Wildobst  -  Essbares bei der Planung berücksichtigen
BAU-Forum: Rund um den Garten

Wildobst  -  Essbares bei der Planung berücksichtigen

Jetzt beginnt wieder die Erntezeit von allerlei fruchtigem. Grund genug mit unserem Infoblatt 36 auf das Wildobst hinzuweisen. Viel Spaß beim lesen und pflücken! Viele Grüße, Tjards

Der Garten zum Naschen ist der Traum vieler Kinder und Erwachsener. Dabei ist es gar nicht so schwierig. Essbares liefert nicht nur der Gemüse- und Obstgarten (Gemüsegarten, Obstgarten). Auch der Ziergarten bietet einiges an nahrhaften Überraschungen. Gerade im Naturgarten, in dem viele heimische Pflanzen einen Stammplatz besitzen, lässt sich das Jahr über einiges an Obst ernten. Dabei ist die Stammfamilie unserer Obstgehölze, die Familie der Rosengewächse (Rosaceae) ein besonders formenreicher Obstlieferant. Die schwarzroten Beeren der Felsenbirne (Amelanchier), die früher als Korinthen getrocknet wurden, die intensiv färbenden Beeren der Apfelbeere (Aronia) und die orangen Früchte der verwandten Vogelbeere und des Speierlings (Sorbus) lassen sich zu allerlei Zwecken verarbeiten. Die Früchte der Zierquitte (Chaenomeles) gelten in den baltischen Staaten als wichtigster Vitamin C-Lieferant. Das Kernobst wird dort als 'Cido' verkauft. Schlehen (Prunus spinosa) werden nach dem ersten Frost wie Schwarze Johannisbeeren mit Schnaps aufgesetzt. Und die Früchte der Heckenrosen (Rosa) werden zum Herbst weich, sodass das vitaminreiche, süßsaure Fruchtfleisch roh genossen werden kann. Auch die Stammarten unserer Obstgehölze machen eine gute Figur als Gartenpflanzen und Obstlieferanten: so z.B. die Holzbirne, die Vogelkirsche, die Haferpflaume, der Zierapfel und die Waldhimbeere. Für die Stammform unser Erdbeere ist in jedem Garten Platz. Die heimische Wald-Erdbeere ist ein dankbarer Bodendecker. Aber auch andere Pflanzenfamilien liefern ausgewähltes Obst. Wenig genutzt werden auch die überall verbreiteten Kornelkirschen (Cornus mas). Voll ausgereift und dann dunkelrot und weich schmecken die ovalen Steinfrüchte fruchtig und süß. Pürriert und zusammen mit Bananen ergeben Kornelkirschen eine köstliche Marmelade. Sanddorn (Hippophaë) lässt sich wie Holunder zu einem gesunden Saft pressen. Sanddorn enthält die bis zu 2000-fache Vitamin-C-Konzentration von Zitronen. Auch Sanddorn lässt sich mit Alkohol zu einem erfrischenden, säuerlichen Likör aufsetzen. Holunder oder Fliederbeeren (Sambucus) lassen sich zu einer guten Suppe aufkochen, die mit Apfelstücken und Eischnee im Sommer als Kaltschale serviert werden kann. Die Blüten können zu einer aromatischen Limonade aufgesetzt oder in Pfannkuchenteig ausgelassen und in Fett gebacken werden. Auch sie ergeben mit Schnaps aufgesetzt einen duftenden Likör. Auf Sandboden sind Waldheidelbeeren und Preiselbeeren auch im Schatten ein dankbarer Bodendecker. Die Kulturheidelbeere, mit Ihrer üppigen roten Herbstfärbung ist ein schönes Strukturelement auf kalkarmen Böden. Auch die vierte Arte der Gattung Vaccinium, die Rauschbeere ist eßbar, wenn auch nicht so schmackhaft, wie der Rest der Verwandtschaft. Weitere eßbare oder verwertbare Früchte liefern die Mahonie, der Wacholder, die Berberitze, der Weißdorn, der Traubenholunder sowie Wilde Stachel- und Johannisbeeren (Stachelbeeren, Johannisbeeren). Wer sich für die Verwertung von Wildobst interessiert, dem sei folgendes Buch aus dem Ulmer-Verlag ans Herz gelegt: STOLL, K. /GREMMINGER, U., 1986: Besondere Obstarten. E. Ulmer Verlag, Stuttgart. 160 S.

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