Regelung
BAU-Forum: Fußbodenheizungen / Wandheizungen

Regelung

Wir betreiben eine Vaillant VC 195 E-C mit Warmwasserbereitung (eingestellt 20 kW/ 23 Grad sollen erreicht werden). Das ganze Haus ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Beheizte Flächen: WZ 36 m² (max. 20 Grad), Küche 20 m² (18 Grad), SZ 24 m² (15 Grad), KZ 24 m² (19 Grad), AZ 15 m² (15 Grad), Bad 18 m² (20 Grad). Die Heizung läuft von 04.30 Uhr  -  18 Uhr (Mo-Do), 06:30 Uhr-21 Uhr (FR, Sa) und 06:30 Uhr-18 Uhr (So). Unser letzter Jahresverbrauch lag trotz der niedrigen erreichten Temperaturen bei 1881 m³ Gas. Es sind in jedem Raum Thermostate angebracht, bringt es etwas diese gegen digitale Uhrenthermostate auszutauschen, um die Heizzeiten besser abgleichen zu können (Schichtarbeit, Schulkind). Was kann ich tun, um höhere Temperaturen zu erreichen, ohne das mein Gasverbrauch ins unermessliche geht. Das Haus ist Baujahr. 2000. Falls Ihr noch weitere Angaben benötigt bitte fragen. In den ersten Jahren bekam ich die Antwort das Haus muss erst austrocknen etc, nun ist aber schon die 4. Heizperiode. Vielleicht kann mir auch jemand bei der Einstellung der Therme behilflich sein, ich bin der Meinung sie wurde nur angebaut und nichts geregelt. Gruß Sven
  • Name:
  • Sven Böhm
  1. Keine Wunder erwarten (Einsparung durch bessere Regelung)

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ich glaube, Sie setzen den Hebel an der verkehrten Stelle an.

    Was bewirkt eine Regelung? Nur eine solche Änderung der Heizleistung, dass die wirkliche Temperatur der Solltemperatur möglichst nahe kommt  -  und das ohne Rücksicht darauf, ob dazu viel oder wenig Heizleistung notwendig ist. Wieviel Heizleistung dazu notwendig ist, hängt von der Konstruktion Ihres Gebäudes ab  -  und ob die Heizanlage genügend Heizleistung liefern kann. Ohne ausreichende Heizanlage bleibt die Bude kalt  -  auch mit bester Regelung, weil eine Regelung die Heizung nur bis zum Maximum ausgefahren werden kann.

    Wo liegen nun Einsparungen bei guter Regelung?

    • Bei Leitungsführung außerhalb der thermischen Hülle, kann mit möglichst geringer Vorlauftemperatur gefahren werden, um die Wärmeverluste im kalten Bereich zu senken.
    • Das Takten der Therme (an/aus) kann verringert werden und damit die Taktverluste.
    • Bei Nachtabsenkung wird etwas die Temperatur abfallen. Aber bei gut gedämmten Gebäuden ist dieser Temperaturabfall gering. Das während der Nachtabsenkung die Heizung aus ist, hat auf die Heizmenge kaum Einfluss, da das, was sich abgekühlt hat, wieder aufgeheizt werden muss. Es bleibt also nur der Effekt der zeitweise etwas geringeren Temperatur. Wenn Sie die Nachtabsenkung durch Öffnen der Fenster beschleunigen wollen, brauchen Sie nur mehr Heizenergie.
    • Die Übererwärmung wird verhindert. Wenn durch schlechte Regelung der Raum überheizt wird und Sie öffnen das Fenster um wieder zur gewünschten Temperatur zu kommen, vergeuden Sie Heizenergie.

    Eine Kontrolle wäre Ihr Lüftungsverhalten. Wenn Sie übermäßig viel lüften, lüften Sie Heizenergie hinaus. Aber Achtung: nicht zu wenig lüften, denn sonst bekommen Sie Schimmel.

    Nun aber zu möglichen Einsparungen. Haben Sie mal etwa den Heizenergieverbrauch mit der Wärmebedarfsrechnung verglichen? Der Heizenergieverbrauch sollte deutlich unter dem Doppelten des Wärmeschutznachweises liegen. Wenn nicht ist entweder der Nachweis falsch oder Ihr Bau hat Fehler.

    Zur Fehlersuche entweder eine Blower-Door-Messung (Luftdichtigkeit) oder Thermografiemessung (Wärmebrücken) oder beides.

  2. Danke Herr Ebel für Ihre schnelle Antwort Ich ...

    Danke Herr Ebel für Ihre schnelle Antwort. Ich habe mal gerechnet. Anhand der Verbräuche der letzten drei Jahre komme auf einen Durchschnitt von 125 kWh/m² im Jahr (nur Heizung), diesen Wert empfinde ich eindeutig zu hoch. Ich habe gelesen, das ein einzeln stehendes Niedrigenergiehaus (NEH) unter 75 kWh/m² liegen sollte. Unser Mauerwerk besteht aus Planziegeln T-14/ 36,5, Blower-Door-Messung u. Thermografiemessung wurden damals nicht gemacht. Können Sie mir viellseicht helfen meine Heizung besser einzustellen, um ein wenig zu Erfolg zu haben. Ich habe im Forum öfter übers hydraulische Weichen u. Mischer gelesen, ist sowas notwendig für eine Fußbodenheizung. Heutiger Verbrauch: 6 m³, momentane Vorlauftemperatur 35 Grad, bei 10 Grad Außentemperatur. Wo kann man eigentlich die Rücklauftemperatur ablesen?
    Sven Böhm
    • Name:
    • Sven Böhm
  3. Wärmeschutznachweis

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Herr Böhm, Sie wollen immer noch das Pferd vom Schwanz aufzäumen. Suchen Sie bitte mal Ihren Wärmeschutznachweis heraus (der müsste bei den Bauunterlagen sein) und schauen Sie nach, was dort steht. Prinzipiell stehen noch mehr wichtige Daten drin, aber die werden Ihnen wahrscheinlich nichts sagen.

    Und wenn Verbrauch und Nachweis gewaltig auseinander klaffen, muss der Fehler gesucht werden  -  und nicht die Regelung verbessert werden.

  4. Hallo mal aus Bauherrensicht Der Brenner ist doch ...

    Hallo,
    mal aus Bauherrensicht: Der Brenner ist doch auch für die WW-Bereitung zuständig. Woher haben Sie denn den Wert für "nur Heizung"?
    Was mich aber viel mehr verwundert: Vorlauftemperatur von 35 Grad bei 10 Grad draußen (schon +10 Grad, oder?)? Kommt mir schon extrem hoch vor. Ich heize hier 200 m² Wohnfläche ausschließlich über Fußbodenheizung und erreiche Vorlauftemperaturen von 35 Grad erst bei  -  15 Grad draußen. Zimmertemperaturen liegen zwischen 21 und 22 Grad (Flure und Schlafzimmer nur 19, Bäder 23  -  24 Grad)
    Gesamt-Energieverbrauch im Verhältnis zum Wärmeschutznachweis werde ich heute Abend mal nachschauen.
  5. Hallo Herr Richter der Brenner ist für Heizung ...

    Hallo Herr Richter,
    der Brenner ist für Heizung und WW. Ich habe im Netz eine Brechnungstabelle ausgefüllt und kam auf einen Verbrauch von 150 kWh/m², von diesem Wert sollte man pauschal 25 kWh/m² für WW abziehen, darum 125 kWh/m². Ihre Werte würde ich auch gern erreichen, mir kommen meine ebenfalls sehr hoch vor. Welche Therme benutzen Sie, vielleicht könnte man einige Einstellungen übernehmen, um zu testen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das bei uns zu viel Energie durch die Außenwände entweicht, unser Lüftungsverhalten, denke ich mal ist normal. Ich achte auch mittlerweile darauf, das Türen zu weniger beheizten Räumen ständig verschlossen sind. Welchen Jahresverbrauch haben Sie für Ihre 200 m²?
    MfG
    Sven Böhm
  6. Verbrauchsdaten

    • Unterlagenrauskram*

    Jahresheizwärmebedarf 13.717 kWh/a laut Wärmeschutznachweis
    Verbrauch 23.4.02  -  20.05.03:4.640 kg Pellets x 4,8 kWh = 22.272 kWh = Jahresverbrauch 20.738 kWh.
    194 m² ausgewiesene Wfl = 107 kWh/m². Die WW-Bereitung ist im Verbrauch mit enthalten.
    Besonderheiten, die in der obigen Berechnung nicht enthalten sind: 60 m² Kellerräume werden mitgeheizt (über HK-Kreislauf), allerdings nur auf maximal 18  -  19 Grad.
    Das nicht ausgebaute DGAbk. mit ca. 95 m² Grundfläche und maximaler Höhe von 4,3 m ist in der Wohnflächenberechnung nicht enthalten. Da aber zwischen dem 1. OGAbk. und dem DG nur eine 12 cm dicke Brettstapeldecke ist, wird das DG von unten quasi mitgeheizt.
    Wir haben allerdings auch eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Den Effekt der Anlage kann ich allerdings nicht beziffern, da ich keine Lust habe, die zu statistischen Zwecken mal eine Heizperiode lang auszuschalten. Meine Einstellungen der Fußbodenheizung (FBHAbk.):
    Fußpunkt 23 Grad
    Steilheit 0,4
    Steuerung nur über Außentemperaturfühler
    Zu Ihrem ersten Beitrag: Die Rücklauftemperatur sollten Sie entweder am Mischer ablesen können (da sind bei uns analoge Thermometer angebracht) oder evtl. an der Steuereinheit der Anlage. Kenne Ihre Therme aber nicht, ich habe einen Paradigma-Pelletkessel.


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