Hyazinthen  -  Hyazinthengläser
BAU-Forum: Rund um den Garten

Hyazinthen  -  Hyazinthengläser

Kurz bevor die Hyazinthenzeit beginnt, ist uns ein (vom Autor selbst finanziertes) Buch in die Hände gefallen, in dem ein passonierter Sammler die Geschichte der Hyazinthenkultur bildreich illustriert hat. Wir finden, dass dieses Buch mehr Publikum verdient hat und stellen deshalb die Rezension darüber zur (Forums-) Diskussion: Ein Buch über Hyazinthengläser? Unter anderem. Eher ein Buch über die Geschichte einer eigenwilligen Blumenzwiebel in "Koevolution" mit einem Gefäß, welches die duftende Frühlingspflanze seit Beginn ihrer Einführung zur Geltung bringt. Und ein Plädoyer, Blume und Glas zu neuer Ehre zu verhelfen. Ein Blick zurück: ähnlich wie die Tulpe hat die Hyazinthe bereits eine für Zierpflanzen ungewöhnliche Karriere hinter sich. Beide Pflanzen kommen aus Kleinasien (wo sie auch heute noch wild vorkommen) und waren bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts in Europa nicht bekannt. Zur dieser Zeit gelangten dann die ersten Zwiebeln an die Fürstenhäuser Europas und führten zu einem Boom, wobei die Tulpe den Anfang machte. Dann mit dem Abklingen der "Tulipomanie" kam die Zeit der Hyazinthe. Henle hat die Entwicklung der Erfogsgeschichte von Hyacinthus orientalis (wie die Pflanze botanisch heißt) recherchiert, von der Einführung der ersten Zwiebel bis zum Höhepunkt der Hyazinthenwelle im 19. Jahrhundert. Wussten Sie zum Beispiel, dass Berlin einen Teil seiner Entwicklung der Hyazinthe verdankt? Das Buch berührt viele Bereiche und überzeugt schon durch seine Aufmachung. Die Fotos sind sehr schön gewählt (sehr schöne Details) und die Ausschnitte aus alten Botanikbüchern und Kupferstichen sehr informativ wiedergegeben. Die Abbildungen der zumeist über 100 Jahre alten Gläser (Hyazinthengläser gibt es wohl schon seit dem 17. Jahrhundert) erinnert an einen geschmackvollen Museumskatalog. Aber auch die neuen Gläser haben nichts vom Muff des Biedermeiers oder der 50er Jahre und präsentieren sich als bildhübsche Wohnaccessoires für moderne Innenräume. Und das schöne an der Hyazinthenkultur: anders als welke Schnittblumen müssen Sie die abgeblühten Pflanzen nicht entsorgen. Wenn der Frühling kommt, bekommt die Zwiebel einen Platz im Garten, wo sie jedes Jahr auf neue mit Blüte und Duft begeistert. Zumeist entwickeln sich die Pflanzen dabei wieder zurück und eines Tages werden sie an einem Tag im April eine Pflanze im Garten entdecken, die fast wie eine Wildhyzinthe aussieht ... Der Autor heißt Joachim Henle und führt, wie könnte es anders sein, in München ein Geschäft für mundgeblasene Hyazinthengläser! Viele Grüße, Tjards Wendebourg Gartenberater für CONNATUR
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