch weiter regelmäßig bewässern, auch im Herbst und je nach Wetter auch im Winter.
    Analytische Zahlen kann ich ihnen hierzu nicht präsentieren, aber besser versuchen als nicht gebrauchen können und nachher roden.
    • Name:
    • Andrea
  6. Rückschnitt

    Dieser dient dazu, dass die Pflanze mit dem reduzierten Wurzelwerk nicht so viel "Grünes" zu versorgen hat, dies am Ende nicht schafft und voll dürrer Äste ist. Denn dann werden nur einige der Triebe versorgt und das sieht dann natürlich hässlich aus.
    Bei kräftigem Rückschnitt und großzügig (!) ausgegrabenem Wurzelwerk versetze ich die Dinger sogar im Sommer bei 30 Grad im Schatten. (bisschen übertrieben) Abgesehen von dem Risiko einiger Trockener Triebe, ist mir dabei bisher noch keine eingegangen. Dann war evtl. der Rückschnitt nicht stark genug.
    Im Gegenteil habe ich Probleme, den Rückschnitt bleistiftdicker Triebe (nach dem Shreddern!) zu kompostieren. Wenn ich die Kompostkästen nicht umsetzen würde, oder vor der Kompostierung das Shreddergut nicht gut austrockne, dann habe ich im nächsten Jahr eine Ligusterhecke auf dem Komposthaufen. Diese Eigenschaft des Ligusters mache ich mir bei der Vermehrung durch Stecklinge zunutze.
  7. Sie haben natürlich Recht

    Herr Richwien, ich dachte nur es lohnt sich bei einer gut verzweigten Hecke vielleicht etwas mehr Aufwand zu betreiben um den Habitus zu erhalten.
    Wäre doch schade drum.
    • Name:
    • Andrea
  8. Danke schön ...

    Danke schön für die Antworten, ich bin jetzt schlauer und werde wohl noch ein bisschen warten mit dem Ausgraben  -  es gibt ja noch mehr zu tun ...
    Frieder Traulsen

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