Welche Pflanzen für Sichtschutz
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Welche Pflanzen für Sichtschutz

Hallo zusammen! Ich würde gerne zu meinen Nachbarn links und rechts von mir ein wenig grünen Sichtschutz errichten. Die "Standardhecke" mag ich nicht, wegen des Pflegeaufwands und außerdem will ich ja nicht jedesmal auf Nachbars Grundstück laufen müssen, um meine Hecke zu schneiden. Ich würde gerne unterschiedliche Sträucher und Büsche nehmen, die wenigstens zum Teil auch im Winter nicht ganz kahl werden und die auch eine ausreichende Höhe (150-200 cm) erreichen. Ich weiß, die Frage ist sehr allgemein und so mancher mag sich denken, "na schau einfach mal in ein Pflanzenbuch", aber vielleicht hat ja jemand einen guten Link oder ein gutes Buch, das in diese Richtung geht.
  1. Bambus

    Ist zwar nicht ganz preisgünstig, aber ist das ganze Jahr dicht. Würde empfehlen, die Pflanzen im Container zu setzen. Die Sträucher werden bis 5 m hoch.
  2. Da hätt ich auch noch was!

    Foto von Lieselotte Tussing

    Bekannte von mir haben sich vor rund 1 Jahr eine 'Hecke' aus vielen verschiedenen Sträuchern in unterschiedlichen Höhen (Merkmal 'nur heimische Gewächse aus der Region') und teilweise auch immergrünen Sträuchern anpflanzen lassen. Sie haben das allerdings von einer Gartenbaufirma machen lassen, die auch Ratschläge zur Planung dieser naturnahen Hecke gegeben hat. Natürlich brauchen Sie Platz, damit sowas auch wirkt. Andererseits haben Sie praktisch das ganze Jahr über 'Leben in der Hecke' (nix gegen Bambus und vielleicht kann man ja auch irgendwann nen Stuhl draus machen :-)
  3. Ich auch

    Setzen Sie eine Thuja Hecke.
    Habe ich in meinem Garten seit 11 Jahren und habe noch immer Freude daran.
    Im Sommer schön grün, im Winter wechselt die Farbe in einen Goldton, das ganze Jahr Wind und Sichtschutz.
    Die Vögel nisten mit Begeisterung (*g*) in solch einer Hecke. Wenn Sie Ihren Rasen nicht mit der Nagelschere ;-)) pflegen, reicht es wenn Sie die Hecke alle 2-3 Jahre zurückschneiden. Die Pflanzen gibt es im Container, in verschiedenen Größen, im Garten-Fach-Handel.
    Oder Schein-Zypressen, die gibt es in Grün und Blau tönen, kann man abwechselnd (eine Grüne, eine Blaue) setzen. Sind sehr pflegeleicht und brauchen noch weniger Platz als die Thujen. Für "Handtuch-Gärten" ;-)
    Hallo Frau Tussing: AndereWangeHinhalt :-)) ) Grüße von
  4. Hallo Herr Schneider

    ich gehe davon aus, dass es sich um einen RH-Garten handelt. Hier ist in der Regel für eine freiwachsende Hecke nicht genug Platz laut meine Büchern, die schmalsten die ich gefunden habe sind 2.5 m bis 3 m breit. Eine Abgrenzung zum Nachbarn muss ja nicht unbedingt ein kompletter Sichtschutz sein, ich würde ihnen empfehlen nach Blütezeit gestaffelt möglichst aufrecht wachsende Sträucher (z.B. Kerrie, Säulenzierkirsche, Pfefferbaum) zu verwenden und diese mit niedrig bleibenden Büschen und Stauden zu unterpflanzen (Zwergweigelie, Spiersträucher, Potentilla ...). So fällt es nicht auf wenn der Schnitt nicht so perfekt war und es einige kahle Stellen im Stammbereich gibt. Auch Rosen in Wildform oder Parkrosen eignen sich gut. Je nach Boden und Sonneneinfall gibt es hier jede Menge Möglichkeiten. Um im Winter ein ansprechendes Bild zu haben kann man Berberis, Buxus, Cornus mas usw. mit einstreuen. Ich persönlich mag keine Koniferen, aber auch hier gibt es Arten, die ihre Form behalten. Ansonsten finde ich das Gräser, wie Chinaschilff einen schönen Hintergrund für Stauden bilden und nicht so wuchern wie Bambus (hat bei uns jede Wurzelsperre überwunden und gedeiht jetzt in Töpfen). Treiben sie es aber nicht zu bunt, sonst sieht es schnell überladen aus. Wenn sie konkrete Fragen haben wühle ich gerne in meinen Büchern, eins das alle Fragen beantwortet habe ich leider nicht zum Weiterempfehlen. Andrea
  5. Hallo Andrea

    Foto von Lieselotte Tussing

    ey, Spitze, Sie kennen sich aus? Ich suche ein Bäumchen als Hochstamm mit ca. 2 m lichter Höhe unter Baumkrone. Es soll in eine Baumscheibe in den Eingangsbereich zwischen zwei EFRH gepflanzt werden. Ostseite, rundum Gehwegplatten und ab und zu mal ein Auto. Vielleicht können Sie mir was aus dem Ärmel zaubern? Danke im Voraus! Und ein Grinsegesicht an Herrn Cern!
  6. Ahnung ist zu viel gesagt,

    ich versuch es trotzdem mal. Die meisten Bäume werden in Stammhöhen um 1,50 m angeboten bei 2 m muss man sich an eine Baumschule oder Gartenbetrieb wenden, die versuchen einen dann erst einmal das zu verkaufen was sie auf "Lager" haben. In der Regel sind das für den Vorgartenbereich Trompetenbaum, Kugelakazie, Kugelahorn und Rotdorn (Wie der Name schon sagt bestachelt und die Farbe passt nicht zu Klinkerfassaden). Die bleiben ohne Schnittmaßnahmen in ihrer runden Form, werden nicht allzu groß ca. 5 m und sehen sehr formal aus, was je nach Architektur auch gut passen kann. Ich persönlich mag es halt unordentlicher. Leider haben die meisten alten Hausbäume den Nachteil zu stattlicher Größe heranzuwachsen. Mein Favorit der relativ klein bleibt ist die Japanische Bergkirsche (Prunus subhirtella) Winterblühend und ein schöner Anblick in der kargen Jahreszeit, die Blüten sind sehr klein und Blasrosa , langsam wachsend. Japanische Blütenkirschen werden sich mit der Versiegelung schwer tun. Absolut anspruchslos ist die Zierbirne, eine ausgefallene Art ist P. Calleryana mit aufrechten Zweigen und ungefüllten weißen Blüten im Frühling. Genau wie der Kirschapfel (Malus tschonoskii) als Hochstamm, hat dazu noch kleine gelbe Früchte und eine schöne Herbstfärbung. Diese Blütenbäume würden natürlich etwas mehr Sonne bevorzugen, kommen aber auch in Ostlage gut zurecht. Alle sehen am schönsten aus wenn sie nicht geschnitten werden. Klar muss einem jedoch sein. Egal welchen Baum ich wähle er braucht im Kronenbereich Platz, nicht sofort, aber er soll ja lange dort stehen bleiben. 5 m-7 m sind schon ganz schön viel, hat man die nicht sollte man nach Alternativen suchen. Eine Weiße Kamelie, z.B. Cornish Show, winterhart, kalkverträglich und schattenverträglich, die in Ruhe gedeihen darf und sich bei Bedarf schneiden lässt ist auch ein wunderschöner Blickfang.
    Ich persönlich werde mir einen Maulbeerbaum vor das Haus stellen, hat nicht jeder.
    Gruß Andrea
  7. Vergessen

    fragen sie unbedingt beim Kauf nach ob es sich hierbei um einen Flachwurzler handelt und ob es Probleme mit den Hochdrücken der Steine gibt sonst pflastern sie alle paar Jahre neu. Andrea
  8. Jawohl, die Wildbirne

    Meine Empfehlung, wie Andrea schon schrieb: die chinesische Wildbirne, Pyrus calleryana chanticleer. Sie bleibt im Kronenbereich auch im Alter schön schmal, wurzelt nach unten (Obacht mit der Gasleitung  -  Überpflanzung mit Hochstämmen ist nicht erlaubt!), hebt also keine Platten und ist recht robust (keine oder kaum Sauerei mit Früchten) Der Birnbaum erreicht aber im Alter 10 m, was meiner Meinung nach aber immer noch OK ist, im Gegensatz zu den Birken, die man in den 60 ern so gerne gepflanzt hat.
  9. Ui, eine Menge Infos!

    Foto von Lieselotte Tussing

    Vielen Dank, Andrea Leidenbach und Thomas Müller! Habe gleich mal mein 'Baumbuch' gewälzt und werde mich übers Wochenende mal so richtig reinvertiefen. Den Maulbeerbaum habe ich allerdings leider nicht gefunden, vielleicht das falsche Buch? Der Tipp mit dem Flachwurzler ist gut, da hätte ich nicht dran gedacht!
  10. Morus,

    Gattung der Maulbeergewächse. Die wichtigsten Arten sind der Schwarze und der Weiße Maulbeerbaum, Morus nigra und Morus alba. Der bis 25 m hohe Schwarze Maulbeerbaum hat schwarzviolette, brombeerähnliche Früchte, die als Nahrungsmittel, auch als Färbemittel für Wein wichtig sind; er hat sich schon sehr frühzeitig über den ganzen Mittelmeerraum ausgebreitet. Der ursprünglich in China und in seiner indischen Form im Himalaya heimische, bis 12 m hohe Weiße Maulbeerbaum liefert in seinen Blättern fast ausschließlich das Futter für die Seidenraupe. Er wird heute in der ganzen gemäßigten Zone angepflanzt, in Mitteleuropa aber nur als Zierbaum.
    Der weiße Maulbeerbaum ist auch als Hochstamm zu beziehen, ich habe 2,4 m nachgefragt, ist nicht ganz preiswert. Aber die Blätter sind schön und der Baum wirft einen angenehmen Schatten.
    Andrea
  11. Wow!

    Ich muss zugeben, ich bin überwältigt angesichts der zahlreichen Antworten. Vielen herzlichen Dank an alle! Eine kleine Frage noch. Wenn ich mich nun daran mache mir eine kleine "Hecke" aus diversen Sträuchern zu pflanzen, in welchem Abstand von der Grenze sollte man diese in etwa setzen, damit die später nicht "rüberwachsen"? Das ist sicherlich auch von den jeweiligen Sträuchern selbst abhängig, aber mir würde schon mal ein Daumenwert weiterhelfen, damit ich für die anfängliche Planung ein besseren Gefühl habe.
  12. Pflanzabstand ist interessant ...

    Pflanzabstand ist interessant der Gärtner sagte die Hälfte der Höhe der Pflanzen als Abstand zur Grenze. Bei größeren Pflanzen wird es halt happig mit dem Platz. Wobei wir hier wieder mal schnell beim Gesetzbuch sind. Da gelten Landesgesetze zum Nachbarrecht, ich zitiere mal das Beispiel Baden-Württemberg, denn da wohne ich:

    1) Mit Hecken bis zu 1,50 m Höhe ist ein Abstand von 0,50 m, mit höheren Hecken ein um das Maß der Mehrhöhe größerer Abstand einzuhalten (uff). 2) Die Hecke ist bis zur Hälfte des nach Abs. 1 vorgeschriebenen Abstandes zurückzuschneiden. Das gilt nicht für Hecken bis zu 1,50 m Höhe innerhalb des geschlossenen Wohnbezirkes ... usw. unter sonstige Gehölze gibt es dann eine genaue Einstufung nach Höhe, teilweise mit Benennung der Pflanzen.
    Wenn Sie Ihr Bundesland nennen, findet sich da bestimmt auch sowas (außer Hamburg und Bremen). Jetzt habe ich bestimmt nen Ruf als Paragrafenreiter weg §;-) ich habe halt grad ein Tachenbuch *Nachbarrecht von A-Z* zur Hand, als Anhaltspunkt für Pflanzabstände auch nicht schlecht und allemal eine *sichere* Angabe.

  13. Pflanzabstand zum Nachbarn ...

    Pflanzabstand zum Nachbarn innerhalb der jeweiligen Landesgesetze zum Nachbarrecht gibt es unter dem unten stehenden Link zum runterladen ... viel Spaß beim garteln ... Ulf

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