Altes Haus verkaufen und neues bauen  -  Vorgehen unklar
BAU-Forum: Baufinanzierung

Altes Haus verkaufen und neues bauen  -  Vorgehen unklar

Hallo Forum,
ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen! Habe hier schon seit einiger Zeit gesurft aber noch keine Antwort gefunden.
Also  -  hier mein Problem:
Wir haben ein Einfamilienhaus, Wert ca. 200.000 €, und ein Baugrundstück, Wert ca. 100.000 €. Wir möchten dieses Grundstück mit einem Einfamilienhaus bebauen, wobei wir von ca. 275 T€ Gesamtkosten ausgehen. Das jetzige Haus wollen wir verkaufen. Eigenkapital haben wir so gut wie keins, da alles für den Grundstückskauf "draufgegangen" ist.
Nun die Frage: Wie komme ich denn aus der Zwickmühle heraus, dass ich ja noch im alten Haus wohne aber das neue schon finanzieren muss?
Ich habe mir das so vorgestellt (bitte holt mich aus meiner Traumwelt, falls das so nicht geht)
Ich finde einen Käufer für unser Haus (sollte nicht schwer sein, da gute Lage). Der Verkaufstermin wird für Ende 2008 festgelegt. In der Zwischenzeit baue ich das neue Haus. Ich finde eine Bank, die mir einen einjährigen Kredit über 175 TE gibt (möglichst die Zinsen erst am Ende der Laufzeit zahlbar, gibt es sowas?), den ich dann Ende 2008 mit dem Verkauf des alten Hauses zurückzahlen kann.
Die restlichen 100 T€ laufen über ein normales Annuitätendarlehen mit 10 Jahren Laufzeit.
So, das wäre mein Plan. Ist der realistisch? Sicher nicht, das wäre zu einfach ...
Noch kurz einige persönliche Angaben: Unser Familieneinkommen: ca. 4000 € netto monatlich + Prämien (Doppelverdiener); Schulden haben wir keine. Wir sind 35 Jahre alt, haben 2 Kinder, Familienplanung ist abgeschlossen :-)
Ich wäre sehr froh, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!
Viele Grüße
Berit
  • Name:
  • Berit
  1. ist das alte Haus noch belastet? Schon mit ...

    ist das alte Haus noch belastet? Schon mit einer Bank gesprochen? Bei 4000 Öre netto und Eigenkapital in Form von Grundstück sollte die Finanzierung funktionieren. Das alte Haus ist dann noch ein goodie.
  2. Nein, das Haus ist nicht belastet,

    das haben wir gerade abbezahlt.
    Mit einer Bank haben wir noch nicht gesprochen, ehrlich gesagt wollten wir uns nicht blamieren ... wir wollten erst mal Infos sammeln.
    Die wichtigsten Dinge:
    • Ist es überhaupt denkbar, dass es einen Käufer gibt, der jetzt schon den Kaufvertrag unterschreibt, aber erst in einem Jahr einziehen kann? Immerhin wird das Haus ja noch in dem Jahr von uns "abgwohnt", aber die Kaufsumme wird ja jetzt schon festgelegt.
    • Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen Kredit mit einer Laufzeit von nur einem Jahr bekommt, das läuft doch alles über mindestens 5 Jahre, oder?

    Viele Grüße
    Berit

    • Name:
    • Berit
  3. Vertraglich können Sie "fast" alles regeln

    also auch den Kaufvertrag jetzt abschließen und mit den entsprechenden Bedingungen versehen. Da können Preise, Zahlungstermine und Fälligkeiten genauso festgelegt werden, wie evtl. Abschläge beim Kaufpreis für das "Abwohnen".
    Kredite gibt es von einem Tag bis schier unendlich.
    Da Ihr Fall aber von der allgemeinen Norm abweicht, würde ich es zunächst mal mit der Hausbank probieren. Hin, Situation schildern und um Vorschlag bitten. Mal sehen was dabei rauskommt.
    Für die üblichen Finanzierer sind Leute mit Vermögen bzw. hohem Eigenkapital eher uninteressant. Viel Arbeit und kaum Verdienst.
  4. Blamieren gibt's nicht ...

    @Berit,
    egal wo Sie nachfragen: blamieren gibt es nicht! Es ist Ihr gutes Recht, sich über die Möglichkeiten zu erkundigen, bei wem auch immer.
    Ich würde Ihnen vorschlagen, für die 175 T€ ein sogenanntes Cap-Darlehen (variabler Zins mit oberer Kappungsgrenze) zu wählen. Da sind Sie relativ flexibel, was Kündigung ohne Vorfälligkeitszinsen anbetrifft. Die Konditionen werden allerdings vierteljährlich an den Markt angepasst, den anderen Teil als klassisches Annu-Darlehen. Das sollte aber beides von der selben Bank genommen werden, sonst gibt es Probleme wegen der Rangfolge im Grundbuch.
    Ihr vorhandenes Grundstück zählt als Eigenkapital und sorgt für jeweils günstige Zinssätze.
    Zinsen werden Sie wohl spätestens ab den Tag zahlen müssen, an dem das/die Darlehen ausbezahlt werden/wurden. Für Geld, was Sie nicht sofort in Anspruch nehmen, müssen Sie nach einer gewissen Zeit (meist nach 6 Monaten) Bereitstellungszinsen (0,25 %/Monat) bezahlen.
    Ich denke, da gibt es schon ein paar Banken, die mitgehen. Einfach mal (an) fragen ...
    MfG H.B.
  5. Zwischenfinanzierung hilft hier

    Hallo Berit,
    diese Variante ist zwar nicht alltäglich, aber auch nicht so ungewöhnlich.
    Normalerweise wird das folgendermaßen geregelt:
    Entweder mit einem variablen Teildarlehen oder Sie beantragen eine sog. Zwischenfinanzierung.
    Die Antragstellung läuft folgendermaßen:
    Sie beantragen eine Finanzierung über 100.000 € und teilen der Bank bereits im Antrag mit, dass ein Teil des Eigenkapitals aus dem Verkauf einer weiteren Immobilie kommt. Das ist eigentlich schon alles. Nun gibt es zwei Konstellationen. Einmal die Zwischenfinanzierung bei der der Kaufvertrag des alten Hauses bereits abgeschlossen ist, und eine weitere bei der Kaufvertrag des alten Hauses noch nicht abgeschlossen ist. Bei der ersten Variante spielen die meisten Banken mit. Bei der zweiten allerdings, gibt es weniger Anbieter, die das mitmachen.
    Die Zwischenfinanzierungen haben in der Regel eine Laufzeit von 1 bis maximal 2 Jahren und können jederzeit getilgt werden. Eine Eintragung der Finanzierungssumme ins Grundbuch erfolgt in der Regel nicht. Genauso wenig wie eine Anrechnung auf den Beleihungsauslauf. D.h., die Bank rechnet die Finanzierung so, als wenn das Eigenkapital bereits erbracht worden ist. Wohl gemerkt, wenn der Kaufvertrag bereits geschlossen wurde. Die Zinsen laufen ab dem Tag der Auszahlung für den ausgezahlten Betrag. Viele Banken verlangen zuerst die Auszahlung der Zwischenfinanzierung, da Eigenkapital.
    Zur Frage des Kaufvertrages: Ja, es ist nicht nur denkbar, dass ein Käufer den Kaufvertrag bereits jetzt unterschreibt und erst nächstes Jahr einziehen kann, sondern wie gesagt auch gar nicht so ungewöhnlich.
    Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
    beste Grüße
  6. Die "Zwickmühle" ..

    ... in diesem Falle ist nicht die Finanzierung  -  die ist in verschiedenen Versionen problemlos möglich. Sondern zunächst ist das Problem: "Einfamilienhaus, Wert ca. 200.000 €". Besteht denn die Chance auf eine Verkaufsmöglichkeit zu annähernd diesem Preis? Besteht Nachfrage in der Region nach einem derartigen Objekt? Ich würde dringend davon abraten, an einen Neubau zu denken bevor der Verkauf des Einfamilienhaus in trockenen Tüchern ist. Das bereits erworbene Nebaugrundstück läuft nicht weg und schnelles Handeln wegen rapid steigender Finanzierungskosten ist im Moment auch nicht so vordringlich.
  7. Fakten Fakten Fakten

    Foto von Vinzenz Hillermann

    Aus meiner vergangen Zeit als Innendienstsachbearbeiter bei einer
    Bank (16 Jahre ) pflichte ich Hr. Moll 100 % im vollem Umfang zu.
    1. Sie brauchen einen Käufer
    2. Sie brauchen einen notariellen Kaufvertrag
    3. Sie sollten dem Käufer VOR dem notariellem Beurkundungstermin mitteilen, dass Sie eine Finanzierungsbestätigung seiner Bank für den Kauf benötigen.
    Erst jetzt können Sie nahezu 100 % sichergehen dass der Kauf auch von statten geht. Ich kann mich an einen Fall erinnern, da konnte der Käufer nicht zahlen, trotz Beurkundung. Das hätte bei schlechter Planung zur Folge dass auch Sie nicht bauen können.
    Also, bitte auf Finanzierungsbestätigung bestehen!
    4. Haben Sie das ist der Rest reine Formsache.
    5. Hierbei gibt es sogar auch Bankprodukte wo Sie den zu erzielenden Kaufpreis für Ihr altes Haus vorfinanzieren können " Vorfinanzierung Verkaufserlös ". Bedingung notarieller Kaufvertrag. Es wird dann auch dem Notar natürlich angezeigt ...
  8. Danke für die Tipps!

    Ihre Beiträge waren wirklich sehr hilfreich für uns.
    Da wir eher sicherheitsorientierte Menschen sind ist es für uns sehr wichtig, alles vorher abzusichern. Eine Finanzierungsbestätigung werden wir uns deshalb auf jeden Fall geben lassen.
    Also, vielen Dank nochmal, die ganze Sache ist jetzt wesentlich klarer für uns geworden!
    Viele Grüße
    Berit
    • Name:
    • Berit

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